All posts by jrobes

26Okt./16

Welche „digitale Bildungsrevolution“ wollen wir?

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

In diesem lesenswerten Artikel setzt sich Lisa Rosa ausführlich mit der digitalen Bildungsrevolution auseinander. Zuerst mit der gängigen Lesart, die von wirtschaftlichen Interessen geprägt ist und für die Jörg Dräger und Ralph Müller-Eiselt mit ihrem gleichnamigen Buch als Kronzeugen fungieren. Im zweiten Teil fragt sie: “Wie kann eine emanzipatorische „digitale Bildungsrevolution” aussehen?” Hier wird es schon schwieriger, in der laufenden Diskussion entsprechende Vorlagen oder Anknüpfungspunkte zu finden. Lisa Rosa: “Nicht, dass Bertelsmann & Co sich um die Neukonstituierung der Bildungssysteme unter den Bedingungen der Digitalität kümmern, ist ein Skandal, sondern, dass sich die Bildungssysteme nicht selbst darum gekümmert haben.” Die Diskussion um die digitale Bildungsrevolution hat halt hierzulande derzeit keinen Brecht (”Radiotheorie”), Enzensberger (”Baukasten zu einer Theorie der Medien”) oder Negt/ Kluge (”Öffentlichkeit und Erfahrung”). (more…)

25Okt./16

ZukunftsMonitor III: “Lehren, Lernen und Leben in der digitalen Welt”

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

Zum Kontext: Das ZukunftsForum III ist Teil einer Bürgerdialogreihe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die von Sommer 2015 bis Sommer 2017 durchgeführt wird. Im dritten Forum geht es um die Digitalisierung in der Bildung. Dazu wurde auch eine repräsentative Umfrage durchgeführt, deren Ergebnisse hier vorliegen. Die Befragten mussten zu einer Reihe von Aussagen Stellung nehmen, wie z.B.: “Digitale Technologien werden in Zukunft grundsätzlich verändern, was wir unter Bildung verstehen” (72 Prozent stimmten zu). Oder: “Digitale Technologien in der Bildung werden grundlegend verändern, was Lehrkräfte in Zukunft können müssen” (77 Prozent). (via wb-web)
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Oktober 2016 (pdf)

25Okt./16

Digital Literacy. An NMC Horizon Project Strategic Brief

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

New Media Consortium (NMC) und Adobe haben das Thema “digital literacy” vermessen, eher pragmatisch und auf der Grundlage einer eigenen Umfrage sowie anderer Hausprojekte (u.a. dem Horizon Report) als systematisch. Interessant ist, dass sie dabei Konzepte der Medien- und Informationskompetenz bewusst hinter sich lassen (was Publikationen hierzulande immer noch schwer fällt); und dass sie die aktive, kreative Seite von “digital literacies” in den Vordergrund rücken: “A key finding from both NMC’s research and NMC Horizon Report series is the growing recognition that students are makers within the digital world.” (S. 6) “… makerspaces as a pathway to digital literacy” (S. 14)

Ansonsten fasst der Report die Rückmeldungen und Beobachtungen in drei Perspektiven zusammen (”universal literacy, creative literacy, and literacy across disciplines”), verlinkt Best Practices und schließt mit vier Empfehlungen. Und er erinnert Leser (Hochschulleitungen …) an die Notwendigkeit eines strategischen Ansatzes, denn mit Big Data, Artificial Intelligence und Machine Learning klopfen schon die nächsten Entwicklungen an die Tür.
Alexander, B., Adams Becker, S. und Cummins, M., New Media Consortium (NMC), Volume 3.3, Oktober 2016 (pdf)

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25Okt./16

Has AI (Finally) Reached a Tipping Point?

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein interessanter Überblick über den Stand der Entwicklungen auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz (Artificial Intelligence/ AI). Dabei bezieht sich Irving Wladawsky-Berger auf eine aktuelle Studie der Stanford University (”Artificial Intelligence and Life in 2030″). In seinem Beitrag geht er zuerst auf die Schwierigkeiten ein, AI zu definieren und zeichnet anschließend einige Milestones in der AI-Geschichte nach. Vieles dreht sich hier natürlich um den Computer-Mensch-Vergleich auf verschiedenen Feldern (Schach, Jeopardy, Go).

stanford_201610.jpgAber die Stanford-Studie enthält auch eine Liste von “hot areas”, die Irving Wladawsky-Berger in Auszügen aufzählt: “large-scale machine learning”, “deep learning”, “reinforcement learning”, “robotics”, “computer vision”, “natural language processing”. Und sie enthält ein Kapitel “Education”, mit Stichworten wie “teaching robots”, “intelligent tutoring systems (ITS)” und “learning analytics”. Das Thema wird uns also sicher weiter beschäftigen!

“Contrary to the more fantastic predictions for AI in the popular press, the Study Panel found no cause for concern that AI is an imminent threat to humankind. No machines with self-sustaining long-term goals and intent have been developed, nor are they likely to be developed in the near future.” (Stanford)
Irving Wladawsky-Berger, Blog, 24. Oktober 2016 

21Okt./16

Handlungsbedarf bei der Weiterbildung in NRW

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der erste Teil dieses Workshop-Berichts hat eine regionale, bildungspolitische Dimension. Es dreht sich um die jüngsten Ergebnisse des Deutschen Weiterbildungsatlas, die kein gutes Licht auf Nordrhein-Westfalen werfen. Im zweiten Teil des Berichts weisen die Bertelsmann-Experten auf drei bildungspolitische und -praktische Handlungsfelder hin (und verbinden ihre Empfehlungen gleich mit aktuellen Materialien und Projekten):

– “Chancen der Digitalisierung nutzen – Risiken kontrollieren”
– “Kompetenzen aufdecken und anerkennen”
– “Weiterbildung professionalisieren”
Marvin Bürmann, Blog „Aus- und Weiterbildung”, 20. Oktober 2016

Weiterbildung in NRW – Ergebnisse des Weiterbildungsatlas und weiterführende Impulse from Bertelsmann Stiftung

21Okt./16

MOOCs sind keine Lösung, aber vielleicht die richtige Richtung

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

Martin Ebner (TU Graz) war auch auf der Zukunft Personal und hat dort die MOOC-Fahne hochgehalten. Auf seinen Slides finden sich einige Ergebnisse wieder, die man auf iMooX, gegründet im Dezember 2013 und Österreichs “erste und bisher einzige MOOC-Plattform”, gesammelt hat. Seine Stichworte sind u.a. Teilnehmerprofile, Abbruchquoten, Aktivitäten und Quiz-Scores. Genauso interessant sind jedoch die kleinen Merksätze, die er eingestreut hat, z.B.: “(M)OOCs sind kein Trend oder Hype, sie sind die konsequente und logische Weiterentwicklung von Lehre.”
Martin Ebner, E-Learning-Blog, 19. Oktober 2016

20Okt./16

Wie organisiert sich Learning & Development morgen?

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Veränderungen, die L&D als Organisationseinheit berühren, vielleicht sogar infragestellen, waren das Thema, das ich mir für meinen heutigen Besuch auf der Zukunft Personal ausgesucht hatte. Dort gibt es (seit letztem Jahr?) einen Bereich “Meet the Blogger”, und da ich ja immer einen Anlaß suche, nach Köln zu kommen, hatte ich zugesagt. Es waren 20 bis 30 Teilnehmer und damit mehr als letztes Jahr. Und wir haben dann nicht nur über die Zukunft von L&D, sondern auch über die Einführung von E-Learning und den Tagesablauf eines Bloggers gesprochen.
Jochen Robes, SlideShare, 20. Oktober 2016

Wie organisiert sich Learning & Development morgen? von Jochen Robes

19Okt./16

The Learner is the Winner

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein kurzer Konferenzbericht. Wharton hatte eingeladen, um einen Blick in die Kristallkugel zu werfen: Was ist ein MBA noch wert? Wie müssen sich Business Schools positionieren? Und wie verändern MOOC-Provider und Micro-Credentials den Markt? Der Autor: Lerner haben die Wahl und Business Schools müssen nachziehen, wobei Wharton selbst bereits ein aktiver Anbieter von Online-Kursen ist.

“Learners are taking advantage of these new offerings by piecing together non-degree credentials, Coursera specializations, edX MicroMasters, and stackable degree components to create their own customized educational packages.”
Anne Trumbore, Ed Tech Digest, 19. Oktober 2016

19Okt./16

Why is Twitter no longer No 1 on the Top Tools for Learning list?

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ist Twitter nach sieben Jahren als Learning Tool Nr. 1 auf dem absteigenden Ast? Den vielen neuen Gesichtern nach zu urteilen, die ich im Gefolge des CLC16 auf Twitter entdeckt habe, mag man das kaum glauben. Jane Hart versucht jedenfalls eine Erklärung: Trolls, die Kommerzialisierung sozialer Netzwerke, die Popularität von Messaging Apps – oder eine Kombination von allem? Wie auch immer: Jetzt steht jedenfalls YouTube an der Spitze (Gudrun Porath: “Lernen mit Youtube”, Haufe, 13. Oktober 2016)
Jane Hart, Centre for Learning & Performance Technologies/ Jane’s Blog, 18. Oktober 2016

19Okt./16

Digitale Medien in der Bildung

Quelle: weiterbildungsblog Autor: jrobes

tab_201610.jpgHinter diesem schlichten Titel verbirgt sich der Endbericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) mit immerhin 280 Seiten. Natürlich hat nicht das TAB die Untersuchung durchgeführt, sondern es wurden verschiedene Gutachter und Experten beauftragt (Institut für Informationsmanagement Bremen, TU Dresden, TU Ilmenau, Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft/ Ilmenau). Und obwohl es thematisch parallel zu Initiativen wie zum Beispiel dem Hochschulforum Digitalisierung lief, ist es erst kürzlich in meinen Nachrichtenströmen aufgetaucht.

Nach einer ersten Durchsicht: Es hat den Charakter einer umfassenden Bestandsaufnahme, leider in der etwas spröden Diktion wissenschaftlicher Gutachten. Nach einer Einleitung kreist das Kapitel II. (”Digitalisierung und Mediatisierung”) das Thema ein. Ein Schwerpunkt bildet hier u.a. der Kompetenzbegriff. Das Kapitel III. (”Potenziale der neuen digitalen Medien”) gibt eine Übersicht: von OER bis zu Social Media. Jedes “Medium” wird auf Potenziale und Einsatzgebiete abgefragt.

Die längeren Kapitel IV. und V. beschäftigen sich dann mit dem Einsatz neuer digitaler Medien in den verschiedenen Bildungsbereichen sowie den damit verbundenen Herausforderungen. Diese reichen, so der Bericht, von den neuen Rollen der Lehrenden, über die Qualitätssicherung bis zu rechtlichen Aspekten. Aktuelle Stichworte und Projekte, gerade aus der Diskussion um OER und MOOCs, finden sich im Bericht wieder. Er schließt mit einem Resümee sowie dem Hinweis auf weiteren Forschungsbedarf, was bei dem Thema nicht wirklich überrascht.
Steffen Albrecht und Christoph Revermann, Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), Juni 2016 (pdf)