Category Archives: Jochen Robes

08Mai/25

KI lernförderlich einsetzen – aber wie?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es sind nur kurze allgemeine Stichworte zum Einsatz von KI: zum Beispiel reflektiert vorgehen; die menschliche Intuition nicht vernachlässigen; transparent die Nutzung der KI kommunizieren. Sie werden jedoch eingerahmt durch die Hinweise auf die Artikel von Nele Hirsch (eBildungslabor) und den Beginn des EBmooc 2025 im Herbst, wo man das Thema weiter vertiefen kann.
Miriam Klampferer, erwachsenenbildung.at, 7. Mai 2025

02Mai/25

Wie verändern sich die Prognosen von Bildungsexpert:innen zu einzelnen Lerntechnologien?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auf die Veröffentlichung des „mmb Learning Delphi 2024/2025“ hatte ich vor einigen Tagen schon hingewiesen. Jetzt schreibt Projektleiter Lutz Goertz, dass sie aus den Einschätzungen der befragten Expert:innen, die sich seit 2009 angesammelt haben, eine kleine Zeitreise gebaut haben („Flourish“ heißt die dafür genutzte Plattform). 

„Man erkennt das Auf und Ab der Sozialen Medien als mögliche Lernformen (Einflüsse durch Communities of Practice, Facebook, WhatsApp, Teams) und auch, wie Augmented und Virtual Reality Learning eine feste Größe im Konzert der Lernanwendungen wurden. Ab 2022 sieht man, wie sich Lernassistenten und Chatbots an die Spitze gesetzt haben.“

Bildquelle: Lutz Goertz, mmb Institut, Bar chart race by Flourish team (nicht unter freier Lizenz)

Lutz Goertz, LinkedIn, 28. April 2025  

02Mai/25

SCIL Arbeitsbericht 34: GenKI, Wissensarbeit & Personalentwicklung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christoph Meier (SCIL) hat sich durch aktuelle Studien gearbeitet, die sich mit den Folgen der Verbreitung von generativer KI für den Arbeitsmarkt beschäftigen, und die Ergebnisse in einem Arbeitsbericht zusammengefasst (35 S.). Der Bericht ist, nach einer kurzen Einleitung, in folgende Abschnitte gegliedert:

„3. Nutzung von GenKI für berufliche Arbeit …
4. Veränderungen bei der Nachfrage nach Arbeitskraft und Kompetenzen …
5. Veränderungen von Wissensarbeit …
6. Perspektiven von Beschäftigten …
7. Folgen für Personalmanagement & Personalentwicklung …“

Ich habe vor allem die Ausführungen zur Veränderung von Wissensarbeit mit Interesse gelesen. Hier werden erste Studien zur Arbeitsproduktivität ausgewertet sowie weitere Einsichten in die Konzepte von „Automatisierung“ und „Augmentation“ dargelegt. Ein Unterkapitel geht auf die Einschätzungen zur Agentic AI bzw. KI-Agenten ein. Abschließend werden Handlungsfelder und Aufgaben für Learning & Development abgeleitet (s. Schaubild, wobei die Unterscheidung zwischen L&D als „betriebliche Unterstützungsfunktion“ und als „eigenständige Leistungseinheit“ gesetzt und nicht näher erläutert wird).


Christoph Meier, SCIL Blog, 19. April 2025

Bildquelle: Christoph Meier/ SCIL

30Apr./25

Mediendidaktik. Versuch einer Positionierung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Beitrag von Michael Kerres (Universität Duisburg-Essen) führt die Leser:innen in einen wissenschaftlichen bzw. wissenschaftstheoretischen Diskurs. Es geht um „die Positionierung mediendidaktischer Forschung im deutschsprachigen und internationalen Raum“. Das bedeutet: Forschungsschwerpunkte, Unterschiede im internationalen Diskurs (dazu gehört zum Beispiel der Hinweis, dass der Begriff „E-Learning“ in den USA kaum verwendet wird), Geschichte und Profile einer Disziplin usw.

Wer den Ausführungen folgt, stößt auf ein Kapitel, das sehr treffend mit „Forschungsdesigns: Problem der Medienvergleiche“ überschrieben ist. Hier heißt es:
„Die empirisch angelegte Forschung ist im deutsch- wie im englischsprachigen Raum in einem bemerkenswerten Umfang genau einer Frage gewidmet und verfolgt diese mit genau einem forschungsmethodischen Design: Welchen Effekt hat der Einsatz des Computers (der VR, der KI …) beim Lernen? Ist das digitale Lernen besser als traditioneller Unterricht?“

Michael Kerres deutet jedoch anschließend hoffnungsfroh an, dass man sich in jüngster Zeit um alternative Forschungsdesigns zu bemühen scheint …

Abschließend: Parallel zu dieser Positionierung wurde eine Reihe von Kommentaren veröffentlicht, die direkt auf den Beitrag von Michael Kerres eingehen.
Michael Kerres, MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 65 (MEDIDA24), S. 1-27, 26. April 2025

30Apr./25

Rezension zu Wolfgang Reichelt: Von Lernorten zu KI-gestützten Lernräumen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Buch von Wolfgang Reichelt, „Von Lernorten zu KI-gestützten Lernräumen. E-Learning: Geschichte, Geschichten und Konzepte“, steht auch noch auf meiner Lektüreliste. Immerhin hat sich der Autor 40 Jahre lang mit der Entwicklung des digitalen Lernens beschäftigt, zuletzt als Geschäftsführer der DEKRA Media GmbH. Jetzt kann mein Lektüre auf der Rezension von Peter Dehnbostel aufsetzen. Seine abschließende Einschätzung:

„Insgesamt basiert diese rund 40-jährige E-Learning-Geschichte auf fundiertem, anwendungsbezogenem Experten- und Erfahrungswissen, das sich in praktischen Erfahrungen und reflexiver Handlungsfähigkeit widerspiegelt. Die narrative Darstellungsweise wird am Ende nochmals hervorgehoben, indem anstelle eines Fazits und Ausblicks ein persönliches Nachwort mit nachhaltigen biografischen Einblicken und deren Bedeutung für die spätere IT-Berufslaufbahn steht. Wissenschaftliche Bezüge werden punktuell hergestellt; erfahrungs- und erkenntnisleitend sind jedoch Praxisentwicklungen, kompetentes Handeln und deren Reflexion, wodurch dem Grundsatz „Praxis geht der Theorie voraus“ entsprochen wird. So prägen die Erfahrungen des Autors, deren Entschlüsselung und Reflexion diese berufsbiografisch basierte Praxisstudie, die eine breite und diskursive Rezeption verdient.“
Peter Dehnbostel, bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, 3-25, 24. April 2025 (pdf)  

29Apr./25

Matthias Wiencke – Lernen neu entdecken: Der Schlüssel zur Arbeitswelt von morgen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Matthias Wiencke, der auf „LernXP“ selbst als Blogger und Podcaster unterwegs ist, darf hier einmal die Stichworte seiner Gastgeber aufnehmen und beantworten. Gastgeber ist in diesem Fall der Podcast „Love To Learn“ aus der Siemens-Welt mit inzwischen auch schon 28 Episoden. Die Bandbreite der Themen, die in den 60 Minuten dieser Folge behandelt werden, ist groß: Es geht um Lernkultur, und Matthias Wiencke erzählt von den Peer Learning- und Upskilling-Projekten, die er bei Bayer initiiert hat. Future Skills, generative KI sowie New Learning sind weitere Stichworte.
Benedikt Figur und Lorenz Hartmann, Love To Learn, April 2025

Bildquelle: Love To Learn (Siemens)

28Apr./25

AI for Automation or Augmentation of L&D?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Für Philippa Hardman führen uns die aktuellen Entwicklungen rund um den Einsatz von KI unweigerlich zu einer Entscheidung: Wollen wir KI-Systeme einsetzen, um die bestehenden Arbeitsprozesse in Learning & Development (L&D) zu optimieren und damit Kosten zu sparen (AI for Automation)? Oder wollen wir die Chance nutzen, die KI uns bietet, um die Effektivität von L&D auf ein neues Level zu heben (AI for Augmentation)?

Für die Autorin ist das eigentlich nur eine rhetorische Frage, denn „these tools risk scaling a process that, in many cases, doesn’t work“. Allerdings, so ihre Beobachtung, setzt die Mehrheit der Anwender derzeit auf „Automation“, wenn sie über den Einsatz von KI nachdenken. Dabei liegen die Vorteile einer Augmentation-Strategie auf der Hand:
„- Diagnose more deeply …
– Design with evidence …
– Support in the flow of work …
– Evaluate with impact …“

„In short: augmentation shifts L&D from content producer to capability builder — from a cost centre to a value creator.“ Ich befürchte ja, dass die meisten Unternehmen beides wollen und sich so vor der Entscheidung drücken.
Philippa Hardman, Dr Phil’s Newsletter, 25. April 2025

25Apr./25

Wir schrieben Geschichte – Ein gemeinsamer Rückblick, der nach vorne führt

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Am Donnerstag hatte ich die Gelegenheit, das geplante Buchprojekt der Corporate Learning Community noch einmal vorstellen zu dürfen. Joachim Niemeier, einer der Gastgeber des CLC Lunch&Learn, hat mitgeschrieben und in schönen Worten die Idee und Eckpunkte des Projekts zusammengefasst. Und ich glaube, wir haben auch gleich wieder ein paar neue Mitstreiter:innen gewonnen …

„Das Buchprojekt soll mehr als eine Retrospektive sein – es soll ein lebendiger, kollaborativer Prozess werden, der die Vielfalt und Entwicklung einer aktiven Community dokumentiert und gleichzeitig neue Formen des Lernens, Publizierens und der Partizipation erprobt. Alle, die sich daran beteiligen möchten, sind herzlich eingeladen.“

Joachim Niemeier, Corporate Learning Community/ Blog, 24. April 2025     

24Apr./25

Mein kleines #CLC25

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Johannes Starke ist endlich dazu gekommen, seine Erfahrungen und Eindrücke vom Corporate Learning Camp im März zusammenzufassen. Dafür ist es dann eine sehr ausführliche und reflektierte Zusammenfassung geworden. Dabei konnte er kurzfristig nur online am BarCamp teilnehmen und startet deshalb mit einer Einordnung des Hybrid-Settings („die Corporate Learning Camps als gefahrloses Territorium zum Verbessern der eigenen Trainings- oder Moderationskompetenz im hybriden Raum …“) und einigen Gedanken zum Stellenwert der KI („dem „KI“-Hype ist zu entgehen“).

Hier das „Inhaltsverzeichnis“ von Johannes Starke, das er seinen Beobachtungen und Einordnungen voranstellt:

„Am Donnerstag nahm ich mir die Zeit für den Besuch von drei Sessions, die allesamt den geschätzten Raum für Barcamp-Dialog eröffneten und mir weiter zu verfolgende Spuren legten: „Ein Buch über die Corporate Learning Community!?“ von Jochen Robes, „Erfahrungen mit einladungsbasierten Beteiligungsformaten“ von Christian Kaiser und „Dein digitales Toolkit für eine unabhängige, selbstbestimmte Zukunft“ von Harald Schirmer. Am Freitag reichte meine Zeit leider nur noch für eine Session: „Wissenstransfer mit dem Expert Debriefing Prozess“ von Silvia Roderus, die mich mit vielen Inspirationen entließ.“
Johannes Starke, Blog, 22. April 2025

Bildquelle: Johannes Starke

24Apr./25

mmb Learning Delphi 2024/2025: Lernen wird intelligenter – Dialogische und KI-unterstützte Lernformen immer wichtiger

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das „mmb Learning Delphi“, die jährliche Trendstudie des mmb Instituts, ist erschienen. Mittlerweile in der 19. Auflage. Wieder wurde eine kleine Zahl von Expert:innen (71) nach ihren Einschätzungen zum digitalen Lernen befragt. Der Titel dieser Ausgabe deutet es an: Es dreht sich fast alles um KI. In ihrer Bekanntmachung schreiben die Herausgeber dementsprechend:

„Lern-Expert:innen erwarten eine starke Zunahme des Stellenwerts von Large Language Models (LLMs) sowie text- und bildgenerierenden KI-Tools für Bildungs- bzw. Lernzwecke. Dies gilt nicht nur für Lernende bei der Erstellung von Präsentationen und Vorträgen, sondern umso mehr für Lehrende bei der Erstellung von Aufgaben und Formulierung von Lerninhalten. Bildungsanbieter werden entlastet durch die KI-gestützte Vergabe von Metadaten für Lerninhalte.“

Viele Fragen bzw. Ergebnisse der Studie beleuchten weitere Aspekte des zukünftigen Einsatzes von KI in der beruflichen Bildung. Desweiteren geht es, wie in jeder Ausgabe, um die Einschätzungen von Lerninhalten, Zielgruppen und des Branchenklimas. Auch um eine Bewertung von „Mein Bildungsraum“ wurden die Befragten gebeten. Das Schaubild, das bei mir einen festen Platz in Präsentationen und Vorträgen hat, fasst die Antworten auf die folgende Frage zusammen: „Was schätzen Sie – werden die folgenden Technologien und didaktischen Konzepte in den kommenden drei Jahren eine zentrale oder eine geringe Bedeutung für das digitale Lernen haben?“

Interessant ist, dass die Klassiker des E-Learning langsam in der Bewertung absteigen (Blended Learning) oder jetzt sogar ganz aus der Aufzählung verschwunden sind (Web-based Training). Wobei ich nicht weiß, ob WBTs den Befragten überhaupt noch als Antwortoption angeboten wurde.
mmb Institut, April 2025