Category Archives: Jochen Robes

16Mrz/20

Von der Präsenzlehre zum Teleteaching – Schritt für Schritt

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christoph Meier hat eine nützliche Übersicht, eine „Abfolge zunehmend anspruchsvoller Szenarien für Teleteaching/ Telelearning in online Webmeetings“, beschrieben und geteilt. Am scil nutzt man Zoom. Mit den einzelnen Szenarien sind unterschiedliche Ziele verbunden: 

1) Arbeitsfähigkeit herstellen …
2) Kontakt herstellen / sichern & die nächsten Tage koordinieren …
3) Wissensvermittlung über Kurzlektionen …
4) Wissensvermittlung über Online-Konferenzen …
5) Vertiefung / Problematisierung von Inhalten …
6) (Angeleitete) Erarbeitung von Inhalten durch die Teilnehmenden …
7) Moderation von Kurs-Sitzungen in verteilten Rollen …

Im Kern geht es darum, schrittweise feste Rollen (Lehrende, Lernende) aufzubrechen, gezielt Lehr-/ Lernsettings zu entwickeln und dafür die zur Verfügung stehenden Medien und Funktionen sinnvoll zu nutzen. Im Leitbild der „starken Lernumgebung“ sind diese Bemühungen zusammengefasst.
Christoph Meier, scil/ Blog, 14. März 2020   

13Mrz/20

Corporate Learning Camp #CLC20Digital

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ursprünglich sollte das Hamburger Corporate Learning Camp ja am 19./ 20. März stattfinden. Jetzt wurde es aus bekannten Gründen auf den 13. und 14. August 2020 verschoben. Aber die Community will die ursprünglich reservierte Zeit trotzdem nutzen und hat jetzt in wenigen Tagen das #CLC20Digital auf die Beine gestellt. Der Sessionplan steht (59 Sessions sind bis heute bereits angemeldet), es gibt „Technik-Kümmerer“ und über allem steht groß „Selbstorganisation“. Denn auch für die Online-Sessions gibt es keine zentrale, einheitliche Plattform oder Technologie, sondern jeder/ jede Teilgebende entscheidet selbst, auf welche Lösung er/ sie setzen möchte:

„Das trainiert uns Learning Professionals für Bereitstellung und Umsetzung von Online-Lernumgebungen. Zudem werden wir dadurch viele unterschiedliche Meeting-Systeme durch eigenes Erleben besser einschätzen können. Und außerdem ist das ein großes, extrem selbstorganisiertes Experiment, bei dem jeder nur lernen kann. Also mach mit – online am 19. und 20. März 2020!“

Ich bin in jedem Fall dabei!
Corporate Learning Community, März 2020

Ausschnitt aus dem Sessionplan des #CLC20Digital (Stand: 13.03.2020)

13Mrz/20

Womit sich Veranstaltungen gut online umsetzen lassen – Eine Toolsammlung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch das Hochschulforum Digitalisierung hat auf Corona reagiert: Es gibt eine Infoseite („Hochschulen und Corona: Was jetzt?“), auf der eine eingerichtete Taskforce verschiedene Aktivitäten und Services bündelt und laufend aktualisiert. Ich kann vor allem die hier verlinkte Toolsammlung empfehlen!

„Wir haben unsere Community gefragt: Welche Tools funktionieren gut? Was empfehlen Sie weiter – und was nicht? Es zeigte sich: Eine überwältigende Mehrheit nutzt Adobe Connect. Auch GoToMeeting, Zoom, Hangout und Microsoft Teams sind populär. Diese digitalen Tools kommen bisher vor allem für Konferenzen, Workshops, Diskussionen und Vorträge zum Einsatz.

Wir stellen die fünf beliebtesten Tools ausführlich vor und erwähnen anschließend die zahlreichen anderen Programme und Möglichkeiten, die unsere Community empfiehlt. Diese Sammlung erweitern wir laufend – und zwar mit Ihrem Input.“
Hochschulforum Digitalisierung, 13. März 2020

Bildquelle: Viktor Forgacs (Unsplash)

13Mrz/20

Lernen heute, oder: L&D in Zeiten des digitalen Wandels …

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe gestern am Treffen einer ERFA (Erfahrungsaustausch)- Gruppe der Deutschen Gesellschaft für Personalführung teilgenommen. Genau genommen war es das 63. Treffen der DGFP // ERFA-Gruppe PE-West1, und wahrscheinlich war es für mich das letzte berufliche Treffen für die nächsten Tage und Wochen. Gastgeber war die Kelvion mit Hauptsitz in Bochum, ein internationaler Hersteller von industriell genutzten Wärmetauschern, mit 5.000 MitarbeiterInnen weltweit. Natürlich war es ein kleiner Kreis, der gestern zusammenkam, und natürlich war Corona ein zentrales Thema. So berichteten die anwesenden PersonalerInnen, unaufgeregt und sachlich, von den unterschiedlichen Regelungen ihrer Häuser und ihren Erfahrungen in den letzten Tagen. Homeoffice stand ganz oben auf der Liste, gefolgt von Einschränkungen für Reisen, Treffen und Besucher. Vielen MitarbeiterInnen ist es freigestellt, ja, empfohlen, von zu Hause zu arbeiten. Einige sind dafür technisch und organisatorisch gerüstet, andere merken jetzt schmerzlich, dass sie bestimmte Entwicklungen zu lange hinausgezögert haben. Ein Unternehmen hatte gerade diese Woche Microsoft Teams eingeführt …

Eigentlich gute Zeiten für das Thema „Online-Lernen“, so der Tenor. Auch in den KMUs sind Learning Management Systeme heute vorhanden, um Pflichtschulungen abzudecken. Dann wird aber in der Regel die Luft schon dünner … Weitere inhaltliche Angebote wie zum Beispiel lizensierte Online-Kurse oder Learning Nuggets? Förderung des Erfahrungsaustauschs zwischen KollegInnen, Teams und Abteilungen? Neue Formate wie BarCamps oder Working Out Loud? Unterstützung einer Kultur, die die Bedeutung des täglichen, kontinuierlichen, selbstorganisierten Lernens unterstreicht? Hier gibt es noch viele Möglichkeiten und viel Potenzial, das Thema Lernen stärker im Alltag zu verankern. Dafür habe ich einige Impulse und Stichworte gesetzt.
Jochen Robes, SlideShare 13. März 2020

Bildquelle: Lucrezia Carnelos (Unsplash)

13Mrz/20

Die digitale Hochschule – Wie viel E-Learning darf es sein?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Aus der Reihe „SWR2 Wissen“: Im Beitrag wird Jörg Dräger, Leiter des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), gefragt, wo er die Digitalisierungs-Bemühungen der deutschen Hochschulen auf einer Skala von eins bis zehn einordnen würde. Seine Antwort: „… dann würde ich so sagen, in der Mitte, also eine Fünf. Die Digitale Bereitstellung von Lehr- und Lernmaterialien oder eine digitale Verwaltung sind häufig selbstverständlich. In der Lehre haben die Hochschulen aber das Potential, was Digitalisierung bietet, noch nicht gehoben.“

Die Sendung berichtet dann von einzelnen Leuchtturmprojekten und Beispielen: natürlich von Jürgen Handke und seinen Robotern, dem Hochschulforum Digitalisierung, der Berliner HTW, der Entwicklung von Light-Board-Videos, dem Einsatz von Moodle, dem Selbstlernzentrum der TU Kaiserslautern und anderen mehr. Aber auch von den Fragen, die damit verbunden sind: von der Ermöglichungsdidaktik, über die Motivation von Lernenden und den langen Weg zum selbstorganisierten Lernen.
Silvia Plahl, SWR2 Wissen, 14. März 2020

13Mrz/20

Please do a bad job of putting your courses online

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Mein Postkorb ist voll von Nachrichten und Aufrufen, sich zu überlegen, wie man jetzt Lernaktivitäten kurzfristig vom Kursraum ins Netz bringt. Hier setzt die Botschaft von Rebecca Barrett-Fox an, die über ihrem detailreichen Beitrag steht und die ich nur unterstreichen kann:

„Release yourself from high expectations right now, because that’s the best way to help your students learn. If you are getting sucked into the pedagogy of online learning or just now discovering that there are some pretty awesome tools out there to support student online, stop. Stop now. Ask yourself: Do I really care about this? (Probably not, or else you would have explored it earlier.)“

Kurz: Auf das Wesentliche, Machbare und Mögliche konzentrieren.
Rebecca Barrett-Fox, 13. März 2020

Bildquelle: geralt (pixabay)

12Mrz/20

Digital – Wenn nicht jetzt, wann dann?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch wb-web, das „Portal für Lehrende der Erwachsenen- und Weiterbildung“, nimmt Corona zum Anlass, um auf die vielen Materialien der Plattform hinzuweisen, die den Schritt in virtuelle Lehr- und Lernräume unterstützen. Die entsprechenden Sprungmarken lauten „Lernort“, „Virtuelle Räume“, „E-Learning“, „Informationskompetenz“, „Digitalisierung“, „Offene Bildungsmaterialien in der Erwachsenen- und Weiterbildung“ sowie „Urheberrecht und offene Lizenzen“. Dahinter verbergen sich Erfahrungsberichte, Wissensbausteine und ganze Dossiers.
Susanne Witt, wb-web, 12. März 2020

11Mrz/20

Nuts and Bolts: Continuous Learning Campaigns

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe das Learning Solutions Magazine in den letzten Monaten etwas aus den Augen verloren. Deshalb ist dieser Link auch eine kleine Wiedergutmachung. Aber nicht nur. Das Stichwort „Lernkampaganen“ ist bei vielen Gelegenheiten ein guter Türöffner für eine andere, neue Sicht auf Lernprozesse. Lernkampagnen, so Jane Bozarth, zeichnen „spaced messages“ aus, „sent to specific target audiences in a variety of formats via a variety of mediums“. 

Den Nutzen von Lernkampagnen sieht Jane Bozarth in verschiedenen Punkten:
„- Encouraging a ‘learning culture’ or attitude of everyday learning
– Advancing the understanding that learning is a process, not an event
– Getting learning moments into the workflow
– Building non-‘course’ alternatives to workplace learning
– Extending formal instructional activities with memory jogs, additional tidbits of information, opportunities for additional conversation or reflection, quick skill practice, etc.“

Der Artikel enthält noch ein kurzes Beispiel sowie einige Empfehlungen und Links. Vielleicht noch eine kurze Anmerkung: Ich schätze das Bild der Lernkampagnen, wenn es darum geht, Lernprozesse von einzelnen Events wie Schulungen und Trainings zu lösen. Doch wie in der Marketingkampagne werden auch in der Lernkampagne die Nutzer vor allem als Empfänger und Konsumenten angesprochen. Von daher vielleicht noch nicht das beste Bild …
Jane Bozarth, Learning Solutions Magazine, 2. März 2020

11Mrz/20

2020 EDUCAUSE Horizon Report™ | Teaching and Learning Edition

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der jährliche Horizon Report ist eine Institution, wenn es um den Blick nach vorn im Bereich der Lerntechnologien bzw. digitaler Bildung geht. Von daher ist es schön zu lesen, dass EDUCAUSE als gemeinnützige Bildungsorganisation die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen hat und es weiterführt. Aber mit ersten kleinen Änderungen: Es wirkt lesefreundlicher, aufgeräumter und besteht aus vier großen Kapiteln: „Trends“, „Emerging Technologies & Practices“, „Scenarios“ und „Implications“. Der Fokus dieser Ausgabe liegt unverändert auf dem Hochschulbereich.

Herzstück des Horizon Reports waren und sind sechs technologische Entwicklungen, die das Panel internationaler Experten ausgewählt hat und vorstellt. Hier hat man das Spielfeld mit „Practices“ etwas erweitert, und man ist davon abgerückt, jedem technologischen Trend eine „time-to-adoption“ zuzuordnen („… a prediction precision that the project was unable to achieve“, schreiben die Herausgeber ganz richtig). Stattdessen wird jeder Trend kurz eingeordnet: „impact on learning outcomes, level of risk in adoption, faculty receptiveness, issues of equity and inclusion, and required level of spending“.

Das als Vorspann. Hier folgen die Trends:
– Adaptive Learning Technologies
– AI/Machine Learning Education Applications
– Analytics for Student Success
– Elevation of Instructional Design, Learning Engineering, and UX Design in Pedagogy
– Open Educational Resources
– XR (AR/VR/MR/Haptic) Technologies

Über diese Auswahl kann man, wie immer, trefflich diskutieren. Stephen Downes hat zum Beispiel gleich angemerkt, dass die ersten drei Stichworte irgendwie um das gleiche Thema kreisen …
Malcolm Brown u.a., EDUCAUSE, 2. März 2020

11Mrz/20

Der verlassene Campus

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein Stanford-Professor berichtet. Natürlich lautet die zweite Überschrift „Coronavirus-Maßnahmen“. Man musste auch hier über Nacht umstellen: Technik, Tools, Dozenten, Prozesse, Kommunikation. Aber, halt, es ist ja Stanford, die Heimat der Massive Open Online Courses bzw. MOOCs!?

„Das Ganze entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie. Denn plötzlich muss sich die Universität auf die ganzen Technologien verlassen, mit der ihre Abgänger seit mehreren Jahrzehnten die Welt beglücken. Ein Heimspiel sozusagen. Aber während es bei den MOOCs („Massive Online Only Courses“) oder dem Angebot der vom Stanford-Professor Sebastian Thrun gegründeten Firma Udacity darum geht, das traditionelle Lehrmodell zu durchbrechen, muss in diesem Fall traditionelle Lehre simuliert werden – immerhin haben sich die Studierenden ja mit gewissen Grundannahmen in einen Kurs eingeschrieben und die darf man nicht komplett über den Haufen werfen. Besonders experimentell wirkt die Angelegenheit daher nicht. Man ist eher bemüht, die Offlineerfahrung so gut es geht ins Virtuelle hinüberzuretten. Das ist im sonst obsessiv innovativen Silicon Valley (das eigentlich nichts mehr als drei Minuten anschauen kann, ohne es disrupten zu wollen) schon eine etwas seltsame Erfahrung.“
Adrian Daub, ZEIT Online, 10. März 2020