All posts by jrobes

22Nov./24

Wie Hackathons zum Lernen genutzt werden können

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein Hackathon ist eine „Veranstaltung, bei der Menschen in Teams kreative Lösungen für Probleme entwickeln“. Hackathons, so weiter, „ermöglichen selbstgesteuertes und experimentelles Lernen“. Der Artikel beschreibt kurz, wie ein Hackathon abläuft und wie man ihn organisiert. Anschließend werden noch ein Kurs („How to Hackathon“), ein Handbuch („Online-Hackathon gestalten“) sowie Beispiele für Hackathons im Bildungsbereich verlinkt. Leider schafft die Autorin den Sprung zu den aktuellen Promptathons nicht mehr …
Karin Lamprecht, erwachsenenbildung.at, 22. November 2024

Bildquelle: Katerina Limpitsouni (unDraw)

22Nov./24

Online-Barcamp mit der VHS – und schon geht es weiter nach Hildesheim!

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe in den letzten Tagen wiederholt für das BarCamp-Format geworben (und, ja, es gibt auch im November 2024 noch viele Bildungsmenschen, die noch nie auf einem BarCamp waren!), von daher hat mich dieser Kurzbericht von einer Online-Umsetzung mit 140 Teilnehmenden (!) gefreut. Denn auch das geht bei BarCamps relativ einfach. Nele Hirsch hat dann wie immer noch einige Learnings ergänzt. Dazu gehören beispielsweise ein lockerer Start zum Aufwärmen („Speed-Dating“), eine Verkürzung der Sessions und das Vorab-Sammeln von Sessionvorschlägen.
Nele Hirsch, eBildungslabor, 22. November 2024

21Nov./24

Persönlichkeitseigenschaften als Lernziele und Future Skills? Der problematische Trend von Kompetenzen zu dispositionalen Eigenschaften

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein interessanter Beitrag zur laufenden Debatte um „Future Skills“. Ausgangspunkt ist ein beobachteter „Shift von Kompetenzen zu dispositionalen Eigenschaften bei der Personalakquise“. Der Autor fragt mit guten Argumenten, ob es sich bei Future Skills nicht häufig um dispositionale Eigenschaften der Persönlichkeit handelt, ob diese dann überhaupt veränderbar bzw. trainierbar sind und ob es Aufgabe der Hochschulen ist, diese zu verändern bzw. zu trainieren.

„Die moderne Arbeitswelt stellt besondere Ansprüche an die Persönlichkeit ihrer Beschäftigten. In Personalabteilungen von Unternehmen ist aufgrund dieser Ansprüche insbesondere in den letzten zehn Jahren ein neuer Trend zu beobachten, der in den bisherigen Debatten eher unberücksichtigt blieb und Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist: ein Shift von Kompetenzen zu dispositionalen Eigenschaften.

Anstelle der „klassischen“ erlernbaren Kompetenzen werden im Rahmen von Personalakquise Menschen mit spezifischen Persönlichkeitseigenschaften und dispositionalen Fähigkeiten akquiriert, also stabilen Merkmalen, die sich durch Lehrveranstaltungen, Trainings oder Wochenendseminaren nicht aufbauen und bedeutsam entwickeln lassen. Diese Merkmale werden häufig in die „Future Skills“ eingeordnet – ein Terminus, der eine Erlernbarkeit dieser Merkmale impliziert.

In Hochschulen lässt sich korrespondierend der gleiche Trend beobachten: Von der klassischen Vermittlung von Inhalten zum Aufbau von Fachkompetenzen sollen Studierende flankiert durch die Reform der Kompetenzorientierung überfachliche Kompetenzen erwerben, die häufig dispositionale Merkmale darstellen und durch Hochschullehre nicht substanziell vermittelbar sind. Unternehmen fordern von Beschäftigten Merkmale, die hochschulische Bildungsprozesse nicht vermitteln können, während Hochschulen eine Vermittlung dieser Merkmale versprechen, ohne dieses Versprechen einlösen zu können. Der Trend wird identifiziert, beschrieben und hinsichtlich seiner Implikationen für Hochschulen diskutiert.“
Manuel Pietzonka, in: Fichtner-Rosada, S., Heupel, T., Hohoff, C., Heuwing-Eckerland, J. (eds) Kompetenzen für die Arbeitswelten der Zukunft. FOM-Edition. Springer Gabler, Wiesbaden. September 2024 (via ResearchGate)

Bildquelle: Springer Nature

20Nov./24

KI: Hype oder Gamechanger? Oder ist das überhaupt die richtige Frage?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Markus Deimann (ORCA.nrw) wirft hier einen aktuellen Text von Luciano Floridi („Why the AI Hype is Another Tech Bubble“) in die Runde. Die dort nach einem Blick auf vergangene Tech Bubbles getroffene Schlussfolgerung: „The striking similarities between the current AI Hype Cycle and previous tech bubbles suggest that we may be in the midst of an AI bubble. Of course, this does not negate the profoundly transformative potential of AI technology, but it calls for caution and critical thinking.“

Markus Deimann überlässt es dann allerdings uns, daraus die Schlussfolgerungen zu ziehen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es sich auch bei der KI mit Blick auf Börsen- und Kapitalbewegungen um eine weitere Tech Bubble handelt. Die KI-Geschäftsmodelle werden sicher in Zukunft noch einige Überraschungen bieten. Aus unserem Arbeitsalltag wird KI allerdings nicht mehr verschwinden.
Markus Deimann, markusmind, 17. November 2024

Bildquelle: Crawford Jolly (Unsplash)

20Nov./24

KI-generierte Zusammenfassungen und Analysen in Veranstaltungen: praktische Erfahrungen und Empfehlungen zum Nachmachen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Autor Andreas Sexauer hat in den vergangenen Monaten in verschiedenen Veranstaltungen mit KI-Tools experimentiert. Dabei ging es darum, entweder Vorträge und Diskussionen zusammenzufassen oder sie vor Ort zu analysieren, um anschließend die mit Hilfe der KI generierten Rückmeldungen wieder unmittelbar in den Ablauf der Veranstaltungen zu integrieren.    

In den ausführlichen (!) Beschreibungen und Auswertungen dieser Experimente wird darauf hingewiesen, dass die technische Umsetzung in der Regel gut funktioniert hat: ein Internetzugang, die Open Source Software Whisper, ein Mikrofon mit Aufzeichnungsmöglichkeit und Zugang zu einem generativen Sprachmodell wie ChatGPT 4o. 

Mir haben gerade mit Blick auf Workshops, Diskussionsrunden und Sessions (BarCamps) zwei Aspekte gefallen: zum einen die Option, die KI live für Zusammenfassungen von Impulsen oder Diskussionen einzusetzen, gerade dort, wo (wie zum Beispiel auf BarCamps) die Lust aufs Protokollieren oft überschaubar ist; zum anderen die Idee, mit einem „KI-Sidekick“ zu arbeiten, also einer Person, die die Schnittstelle zwischen einer Diskussionsgruppe und der KI darstellt.  

„In Zukunft könnte die Rolle der KI in Veranstaltungen weiter ausgebaut werden. Denkbar sind automatisierte Systeme, die Live-Analysen und Visualisierungen generieren, um Diskussionen noch interaktiver und datengetriebener zu gestalten. Die Entwicklung spezialisierter Tools, die nahtlos in den Veranstaltungsablauf integriert werden können, eröffnet hierbei spannende Möglichkeiten. Zudem könnte die KI als „Sidekick“ in Diskussionen eine dynamischere und flexiblere Interaktion ermöglichen, indem sie spontan auf neue Fragen und Themen reagiert.“
Andreas Sexauer, Hochschulforum Digitalisierung/ Blog, 24. Oktober 2024

19Nov./24

AI Assistenten in der Instandhaltung mit Florian Reif und Marina Ludwig von DB InfraGo

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auf der Suche nach neuen Use Cases ist Jan Foelsing in dieser Folge des AI 4 L&D-Podcast bei Florian Reif und Marina Ludwig von DB InfraGo gelandet. Sie berichten von einem Chatbot, der gerade in der Erprobung ist. Er soll Lernende und Mitarbeitende der Deutschen Bahn bei der „Entstörung“ (ein schönes Wort übrigens!) helfen, schnell die richtigen Informationen aus den sehr umfangreichen Regelwerken und Richtlinien zu finden. Dabei, so Florian Reif und Marina Ludwig, soll der digitale Assistent nicht „Lösungen“, sondern „Empfehlungen“ geben. Eine interessante Entwicklung, an der vermutlich gerade viele Unternehmen arbeiten. 27:17 Min.
Jan Foelsing – New Learning Lab, YouTube, 13. November 2024

18Nov./24

Wie studieren und lehren wir in Zukunft?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In diesem Doppelinterview erläutern Torsten Zesch und Annabell Bils, wie man an der FernUniversität in Hagen mit Künstlicher Intelligenz umgeht. Stichworte sind unter anderem Learning Analytics, ein KI-Tutor, ein KI-Leitfaden und Experimentierräume für Künstliche Intelligenz:

„Das Zentrum für Lernen und Innovation (ZLI) und unser Forschungsschwerpunkt CATALPA haben im Wintersemester eine KI-Experimentierumgebung gestartet, die sowohl ChatGPT als auch anpassbare OpenSource Large Language Models umfasst. Die Lehrenden können dort konkrete Sachen ausprobieren, die sie in ihrer Lehre umsetzen wollen, und schauen, ob das machbar ist, was sie sich vorgenommen haben.“
FernUniversität in Hagen, 14. November 2024

Bildquelle: fernglas – das Wissenschaftsmagazin der FernUniversität

15Nov./24

Future Skills im Diskurs. Eine Kritik der Kritik

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Nachrichtenlage rund um das Thema „Future Skills“ bleibt herausfordernd. Vor allem das Forschungsteam von Ulf-Daniel Ehlers (Dualen Hochschule Baden-Württemberg) treibt das Thema auf vielen Spielfeldern voran. Um sich davon einen Eindruck zu verschaffen, genügt ein kurzer Blick auf die Projektseite von NextEducation. Natürlich gehören zum vollständigen Bild auch Kritikpunkte. Vor allem Marco Kalz und Gabi Reinmann haben aus Hochschulperspektive zuletzt einige Fragen zusammengetragen. Hier liegt jetzt die „Kritik der Kritik“ von Ulf-Daniel Ehlers vor. Sie spart nicht mit Verweisen und Referenzen, so dass ich mich an dieser Stelle auf die Aufzählung der Kritikpunkte beschränke und bitte, die Antworten im Beitrag von Ulf-Daniel Ehlers zu lesen:

„Kritikpunkt 1: Begriffsunschärfe und fehlende Abgrenzung …
Kritikpunkt 2: Mangelnde theoretische und methodische Fundierung …
Kritikpunkt 3: Abwertung von Fachwissen …
Kritikpunkt 4: Neoliberale Ausrichtung und Fokus auf Performanz …“

„Future Skills werden zunehmend als integratives Kompetenzprofil verstanden, das über rein berufliche Qualifikationen hinausgeht und die Persönlichkeitsentwicklung, gesellschaftliche Verantwortung und kritische Reflexionsfähigkeit betont. Fachwissen und überfachliche Kompetenzen werden als komplementär betrachtet und in verschiedenen Kompetenzmodellen miteinander verbunden, um den komplexen Anforderungen einer dynamischen Lebens- und Arbeitswelt gerecht zu werden.“
Ulf-Daniel Ehlers, NextEducation/ Team Blog, 14. November 2024

15Nov./24

Selbstorganisiertes Lernen mit CustomGPTs fördern, Teil 1

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Dies ist ein interessanter Artikel, der in zwei Teilen daherkommt! Es geht um die Frage, wie generative KI-Tools in Form von spezifisch konfigurierten CustomGPTs das eigenverantwortete und selbstorganisierte Lernen unterstützen können. Dafür hat das scil-Team einen eigenen „GenAI Skills Check“ als CustomGPT entwickelt. Dieser Skills Check kann auf der Plattform chatgpt.com aufgerufen und ausprobiert werden: https://chatgpt.com/g/g-EE65tm1E6-scil-genai-skills-check-03 (ich fand den Dialog mit dem GPT noch etwas schwerfällig. aber es zeigt die Richtung auf, in die sich solche GPTs entwickeln werden bzw. wie sie eingesetzt werden können).

Christoph Meier schreibt im ersten Teil des Artikels dazu: „Der SCIL GenAI Skills Check ist so konfiguriert, dass er einen ausführlichen und vorstrukturierten Dialog mit den Benutzer:innen über verschiedene Schritte ermöglicht:

– Orientierung zum Thema und zum Ziel des Dialogs
– Check bzw. Standortbestimmung zu den fokussierten Skills
– Feedback & Einschätzung der Ausprägung der Skills
– Reflexion des aktuellen Stands
– Ideen für einen Entwicklungsplan
– Zusammenfassung“

Im zweiten Teil dieses Artikels („Selbstorganisiertes Lernen mit CustomGPTs fördern, Teil 2“) wirft Christoph Meier dann einen Blick auf den Prozess und die Bausteine selbstorganisierter Lernprozesse und zeigt auf, wo hier Einsatzmöglichkeiten für CustomGPTs sind. Das ist eine längere, interessante Aufzählung, die von der Standortbestimmung der Lernenden bis zur Suche nach Möglichkeiten des Lerntransfers reicht.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen und Möglichkeiten werden abschließend folgende Aufgaben skizziert: Für die „selbstorganisiert Lernenden geht es darum, vom “Mitspieler” zum “Spielleiter” zu werden, um so das Potenzial von bereitgestellten CustomGPTs für das eigene Lernen bestmöglich auszunutzen“. Und  Bildungsverantwortliche sollten sich mit generativer KI und CustomGPTs vertraut machen, um Lernende auf diesem Weg bei der Nutzung von CustomGPTs zu unterstützen.

Eine ausführliche Fassung der Überlegungen und Erfahrungen der scil-Expert:innen steht auch als Arbeitsbericht („Selbstorganisiertes Lernen mit CustomGPTs fördern“, November 2024, 47 S.) zur Verfügung!
Christoph Meier, scil/ Blog, 11. November 2024

15Nov./24

Is AI generated video as GOOD as real video in learning?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Donald Clark verweist auf eine Studie, in der die Frage („Is AI generated video as GOOD as real video in learning?“) untersucht wurde. Das Ergebnis: „no significant differences“. Aber er weist anschließend darauf hin, dass die nächste Klasse von AI-Tools bereits vor der Tür steht, die Dialoge und Interaktionen mit Avataren und Chatbot-Technologien erlaubt.

Kurze Anmerkung: Ich war am Donnerstag auf dem VDMA-BarCamp in Frankfurt. Dort lud uns Oliver Schadow in seine Session „KI als Session-Moderatorin: Geht das (schon)?“ ein. Es war, bei allen Mängeln im Detail, spannend zu erleben, welche Szenarien heute bereits umgesetzt werden können. Vor allem für den Fall, dass menschliche Moderator:innen nicht zur Verfügung stehen.
Donald Clark, Donald Clark Plan B, 14. November 2024