Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes
Auch wenn sich der Appell an die politischen Erwachsenenbildung richtet, lassen sich die Punkte auch auf andere Handlungsfelder pädagogischer Praxis übertragen. Helle Becker (Transferstelle politische Bildung) wendet sich gegen eine politische Bildung, die zwar „zielgruppenorientiert“ arbeitet und „zielgruppengerechte“ Bildungsangebote entwickelt, aber auf diese Weise für andere definiert, was gut ist. Sie spricht in diesem Zusammenhang von „hegemonialer politischer Bildung“. Stattdessen plädiert sie für ein „zielgruppensensibles“ Vorgehen, konkret „mit den Zielgruppen zu arbeiten, anstatt für sie“.
Kooperative und kollaborative politische Bildung in diesem Sinne bedeutet damit auch, „dass Angebote nicht fertig sein sollten“, denn „es geht vielmehr um politische Bildung, die erst in Koproduktion realisiert und immer wieder verändert werden kann“. Ein bekanntes Dilemma der Bildung, ist man versucht zu sagen. Denn heute funktionieren Planungs-, Förder- und Organisationsprozesse anders.
Helle Becker, wb-web/ Aktuelles, 2. Juni 2022
Bildquelle: Nathan Dumlao (Unsplash)