All posts by jrobes

28Jan./25

Bilder mit KI generieren

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Dies ist eine kurze Handlungsanleitung, die einige Tipps für die KI-gestützte Bildgenerierung zusammenträgt. Die Lektüre lohnt sich, weil die Spielregeln teilweise von denen abweichen, die wir von der Textgenerierung kennen. Die Kapitelüberschriften lauten unter anderem: „Einfluss verschiedener Bildgenerierungstools auf die Ergebnisse“, „Der richtige Prompt für das gewünschte Bild“, „Mit Bildern lernen und üben“ und „Promptgeneratoren zur Bildererstellung“. Vor allem die vielen weiterführenden Links sind hilfreich.
Christina Bliss, wb-web, 20. August 2024

27Jan./25

Wenn nur KI unterrichtet

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Doris Weßels, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der FH Kiel, hat sich in einem Gastbeitrag für die F.A.Z. PRO Digitalwirtschaft mit dem zukünftigen Einsatz von KI-Agentensystemen in Bildungsprozessen auseinandergesetzt. Das Stichwort lautet „Agent Learning Workflows“. Diese KI-Agentensysteme können mehr als die heute schon bekannten KI-Chatbots. Sie haben die Fähigkeit, komplexe und langfristige Aufgaben zu übernehmen und die Lernenden individuell durch einen Lernprozess zu führen bzw. sie zu begleiten. In ihrem Beitrag unterscheidet Doris Weßels drei Arten des Einsatz von KI-Bildungstechnologien:

1. Automatisierung: Strukturierte, regelbasierte Lernunterstützung
2. KI-gestützte Lerntechnologie: Flexible Lernunterstützung mit KI
3. KI-Agent: Interaktives, individuelles und personalisiertes Lernen als Agentic Learning Workflow

Natürlich ist der Einsatz von KI-Agenten mit unzähligen Fragen verbunden. Sie reichen von den Freiheitsgraden der Lernenden in solchen Szenarien, der „Arbeitsteilung“ zwischen Lehrenden, Lernenden und KI-Agenten bis zur Rolle rechtlicher Rahmenbedingungen (DSGVO und EU AI Act).

„Das von Agentic Learning Workflows aufgezeigte Spannungsfeld lässt sich beliebig erweitern und führt in einen polarisierenden Austausch zu utopischen und dystopischen Szenarien, die aus heutiger Sicht (theoretisch) vorstellbar erscheinen. Es wird wichtig sein, dass wir mit dieser neuen KI-Technologie experimentieren, Erfahrungen sammeln, ein Zielbild für Bildungsprozesse formulieren und den Weg der Umsetzung verantwortungsbewusst wagen. Folgt man dem Ansatz der „konkreten Utopie“ von Ernst Bloch, ist eine konkrete Vorstellung über unsere angestrebte Zukunft ein wichtiges, weil „kraftspendendes“ Element, um unsere Utopie in die Wirklichkeit zu überführen.“
Doris Weßels, FAZ.NET, 22. Januar 2025

Bildquelle: Glenn Carstens-Peters (Unsplash)

24Jan./25

Prompting verstehen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch wenn zum Thema „Prompting“ schon vieles geschrieben wurde, ist diese Zusammenstellung von Joscha Falck sehr nützlich. Zuerst werden verschiedene Prompt-Arten, meist mit kurzen Beispielen, vorgestellt – von „Zero-Shot/Single-Shot“ bis „Mega-Prompt/System-Prompt/Chain-Prompt“. Dann geht es um Forschung zum Prompting, zum Beispiel bekannte Prompting-Frameworks wie CRAFT und PREP. Es folgen Hinweise auf Prompt-Baukästen, -GPTs und -Kataloge. Wer sich praktisch und mit anderen dem Thema nähern möchte, kann es mit Promptathons und Prompt-Battles versuchen. Das übergeordnete Lernziel, so Joscha Falck, ist möglicherweise das, was an anderer Stelle mit der „versierten Koaktivität zwischen Mensch und Maschine“ beschrieben worden ist.

Zuletzt: Was mir an dem Beitrag besonders gefällt, sind die vielen Beispiele und direkten Verweise auf aktuelle Beiträge und Artikel zum Prompten.

„Das Formulieren guter Prompts ist nach wie vor entscheidend, um generativer KI zielführende Ergebnisse zu entlocken. Neben der Orientierung an Frameworks ist es hilfreich, die Grundlagen des Prompt-Engineering zu kennen. Zentral ist, dass die Qualität des Outputs wesentlich von der Formulierung der Prompts und den bereitgestellten Informationen abhängt.“
Joscha Falck, Blog für Schulentwicklung, Digitalisierung, Fortbildung, Unterricht, 21. Januar 2025

Bildquelle: Dialog mit der KI als Ping-Pong (Joscha Falck, ChatGPT 2023)

23Jan./25

Lernmythos 71: Selbstgesteuertes Lernen = viel Autonomie & wenig Anleitung = Lernerfolg?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Man muss den Titel genau lesen: Nicht selbstgesteuertes Lernen ist ein Mythos, sondern die Vorstellung, dass es auf Zuruf und unter allen Bedingungen funktioniert. Das unterstreicht auch Yvonne Konstanze Behnke in diesem Beitrag ihrer Reihe über Lernmythen. In den Kommentaren wird übrigens das Thema weiter eingeordnet und daran erinnert, dass gerade im Unternehmenskontext Lernen selten komplett selbstgesteuert ist. 

„Selbstgesteuertes Lernen ist ein mächtiges Konzept, wenn Lernende die dafür notwendigen Fähigkeiten entwickeln + in einer unterstützenden Umgebung arbeiten. Dann fördert es kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten + Kreativität.
Wer selbstgesteuertes Lernen gut beherrscht, ist besser auf lebenslanges und informelles Lernen vorbereitet.“
Yvonne Konstanze Behnke, LinkedIn, 21. Januar 2025

Bildquelle: Yvonne Konstanze Behnke

23Jan./25

Wissensmanagement bei der Deutschen Bahn (WMOOC)

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Vor einigen Tagen haben Gabriele Vollmar und Dirk Liesch, die Moderator:innen des Wissensmanagement-MOOCs (WMOOC), wieder ein Video veröffentlicht, das noch aus dem WMOOC 2023 stammt und bereits im Januar 2024 aufgezeichnet wurde. Hier gibt Erik Schulz einen Überblick über die Wissensmanagement-Aktivitäten in der Deutschen Bahn. Und zwar aus der Perspektive des Wissensmanagers im Bereich DB Engineering & Consulting. Die Antwort auf die (immer wieder) interessante Frage „Wo sitzt denn das Wissensmanagement?“ lautet also in diesem Fall: Infrastruktur> DB Engineering & Consulting> Finanzen & Controlling> Qualitätsmanagement> Wissensmanagement. 

In seinem Überblick ist Erik Schulz auf folgende Produkte und Methoden näher eingegangen: Lessons Learned (Workshops, Format-Vorlagen, Lessons Learned-Datenbank), Wissensnetzwerke, Experten-Netzwerk, Expert Debriefings, Fachforen (wieder eingestellt), „Bitte einsteigen!“ (Unterstützung des Onboardings) und Thesis Point (zur Sicherung und Verbreitung von Abschlussarbeiten). Mit vielen Beispielen.

Erik Schulz, open academy, 21. Januar 2025   

22Jan./25

Future Skills: Warum? Was? Wie?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Dieses Impulspapier (53 S.) der Arbeitsgruppe „Future Skills definieren“ im Rahmen der Future Skills Journey ist schon im letzten Jahr entstanden, aber erst kürzlich in meinem LinkedIn-Stream aufgetaucht. Im Mittelpunkt des Impulspapiers steht ein Maturity Modell (Reifegradmodell), das die Entwicklung einer Organisation zur Future-Skills-Organisation beschreibt. Zwei Kapitel bereiten das Modell vor, in denen jeweils für die Bereiche Schule, Hochschule und Arbeitswelt erläutert wird, was Future Skills bedeuten und warum sie heute wichtig sind. Hier kann man zum Beispiel auch nachlesen, welche grundlegenden Future Skills-Rahmenmodelle aus Sicht der Arbeitsgruppe heute vorliegen.

Über das Reifegradmodell heißt es: „Das Ergebnis intensiver und kontroverser Diskussionen in der AG ist ein Reifungsprozessmodell, das sechs Kategorien (Strategie, Kultur, Zuständigkeit, Rahmen für individuelle Entwicklung, Analyse und Räume und Technologien, in Anlehnung an Budde et al., 2024) sowie jeweils vier Stufen (Initialisierung, Planung/ Ausbau, Operationalisierung/Verstetigung und Institutionalisierung) umfasst (angelehnt an das fünf Phasen umfassende Modell für Transformationsprozesse und Wandlungsmanagement von Krüger & Bach, 2014). Die Kategorien setzen den Rahmen für die individuelle sowie gemeinschaftliche Entwicklung und Förderung von Future Skills. Nach unserem Verständnis ist eine Organisation dann eine Future-Skills Organisation, wenn sie zumindest einmal alle sechs Kategorien mit ihren vier Stufen durchlaufen hat. (S. 19)

Das Reifegradmodell ist, das Zitat deutet es an, sehr detailliert. Es soll, so die Idee, für alle Handlungsfelder (Schule, Hochschule, Arbeitswelt) funktionieren. Ob es eine brauchbare Antwort auf die Frage ist, wie sich Organisationen dem Thema „Future Skills“ nähern bzw. mit ihm auseinandersetzen können, vermag ich nicht zu beurteilen. Noch fehlen Erfolgsgeschichten bzw. die Stories von Organisationen, die den aufgezeichneten Weg gegangen sind. Als Konzept der Organisationsentwicklung wird es zumindest in der Arbeitswelt immer mit anderen Strategieprozessen konkurrieren.


Arbeitsgruppe „Future Skills definieren“ im Rahmen der Future Skills Journey, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Oktober 2024

21Jan./25

KI – Lernbooster oder Lernkiller?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Herwig Kummer, Leiter Personalmanagement bei ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub), blickt auf eine Lernreise zurück, die er in den vergangenen 13 Wochen erlebt hat. Zu fünft haben sie sich mit Künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt. Sein Fokus auf dieser Lernreise: „Was kann Künstliche Intelligenz wie zu selbstgesteuerten Lernprozessen beitragen? Was kommt demnächst und wie kann sich L&D heute schon darauf vorbereiten?“

Was er in diesen 13 Wochen entdeckt hat: KI kann viel mehr als Rapid Content Production!

„Die möglichen Rollen reichen von einem persönlichem Agent oder Concierge, der Lernziele klärt oder schärft, den Fortschritt mittels Feedback sichtbar macht und die Motivation zum Themenbereich damit hoch hält, hin zu einem Facilitator, der Gruppenprozesse (wie z.B. eine Lernreise) strukturiert und moderiert, themenspezifische Kollaboration in Dokumenten unterstützt oder Austausch durch Anleitungen und Fragen unterstützt.
Selbst als Coach für persönliche oder soziale Kompetenzen kann KI fungieren, indem sie Feedback in Echtzeit gibt, auf Lernangebote verweist, hilfreiche Fragen in Reflexionsprozessen stellt oder z.B. Kommunikationsverhalten trainiert.“
Herwig Kummer, Personaleum, 19. Januar 2025

20Jan./25

Statusupdate KW 3: Fortschritte und Experimente im AI-Lab

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Ziel des AI-Lab ist es, die Lerninhalte des CLC MOOC 2024 neu aufzubereiten und KI-basierte Tools für personalisierte Lernprozesse zu testen.“ Das AI-Lab sind eine Gruppe von Interessierten, die im Dezember letzten Jahres die Arbeit aufgenommen haben. Joachim Niemeier (Corporate Learning Community) berichtet jetzt, wie bzw. mit welchen Aufgaben und Tools man in der Zwischenzeit an die Kursmaterialien herangegangen ist. Dabei rückt die KI als Kooperationspartner offensichtlich immer mehr in den Vordergrund. Ich bin jedenfalls gespannt, wie diese Lernreise weiter geht.


Joachim Niemeier, Corporate Learning Community/ Blog, 19. Januar 2025

17Jan./25

KI-Kompetenzen in deutschen Unternehmen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Stifterverband und McKinsey & Company haben über 1.000 Führungskräfte zum Thema Künstliche Intelligenz befragt. Dabei dreht sich alles um die KI-Kompetenzen, die Mitarbeitende benötigen, um das Potenzial der KI zukünftig auch auszuschöpfen. Denn 79 Prozent der Befragten gab an, dass ihren Beschäftigen grundlegende KI-Kompetenzen fehlen. In der jetzt veröffentlichten Studie werden diese KI-Kompetenzen näher beschrieben. Passgenaue Kompetenzstrategien, so die Empfehlung, sollen sicherstellen, dass der Kompetenzaufbau für das einzelne Unternehmen „passt“. 

Aber der interessanteste Teil der Studie steckt aus meiner Sicht im Kapitel „Good Practices und Unternehmensbeispiele für den niederschwelligen Aufbau von KI-Kompetenzen“. Hier werden vier Good Practices näher vorgestellt:

1. Führungskräfte als Vorbilder
2. Verknüpfung informeller und (non)formaler Lerngelegenheiten
3. Digitale Lernwelten mit KI-Lernassistenten und „KI-Playgrounds“
4. Kompetenzaufbau durch Kooperationen mit Hochschulen 

Kurze Unternehmensbeispiele sowie eine Übersicht mit weiteren Lernangeboten ergänzen diese Good Practices. Auch wenn ich hier die Promptathons vermisst habe, ist das sicher eine gute Grundlage, um eigene Lernmaßnahmen zu entwickeln. 

Hier noch die Kernbotschaften der Autor:innen:

„- Unternehmen wissen um das Potenzial von KI, schöpfen es aber noch nicht ausreichend aus.
– Um KI effektiv anzuwenden, ist mehr Grundwissen und Anwendungskompetenz erforderlich.
– Der Aufbau der richtigen KI-Kompetenzen erfordert ein strategisches Vorgehen von Unternehmen, auch zur Umsetzung des AI Act.
– Inspirierende KI-Weiterbildungen und Anwendungsmöglichkeiten fördern die Bereitschaft der Beschäftigten, sich weiterzuentwickeln.
– Gemeinsam mit Hochschulen können Unternehmen noch effektivere Bildungsangebote entwickeln.
– Hochschulen müssen KI-Kompetenzen systematisch in die Lehre integrieren, um Studierende passend vorzubereiten.“
(via Joachim Niemeier)
Florian Rampelt, Julia Klier, Julian Kirchherr, Raffael Ruppert, Stifterverband, Januar 2025

17Jan./25

The Unresolved Tension Between AI and Learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Autor fragt: „So the key question educators face right now is this: Are we using AI to enhance learning, or to replace some learning steps that turn out to be essential?“ Lernen braucht Zeit. Mit Hilfe der KI hier Zeit zu sparen, so verlockend und naheliegend es ist, ist ein Irrweg. Nur wer in seinem Fach bereits langjährige Erfahrungen gemacht und Expertise erworben hat, profitiert vom Einsatz der KI: „So it seems likely that those who will benefit from AI the most are those who have already done the hard labor of traditional, non-AI learning, who already have the bedrock foundation of knowledge and intuition.“

Schön ist es, dass hier gleich aktuelle Studienergebnisse zitiert werden, die den Gedankengang unterstützen.
Dan Cohen, Humane Ingenuity, 16. Januar 2025

Bildquelle: geralt (pixabay)