Quelle: Weiterbildungsblog
Autor: jrobes
Der Artikel ist schon ein paar Tage alt, aber eine neue Folge „Feierabendbier“ hat mich erst jetzt darauf gestoßen. Er führt in die Konzepte von „Medienkompetenz“ und „Digital Literacy“ ein und stellt sie in den Kontext politischer Bildung und aktueller gesellschaftlicher Diskussionen.
Nun sind „Medienkometenzen“ ja ein sehr präsentes, viel diskutiertes Konzept, das seit den 1990er Jahren mit den Arbeiten von Dieter Baacke hierzulande einen klaren Fixpunkt hat. Mit „digital literacy“ ist das schon etwas schwieriger. Es gibt viele Konzepte, der Gegenstand, auf den sie sich beziehen, ist noch dynamischer, die Unterschiede zwischen angelsächsischen, europäischen und deutsch/ deutschsprachigen Perspektiven noch vielfältiger.
Vor diesem Hintergrund haben sich mir nach der Lektüre des Artikels zwei Fragen gestellt:
– Wäre es vielleicht hilfreicher gewesen, „Medienkompetenzen“ und „digitale Kompetenzen“ (konkret: DigComp, den „Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen“) gegenüberzustellen? Der ähnliche Bezugsrahmen beider Modelle hätte Übergang und Vergleich möglicherweise einfacher gemacht.
– Stichwort „Übergang/ Vergleich“: Mit Blick auf die Konvergenz der Medien, also dem Zusammenwachsen von Fernsehen, Hörfunk, Presse und weiteren Medien im Zeichen der Digitalisierung, könnte man ja fragen, ob es das Konzept der „Medienkompetenz“ überhaupt noch braucht und ob nicht alle dort beschriebenen Kategorien und Perspektiven in Konzepten „digitaler Kompetenz“ aufgehen?
Zuletzt: Das gerade laufende Instagram-Projekt @ichbinsophiescholl ist natürlich ein schönes Beispiel für die im Artikel geschilderten Überlegungen: Medienpädagogik trifft Medienkompetenzen trifft digital literacy …
Kristin Narr und Christian Friedrich, Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), 22. Februar 2021
Bildquelle: Johanna Benz und Tiziana Beck/graphicrecording.cool (cc by-nc-sa/4.0/deed.de)