Category Archives: Jochen Robes

26Feb/24

IU-Forschungsarbeit zeigt: Generative KI kann Studiendauer verkürzen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Seit Oktober 2023 setzt die Internationale Hochschule (IU) in ihren Online-Kursen Syntea, einen KI-basierten Lernassistenten, ein. Jetzt hat man im Rahmen einer Forschungsarbeit erhoben, „dass die durchschnittliche Zeit, die IU-Online-Studierende für den Abschluss eines Kurses benötigen, durch den Einsatz von Syntea im Vergleich zur Ausgangssituation um 27 Prozent gesunken ist. Das bedeutet: Bei einem dreijährigen Bachelor-Studiengang sparen die Studierenden somit fast 10 Monate Studienzeit. Dies beruht auf der Annahme, dass dieser Effekt auf die gesamte Studienzeit extrapoliert wird.“

Das Methodendesign der Studie werde ich mir in einer ruhigen Minute noch einmal ansehen („Revolutionising Distance Learning: A Comparative Study of Learning Progress with AI-Driven Tutoring“). Die Botschaft jedoch ist eindeutig: mit Hilfe von generativer KI das Lernen beschleunigen. 

„Syntea verfügt über vier Hauptfunktionen: Pre-Assessment zur Ermittlung von Stärken und Schwächen, Question-Answering für sofortige prüfungsrelevante Antworten (nach vorheriger Überprüfung durch menschliche Lehrende), Exam Trainer für die personalisierte Prüfungsvorbereitung und Deep Dialogue Learning für interaktive Dialoge zur Vertiefung des Verständnisses.“
IU Internationale Hochschule, Pressestelle, 23. Februar 2024  

23Feb/24

JRA126 – Was kommt nach Twitter? Fediverse, Linkedin, Bluesky, Threads, X … – was nun?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Jöran Muuß-Merholz pflegt immer noch die schöne Reihe „Jöran ruft an“. In dieser Ausgabe meldet er sich bei Nele Hirsch und fragt, wie sie sich arrangiert hat, nachdem sich ja im letzten Jahr viele Bildungsmenschen von Twitter verabschiedet haben. Nele Hirsch wirbt dafür, das Netzwerken auch technisch mehr in die eigene Hand zu nehmen. Konkret setzt sie auf das Fediverse sowie auf RSS bzw. Newsreader, um auch einzelne Blogs und Webseiten im Blick zu behalten.
Jöran Muuß-Merholz, J&K – Jöran und Konsorten, 23. Februar 2024

23Feb/24

Lifelong Learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Herzstück dieses Reports des Institute for the Future of Education (Tec de Monterrey) bildet eine Aufarbeitung des Begriffs „lifelong learning“. Wichtige Stationen dieser Begriffsgeschichte sind die UNESCO in den 1960er/ 1970er Jahren, der Faure-Report („Learning to Be“, 1972) und der Delors-Report („Learning: The Treasure Within“, 1996). Als der Delors-Report erschien, so erzählen die Autor:innen, hatten OECD und Weltbank bereits das Heft des Handelns in die Hand genommen: „This tension has resulted in lifelong learning havong less to do with UNESCO’s humanist version of a „learning society“ and leaning more toward a „knowledge economy“ based on human capitel theory.“ (S. 20).

Bildquelle: Kjell Rubenson, zit. in: Elfert, M. (2018). UNESCO’s utopia of lifelong learning: an intellectual history. Routledge, 2018, p. 2

Aber das ist nur die Quintessenz dieser lesenswerten Ausführungen. Der Bericht geht auf die Entwicklungen ausführlich ein, erwähnt weitere Reports, die das Thema aufnehmen, und zeichnet nach, wie aus „continuing education“ heute „lifelong learning“ wurde. Die „four pillars of education and learning“ aus dem Delors-Report werden vorgestellt, und auch MOOCs werden in einem kurzen Kapitel in die Entwicklung des Themas aufgenommen. Bei der Darstellung der Gegenwart beziehen sich die Autor:innen vor allem auf Peter Jarvis („Globalization, Lifelong Learning and the Learning Society“, 2007).

Die weiteren Kapitel des Reports (105 S.) umfassen ein Glossar (Part II) und längere Aufstellungen von Universitäten und Instituten (Part III), die sich dem Thema „Lebenslanges Lernen“ widmen (genauer „inclusion, active aging, and lifelong learning in various countries“).
Karina Fuerte Cortés, Observatory of the Institute for the Future of Education) of the Tec de Monterrey, 22. Februar 2024  

23Feb/24

DATEV: „#DATEVlernt meets Unternehmensstrategie (Big Picture)“  

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Am Montag startet die zweite Woche unseres Corporate Learning MOOCs 2024 (#CLMOOC24). Dann wird die DATEV die Rolle des Gastgebers übernehmen. Dafür gibt es auch bereits einen Wochenplan mit täglichen Live-Sessions, in denen das DATEV-Team einen Überblick über die verschiedenen Lernaktivitäten des Hauses gibt und zur Diskussion einlädt. Dieser Beitrag verlinkt auf die einleitenden Zeilen und die Agenda:

„Willkommen zur zweiten Woche des #CLMOOC24. In dieser Woche übernimmt DATEV die Gestaltung und lädt euch ein, verschiedene Learning–Initiativen zu betrachten und zu diskutieren. Unser Motto für die Woche lautet: „#DATEVlernt meets Unternehmensstrategie (Big Picture)“.

In dieser Woche bieten wir jeden Tag Live-Sessions und Beiträge zu Themen wie neue Wege in der Strategiekommunikation, was wir über und mit Plattformen organisationalen Lernens gelernt haben, wie hybrides Arbeiten Teil einer zukunftsorientierten Ausbildung werden kann, wie wir das Modell Promptathon für uns adaptiert haben, und vieles mehr.“
Simon Burda, Corporate Learning Community/ Blog, 23. Februar 2024

22Feb/24

2024 Knowledge Management Priorities & Trends

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das APQC (American Productivity & Quality Center) hat nach der Knowledge Management-Agenda für 2024 gefragt. 220 Teilnehmende haben geantwortet. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst. Dabei geht es

– um die Top 5 Priorities for KM Teams: 1. Identifying, mapping, or prioritizing critical knowledge; 2. Incorporating AI/Generative AI and Smart Technologies; 3. Transferring Expert Knowledge; 4. Boosting KM participation or engagement; 5. Increasing the maturity of the KM program/ effort;

– um die Top 5 Technologies important to KM right now: 1. AI to recommend content or knowledge assets …;

– um die Top 6 Skillsets for KM to develop right now: 1. Change management …

Wenig überraschend spielt auch hier AI eine dominante Rolle. Interessant fand ich noch den Hinweis, dass viele Organisationen damit kämpfen, dass immer mehr Informationen auf immer mehr Plattformen ausgetauscht werden:
„Another driver of this priority is that even organizations with established KM programs are struggling with a proliferation of knowledge, especially digital content and information (e.g., growing data lakes, multiple team and project sites, chat, intranet, specialized repositories, and more). A lot of this content is poorly organized, particularly when it comes to virtual collaboration channels and outputs.“

Und dann noch der Punkt, dass in solchen Listen selten Knowledge Management und Communities bzw. Wissensaustausch zusammengebracht oder -gedacht werden. Knowledge Management ist, wie immer, sehr content-driven.
Lynda Braksiek, APQC Blog, 20. Februar 2024

21Feb/24

Generative KI – Potenziale für den Mittelstand (Fh-IAO)

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christoph Meier hat eine Studie des Fraunhofer-IAO gelesen (Kintz, M. et al. (2024): Potenziale generativer KI für den Mittelstand. Wie große KI-Modelle die Arbeitswelt verändern. Stuttgart) und fasst seine Eindrücke hier zusammen. Ich habe mir vor allem folgenden Absatz angestrichen und werde dafür das Original noch einmal länger aufsuchen:
„In einem Abschnitt der Studie werden die “Wirkhebel” unterschieden, über die die Einführung von Generativer KI auf Arbeit und Beschäftigung wirkt. Die Autor:innen unterscheiden hier Automatisierung, Assistenz, Ermöglichung und Erschaffung.“


Christoph Meier, scil/ Blog, 19. Februar 2024

20Feb/24

Autonomous Corporate Learning Platforms: Arriving Now, Powered by AI

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wieder einmal teilt Josh Bersin seine Begeisterung mit uns: „Thanks to Generative AI, we’re about to see the biggest revolution in corporate learning since the invention of the internet.“ Mit Hilfe von KI werden Kursinhalte schneller entwickelt („content on the fly“) und Mitarbeitende suchen keine Kurse mehr, sondern stellen Fragen. Es sind vor allem vier Merkmale, die, so Josh Bersin, die neuen Plattformen auszeichnen:

„- First, they can dynamically index and ingest content into an LLM, creating an “expert” or “tutor” to answer questions. …
– Second, these systems can dynamically create courses, videos, quizzes, and simulations. …
– Third, they can give employees interactive tutors and coaches to learn. …
– Fourth, they can personalize content precisely for you. …“

An zwei wichtigen Stellen offenbart dieses Zukunftsbild aus meiner Sicht Lücken: Zum einen funktionieren eine Reihe dieser Dienste am besten, wenn sich die Lernaktivitäten auch auf einer einzigen Plattform abspielen. Ist das realistisch? Und zum anderen sehe ich nicht, wie die neuen Lernplattformen das Lernen in Gruppen oder Communities anders oder besser unterstützen. Es taucht auch in den Beschreibungen nicht auf. Im Vordergrund steht Content, der effizienter entwickelt und personalisierter bereitgestellt wird.
Josh Bersin, Blog, 18. Februar 2024

Bildquelle: Hitesh Choudhary (Unsplash)

19Feb/24

Individuelles Lernen: Ist soziales Lernen in der Erwachsenenbildung überflüssig?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe beim Titel dieses EPALE-Gesprächs zuerst gezögert. Trägt die Gegenüberstellung von individuellem und sozialem Lernen überhaupt für eine sinnvolle Diskussion? Sind unsere Lernprozesse nicht immer soziale Lernprozesse? Aber Dörte Stahl als Moderatorin und ihre Mitstreiter:innen Kathrin Kochseder (k.o.s. GmbH), Christian Soyk (VHS Leipzig) und Christiane Carstensen (Deutsch im Job GmbH) holen dann doch eine ganze Menge aus dem Thema heraus. Hier einige Stichworte, die ich mir beim Zuhören notiert habe:

– Ist die Zuordnung – soziales Lernen = Präsenzlernen und individuelles Lernen = Online-Lernen – heute noch zeitgemäß? Existiert diese Zuordnung überhaupt noch in der Erwachsenenbildung?
– Wie stellen sich Institutionen der Erwachsenenbildung oder Weiterbildung auf die sich wandelnden Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Teilnehmenden ein?
(Auch wenn es im Gespräch kein Thema war: Es gibt ja das Beispiel der Stadtbibliothek Köln, die Lerngruppen moderiert, die sich gemeinsam für einen Online-Kurs interessieren.)
– Gehört zur Selbstlernkompetenz nicht auch die Fähigkeit, sich mit anderen in Lerngruppen zusammenschließen zu können?
– Ist mit der KI bzw. Chatbots nicht auch ein neuer Akteur im Raum, mit dem ich als Lernender oder als Lerngruppe interagieren kann?

Vor allem der letzte Punkt hat bei mir in den letzten Wochen schon einige Fantasien freigesetzt.
EPALE Deutschland, EPALE – Elektronische Plattform für Erwachsenenbildung in Europa, 13. Februar 2024

17Feb/24

Start Session des #CLMOOC24 am 16.2.2024

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Corporate Learning MOOC 2024 wurde heute vorgestellt. 121 Menschen waren beim KickOff in der Spitze dabei und hatten MS Teams eingeschaltet. Es gab einen Überblick über die einzelnen Kurswochen und ihre Gastgeber, den Ablauf des MOOCs sowie die wichtigsten Austausch-Plattformen. Die Aufzeichnung steht auf der hier verlinkten Webseite. Am Montag, den 19. Februar, geht es dann offiziell los mit der von Spirit Link moderierten Kurswoche. Jede/r ist herzlich geladen!

Abb.: Miro-Board zum #CLMOOC24, auf dem sich Teilnehmende eintragen und vernetzen können

Karlheinz Pape, Corporate Learning Community/ Blog, 16. Februar 2024

16Feb/24

D21-Digital-Index 2023/2024

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Der D21-Digital-Index misst die Anpassungs- und Zukunftsfähigkeit der Digitalen Gesellschaft. Er gibt Auskunft darüber, inwiefern die Digitalisierung verschiedene Lebensbereiche bereits durchdrungen hat und wie gut die Bürger*innen in der Lage sind, mit den Anforderungen des digitalen Wandels umzugehen.“ 

Die Studie wird herausgegeben von der Initiative D21 und umfasst 58 Seiten. Im Mittelpunkt steht die Erhebung des Digitalisierungsgrads der deutschen Gesellschaft, der in diesem Jahr bei 58 von möglichen 100 Punkten (+1 zum Vorjahr) liegt. Die weiteren Kapitel der Studie lauten „Resilienz im digitalen Wandel“, „Information und Kommunikation“, „Digitale Wertschöpfung“ und „Digitaler und grüner Wandel“.

Hier kurz die zentralen Ergebnisse, wie sie auf der Webseite zur Studie zusammengefasst werden:

„- Digitale Gesellschaft: Deutsche Gesellschaft wird digitaler – aber steht der Digitalisierung skeptischer gegenüber.
– Resilienz im digitalen Wandel: Fähigkeit, zukünftig mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten, nimmt in fast allen Bevölkerungsgruppen ab
– Information und Kommunikation: Schon jede*r Dritte nutzt KI-Dienste wie z. B. ChatGPT oder DeepL, doch kompetenter Umgang fällt vielen noch schwer.
– Digitale Wertschöpfung: Nur gut jede*r Zweite sieht eigene*n Arbeitgeber*in im digitalen Wandel (inter-)national gut aufgestellt.
– Digitaler und grüner Wandel: Bürger*innen wünschen sich mehr Transparenz und Aufklärung, um in Zukunft nachhaltiger digital zu leben.“


Initiative D21, 15. Februar 2024