Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes
Die AutorInnen setzen bei der gegenwärtig gestiegenen Nachfrage nach netzgestützten Lösungen in der Weiterbildung an und rücken die Effektivität virtueller Weiterbildung noch einmal ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Dabei stellen sie die Ergebnisse einiger Studien und Metaanalysen aus den letzten zwei Jahrzehnten vor. Verglichen werden dabei in der Regel verschiedene Präsenz- und Online-Formate.
Dabei zeigt sich (wieder), dass die Frage nach der Effektivität vor zwei großen Hürden steht:
a) “Virtuelle Weiterbildung” ist heute ein weites Feld: Es reicht vom einstündigen Webinar bis zum mehrmonatigen Lehrgang, vom Web-based Training bis zum Online-Workshop. Vor allem ältere Studien, die die Bandbreite der Online-Lösungen noch nicht kannten, haben heute eigentlich keine Aussagekraft mehr.
b) Die AutorInnen weisen zu Recht immer wieder darauf hin, dass fast alle vorliegenden Studien die Zufriedenheit oder den Lernerfolg der Lernenden messen, nicht aber deren Handlungskompetenz, “da solche Messungen methodisch anspruchsvoll und aufwendig sind”. Ob also das Gelernte auch in der Praxis umgesetzt wird, bleibt in der Regel offen.
Im Mittelpunkt des Fazits stehen vor diesem Hintergrund – wenig überraschend – zwei Hinweise: “Virtuelle Weiterbildungsangebote sind gemessen am Lernerfolg nicht zwangsläufig besser oder schlechter als klassische präsenzorientierte Maßnahmen.” Und: “Auch bei virtuellen Weiterbildungsangeboten sollten Lehrende als Ansprechpersonen für die Lernenden zur Verfügung stehen.”
Carmen Aprea und Heiko Weckmüller, Haufe.de, 19. August 2021
Bildquelle: Judit Peter (pexels)