Category Archives: Jochen Robes

18Aug./17

Digital Literacy in Higher Education, Part II

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

2016 hat das New Media Consortium (NMC), das auch den jährlichen Horizon Report herausbringt, mit der Unterstützung von Adobe erste Grundlagen zum Thema „Digital Literacy“ aufgelegt. Zum Beispiel mit der Beschreibung von „three models of digital literacy“: „universal literacy“, „creative literacy“, „literacy across disciplines“. Der vorliegende Part II setzt die angefangene Arbeit fort.

So werden 11 verschiedene Digital Literacy-Modelle vorgestellt (und auch grafisch sehr schön zusammengefasst!). Die unterschiedlichen Schwerpunkte einzelner Konzepte werden beleuchtet. Dann blicken die Autoren in einzelne Bereiche wie „Humanities“, „Business“ und „Computer Science“, verlinken Materialien aus diesen Bereichen und stellen einzelne Digital Learning-Initiativen vor. Statements verschiedener Experten runden die Studie ab.

Abschließend: Die Autoren haben einen klaren Ausgangspunkt, „… the idea that digital literacy is about learners as creative producers“ (S.11) Sie weisen aber abschließend darauf hin, dass die Diskussion um Digital Literacy nie abgeschlossen sein wird. Denn wer weiß heute, ob nicht Augmented und Virtual Reality, Blockchain und Artificial Intelligence, aber auch die politischen Diskussionen um „fake news“, ganz neue Fragen und Antworten aufwerfen.
Alexander, B., Adams Becker, S., Cummins, M., and Hall Giesinger, C., Part II: An NMC Horizon Project Strategic Brief. Volume 3.4, August 2017 (pdf)

17Aug./17

Workforce of the future: The competing forces shaping 2030

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch die PwC-Berater haben sich Gedanken gemacht, wie Automatisierung und Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern. Ihre aktuelle Studie liefert jedoch keine neuen Zahlen oder Einsichten darüber, welche Jobs und Aufgaben in Zukunft verschwinden werden. Die Autoren wählen vielmehr einen szenario-basierten Ansatz und stellen uns, kurz und prägnant, „Four Worlds of Work in 2030“ vor.

Dabei gehen sie von fünf Megatrends aus: „Technological breakthroughs“, „Demographic shifts“, „Rapid urbanisation“, „Shifts in global economic power“ und „Resource scarcity and climate change“. Jetzt gibt es, so die Annahmen der Autoren, vier Optionen, wie sich diese Megatrends auf unser Zusammenleben auswirken können: „Collectivism vs. individualism“ und „integration vs. fragmentation“.

 

Diese Szenarien werden kurz beschrieben und auf ihre Konsequenzen für Unternehmen und HR abgeklopft. Der Blick in die Glaskugel führt dabei auch zu interessanten Anmerkungen wie „cognitive-enhancing drugs“ (Blue World) und Ideen wie „Guild Universitys“ (Yellow World). Fantasielose Geister könnten allerdings daherkommen und Green & Yellow nur als Ausprägungen von Red & Blue lesen.
PwC, 25. Juli 2017 (pdf)

 

17Aug./17

Chatbots as Teaching Assistants: Introducing a Model for Learning Facilitation by AI Bots

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Natürlich werden wir Chatbots zukünftig auch in Lehr- und Lernprozessen begegnen. Vor allem, wenn eine neue Generation von AI-gestützten Assistenten nicht nur mit vorgegebenen Antworten zur Seite steht, sondern selbständig neue Antworten generiert. Vor diesem Hintergrund haben die Bildungsexperten von SAP unter der Überschrift „Levels of Learning Facilitation by AI“ das folgende interessante Stufenmodell entwickelt:

„Level 1: Welcome learners
The AI teaching assistant welcomes new learners with personalized messages.

Level 2: Recommend content and peers
The AI teaching assistant recommends learning content, next steps, peers, and experts for collaborative learning

Level 3: Answer questions
The AI teaching assistant answers typical questions posted by learners

Level 4: Set goals and monitor learning progress
The AI teaching assistant sets learning goals for learners, communicates them, and monitors the learning progress

Level 5: Provide feedback
The AI teaching assistant provides personalized feedback

Level 6: Individual learner coaching
The AI teaching assistant proactively coaches learners by analyzing individual learning needs, making individual recommendations and providing individualized feedback.“

Ihre Einschätzung: Im Moment spielt sich vieles noch auf den Ebenen 1-3 ab. Spannend („real learning assistance“) wird es ab Ebene 4. Aber dafür braucht es noch mehr AI und noch mehr Daten (via Christoph Meier).
Lars Satow, SAP Blogs, 12. Juli 2017

16Aug./17

Working Out Loud als mentales Onboarding für die Digitale Transformation

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Richtig angewendet“, schreibt Sebastian Hollmann (Continental), „wird WOL daher zum netzwerkbasierten Lern- und Arbeitsansatz für die Digitale Transformation.“ Working Out Loud (WOL), das ja derzeit in aller Munde ist, kann aus seiner Sicht auf zwei Wegen „gelebt“ werden: Man kann, mit dem richtigen „Mindset“ im Rucksack, damit beginnen, seine Erfahrungen mit anderen auszutauschen und zu teilen. Twitter, Facebook, Podcasts, der eigene Blog sowie die Treffen vor Ort sind zum Beispiel die Kanäle, die Sebastian Hollmann nutzt. Oder man folgt dem strukturierten Ansatz, den John Stepper ausführlich beschrieben hat: ein Ziel definieren, sich 12 Wochen lang mit Gleichgesinnten in WOL-Circles treffen, usw. Beide Wege und wichtige Leitplanken werden hier ausführlich vorgestellt und mit persönlichen Erfahrungen und Begegnungen verbunden. Und wer gerne etwas O-Ton hören möchte, kann den Autor übrigens auf der Zukunft Personal („Meet the Blogger“) treffen. Da habe ich übrigens auch unterschrieben …
Sebastian Hollmann, Zukunft Personal | HRM Expo BLOG, 14. August 2017

15Aug./17

10 books every L&D leader needs to read

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eine Zusammenstellung unter diesem Titel ist natürlich kaum zu kommentieren oder zu bewerten, deshalb will ich sie hier gerne durchreichen. Sie findet sich, inklusive kurzer Erläuterungen, auf den Seiten von Towards Maturity, einem britischen Weiterbildungs-ThinkTank und will die Vorlage des vergangenen #BookLoversDay aufnehmen.

  1. Nudge: Improving Decisions About Health, Wealth and Happiness (Cass R. Sunstein, Richard H. Thaler)
  2. Freakonomics: A Rogue Economist Explores the Hidden Side of Everything (Steven D. Levitt & Stephen J. Dubner)
  3. Learning Technologies in the Workplace: How to Successfully Implement Learning Technologies in Organizations (Donald H. Taylor)
  4. The Learning Challenge: Dealing with Technology, Innovation and Change in Learning and Development (Nigel Paine)
  5. First, Break All the Rules: What the World’s Greatest Managers Do Differently (Marcus Buckingham, Curt Coffman)
  6. Electronic Performance Support Systems (Gloria J. Gery)
  7. Revolutionize Learning & Development: Performance and Innovation Strategy for the Information Age (Clark Quinn)
  8. Black Box Thinking: The Surprising Truth About Success (Matthew Syed)
  9. Drive: The Surprising Truth About What Motivates Us (Dan Pink)
  10. Steve Jobs: The Exclusive Biography (Walter Isaacson)

Levi Phillips, Towards Maturity, 15. August 2017

Bildquelle: Annie Spratt (unsplash)

14Aug./17

Bildung und Umgebung (I). Wege aus der pädagogischen Provinz

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Autor arbeitet sich am Stand der Bildung ab, und wie bei vielen „schönen“ Texten kann man sich auch hier nie ganz sicher zu sein, alle Botschaften verstanden zu haben. Bildung, das nehme ich mit, hatte mit dem Lesen von Büchern zu tun und war in nationalen Traditionen (Provinz!) verwurzelt. Dann kam Bologna und bescherte zwar eine „Europa-Beamten-Bürokratie“, aber nicht die erhoffte, grenzüberschreitende Mobilität der Studierenden. Nicht bestellt, aber einflussreicher sind dagegen die sozialen Netzwerke, die von Silicon Valley aus den europäischen Kommunikations- und Bildungsraum prägen. In diesem ersten Teil drückt Heiko Christians vor allem sein Unbehagen an einigen aktuellen Veränderungen aus. Die Stichworte „Medienkometenz“ und „Bildungsroman“ fallen. Aber die Auflösung erfolgt wahrscheinlich erst in der Fortsetzung dieses Artikels. Mal sehen, ob sie der Verlag wieder offen ins Netz stellt…

„Dass sich gleichzeitig – nach Bologna, Pisa oder Lissabon (also nach dem »Übereinkommen über die Anerkennung von Qualifikationen im Hochschulbereich in der europäischen Region« vom 11. April 1997) – weder die internationale Mobilität der Studierenden verbessert hat, die wahrscheinlich sogar im Mittelalter höher war als heute, noch die sogenannte Regelstudienzeit durchschnittlich besser eingehalten wird, ist als deprimierende Zwischenbilanz der Reform schon akzeptiert. Obwohl sie mit genau diesen Verheißungen eingeleitet worden war, zeigt sich jetzt, dass es womöglich doch weniger um studienorganisatorische als vielmehr um (macht)- politische Ziele gegangen sein dürfte.“

Heiko Christians, Merkur, Jahrgang 71, Heft 819, August 2017

Bildquelle: Goldmund100 (Luca Volpi, Wikimedia)

 

14Aug./17

Sammelrezension zum Thema informelles Lernen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

2016 sind zwei Handbücher zum „Informellen Lernen“ erschienen – mit insgesamt über 1.500 Seiten. Herausgeber sind zum einen Marius Harring, Matthias D. Witte und Timo Burger, zum anderen Matthias Rohs. Man kann darüber spekulieren, was der doppelte Versuch einer systematischen Darstellung des Themas über den Stand der Diskussion sagt. Vicki Täubig hat sich jedenfalls durch beide Werke gearbeitet, hält sich aber in ihrer Rezension mit eigenen Einschätzungen zur Sache zurück. Sie entdeckt viele Parallelen, Unterschiede (hier mehr Jugend-, da mehr Erwachsenenzentrierung) und Schwerpunkte (digitale Medien im Handbuch von Matthias Rohs, internationale Perspektiven bei Marius Harring, Matthias D. Witte und Timo Burger). Am Ende wirbt sie wirklich für ein „mäanderndes Lesen“, das sich jeweils aus beiden Handbüchern bedient. Eine charmante Idee, aber vielleicht doch eine Zeitfrage …
Vicki Täubig, in: Erziehungswissenschaftliche Revue (EWR),16 (2017), Nr. 4, 2. August 2017

11Aug./17

Wissensmanagement kompakt

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) in Düsseldorf hat die Broschüre „Wissensmanagement kompakt“ herausgegeben. Es ist eine praxisorientierte Handreichung für Unternehmen, die das Wissen erfahrener Mitarbeiter*innen sichern und den Wissenstransfer in ihrer Organisation unterstützen wollen. Den roten Faden bilden die Bausteine des Wissensmanagements nach Probst/ Raub/ Romhardt. Dabei widmet sich die Broschüre vor allem der Wissensidentifikation und dem Wissenstransfer, die mit zahlreichen Methoden und Einsatzbeispielen unterlegt werden. Die Rede ist unter anderem von der Qualifikationsmatrix, Wissenslandkarten, Kompetenzprofilen (Wissensidentifikation), von altersgemischten Teams, Mentoring und Wissensstaffeln (Wissenstransfer). In diesen konkreten Beispielen (mit Ansprechpartnern!) liegen Charme und Nutzen der Broschüre. Allerdings fehlen Projekte, in denen versucht wird, diese Wissensprozesse – auch mit Hilfe neuer Netztechnologien – im Arbeitsalltag und der informellen Kultur des Unternehmens zu verankern. Aber dafür hätte man wahrscheinlich den Blick von Industrie und Produktion weg auf andere Branchen werfen müssen.
Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa), 31. Juli 2017 (pdf)

11Aug./17

Why Adopt Microlearning – 15 Questions Answered

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eine nützliche Übersicht über das Konzept „Microlearning“. Aus meiner Sicht wird dem Stichwort schon fast etwas zuviel zugemutet, aber dafür werden alle denkbaren Perspektiven aufgenommen und beleuchtet: Was Microlearning ist („an action-oriented approach of offering bite-sized learning that gets learners to learn, act, and practice“), die Vorteile von Microlearning, die verschiedenen Einsatzfelder und Designs und sogar einige Anmerkungen zum ROI. Als Auszug anbei die im Artikel aufgeführten Formate:

„Interactive parallax based scrolling, mobile apps, short videos, interactive videos, whiteboard animations, kinetic text based animations, complex branching scenario based simulations, infographics, eBooks and flipbooks, iPDFs (interactive PDFs)“

Asha Pandey, EI Design, 10. August 2017

10Aug./17

Meinungsbeiträge: New Educonomy

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Zum Stichwort „New Educonomy“ hat die Redaktion der Bundeszentrale für politische Bildung jetzt noch zwei Positionen ergänzt: Martina Schmerr (GEW) und Tobias Kollmann (Universität Duisburg-Essen) nehmen jeweils Stellung zum Verhältnis von Bildungsbereich und Digitalisierung, ohne sich aber richtig ins Gehege zu kommen. Während Martina Schmerr für Grenzen und Transparenz plädiert, unterstreicht Tobias Kollmann die Bedeutung digitaler Kompetenzen und den Nachholbedarf in Deutschland. Beides kann man gut nacheinander lesen.
Bundeszentrale für politische Bildung/ werkstatt.bpb.de, 27. Juli 2017