Quelle: Weiterbildungsblog
Autor: jrobes
Mein erster, noch frischer Eindruck: Es hat sich gelohnt, das Corporate Learning Camp nicht einfach zu verschieben, sondern die reservierte Zeit für das Experiment eines virtuellen BarCamps zu nutzen. Nun ist das #CLC20Digital nicht das erste seiner Art gewesen, aber vielleicht doch eines der ersten, das (a) in so kurzer Zeit (b) von der Community selbst und (c) mit so großer Beteiligung umgesetzt wurde.
Den Ausgangspunkt bildete eine ausführliche Beschreibung der Idee eines #CLC20Digital mit dem Link auf ein Google Doc, den Sessionplan, der sich in wenigen Tagen füllte. Am Ende waren es wohl über 70 Sessions, die an beiden Tagen stattgefunden haben. Die zweite Entscheidung betraf die Wahl der technischen Plattform für die Live-Online-Sessions. Sie wurde den TeilgeberInnen selbst überlassen. Viele freiwillige „Technik-Kümmerer“ sorgten dafür, dass sich die Teilgeber ganz auf die Moderation ihrer Session konzentrieren konnten.
Weitere Eindrücke:
- Die Zahlen sind schon beeindruckend: 436 TeilnehmerInnen habe ich in der Einführung am Donnerstag irgendwann gezählt. Und das System (Zoom) „hielt“. Karlheinz Pape und Simon Dückert führten ruhig und souverän in den Tag ein, natürlich in angemessenem Sitzabstand, und irgendwann hatte auch der letzte Teilnehmer den Button gefunden, um sein Mikrofon auf „stumm“ zu schalten.
- Ich habe an beiden Tagen an acht oder neun Sessions teilgenommen. Alles lief gut. Natürlich bildeten die Stichworte „Online-Lernen & Lehren“ sowie „Online-Sessions“ auch den roten Faden der beiden Tage: Welche Konzepte, welche Tools gibt es, was funktioniert, was ist zu beachten, wenn man sich online, mt Bild und Ton, austauscht? Viele TeilnehmerInnen sammelten in diesen beiden Tagen nicht nur mit dem Format BarCamp und der Idee der Selbstorganisation ihre ersten Erfahrungen, sondern auch mit den unterschiedlichen, eingesetzten Plattformen und Tools.
- Apropos Tools: Man Favorit ist nach diesen beiden Tagen Zoom. Auch GoToMeeting wurde von einigen TeilgeberInnen eingesetzt und lief reibungslos. Andere Tools wie Adobe Connect oder Live Webinar habe ich nur einmal gesehen. Und, das kommt einschränkend hinzu: Ich habe an diesen beiden Tagen nur die Teilnehmer-Perspektive erlebt.
- Sehr interessant fand ich die Versuche, weitere Plattformen und Tools für Aufgaben und Gruppenarbeiten in die 45-Minuten-Sessions einzubinden! Hier wurden zum Beipiel Google Docs, Padlet und Mentimeter eingesetzt, nicht immer ruckelfrei, aber mit dem Mut zum Ausprobieren!
- Ansonsten, so mein Eindruck, würde wahrscheinlich eine Wiederholung des #CLC20Digital in der nächsten Woche nicht viel anders aussehen. Was den Beteiligten fehlte, waren natürlich die informellen Gespräche beim Kaffee. Hier haben Karlheinz Pape und Simon Dückert sehr schön nachjustiert und am zweiten Tag einen Online-Channel durchgehend geöffnet. Wer hier vorbei kam, hatte so die Gelegenheit, sich mit den Moderatoren oder anderen TeilnehmerInnen abseits der Sessions auszutauschen.
Abschließend: Es war eine neue Erfahrung, ein gelungenes Experiment, das viele Ideen freisetzte und Stoff zum Nachdenken gab. Zwei Tage vor Ort sind wir gewohnt, zwei Tage konzentriert vor dem Bildschirm sind etwas „anderes“. etwas „Neues“. Ich hoffe, dass wir bald wieder frei zwischen beiden Alternativen wählen dürfen!