Monthly Archives: Juni 2022

15Jun/22

Future Skills im Vergleich

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Dokument (39 Seiten) macht gerade auf LinkedIn die Runde. Im Kern ist es eine Analyse von 13 Future Skills-Studien, die im deutschsprachigen Raum seit 2015 publiziert wurden. Für die Analyse wählt Ulf-Daniel Ehlers (Duale Hochschule Baden-Württemberg, DHBW) eine von ihm durchgeführte und bereits vorliegende Studie mit 17 Future Skills-Profilen (Kompetenzfeldern) als Referenzmodell (NextSkills, https://nextskills.org). Anschließend werden die in den übrigen 13 Future Skills-Studien aufgeführten Kompetenzen den Kompetenzen des Referenzmodells zugeordnet.

„Future Skills gelten derzeit als „Rising Star“ der Kompetenzforschung. Der Begriff ist jedoch nicht einheitlich definiert und in der Bildungswissenschaft nicht klar operationalisiert. Anhand der NextSkills-Studie werden im Beitrag 17 Future Skills-Profile beschrieben. Diese werden dann als Rahmenkategorien für eine vergleichende Einordnung aller seit 2015 im deutschsprachigen Raum publizierten Future Skills-Studien herangezogen.“ (S. 3)

Was kann man aus diesem Projekt bzw. Dokument mitnehmen?
a) eine hilfreiche Definition von „Future Skills“:
„Future Skills sind Kompetenzen, die es Individuen erlauben, in hochemergenten Handlungskontexten selbst organisiert komplexe Probleme zu lösen und (erfolgreich) handlungsfähig zu sein. Sie basieren auf kognitiven, motivationalen, volitionalen sowie sozialen Ressourcen, sind wertebasiert und können in einem Lernprozess angeeignet werden.“ (S. 15)

Das Zauberwort dieser Definition lautet „hochemergente Handlungskontexte“, denn hier trennen sich die Future Skills von den übrigen Kompetenzen. Und hier kann man jetzt trefflich diskutieren, ob und wie sich „hochemergente Handlungskontexte“ identifizieren lassen oder ob „hochemergent“ nicht – mehr oder weniger – unseren Alltag kennzeichnet.

b) eine Auflistung der 13 Future Skills-Studien, die im deutschsprachigen Raum seit 2015 publiziert wurden

c) eine Auswertung dieser 13 Future Skills-Studien im Hinblick auf die dort erwähnten Kompetenzen
Der Autor, Ulf-Daniel Ehlers, weist auf folgende Kompetenzen mit den häufigsten Nennungen hin: Selbstkompetenz und Lernkompetenz, Digitalkompetenz und Design Thinking-Kompetenz, Kooperations- und Kommunikationskompetenz. Und andersherum tauchen einzelne Kompetenzen des Referenzmodells in den analysierten Studien selten auf, wie zum Beispiel Selbstbestimmtheit und Ethische Kompetenzen.

d) ein detaillierter Blick auf die in den Studien aufgeführten Digitalkompetenzen
Hier orientiert sich Ulf-Daniel Ehlers allerdings am älteren Konzept der Medienkompetenzen nach Dieter Baacke und lässt den aktuellen Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen, DigComp 2.2, außen vor.

e) Einordnungen („was sind Future Skills und warum sind sie wichtig“), Schaubilder, Literaturhinweise und viele Ansatzpunkte für weitere Diskussionen – vor allem mit Blick auf die Dynamik des Themas. Denn auch wenn die grundlegenden Dimensionen der NextSkills-Studie stabil bleiben, werden ja täglich neue Kompetenzen hochgehalten und diskutiert.

Ulf-Daniel Ehlers nutzt die Studie natürlich vor allem als Proof-of-Concept des eigenen Modells. Ob es hier alternative Zugangswege gibt, vermag ich nicht zu beurteilen: „Alles in allem zeigt sich, dass Future Skills ein sich sehr dynamisch entwickelndes Konzept sind, welches geeignet ist, eine neue Aushandlung über zukünftige Bildungsziele zwischen Hochschulen, Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu befördern. Das NextSkills-Rahmenkonzept kann dabei als Orientierungsrahmen dienen.“
Ulf-Daniel Ehlers, Karlsruhe, 2022 (pdf)

15Jun/22

[publication] Weitere österreichische Hochschulen veröffentlichen eine Policy zu offenen Bildungsressourcen – Zum Austausch der AG OER #fnma #OER

Quelle: Sandra Schön Autor: sansch

Im FNMA-Magazin 1/2022 haben wir die Ergebnisse des Webinars im Dezember 2021 nochmals zusammengefasst unter dem Titel „Weitere österreichische Hochschulen veröffentlichen eine Policy zu offenen Bildungsressourcen – Zum Austausch der AG OER„:

Bei der fnma-Arbeitsgruppe zu offenen Bildungsressourcen dreht sich alles um die bisherige Entwicklung und Förderung von OER. Anfang Dezember 2021 ging es um Erfahrungen mit der Erstellung von strategischen Bekenntnissen und Maßnahmen österreichischer Hochschulen.

[Artikel @ ResearchGate] [FNMA-Magazin 1/2022]

Zitation: Ebner, Martin und Schön, Sandra (2022). Weitere österreichische Hochschulen veröffentlichen eine Policy zu offenen Bildungsressourcen – Zum Austausch der AG OER. In: fnma Magazin, 1/2022, S. 7-9.

14Jun/22

re:publica 2022: Die Nationale Bildungsplattform – Notizen aus einer Session

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Von Milla (2018) zur Nationalen Bildungsplattform (seit 2021): der Prozess läuft stetig in eine Richtung, von der ersten, teilweise noch belächelten Idee der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bis zum großen BMBF-Projekt, aber eine Debatte findet bis heute nicht einmal in Expert:innenkreisen statt, geschweige denn in der Öffentlichkeit. Von regelmäßigen Updates des Projektträgers oder öffentlichen Foren keine Spur. Es gibt einzelne versprengte Vorträge wie zum Beispiel von Ulrike Lucke. Sogar die unmittelbaren Projektbeiteiligten meinen, dass hier vieles verbessert werden könnte. Von daher war die Panel-Diskussion auf der re:publica, die Karlheinz Pape hier verlinkt und um einige Informationen zum Projekt ergänzt, vielleicht ein erster, lang erwarteter Aufschlag.

By the way, auf dem Panel wurde intensiv über Metaphern gesprochen, zum Beispiel die Bildungsplattform als „Servier-Platte“. Oder darüber, dass es bei der Bildungsplattform „nur“ um das „Makeln“, „Vermitteln und Verbinden von Schnittstellen“ gehe. Warum es aber überhaupt eine nationale Bildungsplattform braucht, wurde eingangs kurz in zwei Sätzen abgehandelt.
Karlheinz Pape, Corporate Learning Community/ Blog, 13. Juni 2022

Bildquelle: KhPape (CC BY)

13Jun/22

TaskCards – ein Kollaborationstool für den Online-Bildungsbereich

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das kommt auf meine ToDo-Liste: „Mit TaskCards können digitale Pinnwände, etwa zum Sammeln von Lehr- und Lernmaterialien oder zum kollaborativen Arbeiten, erstellt werden“, heißt es. Es stehen unterschiedliche Layouts der Pinnwände zur Verfügung. Die gesammelten Materialien können Texte, Bilder, Links oder Dateianhänge sein, und es können Berechtigungen für Pinnwände und Karten vergeben werden. Schließlich liegt alles auf Servern in Deutschland und ist DSGVO-konform. Eine freie Lizenz für zwei Pinnwände steht zur Verfügung. Vielleicht eine Alternative zu Padlet
Martina Lindsberger, erwachsenenbildung.at, 18. Mai 2022

13Jun/22

Mini-Barcamp auf e-teaching.org mitgestalten: Session anbieten und neue Ideen und Impulse erhalten

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Sie beschäftigen sich mit Qualität in der (eigenen) Hochschullehre? Nutzen Sie dabei ein bestimmtes Konzept oder haben Sie einen eigenen Ansatz entwickelt, der für andere hilfreich sein könnte? Haben Sie eine Idee zur Qualitätsentwicklung, die Sie gerne diskutieren möchten oder möchten Inhalte aus den vergangenen Online-Events vertiefen? Unser Mini-Barcamp am 20 Juni 2020 bietet die Möglichkeit, kleine und große Ideen und Ansätze niedrigschwellig vorzustellen und mit der Community zu diskutieren.

11Jun/22

Einführung in ANT

Quelle: Gedankensplitter Autor: Peter Baumgartner

Wegen wiederholter Nachfragen habe ich die Inhalte der „Einführung in die Akteurs-Netwerk-Theorie“ (ANT) als PDF zum Download bereit gestellt. Es handelt sich um eine adaptierte Fassung der Lesereise vom WS 2009/2010. Den interaktiven Kurs selbst gibt es jedoch leider nicht mehr online.

10Jun/22

Towards a maturity model for online, networked communities (v0.1)

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wenn es um die Beschreibung der Entwicklungsschritte einer Community ging, habe ich mich in der Vergangenheit meist am klassischen Phasenmodell (nach Tuckman) orientiert. Oder bei Etienne Wenger nachgeschlagen. Doug Belshaw und die „Keep Badges Weird“-Community haben auf der Grundlage eigener Erfahrungen und weiterer vorliegender Konzepte jetzt ein eigenes Maturity-Modell entwickelt. Es besteht aus drei Phasen und einer Reihe von Merkmalen bzw. Aktivitäten, die sie kennzeichnen: 

– „Sparking the flame“ (Getting together)
– „Stoking the flame“ (Sticking together)
– „Passing the torch“ (Growing together)

Feedback, so Doug Belshaw, ist herzlich willkommen.
Doug Belshaw, We Are Open Co-op, 10. Mai 2022

10Jun/22

Interview mit Max Senges von der 42 Wolfsburg

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Projektbasiertes Lernen, Peer-to-Peer-Lernen, Kompetenzlernen, eine ausgeprägte Community-Orientierung: das sind einige der Merkmale, die 42 Wolfsburg kennzeichnen, eine private, gemeinnützige und gebührenfreie Schule, an der IT-Fachkräfte ausgebildet werden (Wikipedia). In diesem Interview geht Max Senges, Leiter der 42 Wolfsburg, ausführlich auf das Konzept der Schule ein und vergleicht es mit einer klassischen Hochschulausbildung. Natürlich fällt bei der Lektüre wieder einmal auf, dass viele neue, unkonventionelle Bildungskonzepte vor allem im IT-Bereich entstehen. Max Senges betont, dass Software Engineering vor allem eine Praxis ist, „ein Handwerk, in dem es darum geht, nicht theoretisches Wissen zu haben, mit einer unheimlich Fülle an Hintergrundinformation und einem Verständnis, sondern es geht ganz explizit darum, Probleme zu lösen“. Lässt sich diese Perspektive auch auf andere Themen übertragen? Oder: Was ist eigentlich das Besondere an der IT?
Felicia Aghaye, Interview mit Max Senges, Hochschulforum Digitalisierung/ Blog, 8. Juni 2022

Bildquelle: Hochschulforum Digitalisierung/ Corinne Kutz (Unsplash)

09Jun/22

Lernen gestalten im Spannungsfeld der Digitalisierung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Wie gestalten wir nachhaltige Lernprozesse in einer digitalisierten Gesellschaft?“ lautete der Titel eines Workshops, den Nele Hirsch kürzlich angeboten hat. In diesem Beitrag stellt sie den roten Faden ihrer Agenda vor. Ins Zentrum stellt sie die Kunst des „Sowohl als auch“-Denkens, um mit der Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Prozesse umzugehen. Denn Prozesse wie die Digitalisierung sind ja nicht einfach gut oder schlecht. Aber es braucht auch ein positives Leitbild für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung, und das formuliert sie wie folgt: 

„Gute Bildung ist dann alles Lernen, was es Lernenden ermöglicht sich gestaltend in die Gesellschaft einzubringen – hin zu einem guten Leben für alle. Oder anders ausgedrückt: Das Ziel guter Bildung ist die Entwicklung von Gestaltungskompetenz für ein gutes Leben für alle.“

Das ist mir dann allerdings doch etwas zu abstrakt und allgemein …
Nele Hirsch, eBildungslabor, 8. Juni 2022

Bildquelle: trainer24 (pixabay)