26Juni/20

Leben, Arbeit, Bildung 2035+

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Vorneweg: Ich habe es noch nicht geschafft, diese Studie des Münchner Kreises und der Bertelsmann Stiftung, die diese Woche erschienen ist, komplett zu lesen (168 Seiten). Aber nach einem ersten Blick könnte sich die Lektüre lohnen. An dieser Stelle schon einmal die wichtigsten Eckdaten zur ersten Einordnung:

  • Der Münchner Kreis, so heißt es bescheiden auf der hauseigenen Webseite, ist „die führende unabhängige Plattform zur Orientierung für Gestalter und Entscheider in der digitalen Welt“.
  • Die aktuelle Zukunftsstudie geht der Frage nach, „wie Künstliche Intelligenz (KI) in den kommenden Jahren die Bereiche Leben, Arbeit und Bildung verändern wird“.
  • Um diese Frage zu beantworten, wurden über 500 ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft befragt (Delphi-Methode).
  • Dabei wurden von den Herausgebern und ExpertInnen 53 Zukunftsthesen entwickelt und bewertet. Hinzu kommen Empfehlungen an die Politik.
  • 16 Thesen betreffen den Bereich „Bildung“. Und bei vier dieser 16 Thesen kamen die ExpertInnen zu der Einschätzung, dass ihre Realisierung in den kommenden zehn Jahren wahrscheinlich ist.
  • Eine „wahrscheinliche“ These lautet zum Beispiel:
    „Der KI-Architekt (analog zum Software-Architekten) ist ein anerkanntes Berufsbild in Deutschland.“
  • Eine „abgelehnte“ These dagegen lautet:
    „KI -Technologien haben das bestehende Bildungssystem (klassische Akteure, Einrichtungen, Abschlüsse) in Deutschland aufgelöst.“

Angemerkt sei noch, dass auch eine Reihe von Thesen, die im Bereich „Arbeit“ entwickelt wurden, mit Bildungs- und Lernprozessen zu tun hat. Alle Thesen werden in Form von kurzen, einheitlichen  Steckbriefen vorgestellt.
Münchner Kreis und Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), 24. Juni 2020 (pdf)

26Juni/20

BMBF fördert Open-Access-Transformation in der Wissenschaft

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt mit einer neuen Förderrichtlinie die Transformation des wissenschaftlichen Publikationssystems hin zu Open Access. Mit drei ausgewählten Förderschwerpunkten soll die Open-Access-Strategie des BMBF zu einer nationalen Open-Access-Strategie weiterentwickelt werden. Sowohl für Verbundprojekte als auch für Einzelvorhaben können bis zum 07.08.2020 Projektanträge eingereicht werden.

26Juni/20

Lehren und Lernen mit digitalen Medien: Veranstaltungshinweise für Juli 2020

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Die Online-Veranstaltungen im Monat Juli stehen ganz im Zeichen der Reflexion und des Austausches: Welche E-Learning-Erfahrungen haben Studierende und Hochschullehrende während des digitalen Sommersemesters gemacht? Welche Formate, Ansätze und Tools funktionierten gut, welche eher nicht so gut? Und wie können diese Erfahrungen auch für das kommende und für weitere Semester genutzt werden? Neben den Online-Events zum Qualifizierungsspecial „Quickstarter Online-Lehre“ beschäftigt sich auch die digitale Season School des HFD mit diesen Fragen. Auch internationale Veranstaltungen wie die Edulearn oder die ICIEI finden in diesem Sommermonat (online) statt.

26Juni/20

Microcredentials: a new way of monetarising MOOCs?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Artikel nimmt einige Stichworte auf, die auf der Jahreskonferenz des European Distance Learning Network (EDEN) diese Woche gefallen sind. Im Kern geht es darum: Menschen lernen online, zum Beispiel auf MOOC-Plattformen, und möchten, dass diese Lernerfahrungen anerkannt und möglicherweise auf folgende akademische Abschlüsse angerechnet werden. Dafür braucht es Standards und Regeln für die Vergabe und Nutzung solcher Microcredentials. Graham Attwell verweist in seinem Beitrag auf das europäische Projekt MicroHE, das genau an dieser Aufgabe arbeitet. MOOC-Anbieter wie FutureLearn, auch das erwähnt der Autor, werben für ihre aktuellen Kurse mit dem (kostenpflichtigen) Erwerb solcher Microcredentials.
Graham Attwell, Pontydysgu – Bridge to Learning, 26. Juni 2020

Bildquelle: geralt (pixabay)

25Juni/20

Stichwort Kompetenzorientierung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die AutorInnen schaffen es wirklich, auf zwei Seiten die wichtigsten Diskussionen und Arbeitsfelder zum Begriff „Kompetenzorientierung“  zusammenzufassen. Da ist die Unterscheidung von Kompetenzen und Qualifikationen („vergleichsweise einfach“). Da ist die Abgrenzung von Kompetenzen zur Bildung („schwierig“). Auch die Stichworte Ermöglichungsdidaktik und Kompetenzstandards fallen. Okay, vielleicht hätte man noch von Kompetenzmodellen und Kompetenzmessung sprechen können, andererseits hätte das den Rahmen eines „Stichwort Kompetenzorientierung“ schnell gesprengt.

„Eine kompetenzorientierte Perspektive richtet sich auf das tatsächlich Gelernte und  umfasst auch informell erworbene Kompetenzen. Häufiger
taucht »Kompetenzorientierung« in der Literatur in einem anderen Kontext auf: als Beschreibung einer pädagogischen Praxis, die den Erwerb von Kompetenzen zum Ziel hat und damit mehr auf Output als auf Input setzt.“
Sabine Schwarz und Peter Brandt, weiter bilden, 2/ 2020

25Juni/20

Neuer Themenspecial-Beitrag: Die Digitale Didaktik-Werkstatt

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

An der Leuphana Universität Lüneburg wurde mit der Digitalen Didaktik-Werkstatt ein (Diskurs-)Raum geschaffen, der die Bündelung und den Austausch von Ideen, Materialien und Werkzeugen in Bezug auf das Lernen unter dem Einfluss digitaler Medien vorantreibt und in der Lehrerbildung von der Ausbildung angehender Lehrkräfte bis in den Schulunterricht hinein verankert. Das Projektteam stellt das Konzept der Digitalen Didaktik-Werkstatt im Rahmen unseres aktuellen Themenspecials „Digitale Medien im Lehramtsstudium“ vor.

25Juni/20

The times, they are a changin‘ – First steps to becoming a Digital First Learning Organisation

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Dieser Beitrag der britischen eLearning-Experten von Kineo ist eine nützliche Sammlung von Empfehlungen für Unternehmen, die ihre Lernumgebungen systematisch weiterentwickeln wollen oder – mit Blick auf Corona – müssen. Aber mir gefällt vor allem, dass sie diese Empfehlungen explizit mit einem „Digital First“-Ansatz verbinden:

„Being a digital first learning organisation is not just about adopting digital technologies.  Whilst that’s obviously a fundamental aspect of a digital first delivery strategy, it requires more than that: a root and branch review of how learning is managed, organised, structured, designed and delivered. …

Many digital first organisations seek to nurture self-determination of personal learning and development; using digital technologies to support them. It’s an approach that recognises training as a continuous process and acknowledges the importance of allowing learners to take personal ownership of their development.“
Kineo, Blog, 23. Juni 2020

Bildquelle: Marvin Meyer (Unsplash)

25Juni/20

Modulare Ausbildung Qualitätsmanagement

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich will jetzt nicht für dieses Weiterbildungsangebot der TÜV Süd Akademie werben. Aber die geplante Umsetzung hat meine Aufmerksamkeit geweckt. Teilnehmende können nämlich ab Juli 2020 zwischen drei Formaten wählen („Welcher Lerntyp sind Sie?“). Es gibt die Ausbildung als Präsenzseminar, als Blended Learning und als Onlinetraining. Auf der Webseite heißt es:

Präsenztraining:
– 5 Tage Präsenzseminar
– „Klassische Ausbildung, wie Sie es gewohnt sind“

Blended Learning:
– Begleitete Selbstlernphase
– 3 Tage Präsenzseminar

Onlinetraining:
– Begleitete Selbstlernphase
– 3 Tage Live Onlinetraining

Die Kosten für die drei Formate sind übrigens gleich. Ich bin gespannt, ob sich dieses Modell durchsetzen wird. Oder ob Bildungsanbieter im Zeichen der Corona-Krise weitere Varianten entwickeln.
TÜV Süd Akademie, Juni 2020

24Juni/20

Trendstudie 2020 des Wuppertaler Kreises

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Wuppertaler Kreis ist laut eigener Darstellung der „Verband der führenden Weiterbildungsdienstleister der Wirtschaft“. In seiner gerade erschienenen, jährlichen Trendstudie hält er fest, dass die Branche für das laufende Jahr mit erheblichen Umsatzeinbußen rechnet. Mehr als die Hälfte der Dienstleister musste Kurzarbeit anmelden. In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Der Geschäftslage-Indikator Weiterbildung des Wuppertaler Kreises, ein Gradmesser für die wirtschaftliche Stimmung in der Weiterbildungsbranche, sinkt für 2020 mit 86 Punkten erstmals seit der Finanzkrise auf einen Wert unter 100.“

Das sind leider Zahlen und Entwicklungen, mit denen man rechnen musste. Nun zieht sich ein zweites Muster durch diese Trendstudie, das da „Digitalisierung“ heißt. Natürlich waren die Digitalisierung der Wirtschaft und der Weiterbildung schon vor der Corona-Krise Thema und Trend. Doch jetzt trifft sie auch die Bildungsanbieter, die sich mit ihren Geschäftsmodellen auf der sicheren Seite wähnten und digitale Bildung eher aus der Distanz beobachteten. 

So heißt es zum Beispiel im Kapitel „Trends bei offenen Seminaren“:

„Offen angebotene Seminare stellen mit einem Drittel des Umsatzes weiterhin einen wichtigen Schwerpunkt des Angebotes der Weiterbildungsdienstleister der Wirtschaft dar. Die Mitglieder der Wirtschaft gehen davon aus, dass sich dieses Angebotssegment in einem Veränderungsprozess befindet und die Digitalisierung hier für erhebliche Veränderungen sorgen wird. Die Integration digitaler Lernelemente ist aktuell noch nicht bei allen offenen Seminaren ein Standard. Die befragten Anbieter sehen hier vor allem die Notwendigkeit, für die Teilnehmenden digitale Vernetzungsangebote z.B. auf Lernplattformen und Lernmanagement-systemen bereitzustellen. …

Immerhin ein Drittel aller befragten Dienstleister geht davon aus, dass die COVID-19-Pandemie die Nachfrage nach offen angebotenen Seminaren nachhaltig beeinträchtigen wird und dass die Bildungsangebote vollständig in virtuellen Räumen stattfinden könnten.“

Wie gesagt, das steht exemplarisch für weitere, ähnlich lautende Hinweise in dieser Trendstudie. Bildungsanbieter, so darf man mutmaßen, die sich bereits in der Vergangenheit mit dem Einfluss und den Möglichkeiten der Digitalisierung auseinandergesetzt haben, besitzen jetzt einen klaren Startvorteil.
Wuppertaler Kreis, 23. Juni 2020