Category Archives: Jochen Robes

24Mrz/23

Personalized AI-Powered Tutors are Here, but at a Premium

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich hatte letzte Woche bereits auf einen Artikel von Donald Clark verwiesen, der den Anwendungsfall Duolingo vorstellte („ChatGPT4 hits Duolingo“). Dhawal Shah ist etwas systematischer vorgegangen und hat sich gleich beide Learning-Partner von OpenAI, nämlich Duolingo und Khan Academy, angeschaut und ihre Ankündigungen verglichen. Bei Duolingo heißt der Chatbot übrigens „Duolingo Max“, bei der Khan Academy ist es „Khanmigo“. Die Einsatzkonzepte für beide Chatbots, so Dhawal Shah, sehen sehr ähnlich aus:

„Firstly, both organizations acknowledged the risks of generative AI technologies and emphasized their human expertise in creating these experiences. …
Secondly, both companies highlighted their tool as a learning aid instead of an answer tool. …
Finally, both of these experiences are premium features. Duolingo Max, the most expensive subscription tier, costs $30 per month or $168 per year. …“
Dhawal Shah, The Report by Class Central, 20. März 2023

24Mrz/23

Die Zukunft beginnt heute!

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eine erste Version des Corporate Learning Manifests „Lernen und Arbeiten im Jahr 2044″ hatte das MBF-Team bereits im Dezember 2022 veröffentlicht. Jetzt haben sie nachgelegt und die sechs Zukunftsfelder um Prinzipien und Take Aways ergänzt. So heterogen die Zukunftsfelder auch sind, die Autor:innen weisen im Vorwort auf eine Reihe von „übergreifenden Themen“ hin, „die sich durch nahezu alle Felder ziehen“:

„- Pioneering, Experimentierfreude und aktives Vorantreiben der Transformation des Unternehmens und der eigenen Profession/Funktion
– Technologie und Künstliche Intelligenz in allen Bereichen des Lernens
– Zunehmende Selbststeuerung und -organisation der Lernenden inklusive ihrer Fähigkeit wesentlich zum Lernangebot beizutragen (User Generated Content)
– Verknüpfung zu Skillsmanagement sowie die Personalisierung und Kontextualisierung des Lernangebots
– Die Fähigkeit der schnellen und flexiblen Anpassung von Skills und Organisationsstrukturen der Corporate Learning Einheit
– Stetiges Überprüfen, ob die gegenwärtigen Aufstellung und das Lernangebots ein Wertbeitrag für das Unternehmen (und die Gesellschaft) leisten.“ 

Abschließend noch der Hinweis, dass die 22 Seiten auch grafisch toll umgesetzt wurden!
Münchener Bildungsforum (MBF), März 2023 (pdf)

23Mrz/23

Slow Learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich komme hier einmal meiner Chronistenpflicht nach, wenn ich auf diese Initiative mit dem Namen „Slow Learning“ hinweise (na ja, das schöne Visual, ich gebe es zu, hat auch seinen Teil dazu beigetragen). Zur Initiative gehören jedenfalls ein Manifest, ein Buch und erste Impulse.

„Präambel
In den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts haben technologische Errungenschaften und wirtschaftliche Anforderungen die Lernlandschaft grundlegend verändert. Trendbegriffe wie Microlearning und Bite-Sized Learning adressieren diesen Bedarf, Lerninhalte passgenau und auf die Lösung ganz konkreter Fragestellungen hin zu designen. Es entsteht dadurch der Eindruck, als könnte Lernen unter Effizienzgesichtspunkten immer weiter optimiert werden. Das Konzept des Slow Learning postuliert, dass dem schnellen Bite-Sized Lernen ein entschleunigtes Lernen zur Seite gestellt werden sollte.“
Jan Schönfeld, Thomas Tillmann, Claas Triebel, Februar 2023

22Mrz/23

The future of L&D: How AI is revolutionizing talent development

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In lesefreundlichen Aufzählungen und kurzen Beschreibungen fasst der Artikel die Möglichkeiten wie Herausforderungen zusammen, die mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz verbunden sind. Da sind zum die Vorteile wie „increased efficiency and scalability“, „personalized learning experiences“, „increased ROI“, „virtual coaching“, „interactive simulations and gamification“.

Dann die Herausforderungen: „ensuring data privacy and security“, „copyright infringement and liability“, „addressing skill gaps“, „creating a culture that supports AI-driven learning“, „inaccurate information“ und „ensuring ethical use of AI“.

Dazwischen hat der Autor Marcos Guevara einige kleine Use Cases gepackt, die zeigen sollen, wie zum Beispiel ChatGPT die Arbeit von L&D-Expert:innen unterstützen kann:

„Description and learning objectives:
Can you provide a high-level description of this outline? Provide me with a brief overview and learning objectives.“

Natürlich können solche Arbeitshilfen die Produktivität erfahrener Praktiker:innen erhöhen. Ob sie das Label „revolutionizing“ gerechtfertigen, bleibt indes abzuwarten.
Marcos Guevara, Chief Learning Officer, 20. März 2023

Bildquelle: Markus Winkler (Unsplash)

22Mrz/23

Futurepedia

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

ChatGPT ist nicht der einzige Chatbot bzw. KI-basierte Text-Generator. Und so gibt es eine steigende Zahl von Seiten und Listen, auf denen Alternativen gesammelt und vorgestellt werden. Eine vielversprechende Plattform ist „Futurepedia“, „the largest AI Tools Directory, updated daily“. Die Plattform umfasst derzeit über 1.400 AI-Tools, die in 50 Kategorien angeordnet sind. Die Community umfasst 90.000 Nutzer.
Futurepedia, 2023

21Mrz/23

Fest, flüssig, überflüssig? Wissen und Bildung im Zeitalter Künstlicher Intelligenz

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Zu Beginn des Artikels spielt der Autor mit einigen Fragen und Befürchtungen, zum Beispiel: „Wird es überflüssig, sich Lern- und Bildungsbemühungen auszusetzen, wenn zukünftig KI meine Fragen beantwortet und Probleme löst?“ Doch im Kern geht es ihm darum aufzuzeigen, dass und wie die Erwachsenenbildung das Thema KI aufnehmen sollte. Fünf Gründe führt er aus:

„1. Um Informationen bewerten zu können, sind Informationskompetenzen nötig. …
2. Wir benötigen Wissen über die Medien und deren Funktionsweise. … es bedarf auch Medienkompetenz. …
3. Natürlich bedarf es auch einer fachinhaltlichen Auseinandersetzung mit neuen Technologien. …
4. Wir brauchen Verständigungsprozesse über den Umgang mit technischen Innovationen als Individuen in der Gesellschaft. …
5. Sollten die (Weiter-)Entwicklungen von KI (und auch andere technische Innovationen) tatsächlich mittelfristig dazu führen, dass diese uns mehr Freizeit bescheren, indem Arbeiten übernommen werden, stellt sich die Frage, was mit der neu gewonnen Freiheit/Freizeit gemacht wird. …“
Lars Kilian, wb-web, 17. März 2023

20Mrz/23

The Making of „Verwaltungsrebellen-Netz“: Unsere Erfahrungen – mögliche Impulse zum Aufbau eines Social Intranet

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wenn ich es richtig lese, wurde aus dem „Verwaltungsrebellen-Netz“ Anfang 2023 das Online-Netzwerk „RuDi – Ruhr Digital“ als Austausch- und Kollaborationsplattform für Verwaltungsmitarbeitende. Betrieben wird es vom Regionalverband Ruhr. In diesem Beitrag werden die Erfahrungen zusammengefasst, die beim Aufbau der ursprünglichen Plattform gesammelt wurden. Vor allem als Handreichung für Verwaltungen, die selbst mit der Idee spielen, ihr bestehendes Intranet um ein „Social Intranet“ zu erweitern.

Hier die Kapitelmarken:
„1. Das „Wozu“ steht am Anfang: Gemeinsame Erkundung mit zukünftigen Nutzer:innen …
2. Never walk alone: Eine Begleit-Crew an der Seite haben …  
3. „Leben in die Bude bringen“: den Betrieb ankurbeln – zügig eine kritische Masse erreichen …
4. (Fast) nichts kommt „von allein“: Aktiv moderieren, Modell sein und andere gewinnen …
5. Ohne Moos nix los: Eine Kommunikations- und Kooperationsplattform braucht Ressourcen …“

Ich würde noch ergänzen, dass man die Einführungsphase einer solchen Plattform sehr schön mit Aktivitäten wie zum Beispiel BarCamps oder Initiativen wie Working Out Loud verbinden kann. Ansonsten habe ich diesen Beitrag noch mit den Stichworten „Wissensmanagement“ und „Informelles Lernen“ verlinkt.
Dorothea Herrmann, Verwaltungsrebellen, 17. März 2023

17Mrz/23

Vertrauen in Adaptive Learning wächst stark

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das mmb Institut hat die Ergebnisse der 17. Trendstudie veröffentlicht. Dabei wurden 95 Expert:innen um eine Einschätzung des digitalen Lernens gebeten (ich gehörte auch dazu). Der Aufhänger „adaptive Learning“ ist mit Blick auf die aktuelle Aufregung um KI und ChatGPT einerseits natürlich nachvollziehbar und andererseits irgendwie auch nicht. Denn was ist eigentlich „adaptive Learning“? Nun sind die mmb-Autor:innen schon aus Platzgründen nicht in der Lage, jeden Trend und jeden Begriff noch einmal zu erklären. Und so findet sich zum Stichwort „adaptive Learning“ nur ein kurzer Hinweis auf „stärker individualisierte Lernpfade“ in der vorliegenden Trendstudie. Das heißt am Ende des Tages aber nichts anderes, als dass wir hier immer noch von Lernplattformen sprechen, die wieder „etwas mehr“ können. Das Lernen außerhalb dieser Lernplattformen, zum Beispiel der Aufruf eines YouTube-Videos im Netz, der Beitritt zu einer Gruppe auf LinkedIn, ja, der Aufruf eines vom Unternehmen lizensierten Online-Kurses auf Coursera, bleibt außen vor. Und das soll ein Trend sein, der das Lernen in Unternehmen zukünftig prägen wird?

Abgesehen davon enthält die Studie eine Reihe von interessanten Stichworten und Hinweisen:
– Die zentrale Übersicht über Lernformen in Unternehmen und ihre Bedeutung in den nächsten drei Jahren wird wieder von „Blended Learning“ (90 Prozent Zustimmung) angeführt, gefolgt von „Video-Tutorials“ (89 %) und „Micro Learning/ Learning Nuggets“ (86 %).
– Weitere Bewegungen: Die mmb-Autor:innen machen eine „Renaissance der Podcasts“ aus, sehen einen Trend „hin zu kurzen Learning Nuggets“ und weisen auf den anhaltenden Abstieg der Web-based Trainings hin.
– „21st Century Skills“ sind gerade das „zukunftsträchtige Lernthema“. Was damit genau verbunden wird, bleibt im Rahmen der Studie allerdings offen. Hier ist nur die Rede von „diesen Soft Skills“.
– Das Vertrauen der Befragten in die Nationale Bildungsplattform ist nicht groß. So heißt es wohlwollend: „Ganz offensichtlich müssen die Akteur:innen der Nationalen Bildungsplattform hier noch viel Überzeugungsarbeit leisten, um das Projekt erfolgreich an den Start zu bringen.“ (S. 14)
– Schließlich: Die Zielgruppe der „individuellen Lernenden“ rückt stärker in den Fokus der Bildungsanbieter.

Die Trendstudie enthält weitere Ergebnisse: zum Beispiel über die Einschätzung von Branchenveranstaltungen und des Marktes der Anbieter von E-Learning- bzw. EdTech-Lösungen. Viel Stoff zum Stöbern und Diskutieren.
mmb Institut, mmb-Trendmonitor 2022/ 2023, 16. März 2023

16Mrz/23

ChatGPT4 hits Duolingo. Game changer in language learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Duolingo, der Online-Dienst zum Sprachenlernen, ist ein interessanter Anwendungsfall für chatbasierte Sprachassistenten. Donald Clark schwärmt davon, wie ChatGPT4 hier die Rolle eines Tutors übernimmt, der Lernenden  24/7 zur Verfügung steht. Er stellt die Funktionen „Explain My Answer“ und „Roleplay“ vor.

„We now have human teachers, human learners but also AI teachers and AI that learns. It used to be a diad, it is now a tetrad – that is the basis of the new pedAIgogy.
Personalised, tutor-led learning, in any subject, anywhere, at any time for anyone. That has suddenly become real.“
Donald Clark, Donald Clark Plan B, 16. März 2023

15Mrz/23

Pädagogische und bildungstechnologische Herausforderungen sowie Möglichkeiten des Aufbaus von Governancestruktur der Nationalen Bildungsplattform

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es ist offensichtlich der Fraktion DIE LINKE im Bundestag vorbehalten, in regelmäßigen Abständen das Projekt Nationale Bildungsplattform auf die Agenda zu bringen und nach dem Stand der Dinge zu fragen. In dieser Kleinen Anfrage vom 7. März erinnert sie an die Konzeptstudie der Wikimedia, die im vergangenen November das Projekt auf den Prüfstand gestellt und auf zentrale offene Punkte hingewiesen hatte. Hat die Bundesregierung die Studie gelesen? Und welche Schlüsse zieht sie aus der Lektüre? Hier der Einstieg der Anfrage (Status: „noch nicht beantwortet“):

„Mit der Nationalen Bildungsplattform will die Bundesregierung den Zugang zu digitalen Lehr- und Lernangeboten sämtlicher Bildungsbereiche ermöglichen. Dieses Infrastrukturprojekt kann die Bildungslandschaft maßgeblich mitgestalten und prägen. Im November 2022 wurde eine von Wikimedia Deutschland e. V. initiierte Konzeptstudie veröffentlicht, in der zugrunde gelegte bildungswissenschaftliche Werte bzw. Konzepte sowie die technologische und Governancestruktur der Nationalen Bildungsplattform untersucht wurden. Sie zeigt aus Sicht der Fragestellerinnen und Fragesteller auf, dass die Nationale Bildungsplattform einem Verständnis von Bildung und Lernen folgt, welches Bildung als Dienstleistung und Ware und rein zum Erwerb arbeitsmarktrelevanter
Qualifikationen versteht …“
Deutscher Bundestag, BT-Drucksache 20/5914, 7. März 2023