02Okt./18

Kirkpatrick and Open Badges: Can do better!

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Donald Kirkpatrick, das nur zur Erinnerung, steht für ein Vier-Ebenen-Modell zur Evaluation von Trainingsprogrammen. Entwickelt Ende der 1950er/ Anfang der 1960er Jahre bildet es eine der Grundlagen des modernen Bildungscontrollings (was aber nicht heißt, dass in der Praxis viel damit gearbeitet wird – und auch dafür gibt es gute Gründe …).

Nun hat sich Serge Ravet aufgemacht, eine Verbindung zwischen Kirkpatrick’s Ebenen-Modell und Open Badges herzustellen. Was überraschenderweise gar nicht so schwer ist, denn Kirkpatrick Partners („The One and Only Kirkpatrick“) haben ihre Dienstleistungen auf einer Webseite zusammengefasst und sie dort selbst mit Badges verbunden. Das, so Serge Ravet, entspricht allerdings nicht ganz der reinen Lehre der Vier-Ebenen.

Und es bildet auch nur den Einstieg für das Modell „K3 Badges“, das der Autor selbst vorschlägt und das die Abstimmungen zwischen Mitarbeitern, Managern, Trainern/ Experten und HR unterstützen soll. So funktioniert es:

„(1) At the time of registration to a training session, the participant claims and signs the badge describing the competencies that will be acquired during the training intervention;
(2) At the end of the training programme, if satisfied with the acquisition of new competencies, the trainer signs the badge;
(3) When the participant returns to work and provides evidence of the transfer of the new competencies to the workplace, the line manager signs the badge.“

Dieser Workflow ist beliebig erweiterbar, wenn weitere Parteien involviert sind, kann als Dashboard abgebildet werden, etc. Solche Konzepte gab und gibt es natürlich schon, aber online und als Badges …
Serge Ravet, Learning Futures, 26. September 2018

Bildquelle: Kirkpatrick Partners

02Okt./18

One Small Step for the Web …

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Tim Berners-Lee, „der Erfinder von HTML und der Begründer des World Wide Web“ (Wikipedia) oder, etwas nüchterner, „Director of the World Wide Web Consortium (W3C)“, ist mit einem neuen Projekt an die Öffentlichkeit gegangen. Seine Ziele sind hoch gesteckt: „… giving every one of us complete control over data, personal or not, in a revolutionary way“. Wie das geschehen soll, hat er auf Medium beschrieben. Es gibt eine Plattform („Solid“) und eine Company („inrupt“). Alles ist noch sehr abstrakt. Aber die Diskussionen um Blockchain zeigen ja, wie sehnsüchtig alle auf Alternativen zum Internet of Facebook, Google und Co. warten. „The future is still so much bigger than the past.“ Damit endet der Beitrag von Tim Berners-Lee. Ich bin jedenfalls gespannt.
Tim Berners-Lee, Medium, 29. September 2018

Bildquelle: britaseifert (pixabay, CC0)

01Okt./18

Themenschwerpunkt: Virtual Reality und Augmented Reality in der Bildung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Vielleicht ist „Themenschwerpunkt“ zu hoch gegriffen: Drei kurze Artikel versuchen, etwas Ordnung in die Diskussion um Virtual und Augmented Reality zu bringen. Einer widmet sich ganz dem Stichwort „Augmented“. Hier heißt es:

„Lehrende aller Bildungsstufen sollten sich also überlegen, wie AR didaktisch sinnvoll zu neuen Lehr- und Lernarrangements führen kann. Moser und Zumbach (2012) schlagen vor, AR für exploratives und problemorientiertes Lernen einzusetzen. Lernenden werden dabei zu Akteurinnen und Akteuren der vorbereiteten Lernumgebung und können mit den AR-Elementen interagieren. … Wird Lernen mit AR weitAR gedacht, sollten Lernenden in den Herstellungsprozess von AR-Elementen eingebunden werden.“

Mit zahlreichen Literaturhinweisen und Links.
FNMA Magazin, 03/2018 (pdf)

01Okt./18

The Seven Deadly Sins Of Digital Badging In Education

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wer heute ein Curriculum oder einen Online-Kurs (MOOC) aufsetzt, denkt womöglich auch über Badges nach, also jene virtuellen Abzeichen, die Lernende im Kursverlauf verdienen können und die bestimmte Skills repräsentieren. Troy Markowitz zählt einige Dinge, die man bei der Konzeption und Ausführung von Badges vermeiden sollte:

„1. (Operational Inefficiency) Making faculty and staff manually issue badges …
2. Issuing badges without authentic evidence …
3. Issuing badges randomly …
4. Expecting students to manually claim badges …
5. Hiding badges where employers won’t look …
6. Storing badges in a separate silo …
7. Issuing badges that don’t match to internships or jobs …“

Troy Markowitz, Forbes, 16. September 2018

Bildquelle: Maria Badasian (Unsplash)

28Sep./18

The Learning Experience Platform (LXP) Market Expands

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Nach „Learning Management“-Systemen, so Josh Bersin, kommen jetzt „Learning Experience“-Plattformen (LXP). Ein neuer, wachsender Markt. Neue Anbieter. Ein neues Paradigma des Lernens gar, weg von Kursen und Programmen, hin zu „learning in the flow of work“. Da die Abgrenzungen noch unscharf sind, hat Josh Bersin einmal festgehalten, was aus seiner Sicht diese neue Klasse von Plattformen auszeichnet:

„- They present content in a “Netflix-like” interface, with recommendations, panels, mobile interfaces, and AI-driven recommendations,
– They accommodate any form of content, including articles, podcasts, blogs, micro-learning, videos, and courses,
– They are social, and include social profiles which connect content to people to create authority,
– They have paths or learning track or trails so you can follow content to a logical learning outcome,
– They have some form of assessment and often badging or certification,
– They make it easy to publish your own content as an individual,
– They are mobile, fun to use, fast and easy to traverse and have great search and embedded learning features.“

Die bekannteste LXP-Plattform ist Degreed. Sie kommt wirklich anders daher: Individueller – ich kann als Nutzer mein eigenes Profil mit Themen, Interessen und Kompetenzen ausfüllen; offener – Degreed präsentiert Kurse, Lerninhalte und Nachrichten aus verschiedenen Quellen im Netz; und mehr als täglicher Newsstream – ich kann mir Nachrichten zu meinen Themen schicken lassen, Kurse rücken in den Hintergrund. Neben einer Handvoll von LXP-Plattformen sind viele gestandene Lernplattform-Anbieter dabei, LXP-Features in ihre Angebote zu integrieren. Josh Bersin weist hier im Besonderen auf Linkedin Learning hin. Seine Empfehlung:

„The LXP paradigm has been earthshattering for us all. As you search for your next learning platform, make sure you look around. The options are clearly expanding.“
Josh Bersin, 27. September 2018 

Bildquelle: Samuel Wong (Unsplash)

27Sep./18

Deutscher Weiterbildungsatlas

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich war schon mit einem Bein aus der Tür und auf dem Weg zum Corporate Learning Camp nach Kassel, als der Postbote gerade die neueste Ausgabe des Deutschen Weiterbildungsatlas in unseren Briefkasten zwängte. Also habe ich ihm die Arbeit abgenommen und die Studie (30 S.) gleich als Reiselektüre genommen. Was steht drin? Der Weiterbildungsatlas untersucht die regionale Verteilung des Angebots und der Teilnahme an Weiterbildungen in Deutschland. Als Gemeinschaftsprojekt der Bertelsmann Stiftung und des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) und jetzt in der dritten Auflage.

Die zentrale Botschaft: „Die Ergebnisse zeigen, dass die Verteilung der Weiterbildungsteilnahme deutschlandweit sehr heterogen ausfällt: Bei einem Bundesdurchschnitt von 12,2 Prozent reicht die Spannbreite der kommunalen Weiterbildungsbeteilung von 2,3 bis 22,7 Prozent.“

Außerdem interessant: Die positive wie negative Entwicklung einzelner Kommunen im Jahresvergleich zeigt, dass die Beteiligung keine unveränderliche Größe darstellt und durchaus beeinflusst werden kann. Und: Einige Länder und Kommunen liegen mit Blick auf ihre strukturellen Rahmenbedingungen über, andere unter der statistisch zu erwartenden Weiterbildungsbeteiligung.
Bertelsmann Stiftung, September 2018

27Sep./18

Machine Learning Applications in E-Learning: Bias, Risks and Mitigation

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Stella Lee präsentiert eine gute, ausgewogene Darstellung der Vorteile und Herausforderungen, die mit den Entwicklungen in „adaptive e-learning, fueled by the advances of machine learning and artificial intelligence“ auf uns zukommen. Auf der Habenseite stehen die Möglichkeiten: Personalized learning paths, chatbots, performance indicators. Auf der anderen Seite die Herausforderungen: „prediction could be too prescriptive“, „adaptive learning is costly and time consuming to build“, „algorithm black box“, „trust“.

Sie wirft dann noch das Stichwort „explainable AI“ in die Runde: Nutzer sollten das Recht haben zu erfahren, wie zum Beispiel Algorithmen funktionieren und eingesetzt werden. Dazu passt eine Begegnung, die sie schildert: „One adaptive e-learning company I spoke to recently couldn’t tell me how many of their data scientists have a solid grasp of pedagogical principles; yet they are the people who make decisions on what and how we learn.“
Stella Lee, Chief Learning Officer, 12. September 2018

Bildquelle: Markus Spiske (Unsplash)