Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes
Über das Corporate Learning Camp 2017, das Donnerstag und Freitag in Frankfurt stattgefunden hat, wird noch zu berichten sein. Doch ein Stichwort möchte ich gerne an dieser Stelle schon einmal aufgreifen. Denn irgendwie haben mich an beiden Tagen gerade die Sessions über Communities angezogen. Also jene Formen des Austauschs, die nicht so lose und offen sind wie unsere Netzwerke, aber auch nicht so formal und geschlossen wie die Abteilungen und Projektteams am Arbeitsplatz. Communities haben zwar ein „drinnen und draußen“, aber wir beteiligen uns freiwillig und selbstmotiviert. Communities of Practice sind deshalb das, was Organisationen gerne noch viel häufiger in ihren Reihen sehen möchten.
Doch zurück zum Corporate Learning Camp. Dort haben wir zum Beispiel in einer Session die Frage diskutiert, warum Communities im Privaten funktionieren, denken wir nur an Gesundheit, Sport oder Fernsehserien, aber im beruflichen Bereich so schwer auf die Beine zu stellen sind. Eine große Ausnahme ist hier schon fast traditionell der IT-Bereich. Dazu passte auch das Beispiel der E-Learning Heroes Community von Articulate, von dem Nicola Appel erzählte. Hier gab es tolle Hinweise zum Community Management, vom Blog, über Challenges bis Badges, aber wiederum keine Kurzformel, nach der man mal eben so eine Community startet.
Auch die letzte Session auf dem Camp drehte sich dann um die Frage, wie aus den über 200 Teilnehmenden eine Community werden könnte, die sich auch zwischen den Jahresevents austauscht. Schnell fielen die üblichen Fragen: Wer macht’s? (Denn eine/r muss es machen …) Wer trägt die Kosten, wenn es professionell gemanaged werden soll? (Doch wo bleibt dann der Geist der Selbstorganisation?) Wie global, wie lokal soll die Community sein? Welche Community-Plattform passt für alle?
Doch vielleicht ist das der falsche Ansatz. Vielleicht liegt die Stärke des Corporate Learning Camps gerade darin, dass es ein offenes, sich permanent veränderndes Netzwerk ist (Und uns einmal im Jahr zur „Community der Teilnehmenden“ werden lässt …)? Vielleicht ist es auch zu bequem, einfach einer Plattform beizutreten, und es braucht die Anstrengung, sich immer wieder selbst zu vernetzen und auf verschiedenen Spielfeldern aktiv zu sein?
Bildquelle: Sven Lakner