All posts by jrobes

04Okt/22

Examining the technological and pedagogical elements of select open courseware

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wenn man Open Educational Resources (OER) oder Open Courseware (OCW) beschreibt, beginnt man häufig mit einem Hinweis, dass diese Bildungsmaterialien unter einer offenen Lizenz wie Creative Commons stehen. Die Autoren des vorliegenden Artikels sprechen von einem „instrumental and licence-centric approach to openness“. Denn Openness umfasst natürlich mehr. In dieser Studie wird ein Referenzrahmem genutzt, der Openness mit acht Faktoren verbindet: copyright/open licensing, accessibility/ usability, language, support costs, assessment, digital distribution, file format, cultural considerations. Und jeder Faktor kann in drei Dimensionen auftreten: closed, mixed, most open. Vor diesem Hintergrund haben die Autoren ein relativ schmales Sample von zehn Kursen untersucht, um die „Offenheit“ dieser Kurse zu prüfen.

Das Ergebnis: „Courses tended to be relatively open in terms of copyright, assessment, and digital distribution, but closed in terms of language, support costs, and file format. Factors such as accessibility and cultural considerations were more mixed; discipline and course content play a factor in a course’s openness and reuse.“
Und ihre wenig überraschende Schlussfolgerung: „Greater attention needs to be shown toward pedagogical considerations, rather than technical, when developing open content.“
Erik Christiansen und Michael McNally, First Monday, Volume 27, Number 10 – 3. Oktober 2022

03Okt/22

Mit dem DigitalMatcher digitale Fähigkeiten messen – Gespräch mit Jo Diercks und Thiemo Coors

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Vorneweg: Das Interview ist natürlich in erster Linie eine Gelegenheit für die Macher, ihr Tool zu präsentieren. Und es ist nicht das einzige Online-Assessment auf dem Markt, denn das Bedürfnis nach einer Standortbestimmung digitaler Kompetenzen ist groß. Doch die Fragen, die Peter M. Wald stellt, zeigen auf, wo hier die Schwierigkeiten liegen: Was zum Beispiel wird genau gemessen? Woran hat man sich bei der Entwicklung der abgefragten Punkte orientiert (nur am Rande: der DigComp war es nicht)? Wo haben Selbsteinschätzungen ihre Grenzen? Wie valide misst das Instrument? Wo und wie wird das Instrument eingesetzt bzw. wem soll es helfen? Wie verknüpft man die Ergebnisse des Assessments mit sinnvollen Bildungsmaßnahmen?

„Der DigitalMatcher misst die „Digitalität“ einer Person und diese wiederum besteht aus der sog. „Digitalen Fitness“ (also z.B. der Digitalaffinität oder der technischen Begeisterung), „Digitalen Soft Skills“ (also der Leistungsbereitschaft, der Innovationsneigung oder der Agilität) und dem „Digitalen Kognitiven Potenzial“ (bei dem es sich nicht um die Neigung zu digitalen Themen handelt, sondern konkret um die Fähigkeit wie ein Algo zu denken).“
Peter M. Wald, im Gespräch mit Jo Diercks und Thiemo Coors, Leipziger-HRM-Blog, 2. Oktober 2022

Bildquelle: Leipziger-HRM-Blog

30Sep/22

Digital, arbeitsintegriert, informell und personalisiert: Trends in Corporate Learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In dieser Woche durfte ich im Rahmen eines Arbeitskreises des RKW Hessen präsentieren. Meine Zuhörer:innen waren Personalverantwortliche mittelständischer Unternehmen aus Nord-, Ost- und Mittelhessen. Für die Diskussion hatte ich ein größeres Paket aus aktuellen Eindrücken, bildungstechnologischen Trends sowie einem Blick auf die Weiterbildung 2030 geschnürt. Wenig überraschend haben wir in den 90 Minuten nicht alles geschafft.
Jochen Robes, SlideShare, 29. September 2022

Bildquelle: Javier Allegue Barros (Unsplash)

30Sep/22

What’s in a name? Definitions of digital learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch wenn der Aufhänger eine kanadische Studie ist: Die Diskussion und die mit ihr verbundenen Fragen sind interessant. Festhalten kann man, dass sich die hier Befragten im Hochschulbereich relativ einig waren, was unter „online learning“, „hybrid learning“, „in-person learning“ usw. zu verstehen ist. Tony Bates weist darauf hin, dass es für die Kommunikation mit Studierenden, aber auch für ein nationales Monitoring und Reporting wichtig ist, Begriffe und Konzepte einheitlich zu nutzen. Auf der anderen Seite ist es ein sehr dynamisches Feld: Wer hätte denn hierzulande vor anderthalb Jahren mit dem Begriff „hybrides Lernen“ etwas anfangen können? Und von „hyflex learning“ („students can move between online and in-person instruction as they see fit“) habe ich hier zum ersten Mal gelesen.
Tony Bates, Online Learning and Distance Education Resources, 23. September 2022

Bildquelle: Andrew Neel (Unsplash)

29Sep/22

Nationale Weiterbildungsstrategie – BMBF

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das BMBF hat diese Woche ein Update der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) veröffentlicht. Genauer: „einen Startschuss für die Fortsetzung und Weiterentwicklung der NWS“. Die NWS wurde ja bereits im Juni 2019 verabschiedet und beschrieb zehn Handlungsziele, um „Impulse für eine neue Weiterbildungskultur in Deutschland“ zu setzen. Eine weitere Station war dann die „Initiative Digitale Bildung“, die im April 2021 von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek verkündet wurde. Damit war ja zugleich der Startschuss für das Projekt einer „Nationalen Bildungsplattform“ (NBP, Fördervolumen 630 Millionen Euro) gegeben. Einen Prototypen der NBP soll es 2023 geben.

Die jetzt vorliegende NWS ist in diesem Sinne also eine Fortsetzung, die – wie es im Untertitel heißt, den „Aufbruch in die Weiterbildungsrepublik“ ausruft. Sie integriert damit als übergreifende Weiterbildungs-Strategie Initiativen wie die „Nationale Bildungsplattform“. Und sie setzt noch einmal neue Umsetzungsschwerpunkte, die ich hier kurz festhalte:

„- Zugänge erleichtern zu Beratung, Förderung und Weiterbildungsangeboten unter Einbeziehung von finanziellen und zeitlichen Rahmenbedingungen;
– Kooperation vertiefen in Regionen und Branchen;
– Konzepte weiterentwickeln für Kompetenzen der Zukunft, Qualifizierungsplanung im Betrieb sowie betriebliche und tarifliche Ansätze zur Stärkung der Weiterbildung;
– Digitale Weiterbildung stärken mit mehr Transparenz und innovativen Lernangeboten“.

Was mich bei der Lektüre des aktuellen Umsetzungsberichts noch etwas irritiert, ist die Tatsache, dass unter „Digitale Weiterbildung stärken“ in einem Satz von der „Nationalen Bildungsplattform“ die Rede ist, in einem anderen jedoch von der „Nationale Online-Weiterbildungsplattform (NOW!)“, die unter Federführung der Bundesagentur für Arbeit (BA) entwickelt wird … Haben wir jetzt NWS, NBP und NOW?
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), 27. September 2022

29Sep/22

So, this is a thing…

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es geht um Künstliche Intelligenz in der Bildung, vor allem in Bildungsinstitutionen wie Hochschulen. Studierende nutzen AI, um Arbeiten zu schreiben, Lehrende nutzen AI, um diese Arbeiten zu entdecken; AI wird sich künftig in Veranstaltungen einschreiben und wird dort nicht von Lehrenden, sondern von AI unterrichtet. Und so weiter. „The system is broken“, schreibt Jon Dron, Professor an der Athabasca University, Canada.

„If we don’t want this to happen then it is time for educators to reclaim, to celebrate, and (perhaps a little) to reinvent our humanity. We need, more and more, to think of education as a process of learning to be, not of learning to do, except insofar as the doing contributes to our being. It’s about people, learning to be people, in the presence of and through interaction with other people. It’s about creativity, compassion, and meaning, not the achievement of outcomes a machine could replicate with ease. I think it should always have been this way.“
Jon Dron, Jon Dron’s home page, 26. September 2022

Bildquelle: DALL·E 2 („a robot sitting at the desk, thinking and writing a text on screen”)

28Sep/22

Metaphors of Ed Tech

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auf Martin Weller, Professor für Educational Technology an der Open University/ UK, verweise ich regelmäßig. Er bloggt seit 2006 („The Ed Techie“) und hat unter anderem 2020 das schöne Buch „25 Years of Ed Tech“ veröffentlicht. Auch sein neues Werk, „Metaphors of Ed Tech“, ist wieder in einem Open Access-Format erschienen (199 Seiten, pdf).

Einleitend schreibt er: „I should also add that I believe it is an endeavour worth pursuing, and worth your time reading about, partly because thinking of metaphors and their application is an interesting activity
and, if you are like me, quite an engaging thing to do. But more significantly it is because ed tech now, particularly since the pandemic, plays a central role in education. Ed tech is a multi-billion-dollar industry,
and the role of companies and technology will have an influence on how education is realized in the coming years …
Understanding and thinking about ed tech – its implications, issues, and context – will be essential in shaping how it is used. Metaphors are a means of achieving this …“.

Zu den bekannten Metaphern, die im Buch behandelt werden, gehören „Uber for Education“, „MOOC as a newspaper“, „Education is broken“, „Digital natives“ und „Edupunk“. Das für den Moment und nach einem ersten Durchblättern.
Martin Weller, Athabasca University Press, September 2022

27Sep/22

Neues Dossier zum Thema Kritische Datenkompetenz

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch wenn sich der zweite Teil dieser kommentierten Linksammlung vor allem an Lehrkräfte richtet, bietet der erste Teil eine gute Zusammenstellung wichtiger Quellen – von DigComp bis ICDL.

„Die vorliegende Linksammlung bietet grundlegende Informationen zum Thema digitale Kompetenzen und enthält eine Zusammenstellung von Initiativen und Projekten, die sich mit dem Aspekt der kritischen Datenkompetenz und deren Entwicklung im Rahmen der Lehrkräftebildung befassen.“
Deutscher Bildungsserver, 15. September 2022

Bildquelle: geralt (pixabay)

26Sep/22

Agile Lern-Expedition: Gemeinsam „laut“ experimentieren!

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Peer-to-Peer Lernen ist das Stichwort. Und da steht heute Working Out Loud (WOL) schon lange nicht mehr allein da. Es gibt die lernOS-Circles. Und es gibt ALEx, das für „Agile Lern-Expedition“ steht und hier von den „Verwaltungsrebellen“ in einem Erfahrungsbericht näher vorgestellt wird. Auch bei ALEx finden sich Menschen zusammen, um über einen definierten Zeitraum an ihren Zielen zu arbeiten und sich über ihren Weg und ihre Erfahrungen auszutauschen. Auch dieses Format hat seine Besonderheiten: Zum Beispiel die Empfehlung, den Prozess durch Coaches zu moderieren (Auftakt- und Abschluss-Workshop). Oder die Verwendung von Materialien und Methoden, die den Lernprozess strukturieren und unterstützen.

Alle diese Bausteine des Formats werden im Beitrag kurz beschrieben. Alle Materialien sind dort verlinkt und stehen unter einer offenen Lizenz zur Verfügung. Über Lessons Learned wird berichtet. Und Leser:innen werden ermuntert, an einem Zirkel teilzunehmen und die Methode im eigenen Haus einzusetzen.

„Wer oder was ist ALEx?! ALEx steht für „Agile Lern-Expedition“ und ist ein so genanntes Lernzirkel-Format. Lernzirkel geben einen strukturierten Rahmen, um in einem abgesteckten Zeitraum ein individuelles Ziel zu verfolgen und dabei in einer kleinen Gruppe voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Vielleicht kennt der eine oder der andere  ja das Lernzirkel-Format „Working out loud“? Davon ist auch ALEx inspiriert.

Allerdings haben wir ein Format gesucht, das
– sich leichter an die Verwaltungsrealität andocken lässt,
– offener lässt, welches Ziel verfolgt wird – und wie (WOL war uns etwas zu „Vernetzungs-lastig“),
– agile Arbeitsweisen nutzt,
– und dauerhaft unter einer offenen Lizenz verfügbar ist.“
Sabine Schwittek, Verwaltungsrebellen, 31. August 2022

Bildquelle: Verwaltungsrebellen (CC-BY-NP-SA)

23Sep/22

Bildungsexpedition: Erwachsenenbildung im Ausprobiermodus

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Ein Vortrag, der irgendwie anders ist“ sollte es sein. Und die Antwort von Nele Hirsch war eine Bildungsexpedition zur Frage „Wohin steuert die Bildung nach Corona?“, auf die sie 50 Teilnehmende mitnahm. Das Setting bestand aus fünf Stationen: „Bekanntes zurücklassen“, „Leitbild entwickeln“, „Gemeinsam erkunden“, „Widerstände überwinden“ und „Ideen und Erfahrungen teilen“, die sie uns vorstellt. Sehr spielerisch, sehr experimentell, sehr interaktiv (sehr aufwändig!?). Es gab auch Teilnehmende, die nur online zugeschaltet waren, einen Teil live miterlebten und ansonsten ein aufgezeichnetes Video erhielten. Nele Hirsch nennt die Bildungsexpedition eine Veranstaltung „mit Kontrollverlust“ und wirbt wieder einmal für interaktive und lernenden-zentrierte Bildungsangebote. Das Ganze soll übrigens nur eine Stunde gedauert haben …
Nele Hirsch, eBildungslabor, 7. September 2022