Category Archives: Jochen Robes

30Mrz/20

Solidarsemester: Die Super-Zivis

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Idee gefällt mir: ein „solidarisches Praxissemester“, in dem sich Studierende wie Lehrende für die bzw. in der Gemeinschaft engagieren. Aufgaben gäbe es genug. Doch: „Funktionieren kann das nur“, schreibt Anna-Lena Scholz, „wenn die Hochschulen jetzt kühn sind und den Corona-Schock schneller abschütteln als andere.“ Okay, trotzdem: Eine gute Idee!
Anna-Lena Scholz, ZEIT Campus, 25. März 2020

Bildquelle: Changbok Ko (Unsplash)

27Mrz/20

Corporate Learning Camp CLC20Digital im Rückblick

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Karlheinz Pape betont in seinem Rückblick auf das #CLC20Digital noch einmal die Selbstorganisation der Community: „Ich hab auch noch nie von einer Veranstaltung gehört, wo die Teilnehmer die Inhalte und die technische Ausstattung selbst mitgebracht haben (mal abgesehen vom Chaos Communication Congress, der das wohl noch viel intensiver betreibt.“

Auch auf die Vorteile dieser virtuellen Version eines BarCamps kommt er zu sprechen: große Sessions sind möglich, intensivere Beiträge, ein noch einfacherer Sessionswechsel und mit dem Chat oft ein weiterer Kommunikationskanal. Nur beim Socializing und Gruppenfoto muss etwas nachgeholfen werden. Und er meint, dass sich das „Prinzip Open“ online noch konsequenter leben lässt. Desweiteren hat er auch eine Übersicht über die 100 Sessions der beiden Tage zusammengestellt.
Karlheinz Pape, Corporate Learning Community, 26. März 2020

Bild: Eva Hörtrich

27Mrz/20

Discover2Learn

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich weiß noch nicht genau, wohin dieses Projekt gehört: Vermischtes? lebenslanges Lernen? Corona? Die Bildungsexpertinnen Jane Hart und Helen Blunden, die man zuletzt auch auf der LEARNTEC in Karlsruhe sehen konnte, haben jedenfalls eine Plattform mit Lernressourcen eröffnet. Sie kuratieren dort, also sammeln und verlinken bestehende Videos und Artikel aus dem Netz. Aktuelle Beispiele: „Join a virtual walking tour of London“, „Play chess online with your friends“, „Learn Ti Chi“. Hier ihr Aufruf:

„Use your self-isolation time to invest in your future. Reduce boredom and anxiety. Jane Hart and Helen Blunden will offer daily ideas of things you can do for FREE online Share yours here …“
Jane Hart und Helen Blunden, 26. März 2020

26Mrz/20

Professionalität – Studiengänge der Erwachsenenbildung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die „Hessischen Blätter für Volksbildung“ (HBV) haben einen originellen, etwas aus der Zeit gefallenen Titel. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass sie bereits seit 70 Jahren eine „Plattform für Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung“ bieten. Ab und zu, je nach Themenschwerpunkt, schaue ich mal vorbei und freue mich, wenn etwas online offen zur Verfügung steht. Ab diesem Jahr kann ich das mit der Gewissheit tun, dass alle Artikel frei zugänglich sind. Denn die HBV nehmen ihren 70. Geburtstag zum Anlass, ganz auf Open Access (CC BY-SA 4.0) umzustellen. Es beginnt mit einem Themenschwerpunkt zu den Studiengängen und Professionalisierungsbemühungen in der Erwachsenenbildung. Sehr schön!
Hessischer Volkshochschulverband e.V./ wbv Media, 26. März 2020

26Mrz/20

What We Learned in the “MOOC Moment” Matters Right Now

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein interessanter, längerer Artikel. Er vergleicht die aktuelle Situation, also die komplette Umstellung auf digitale Lehre, mit Befürchtungen, Erwartungen und Erfahrungen, die mit der Entwicklung von MOOCs einher gingen. Es ist eine amerikanische Sicht, weil MOOCs hierzulande diese Spuren nicht hinterlassen haben. Der Autor jedenfalls hat viele Interviews mit MOOC-Lehrenden geführt, daraus ein Buch gemacht und die gewonnenen Einsichten auf die Corona-Krise übertragen.

Das führt zu interessanten Statements, zum Beispiel: „Online teaching takes A LOT more planning and more support staff than f2f teaching.“ Oder: „Video is a lot harder than you think, and probably overrated.“ Nun könnte man darauf hinweisen, dass der Autor, Steven D. Krause, vor allem institutionelle MOOCs im Blick hat. Aber ich möchte lieber eine seiner Beobachtungen zitieren, die den Einsatz vom Zoom an amerikanischen Hochschulen betrifft:

„My guess is that the Covid-19 crisis will require a lot of universities to make a variety of short and long-term deals with for-profit vendors that could be both beneficial and volatile. A really easy example of that is Zoom, an already popular video conferencing platform that quickly seems to be emerging as the preferred software in higher ed. All of a sudden, EMU has a site license, and I am sure we are not alone. As a result, Zoom’s stock in the last month has gone from about $65 a share in December 2019 to more than $150 a share in late March 2020.“
Steven D. Krause, Blog, 24. März 2020 

26Mrz/20

Aus der Not eine Tugend gemacht

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Sind die Hochschulen (oder: ist die Weiterbildung …) auf die aktuelle Situation vorbereitet, nach drei Jahrzehnten E-Learning-Fördermaßnahmen? Nein, konstatiert Markus Deimann in seiner Kolumne ganz nüchtern. Hier ein opco11 (danke für die Erwähnung!), dort das Hochschulforum Digitalisierung. Die Bilanz ist ernüchternd. Es fehlt Expertise. Ein Notprogramm wird hochgefahren. Hier sein Fazit:

„Wenn – hoffentlich bald – in der Nach-Corona-Zeit die Lehre wieder regulär an den Hochschulen weitergeht, wird es auch wieder ein Zurück in die vordigitale Zeit geben. Es ist dann nicht mehr notwendig, soziale Präsenz durch E-Learning zu ersetzen. Aber notwendig wird sein, sich grundsätzlich über Medien und deren Möglichkeiten Gedanken zu machen. Dafür ist die aktuelle Zeit ein guter „Testlauf“, weil erkennbar wird, was gut und was weniger gut funktioniert und was es braucht, um digitale Bildung wirklich nachhaltig an Hochschulen zu verankern.“
Markus Deimann, MERTON – Onlinemagazin des Stifterverbandes, 20. März 2020

Bildquelle: Taken (pixabay)

25Mrz/20

Corporate Learning MOOCamp 2020

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

So, die Eckdaten stehen: Das MOOCamp wird in der Zeit vom 20. April bis 29. Mai stattfinden. Sein Motto lautet (natürlich) „Lernräume gestalten – offline, online und hybrid”. Und wir konnten die folgenden Unternehmen gewinnen, eine Kurswoche des MOOCamps zu übernehmen:

Woche 1, ab 27.04.: ZF Friedrichshafen, „Learning Challenge 2020. Corporate MOOC to make learning a habit“
Woche 2, ab 04.05.: Porsche, „Das Porsche Learning Lab. Lernen den richtigen Raum geben“,
Woche 3, ab 11.05.: Viessmann, „Viessmann Akademie. Lost in Space oder: wo finde ich den richtigen Lernraum?“
Woche 4, ab 18.05.: qualityminds, „Individuelle Lernräume. Individuelle Lernräume mit agilien Prinzipien öffnen und gestalten“

Weitere Nachrichten zum Ablauf des MOOCamps folgen in Kürze. Das MOOCamp ist übrigens nur ein Projekt, mit dem wir die Corporate Learning Community auf die neuen, veränderten Rahmenbedingungen einstellen (… wobei das MOOCamp schon vor Corona geplant wurde). Das digitale BarCamp (#CLC20Digital), das kürzlich stattfand, ist ein anderes. Die virtuelle Kaffeebar, die wir als Frankfurter Community (#CLC069) nächste Woche starten, ein weiteres.
Corporate Learning Community, 20. März 2020

24Mrz/20

Warum Lernen nicht komplett digitalisiert werden kann

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Vorneweg: Das Gespräch kommt noch ganz ohne das Reizwort „Corona“ aus, und auch der Abstand zwischen beiden Gesprächsteilnehmern wäre heute wohl etwas größer. Ich weiß auch nicht genau, von wem man sich mit dem Titel eigentlich abgrenzen will. Und so gibt es dann im Interview einige Stellen, bei denen ich nicke, zum Beispiel, wenn es um die neuen Möglichkeiten geht, die das Netz heute Lehrenden und Lernenden bietet. Und es gibt einige Stellen, bei denen ich denke, okay, ist das entscheidend (wenn es zum Beispiel um den Vorteil handschriftlicher Notizen geht) oder ist das neu (wenn es um die Bedeutung des Zwischenmenschlichen in Lernprozessen geht). Aber bitte selbst reinhören!
Peter Littig, Gespräch mit Peter Baumgartner, Learning Insights, 16. März 2020

23Mrz/20

Videoconferencing Alternatives: How Low-Bandwidth Teaching Will Save Us All

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Herzstück dieses Artikels ist eine Tabelle mit zwei Achsen: Bandbreite und Unmittelbarkeit. Auf den sich ergebenden Feldern hat Daniel Stanford die Tools („instructional technologies“) eingeordnet, die uns für das Lernen und Lehren zur Verfügung stehen. Die Botschaft: nicht immer sofort und nur an Video-Konferenzen denken!

Die grüne Zone nennt er „Underappreciated Workhorses“, die blaue Zone „Practical Immediacy“, die gelbe Zone „Audio and Video on Demand“ und die rote Zone schließlich „Natural Conversations at a Cost“. Seine Empfehlung:

„I like to encourage faculty to start their online-course design process by imagining how they’d structure each week’s assignments and activities using only the tools in the green zone. Setting these types of strict limits at the start can make it easier to identify creative solutions. It also helps ensure that when you’re ready to consider tools in the other quadrants, you’re more conscious of the tradeoffs that come with moving from the lower left to the upper right areas of the chart.“
Daniel Stanford, IDDblog, 16. März 2020

20Mrz/20

Corporate Learning Camp #CLC20Digital

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Mein erster, noch frischer Eindruck: Es hat sich gelohnt, das Corporate Learning Camp nicht einfach zu verschieben, sondern die reservierte Zeit für das Experiment eines virtuellen BarCamps zu nutzen. Nun ist das #CLC20Digital nicht das erste seiner Art gewesen, aber vielleicht doch eines der ersten, das (a) in so kurzer Zeit (b) von der Community selbst und (c) mit so großer Beteiligung umgesetzt wurde.

Den Ausgangspunkt bildete eine ausführliche Beschreibung der Idee eines #CLC20Digital mit dem Link auf ein Google Doc, den Sessionplan, der sich in wenigen Tagen füllte. Am Ende waren es wohl über 70 Sessions, die an beiden Tagen stattgefunden haben. Die zweite Entscheidung betraf die Wahl der technischen Plattform für die Live-Online-Sessions. Sie wurde den TeilgeberInnen selbst überlassen. Viele freiwillige „Technik-Kümmerer“ sorgten dafür, dass sich die Teilgeber ganz auf die Moderation ihrer Session konzentrieren konnten.

Weitere Eindrücke:

  • Die Zahlen sind schon beeindruckend: 436 TeilnehmerInnen habe ich in der Einführung am Donnerstag irgendwann gezählt. Und das System (Zoom) „hielt“. Karlheinz Pape und Simon Dückert führten ruhig und souverän in den Tag ein, natürlich in angemessenem Sitzabstand, und irgendwann hatte auch der letzte Teilnehmer den Button gefunden, um sein Mikrofon auf „stumm“ zu schalten.
  • Ich habe an beiden Tagen an acht oder neun Sessions teilgenommen. Alles lief gut. Natürlich bildeten die Stichworte „Online-Lernen & Lehren“ sowie „Online-Sessions“ auch den roten Faden der beiden Tage: Welche Konzepte, welche Tools gibt es, was funktioniert, was ist zu beachten, wenn man sich online, mt Bild und Ton, austauscht? Viele TeilnehmerInnen sammelten in diesen beiden Tagen nicht nur mit dem Format BarCamp und der Idee der Selbstorganisation ihre ersten Erfahrungen, sondern auch mit den unterschiedlichen, eingesetzten Plattformen und Tools.
  • Apropos Tools: Man Favorit ist nach diesen beiden Tagen Zoom. Auch GoToMeeting wurde von einigen TeilgeberInnen eingesetzt und lief reibungslos. Andere Tools wie Adobe Connect oder Live Webinar habe ich nur einmal gesehen. Und, das kommt einschränkend hinzu: Ich habe an diesen beiden Tagen nur die Teilnehmer-Perspektive erlebt.
  • Sehr interessant fand ich die Versuche, weitere Plattformen und Tools für Aufgaben und Gruppenarbeiten in die 45-Minuten-Sessions einzubinden! Hier wurden zum Beipiel Google Docs, Padlet und Mentimeter eingesetzt, nicht immer ruckelfrei, aber mit dem Mut zum Ausprobieren!
  • Ansonsten, so mein Eindruck, würde wahrscheinlich eine Wiederholung des #CLC20Digital in der nächsten Woche nicht viel anders aussehen. Was den Beteiligten fehlte, waren natürlich die informellen Gespräche beim Kaffee. Hier haben Karlheinz Pape und Simon Dückert sehr schön nachjustiert und am zweiten Tag einen Online-Channel durchgehend geöffnet. Wer hier vorbei kam, hatte so die Gelegenheit, sich mit den Moderatoren oder anderen TeilnehmerInnen abseits der Sessions auszutauschen.

Abschließend: Es war eine neue Erfahrung, ein gelungenes Experiment, das viele Ideen freisetzte und Stoff zum Nachdenken gab. Zwei Tage vor Ort sind wir gewohnt, zwei Tage konzentriert vor dem Bildschirm sind etwas „anderes“. etwas „Neues“. Ich hoffe, dass wir bald wieder frei zwischen beiden Alternativen wählen dürfen!