Quelle: Weiterbildungsblog
Autor: jrobes
Harald Schirmer, Manager Digital Transformation bei Continental, muss ich an dieser Stelle nicht mehr vorstellen. In diesem ausführlichen und lesenswerten Interview berichtet er, wie der Konzern mit der digitalen Transformation umgeht. Aufhänger ist die Einführung von Office 365. Hier hat man vieles anders gemacht, Dinge ausprobiert und Raum für selbstverantwortetes Handeln gegeben. Es gibt jetzt GUIDEs, Knowledge Broker und eine 42er-Community. Kurz: Man hat das Lernen vom Kopf auf die Füße gestellt.
„Wir fokussieren uns auf lebenslanges Lernen, da wir festgestellt haben, dass klassische Trainingsmaßnahmen nicht mehr richtig gut fliegen. Erst melden sich die Leute gar nicht an, dann melden sie sich an und kommen nicht und im schlimmsten Fall kommen sie und gehen nach der Hälfte der Zeit. Das heißt nicht, dass die Trainings schlecht sind. Meist begründen das die Teilnehmer damit, dass sie keine Zeit haben oder mittendrin in einem wichtigen Projekt stecken. Bei der Einführung von Office 365 haben wir deshalb den Schuh einmal umgedreht und bei den Mitarbeitern nachgefragt, wie sie begleitet werden möchten, sobald auf ihrem Rechner die neue Software drauf ist. Wir haben Interviews geführt, Umfragen gemacht und Personas entwickelt. Wir sind auf etwa ein Duzend verschiedene Arten gekommen, wie Leute lernen wollen – von einem persönlichen GUIDE, Userforum und Workflow-Beschreibungen über Web-based- und Classroom-Training bis hin zu Zugang auf Youtube. Wir haben dann entschieden, wir wählen nicht ein paar Arten aus, sondern wir machen alles. Inzwischen sind es sogar 15 verschiedene Optionen.“
Stefanie Hornung, Interview mit Harald Schirmer, Haufe, 23. Juli 2018
Bildquelle: Mummelgrummel (Wikipedia, CC BY-SA 3.0)