Category Archives: Jochen Robes

16Jul/21

Class Central Study Groups: Common Questions

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Study Groups erinnern mich stark an die Idee der Learning Circles (Peer 2 Peer University). Oder an die lernOS-Leitfäden. Wie auch immer, der Autor zieht jedenfalls eine Verbindung zu Buchklubs bzw. Lesezirkeln: “Study Groups are an ongoing project at Class Central. You can think of them like a book club, but instead of reading a book, we’re taking an online course together with learners worldwide, supporting each other through a discussion forum, and meeting weekly for a Zoom chat.”

Der Punkt ist, dass es keine direkte, organisatorische Verbindung zwischen den Online-Kursen und den Studier-Gruppen auf Class Central gibt. Aber es ist eine naheliegende Idee, wenn man an die wachsende Zahl von Online-Ressourcen für das Selbststudium und an die Vorteile des gemeinsamen Lernens denkt. Es braucht nur etwas Initiative, entweder von öffentlichen Bildungseinrichtungen oder von engagierten Lernenden.
Manoel Cortes Mendez, The Report by Class Central, 13. Juli 2021

Bildquelle: Class Central

15Jul/21

Zur Bedeutung leiblicher Ko-Präsenz in Bildungsveranstaltungen. Warum digitale Lehre die Interaktion unter Anwesenden nur eingeschränkt simulieren kann

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Bisher wurden Präsenzveranstaltungen in der Bildung als selbstverständlich betrachtet. Wenn nach der Pandemie die Karten für “online” und “Präsenz” neu gemischt werden, wird man genauer nach den Vorteilen des Zusammenkommens vor Ort fragen. Ein Vorteil, so der Autor, liegt darin, dass wir uns in Präsenz ganz anders wechselseitig wahrnehmen können, dass wir die Perspektive ändern können und dass diese Wahrnehmungen und Veränderungen wiederum von Anderen wahrgenommen werden können.

Diese Wahrnehmungsprozesse stellen ein konstitutives Element von Präsenzveranstaltungen dar: “Es geht darum, dass die Personen, die in Bildungsveranstaltungen in der Rolle der Teilnehmenden auftreten, in ihren situativen Wahrnehmungsbewegungen wahrgenommen werden und dass ihre Zuwendungsakte daraufhin beobachtet werden, inwiefern und wie sich durch sie neue Welt- und Selbstsichten entwickeln. Es geht – mit anderen Worten – darum, dass die Teilnehmenden wahrnehmen, wie sie von anderen in ihrem Lernen wahrgenommen werden.”

Das alles können zum Beispiel Videokonferenzen nicht bieten: “Die Videokonferenz konstituiert sich so über eine Standardisierung der Richtungen des Wahrnehmens. … Es ist im wörtlichen Sinne nicht möglich, aufeinander zuzugehen oder voneinander Abstand zu nehmen, sich jemandem zu- oder von jemandem abzuwenden. Man kann sich auch so den gemeinsamen Gegenständen nicht unterschiedlich annähern.”

Nun muss man anmerken, dass hier Unterschiede zwischen Präsenzveranstaltungen vor Ort und Videokonferenzen beschrieben werden. Ob es sich dabei um Vorteile oder Nachteile handelt, hängt letztlich immer vom konkreten Lehr- und Lernszenario und seiner Einschätzung durch die Lehrenden ab.
Jörg Dinkelaker, Hessische Blätter für Volksbildung (HBV), 2/ 2021, S. 30-40 

14Jul/21

lernOS State of the Union

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die lernOS Convention 2021 “Agil trifft Lernende Organisation” (#loscon21), organisiert von Cogneon bzw. Simon Dückert, hat am 24./ 25. Juni 2021 stattgefunden. lernOS steht für “ein offenes System für Lebenslanges Lernen und Lernende Organisationen”, wie es auf der Webseite des Projekts heißt. In den letzten Jahren ist lernOS stetig gewachsen – als Community, die sich auf Events wie der #loscon21 trifft und austauscht, aber auch als eine beeindruckende Sammlung von Ressourcen. Dazu gehören vor allem die lernOS-Leitfäden, die es inzwischen für verschiedene Themen, von Achtsamkeit bis Sketchnoting, gibt und die in der lernOS-Toolbox zusammengestellt sind. Zusätzlich gibt es übergreifende Leitfäden, die den einzelnen Lernenden, Teams und Organisationen ansprechen (lernOS-Core genannt). Und alles steht unter offenen CC-Lizensen.

Weil sich nun lernOS auf so vielen Spielfeldern fortentwickelt, ist der “State of the Union”-Impuls von Simon Dückert, der die #loscon21 einleitet, hilfreich. Hier ordnet er die genannten Stichworte noch einmal ein, sortiert und verknüpft und weist auf offene Baustellen hin (12:35 – 42:48 Min.).

Auf der Veranstaltungsseite sind auch die weiteren Impulsvorträge und Lightning Talks verlinkt.
Simon Dückert, Cogneon Akademie, 24. Juni 2021 (via YouTube)

Bildquelle: https://cogneon.github.io/lernos

14Jul/21

Das CLC21 am 9. und 10. September 2021 soll hybrid werden?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Zum einen ist dieser Beitrag eine gute Gelegenheit, um auf das nächste Corporate Learning Camp im September hinzuweisen. Zum anderen ist “hybrid” ja gerade so etwas wie eine Kurzformel für die Lehren aus der Pandemie und für den Ausblick auf die nächsten Monate. Ich lese den Beitrag von Karlheinz Pape deshalb als einen weiteren Impuls zu der sich gerade warm laufenden Diskussion. 

Wenn das CLC21 “hybrid” werden soll, dann heißt es erst einmal nur, dass etwas online und dass etwas vor Ort stattfinden soll. Es beschreibt noch nicht genau, welche Bausteine des Camps es betrifft, was “online” und “vor Ort” genau bedeutet und wie das Zusammenspiel der Bausteine aussehen könnte. Vor diesem Hintergrund ist es hilfreich, wenn Karlheinz Pape an den “Informations-” und den “Netzwerk-Aspekt” erinnert, denen solche Veranstaltungen häufig gerecht werden wollen. Mit Blick auf die Erfahrungen der letzten Jahre und die technischen Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen, unterstreicht Karlheinz Pape die wachsende Bedeutung des “Netzwerk-Aspekts”:  

“Meine Vermutung: Dieses “Zur Community Dazugehören”, um von der Community zu lernen, ist heute der wesentliche Antrieb für den Besuch von Fach-Events. Wenn das der eigentliche Motivationskern für den Event-Besuch ist, dann sollten wir jeden Event als Community-Treffen ausrichten. Communities sind aber langlebiger als ein Tages-Event. Also müsste ein Event einer von vielen Bausteinen im Communityleben sein.”

Je nach Kontext, Ziel und Zielgruppen von Veranstaltungen wird die konkrete Ausgestaltung des “hybrid” sehr unterschiedlich ausfallen. Hinzu kommen Geschäftsmodelle und Kosten-Nutzen-Erwägungen, die schon immer Entscheidungen beeinflusst haben.
Karlheinz Pape, Corporate Learning Community/ Blog, 13. Juli 2021   

13Jul/21

The role of learning in employee experience

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich bin kein Freund von Sätzen wie “creating happier employees through better learning experiences”. Trotzdem ist dieser Guide (21 S.) des englischen Bildungsanbieters Kineo lesenswert. Denn er verbindet aktuelle Schlagworte zu einer runden Story: Zu Beginn werden wir in die Begriffswelt von “employee experience” eingeführt (“employee experience is in every interaction, every touchpoint, every person and process they come into contact within an organisation”). Learning, heißt es mit Blick auf aktuelle Umfragen weiter, ist ein “critical tool in meeting changing expectations”.

Wenn man gedanklich so weit mitgegangen ist, sind es drei Fragen, die sich aus Sicht des Mitarbeitenden stellen und auf ihre/ seine Experience einzahlen. Die Kineo-Expert:innen verbinden sie gleich mit den entsprechenden Themenfeldern in L&D:
– Do I feel welcomed and supported? … Onboarding
– Am I growing and developing? … Career Development
– Do I feel part of something bigger than myself and my team? … Social Learning

In einzelnen Kapiteln wird anschließend kurz ausgeführt, wie sich Onboarding, Career Development und Social Learning gestalten lassen und wie Kineo auf diesem Weg unterstützen kann. Aber das Marketing konzentriert sich auf die letzten Absätze …
Kineo, 22. Juni 2021

13Jul/21

The Biggest Myth In Education

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Bei diesem Titel kann man ohne Risiko auf das Thema wetten, um das es geht: “Learning Styles” bzw. Lernstile. Die Botschaft ist klar, und ich habe sie hier auf dieser Seite über die Jahre schon mehrfach verlinkt: Lernstile existieren nicht oder: “learning styles are a stubborn myth”. Obwohl also alles klar zu sein scheint, ist das Video trotzdem zu empfehlen. Der Autor geht in diesem Video (14:26 Min.) das Thema nicht akademisch verbissen, sondern spielerisch und experimentell an, arbeitet sich am populären VARK-Modell (visual, aural, read/ write, kinesthetic learning) ab und fasst einige wissenschaftliche Studien auf diesem Feld schön zusammen.

Die Popularität von Lernstilen rührt daher, so der Autor, dass sie an der tief verwurzelten Vorstellung von der Individualität und Diversität der Menschen anknüpfen, dass wir fest an sie glauben und deshalb im Alltag nur Bestätigungen dieses Glaubens sehen. Aber der Glaube an Lernstile, das ist für Lernende die gute Nachricht, macht nichts kaputt, weil wir sowieso und hinter unserem Rücken jederzeit mit allen Sinneskanälen arbeiten. Der Vorwurf, einem altbekannten Mythos zu folgen, richtet sich also vor allem an Lehrende und Pädagog:innen, die ihre Lehr- und Lernaktivitäten auf dem Konzept individuell unterschiedlicher Lernstile aufbauen.

Jede/r lernt also besser, wenn unterschiedliche Modalitäten, also textliche, auditive, sprachliche und visuelle Ressourcen, kombiniert werden. Oder umgekehrt: Wir sind alle visuelle, audititive usw. Lernende zugleich.
Veritasium, YouTube, 9. Juli 2021

12Jul/21

EMOOCS 2021 conference proceeding

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das “seventh European MOOCs Stakeholder Summit”, die EMOOCs 2021, wurde am 22. – 24. Juni 2021 vom Hasso Plattner-Institut in Potsdam als Online-Konferenz durchgeführt. Das Schöne: Die Konferenzbeiträge, über zwei Dutzend Artikel, liegen bereits online als eBook und unter einer CC-Lizenz vor. Ein kleines Manko: Es fehlt an einem einleitenden Beitrag, der einen Überblick über die Entwicklung des Marktes bzw. des Formats bietet und so die einzelnen Artikel, Themen und Perspektiven zusammenhält.
Christoph Meinel u.a. (Hrsg.), Universitätsverlag Potsdam, 2021 (via Academia)

09Jul/21

ePortfolio: a student-centred learning space

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Idee der ePortfolios läuft ja seit Jahren in der Bildungsdiskussion mit, ohne es jemals auf die Titelseiten zu bringen. Dabei sind Projekte wie zum Beispiel die „Domain of One’s Own“ oder Aktivitäten wie das Bloggen nahe Verwandte der ePortfolios. Im Mittelpunkt stehen Nutzer bzw. Lernende, die ihren Lernweg dokumentieren, reflektieren und mit anderen teilen. Bildungsinstitutionen und Lehrende wiederum können den Einsatz von ePortfolios gezielt unterstützen („Integration of ePortfolios in the course design“). Der Artikel gibt einen Überblick, verlinkt Ressourcen zum Weiterlesen, verzichtet aber leider auf konkrete Beispiele.

„ePortfolios can be defined as “personal learning spaces”. An ePortfolio is a collection of materials that documents student accomplishments. Unlike an “analogue” portfolio, the digital element allows for the inclusion of different media (video, audio, infographics, etc), thereby providing students with various means of expression as well as the possibility to easily connect resources and ideas. But ePortfolios go further than that. A space for deep learning, ePortfolios enable the visualisation of one’s own learning path. They can be seen as a “learning diary”, where students reflect on their learning process.“
Alexandra Mihai, The Educationalist, 8. Juli 2021

08Jul/21

WebConferencing expanded

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Einen „subjektiven und nicht abschliessenden Kaufratgeber für synchrone Meeting- und Konferenztools“ hat Daniel Stoller-Schai zusammengestellt. Dabei unterscheidet er zwischen Kernapplikationen und Peripherieapplikationen. Kernapplikationen sind die bekannten synchronen Meeting- und Konferenzsysteme wie Zoom, MS Teams oder WebEx. Peripherieapplikationen werden je nach Einsatzszenario dazugeschaltet und ermöglichen es den Teilnehmenden, in Gruppen an Aufgaben zu arbeiten, gemeinsam Medien zu erstellen oder in anderer Form kreativ zu werden. Beides zusammen ergibt „WebConferencing expanded“: 

„„WebConferencing expanded“ meint die ganze Vielfalt an kollaborativen Tätigkeiten mit anderen über das Internet – mit allen Geräten und auf allen Bildschirmformaten.“

Die (etwas spannendere) Liste der Peripherieapplikationen umfasst über 20 Einträge. Daniel Stoller-Schai ordnet sie anschließend noch verschiedenen Einsatzzwecken zu (Network, Learn & Work, Broadcast, Co-Creation, Umfrage, Raum, Spiel).
Daniel Stoller-Schai, eLearning Journal, 15. Juni 2021

Bildquelle: Chris Montgomery (Unsplash)

08Jul/21

Viel Geld für Wachstumsfantasien im E-Learning-Markt

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Degreed, Masterplan, Articulate. In diese Unternehmen sind jüngst große Summen investiert worden, berichtet Gudrun Porath in ihrer Kolumne. Handelt es sich dabei um routinemäßige Bewegungen auf dem internationalen Bildungsmarkt? Zeigen die Investments, dass E-Learning im Zeichen der Corona-Krise boomt? Reagiert das Kapital jetzt auf den Ruf nach verstärkten Reskilling-/ Upskilling-Aktivitäten? Oder … ?
Gudrun Porath, Haufe.de, 7. Juli 2021

Bildquelle: Markus Winkler (Unsplash)