Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes
Um welchen „Schwenk“ geht es hier? MOOCs sind ja 2012 angetreten, die Hochschulbildung zu revolutionieren und sie in alle Ecken dieser Welt zu tragen (okay, zumindest dorthin, wo Internetanschluss zur Verfügung steht). Heute sieht das Geschäftsmodell der Anbieter etwas nüchterner aus: „… helping universities outsource their online master’s degrees for professionals“.
Um besser nachvollziehen zu können, was zu dieser Entwicklung geführt hat, haben sich die Autoren die Daten der edX-Plattform und unzähliger Kurse der letzten Jahre angeschaut. Ihre Erkenntnisse:
„The vast majority of MOOC learners never return after their first year, the growth in MOOC participation has been concentrated almost entirely in the world’s most affluent countries, and the bane of MOOCs – low completion rates – has not improved over 6 years.“
Das hat dazu geführt, dass sich die MOOC-Anbieter ganz auf zahlungskräftigere Lerner konzentrieren. Für die Hochschulen sind sie als Outsourcing-Partner attraktiv, weil sie ihre Prozesse skalieren und automatisieren können und damit preiswerter als etablierte Anbieter wie Pearson sind. Natürlich bedingt das Geschäftsmodell, dass die entsprechenden Kurse nicht mehr frei verfügbar im Netz stehen. Und deshalb taucht auch der Begriff „MOOC“ in der neuen Welt immer seltener auf …
Justin Reich und José A. Ruipérez-Valiente, Science, Vol. 363, No. 6423, Seite 130-131 (via Researchgate)
Bildquelle: Science, 11. Januar 2019, Vol 363, Issue 6423