24Aug./23

KI erweckt Geschichte visuell zum Leben

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es geht natürlich um Stable Diffusion, eine Open Source-Software, die Bilder aus Texteingaben erzeugt. In Wikipedia ist die Rede von einem „Deep-Learning-Text-zu-Bild-Generator“. Und weil der Generator bzw. seine Ergebnisse seit einigen Wochen die Runde machen, hier der Link auf eine kurze Einführung. Natürlich ist der Einsatz KI-erzeugter Bilder im Unterricht hilfreich, aber nicht unproblematisch. Deshalb fällt im Artikel auch das Stichwort „Medienkompetenz“. Aber dass die Technologie für die Kreativindustrie (Film, Spiele, Werbung) neue Welten eröffnet, scheint offensichtlich.

„Stable Diffusion kann dazu genutzt werden, lebendige, interaktive Lehrmaterialien für den Geschichtsunterricht herzustellen. Man stelle sich vor, wie Schüler:innen nicht nur über historische Ereignisse lesen, sondern diese auch visuell mitgestalten können, indem sie Bilder oder Szenen erzeugen, die auf historischen Beschreibungen basieren. Museen könnten Stable Diffusion nutzen, um ihre Ausstellungen zu bereichern und so den Besucher:innen einen weiteren Zugang zu Geschichte ermöglichen.“
Michael Katzlberger, Bundeszentrale für politische Bildung, 23. August 2023

Bildquelle: VulcanSphere (Wikimedia, CC0)

23Aug./23

Prompt-Labor – Generative KI in der Hochschullehre

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) und der KI-Campus bieten in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten mit dem „Prompt-Labor“ einen umfangreichen Experimentierraum für Hochschulangehörige an. Der Fokus liegt dabei auf der Planung, Durchführung und Evaluation einer Lehrveranstaltung unter Zuhilfenahme von KI-Text-Tools. Im Zeitraum vom 26.10.2023 bis 24.11.2023 werden drei Module angeboten, die den verschiedenen Phasen einer Lehrveranstaltung entsprechen. Die Anmeldefrist beginnt am 25.08.2023 und endet am 08.10.2023.

23Aug./23

Can Open Badges be an obstacle to recognition? (1/4)

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wer sich mit den Themen „Open Badges“ und „Open Learning“ beschäftigt, ist vielleicht schon einmal auf den Begriff „Open Recognition“ gestoßen. Es geht dabei, ähnlich zu Open Badges, um die Anerkennung von Lernaktivitäten. Open Badges, kurz zur Erinnerung, „were designed to make informal learning visible“. Aber, und hier kommt der Titel ins Spiel, auch Open Badges kommen in der Regel mit einer Schieflage daher. Die einen geben Badges heraus und erkennen erbrachte Leistungen an, die anderen empfangen die Badges und die mit ihnen verbundene Anerkennung. Hier setzt Open Recognition an:

„The asymmetry of the initial Open Badge technology merely reflected the asymmetry of formal recognition systems and therefore tended to confine Open Badges practices to support the “formal recognition of informal learning.” The “Informal recognition of informal learning” remained to be explored.“

Der Artikel versucht, diese verschiedenen Perspektiven zu erläutern. Man kann sich schnell in den Begrifflichkeiten verlieren, da die konkreten Anknüpfungspunkte in der Praxis oft fehlen. Ich hoffe aber, dass ich zumindest die Botschaft richtig wiedergegeben habe. Ansonsten gibt es noch REVEAL (“Recognition of Experience Validation of Experience, Achievements and Learning”), das Projekt, das viele Initiativen zu diesem Thema bündelt. Und weitere Artikel, die der Autor zum Thema ankündigt …
Serge Ravet, Learning Futures, 21. August 2023

22Aug./23

Durch KI erstellte Videos als Antwort auf fehlende Lernressourcen? Erste Studienergebnisse

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christoph Meier (scil) fasst hier die Ergebnisse von zwei Studien zusammen, in denen Lernende sowohl mit KI-basierten bzw. generierten als auch mit traditionell entwickelten Lehrvideos konfrontiert wurden. „Keine großen Unterschiede“, so der Tenor der Studien: „Dies gilt sowohl für den „Lernerfolg“ (Verständnis der Inhalte) als auch für die Aktivierung der Nutzer:innen und die Akzeptanz der Videos (Bereitschaft, diese mit anderen zu teilen).“

Die Studien erinnern sehr stark an Zeiten, in denen man das Lernen im Seminarraum und das Lernen mit digitalen Medien verglichen hat. „No significant difference“ steht unter den meisten Vergleichen. Bleibt die Beobachtung, dass auch bei der Entwicklung von Lerninhalten die gegebenen technologischen Möglichkeiten genutzt werden: „In jedem Fall zeigt sich, wie leistungsfähig die verschiedenen hier eingesetzten KI-basierten Werkzeuge für Skript, Avatar, Stimmsynthese und Bilderzeugung inzwischen geworden sind.“
Christoph Meier, scil Blog, 6. August 2023

Bildquelle: HeyGen

22Aug./23

Learning about learning networks

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich hatte noch keine Gelegenheit, tiefer in das zugrunde liegende Paper „Building a culture of learning at scale: learning networks for systems change“ von Orange Compass einzusteigen. Wenn ich es richtig sehe, haben die Autorinnen in diesem aktuellen Beitrag die wichtigsten Prinzipien des Playbooks (es sind 11 …) noch einmal auf den Punkt gebracht. Viele der Stichworte erinnern an unsere Praxis in der Corporate Learning Community (CLC), zum Beispiel, wenn es heißt: „Encourage network members to take experimental action“ oder „Build trusted relationships“. Andere verweisen auf anstehende Aufgaben der CLC: „Build a collective memory“.
Fiona McKenzie, Alli Edwards, Thea Snow und Louise Baldwin, networkweaver, 14. August 2023

21Aug./23

“Outsource your labor, not your thinking”: Interview on Generative AI in Education with EdTech Expert Alec Couros

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Interview mit dem EdTech-Experten Alec Couros bietet einen schönen Überblick über die Handlungsfelder, die mit der Ankunft von KI bzw. ChatGPT in der Hochschullehre eröffnet wurden:

„In the interview we explore topics such as the role of AI in assessment, the potential for AI-generated learning content, the shifting role of instructional designers, the importance of media and information literacy, and the ethical considerations and imperatives surrounding AI technology, specifically critical thinking, intellectual property, trust-building, and equitable access.“
Stefanie Panke, AACE Review, 18. August 2023

18Aug./23

LMS als Friedhöfe von Lernmaterial

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich weiß nicht, wer sich den Titel dieses Artikels ausgedacht hat (eine KI?), aber er führt in die Irre. Und auch der Artikel selbst braucht eine Weile, bevor er auf den Punkt kommt: nämlich die Bedeutung des Lerntransfers für eine erfolgreiche Kompetenzentwicklung herauszustellen. Axel Koch spricht von „proaktiver Transfersicherung“: „Damit ist gemeint, vor einer Trainingsmaßnahme Risiken und Hürden des Lerntransfers zu erfassen, um dann mit gezielten Maßnahmen darauf hinzuwirken, dass der nachhaltige Trainingserfolg sichergestellt ist.“

Er führt im Anschluss verschiedene Belege aus der Bildungsforschung an, die verschiedene Aspekte des Themas und seine Relevanz unterstreichen. Eine zentrale Kapitelmarke lautet: „Wie fit sind Teilnehmende für den Lerntransfer?“ Hier könnte man noch einen schönen Bogen zu den Begriffen „Selbstlernkompetenzen“ und „selbstorganisiertes Lernen“ schlagen. Und was die Lernaktivitäten selbst betrifft, passt sicher auch noch das Stichwort „Kompetenzorientierung“.
Axel Koch, Haufe, Haufe.de, 16. August 2023

Bildquelle: olia danilevich (pexels)

18Aug./23

Is Connectivism Viable?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

2004/ 2005 haben George Siemens und Stephen Downes aufhorchen lassen, als sie den „connectivism“ als neue Lerntheorie und als Antwort auf das Lernen in digitalen Zeiten zur Diskussion stellten („Connectivism: A Learning Theory for the Digital Age“). 2008 setzten sie ihre Prinzipien mit dem ersten Massive Open Online Course (MOOC) in die Praxis um. Seitdem ist es ruhig geworden. Der vorliegende Artikel von Adam Langridge nimmt diese Ruhe zum Anlass, um noch einmal die grundlegenden Ideen hinter der Theorie und die anschließende Fachdiskusssion, also das Pro und Contra, vorzustellen.

Der Artikel schließt mit dem Protokoll einer aktuellen Diskussion der folgenden Fragen: „Is a New Learning Theory for the Digital Age Needed?“, „Do Humans and Machines Learn and Know in the Same Way?“ und „Can the Connectivist Theories of Knowledge and Learning be Used to Improve Classroom Learning?“. Die Antwort auf die letzte Frage, der Autor deutet es an, ist schwierig, weil sie uns – strenggenommen – aus dem Classroom im engeren Sinne hinaus führt.

„A few directions for future research result from the session. As already touched on, participants agreed that connectivist epistemology should be rejected but that the learning theory and pedagogy have much to offer. Work from a connectivist perspective on exactly which critical thinking skills are most effective in helping students navigate networks, make connections, and evaluate information would be useful, in addition to further research into how human learning should interact with machine and deep learning. …“
Adam Langridge, The Interdisciplinary Journal of Student Success, 2/ 2023, S. 13-25 (pdf)

17Aug./23

Micro-Credentials: Potenziale in der Erwachsenenbildung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Diskussion um den Nutzen von Micro-Credentials läuft ja seit einiger Zeit irgendwie im Hintergrund mit. Ihr Stellenwert in der bildungspolitischen Debatte ist deshalb nur schwer einzuschätzen. Von daher habe ich diesen Beitrag mit Interesse gelesen, auch wenn er das Thema aus österreichischer Perspektive  schildert. Er beginnt mit einer Definition: Zitiert wird eine EU-Empfehlung die Micro-Credentials beschreibt „als Nachweise über die Lernergebnisse, die eine Lernende bzw. ein Lernender im Rahmen einer weniger umfangreichen (qualitätsgesicherten) Lerneinheit (nachweislich) erzielt hat“. Es geht also um Nachweise, die mehr sind als einfache Teilnahmebestätigungen, aber unterhalb der klassischen Bildungsabschlüsse wie Zertifikate, Zeugnisse und Diplome liegen. Es geht um das Lernen im digitalen Zeitalter, wo man schnell mal eben einen Kurs im Internet besucht, und damit um lebenslanges Lernen.

Der Artikel zählt sehr anschaulich die Fragen auf, die sich bei der Einführung einer neuen „Bildungs-Währung“ stellen. Es fallen Stichworte wie Zuständigkeiten, Standards, Nutzen, Anerkennung, Arbeitskreise, EU-Projekte … Vieles ist (in Österreich) noch in der Schwebe. Aber der folgende Absatz verweist auf Stellen, die weitere Informationen bieten sollen:

„Die Umsetzung in Europa wird im Auftrag der Europäischen Kommission von CEDEFOP beforscht. Am 22. und 23. Juni 2023 hat dazu eine Konferenz stattgefunden, bei der die bisherigen Forschungsergebnisse vorgestellt und weitere Potenziale diskutiert wurden. Die Ergebnisse belegen ebenso wie der letzte einschlägige CEDEFOP-Bericht, dass es in der europäischen Erwachsenenbildung bereits diverse lohnende Umsetzungen, aber auch noch reichlich ungenutztes Potenzial zum Thema gibt. Auf der Konferenzwebsite sind Details in Form von Präsentationen und Aufzeichnungen verfügbar.“
Birgit Aschemann, erwachsenenbildung.at, 4. August 2023

Bildquelle: Robert Anasch (Unsplash)