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27Juni/24

Wenn zwei Boomer auf GenZ treffen: Wissensmanagement, New Work & Future Skills – drei Konzepte, die perfekt matchen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Mit Blick auf den Titel dieses Artikels: Als Baby Boomer gehen hier Wissensmanagement und New Work durch. Ihnen stehen die GenZ und Future Skills gegenüber. In diesem Interview mit Andrea Belliger (Luzern) geht es im Kern um die Frage, ob und wie Wissensmanagement heute noch hilft, mit den aktuellen Herausforderungen (Future Skills) erfolgreich umzugehen. Oder, wie es einleitend heißt: „Braucht es in Zeiten von ChatGPT, Gemini und CoPilot überhaupt noch Wissensmanagement?“

In ihrer Antwort erläutert Andrea Belliger zuerst die verschiedenen Konzepte, die hier angesprochen werden, um anschließend eine Brücke zu schlagen. Ihre abschließende Einordnung: „Ich sehe Wissensmanagement als Orchestrator und Scharnier zwischen neuen Arbeitswelten und Future Skills und einen zentraler Enabler für New-Work-Konzepte. Wissensmanagement, Future Skills und New Work passen prima zusammen, auch wenn sie aus unterschiedlichen Generationen und Zeiten stammen. Sie wirken – ganzheitlich verstanden und umgesetzt – synergetisch und zahlen ein auf Innovation, Agilität und nachhaltige Wettbewerbsvorteile von Unternehmen.“
wissensmanagement – Das Magazin für Digitalisierung, Vernetzung & Collaboration, 2024/ 6

Bildquelle: Giacomo Lucarini (Unsplash)

26Juni/24

ChatGPT als Lerncoach

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das ist eine interessante Idee, die Simon Roderus hier vorstellt. Er schreibt: „Ich habe mir die Frage gestellt, wie man ChatGPT als Lerncoach einsetzen könnte. Ich habe dafür eine LerncoachGPT als Prototyp entworfen. Als Vorbild wurde dieser ideation-Prompt von carterleffen genutzt.“ 

Der ausführliche Prompt gefällt mir. Auf dieser Grundlage werde ich in den nächsten Tagen einmal selbst einen virtuellen Lerncoach entwickeln. Den GPT von Simon Roderus habe ich einmal kurz getestet. Er führt mich schrittweise und sehr gezielt von konkreten Lernzielen zu Lernmaterialien im Internet.
Simon Roderus, Gamification, Didaktik und Lernen/ Blog, 7. Februar 2024

Bildquelle: Franz26 (pixabay)

26Juni/24

Wie ich KI für mein persönliches Wissensmanagement nutze

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Sandra Schmid beginnt diesen sehr anschaulichen Artikel mit drei Herausforderungen, die sie mit „Zeit finden“, „Erinnern“ und „Verwerten“ beschreibt. Anschließend schildert sie, welche Routinen sie entwickelt hat, um diesen Herausforderungen im Alltag zu begegnen. Dabei helfen ihr drei Tools: Notion, Readwise Reader und Audiopen. Die beiden Letztgenannten, Readwise Reader und Audiopen, stellt sie systematisch vor, zeigt auf, wie sie die Tools nutzt und unterstützt ihre Ausführungen mit hilfreichen Screenshots und Schaubildern.

Ihr Fazit: „KI-gestützte Tools haben mein Ideen- und Wissensmanagement deutlich verbessert. Readwise Reader und Audiopen helfen mir, kontinuierlich zu lernen, Gedanken festzuhalten und Ideen zu organisieren.
In Readwise Reader kann ich Artikel, Newsletter und Videos sammeln und durcharbeiten. Audiopen wandelt meine spontanen Ideen und wirren Gedanken in strukturierte Texte um.
Die Automatisierung in mein digitales Notizbuch Notion stellt sicher, dass keine Informationen verloren gehen.“

Nach der Lektüre habe ich mir zumindest vorgenommen, Audiopen einmal auszuprobieren. Von Notion und Readwise bin ich ebenfalls sehr angetan, habe aber schnell gemerkt, dass sie stark in meine bestehenden Routinen (und Tools) eingreifen …
Sandra Schmid, Lernraum Design, 24. Juni 2024

25Juni/24

Future Skills machen Furore – oder?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Unter dem Motto “Tales of Tomorrow“ fand ja vom 5. bis 7. Juni die vierte Ausgabe des University:Future Festivals (U:FF) statt. Dort waren auch Future Skills ein prominentes Thema, wie unter anderem diese Diskussion zeigt. Natürlich lag der Fokus der Diskutanten auf den Hochschulen und der Hochschullehre. Aber die Frage, wie man Future Skills in die bestehenden Bildungsinstitutionen und ihre Angebote integriert, beschäftigt natürlich nicht nur die Hochschulen. Vor diesem Hintergrund fielen interessante Stichworte. Sie reichten vom Selbstverständnis der Hochschulen bis zu Fragen des kompetenzorientierten Lernens und Prüfens.

Hier aus dem Klappentext auf YouTube: „In der Diskussion fühlen wir dem Konzept auf den Zahn, identifizieren Überschneidungen mit anderen Konzepten, beleuchten Kritikpunkte, blicken in die  tatsächliche Future Skills-Praxis an Hochschulen und diskutieren, ob und warum es das Konzept der Future Skills braucht – und was wir tun können, um Future Skills in Hochschulen besser zu fördern.“
Hochschulforum Digitalisierung (HFD), YouTube, 18. Juni 2024

24Juni/24

Gemeinsam mit der SPRIND in die Zukunft

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es gibt neue Nachrichten von „Mein Bildungsraum“ (der ehemaligen „Nationalen Bildungsplattform“): „Das BMBF übergibt zum 01. Juli die Basisversion der Vernetzungsinfrastruktur und beauftragt SPRIND mit der Weiterentwicklung und Erweiterung: Die SPRIND soll insbesondere die drei zentralen Komponenten “Ablage”, “Digitale Identität” und “Digitale Nachweise” übernehmen.“ SPRIND steht für die Bundesagentur für Sprunginnovationen. Das Ziel, so heißt es, bleibt, nämlich „eine zeitgemäße, bundesweite Infrastruktur für digitale Bildung in Deutschland zu entwickeln“.

Ich kann diese Übergabe nicht bildungspolitisch einordnen. Aber die Zeilen bestärken meinen Eindruck, dass der Bildraum zuerst und vor allem ein sicherer Ablageort für Zeugnisse und Zertifikate sein wird.

Nur am Rande: Eine Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU zum Thema ist noch offen („Aktueller Stand und weiterer Betrieb der Bildungsplattform „Mein Bildungsraum““, 12.06.2024).
Mein Bildungsraum, 12. Juni 2024

21Juni/24

Der „Prompt Report“ ist ein umfassender Prompting-Überblick mit kuriosen Erkenntnissen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Matthias Bastian, Herausgeber von „The Decoder“, fasst hier eine Studie („The Prompt Report: A Systematic Survey of Prompting Techniques“) zusammen, die sich systematisch mit KI-Prompting-Techniken auseinandergesetzt hat. Dafür wurden 1.500 Veröffentlichungen ausgewertet: „Aus dieser Analyse leiteten sie eine Taxonomie ab, die 58 textbasierte Prompting-Techniken, 40 multimodale Techniken, agentenbasierte Erweiterungen und Themen wie Sicherheit und Orientierung umfasst.“ 

Im Rahmen dieser umfassenden Review wurden viele interessante Details gefunden, auch einige Dinge, die sich nicht erklären lassen oder die beim Prompting zu widersprüchlichen Ergebnissen führen. Im Beitrag heißt es zur Zukunft des Prompting weiter: „Eine Kombination aus menschlicher Feinabstimmung und maschineller Optimierung könnte jedoch der erfolgversprechendste Weg sein, so die Forscher.“
Matthias Bastian, The Decoder, 15. Juni 2024

Bildquelle: Sander Schulhoff u.a.: The Prompt Report: A Systematic Survey of Prompting Techniques

21Juni/24

Über den aktuellen Bildungsbericht

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Am 17. Juni ist der zehnte Nationale Bildungsbericht erschienen, der alle zwei Jahre die Gesamtentwicklung des deutschen Bildungswesens beschreibt. In diesem Jahr liegt sein Schwerpunkt auf der beruflichen Bildung. Leider habe ich es noch nicht geschafft, einen längeren Blick in das Dokument zu werfen (432 Seiten!). Aber Anja C. Wagner hat es getan und liefert uns – mit tatkräftiger Unterstützung durch ChatGPT – eine Zusammenfassung und ihre persönliche Einschätzung. Wobei sie vergeblich versucht, einige Daten des Bildungsberichts zur Weiterbildung mit anderen statistischen Quellen in Einklang zu bringen.

Im Bildungsbericht selbst finden sich einleitend folgende Statements zu „Weiterbildung und Lernen im Erwachsenenalter“ (S. 14ff.), die ich hier kurz hinzufüge:
– „Niveau der Weiterbildungsbeteiligung verbleibt hoch, aber hinter selbstgesteckten Zielen zurück: …
– Soziale Unterschiede im Weiterbildungsverhalten bleiben bestehen: …
– Weiteres Anwachsen digitaler Lernformate, insbesondere in der beruflichen Weiterbildung: …
– Weiterbildungsaktivitäten von Betrieben seit Corona-Pandemie eingeschränkt: …
– Wissenschaftliches Weiterbildungsangebot in der Hochschullandschaft unterschiedlich stark ausgeprägt: …
– Zugangswege von Lehrkräften in der Weiterbildung sind sehr heterogen: …
– Rekrutierungsprobleme sind auch in der Weiterbildung angekommen: …
– Bedarf an Integrationskursen seit Krieg in der Ukraine stark angestiegen: …“
Anja C. Wagner, FROLLEINFLOW, The NeWoS, 19. Juni 2024

20Juni/24

INVITE-Programmbroschüre

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Beim Stichwort „INVITE“ muss ich wahrscheinlich etwas ausholen, und ich zitiere dafür am besten aus der Einleitung dieser Broschüre:

„Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform berufliche Weiterbildung) wurde im Jahr 2020 ins Leben gerufen. Eingebettet ist INVITE in die Nationale Weiterbildungsstrategie …“. Ziel des Wettbewerbs bildet „die Entwicklung und Optimierung eines innovativen digitalen und sicheren Bildungsraums in der berufsbezogenen Weiterbildung“. An der Umsetzung entsprechender Lösungen haben von 2021 bis 2024 34 Forschungs- und Entwicklungsprojekte gearbeitet. In der vorliegenden Borschüre (100 S.) werden ihre Ergebnisse steckbriefartig vorgestellt.

Um einen Überblick über die Schwerpunkte der einzelnen Projekte zu gewinnen bzw. zu bieten, wurden zwei Radarboards entwickelt. Das eine bildet die fachlich-didaktischen, das andere die technologischen Projektschwerpunkte ab. Das ist mit Blick auf die Dimensionen interessant, die die Projektträger zur Einordnung gewählt haben. So lauten die fachlich-didaktischen Projektschwerpunkte beispielsweise:
„– Personalisierung und Adaptitiviät
– Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beim Strukturwandel
– Digitale Ökosysteme
– Niedrigschwellige Zugangsmöglichkeiten
– Digitale Kompetenzvalidierung.“

Die technologischen Schwerpunkte sind:
„– Algorithmen zur Unterstützung der Lernenden
– Interoperabilität durch offene Bildungsstandards
– Mitgestaltung, Zugänglichkeit und Zusammenarbeit
– Nachnutzbarkeit durch Dritte
– Informationssicherheit & Datensouveränität“

Man muss sich wahrscheinlich länger mit der Broschüre beschäftigen, um die Dimensionen und Unterdimensionen richtig einordnen zu können. So sind zum Beispiel „Digitale Ökosysteme“ mit der Unterdimension „Nachhaltige Geschäftsmodelle“ dem fachlich-didaktischen Radarboard zugeordnet. Die Unterdimensionen „Kollaboration“ und „Peer-Support“ finden sich dagegen etwas versteckt im technologischen Radarboard.

Überhaupt bilden – wenig überraschend – Recommendersysteme (Empfehlungssysteme) über alle 34 Projekte hinweg einen Schwerpunkt des Innovationswettbewerbs. Dagegen finden sich kaum Projekte, die bei der Unterstützung sozialen Lernens bzw. kollaborativer Lernprozesse einen Schwerpunkt setzen. Selbst dort, wo „Kollaboration“ als Merkmal ausgewiesen ist (z.B. StuBu, S. 72), lese ich von einem „sprachbasierten Chatbot“.

Aber es sind wie gesagt 34 Projekte mit zum Teil sehr speziellen, technologischen und branchenspezifischen Lösungen. Da hilft nur der Blick ins Dokument und bei Interesse auf die Websites der einzelnen Projekte.
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Bonn, März 2024 (pdf)

19Juni/24

Ein Paradigmenwechsel in der Bildung: Future Skills im Fokus

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Vor einigen Tagen hat Anja C. Wagner einen Impulsvortrag „Future Skills für eine sich wandelnde Welt – Agilität in der Bildung“ gehalten, und Joachim Niemeier hat sich die Mühe gemacht, wichtige Stichworte  zu protokollieren. Im Vortrag, so kann man nachlesen, ging es zum einen um die neue Qualität, die Future Skills in die Arbeitswelt und Bildungsdiskussion bringen (und hier könnte bzw. müsste man jetzt sicher an vielen Stellen weiterdiskutieren und vertiefen). Und zum anderen ging es um die Herausforderungen, die sich für Unternehmen und Bildungseinrichtungen angesichts dieser Entwicklungen stellen – von einer mangelnden Weiterbildungsbereitschaft bis zu konkreten Situation in KMUs.

Die Zusammenfassung schließt mit einer Reihe von Handlungsempfehlungen, die ich hier kurz wiedergebe:
„- Förderung der Weiterbildungsbereitschaft … 
– Entwicklung von zukunftsorientierten Kompetenzmodellen … 
– Stärkung der digitalen Kompetenzen … 
– Förderung einer offenen und lernfreudigen Unternehmenskultur …“ 
Joachim Niemeier, Corporate Learning Community/ Blog, 16. Juni 2024

18Juni/24

Erfolgsfaktoren digitaler Lehre

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Etwas Grundlagenarbeit: Luisa Baum (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) listet hier eine Reihe nützlicher Punkte auf, die man bei Konzeption und Durchführung digitaler Lernszenarien beachten sollte. Sie reichen von „Digitale Veranstaltungen zielgruppenorientiert gestalten“ über „Verschiedene Sozialformen auch online umsetzen“ bis zu „Gezielter Einsatz von Tools“.

Nur bei einem Hinweis habe ich gezögert: „maximal sieben Unterrichtseinheiten am Tag, da TN in der Online-Lehre schneller ermüden“. Ich vermute, das bezieht sich weniger auf einen einzelnen Kurs als vielmehr den Stundenplan eines Studierenden. Für einen einzelnen Kurs würde ich die Grenze schon bei zwei bis drei Stunden ziehen.
Luisa Baum, wb-web, 2024

Bildquelle: Chris Montgomery (Unsplash)