All posts by jrobes

24Aug/21

Zukunft der Arbeit mit intelligenten Maschinen: Implikationen der Künstlichen Intelligenz für die Berufsbildung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Bedeutung für Aus- und Weiterbildung ist sicher eines der Themen, die dieses Jahr geprägt haben. Und das, obwohl wir es hier heute meist noch mit Grundlagenarbeit, einzelnen Pilotprojekten und vielen Prognosen zu tun haben. In dieser Spezialausgabe der “Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik” (ZBW) geht es um KI, und das Einleitungskapitel, das offen zugänglich ist, fällt eindeutig in die Kategorie “Grundlagenarbeit”. Die AutorInnen konzentrieren sich darauf, “Augmentation” als neues KI-Paradigma und damit das Zusammenspiel von Mensch und Maschine vorzustellen: der Fokus wechselt vom “Computer als Werkzeug” zum “Computer als Partner”, vom “Ersatz von Arbeitsplätzen” zur “Steigerung der menschlichen Fähigkeiten durch die Automatisierung”. Im Beitrag finden sich viele Schaubilder und Verweise, die dieses Paradigma erklären und stützen.

“Aus der Perspektive der Berufsbildung und der Personalentwicklung sollte daher die Augmentation in der Wissensarbeit statt deren Substitution im Vordergrund stehen. Ziel wäre, ein Konzept für eine gelungene Partnerschaft von Mensch und Maschine zu entwickeln, in der beide ihre jeweiligen Stärken einbringen können (De Maat et al., 2020). Vor diesem Hintergrund werden die Implikationen für die vom Menschen geforderten Kompetenzen in der Zusammenarbeit mit intelligenten Maschinen intensiv diskutiert.”

Im einen Teil der Themenausgabe geht es konkret um “Forschungsrichtungen zur KI in der beruflichen Bildung”. Stichworte sind hier unter anderem Lernortkooperationen, Learning Analytics, KI-basierte Assistenzsysteme und Augmented & Virtual Reality.
Sabine Seufert, Josef Guggemos und Dirk Ifenthaler, in: Sabine Seufert u.a. (Hrsg.): Künstliche Intelligenz in der beruflichen Bildung. Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik – Beihefte. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2021 (via scil/ Blog)

Bildquelle: Markus Spiske (Unsplash)  

23Aug/21

Der CO² Fußabdruck von Events und von unserem #CLC21

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Corporate Learning Camp #CLC21 am 9./10. September 2021 wird vor allem online stattfinden. Die CO²-Bilanz des Events wird also in jedem Fall besser aussehen als bei einem BarCamp vor Ort. Doch auch eine Videokonferenz im Netz verbraucht Ressourcen, auch wenn sich bis heute die Wenigsten darüber Gedanken machen. Für Karlheinz Pape Anlass genug zu fragen, “wieviel CO² verursachen wir eigentlich mit dem #CLC21, und wie berechnen wir das”.

Auf der Suche nach einer Antwort hat er einige Gespräche geführt und erste Informationen zusammengetragen. Das Thema soll auf dem #CLC21 fortgeführt werden. Und sicher auch darüber hinaus …
Karlheinz Pape, Corporate Learning Community/ Blog, 18. August 2021

Bildquelle: Trainermacher (YouTube)

26Jul/21

Widerstandsgeschichte auf Instagram: Was leistet das Projekt @ichbinsophiescholl?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Am 4. Mai 2021 haben der Südwestrundfunk (SWR) und der Bayerische Rundfunk (BR) das Projekt “@ichbinsophiescholl” gestartet. Hier diskutieren Social-Media-Redaktionsleiterin Suli Kurban und die Historikerin Charlotte Jahnz über Stärken und Schwächen des Formats. Es geht um neue, junge Zielgruppen, die das Projekt ansprechen soll, aber vor allem um die Frage, wie weit Fiktion und Storytelling gehen dürfen und ob zum Beispiel Sophie oder die Redaktion auf Kommentare der Nutzer:innen antwortet. Ich finde ja vor allem die 10-monatige Laufzeit des Projekts sehr herausfordernd.
Leonie Meyer, Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), 28. Juni 2021

Bildquelle: Instagram

23Jul/21

World Café: Gruppendiskussionen mit Café-Atmosphäre

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Methode “World Café” ist sicher den meisten bekannt und wird ja seit Jahren in vielen Spielarten umgesetzt. Da kann es ganz hilfreich sein, die eigenen Erfahrungen hin und wieder mit einer Beschreibung der Methode abzugleichen. Die vorliegende Handlungsanleitung gibt auch gleich nützliche Tipps, wie man die Methode im virtuellen Raum ducrhführt und umfasst weitere Linktipps.

“Ähnlich wie in einem Café soll eine Atmosphäre geschaffen werden, die zu formlosen Gesprächen zu einem bestimmten Thema einlädt. Die Teilnehmenden wechseln nach einer bestimmten Zeit die Tische, die Gruppenzusammensetzungen verändern sich und die Ideen aus vorherigen Gesprächsrunden werden weitergetragen. Zum Abschluss werden im Plenum die wichtigsten Gesprächsergebnisse zusammengetragen.”
Kathrin Quilling und Lars Kilian, wb-web, Februar 2015 und Juli 2021

Bildquelle: SuSanA Secretariat (Flickr, CC BY 2.0)

22Jul/21

Das Förderprojekt NAWID: KI-gestützte Systeme in der betrieblichen Bildung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In diesem Beitrag wird von einer neuen Lernumgebung bei Airbus berichtet, in der Mitarbeiter:innen in Echtzeit Hinweise von einem KI-basierten Assistenzsystem erhalten. Das geschieht mit Hilfe einer “technischen Kameralösung, die während der Schulung bei Airbus verwendet wird”. Entstanden ist die Lernumgebung im Rahmen eines INQA-Förderprojekts mit mehreren Partnern aus Wissenschaft und Industrie.

Im Bericht betonen die Beteiligten vor allem den sozialpartnerschaftlichen Austausch im Projekt, die intensive Beteiligung der Mitarbeiter:innen im Entwicklungsprozess und die konsequente Beachtung aller datenschutzrechtlichen Anforderungen. Die neue Lösung selbst rückt leider etwas in den Hintergrund …

“Wie das funktioniert? Das praktische Training bildet die manuelle Installation des A320-Klimarohrsystems ab. Als Explorationsobjekt wird ein physischer Demonstrator zur Nachbildung des Rohrsystems verwendet, der sich in der sogenannten Airbus Learning and Exploration Factory befindet. An diesem Ort wird den Trainingsteilnehmenden eine individuelle Begleitung und Lernunterstützung in Echtzeit geboten, indem sie Arbeitsanweisungen und Hilfestellungen per Tablet erhalten.”
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), 7. Juli 2021

22Jul/21

Show Students Their Data: Using Dashboards to Support Self-Regulated Learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Ausweitung virtueller Lernumgebungen und Lernangebote führt dazu, dass immer mehr Daten über Lernaktivitäten zur Verfügung stehen. Learning Analytics verspricht, diese Daten zu nutzen, um Lernprozesse zu verbessern. Deshalb wird in vielen Hochschulprojekten an diesem Thema gearbeitet, aber häufig aus der Perspektive der Bildungsinstitutionen und Lehrenden. In diesem Projekt der University of Michigan ging es deshalb um die Entwicklung eines Learning Analytics-Dashboards für Studierende, “My Learning Analytics (MyLA)”, “designed to support adaptive motivation and self-regulated learning”.

Das Dashboard bietet den Studierenden drei Ansichten an, die sie nach eigenen Bedürfnissen anpassen können: “Resources Accessed”, “Assignment Planning” und “Grade Distribution”. Seit 2018 wird an der University of Michigan das Dashboard eingesetzt und weiter entwickelt. Das Feedback der Studierenden ist überwiegend positiv:
“Two-thirds (66%) of students reported changes in (1) how they studied, (2) their confidence that they understood the course material, and (3) the way they planned their course activity.”
Jennifer Love, Sean DeMonner und Stephanie Teasley, EDUCAUSE Review, 20. Juli 2021

Bildquelle: EDUCAUSE Review

21Jul/21

Social robots for 21st century skills: The new EdTech frontier?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Nun haben wir in den letzten Monaten viele Möglichkeiten, online zu kommunizieren und zusammen zu arbeiten, ausprobiert und diskutiert. Das Potenzial dieser Möglichkeiten haben wir sicher noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft. Welche Lücken sollen also “social robots” jetzt schließen? In den Projekten von Jürgen Handke aus Marburg zum Beispiel wurden sie vor Ort und in der Lehre eingesetzt. In diesem Artikel wird die Studierende angesprochen, “sitting alone, in front of a computer screen, learning by herself”. Was ihr fehlt, ist soziale Interaktion, und hier kommen jetzt Social Robots als “teaching assistants” zur Hilfe.

Eines der wenigen konkreten Einsatzbeispiele, die im Beitrag erwähnt werden, zeigt wiederum in eine andere Richtung: “My current work focuses on what I consider to be one of the most important 21st century skills: ‘collaboration’. I have already been able to show that post-secondary students can learn when a social robot facilitates small group discussions, and I am now exploring how robots can encourage young children and adolescents, ages 6-18, to collaborate with one another.”

Kurz: Ich finde die hier beschriebene Entwicklung interessant, aber wo und wie Social Robots in Lehr- und Lernszenarien eingesetzt werden sollen, scheint noch sehr offen zu sein.
Goren Gordon, BOLD – Blog on Learning & Development, 8. Juli 2021

Bildquelle: Wikimedia (Mary Mark Ockerbloom, CC BY-SA 4.0)

20Jul/21

Disneyfication of learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich bin nicht sicher, ob dieser Post (oder Rant) hier passt. Denn Donald Clark spricht zum einen von “online learning”, das sich in eine bestimmte Richtung entwickelt, und ich frage mich, ob es dieses eine “online learning” überhaupt gibt; zum anderen scheint “disneyfication” auf dem amerikanischen Bildungsmarkt (noch) leichter als hierzulande zu beobachten sein. Obwohl ja viele Stimmen auch hier nach einem “Netflix” für die Bildung rufen.

So führt uns Donald Clark jedenfalls in seine Beobachtung ein: “If online learning were streamed, it would most resemble the Disney Channel. I don’t have the Disney channel. Its target audience is the parents of young kids. It’s a stream of cartoon and animation-skewed, apple-pie, American product. It’s a world where everything is controlled, safe and anodyne.”

Die Symptome, an denen wir die “disneyfication of learning” festmachen können, lauten: fun, engagement, cartoon learning, games, gamification, badges, conferences, moralising. Alles natürlich in einer betimmten Ausprägung und am liebsten kombiniert …
Donald Clark, Donald Clark Plan B, 11. Juli 2021

Bildquelle: Tyler Nix (Unsplash)

19Jul/21

Open Space und Barcamp – ist das eigentlich das Gleiche?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Simon Dückert schreibt einleitend: “Für Menschen, die es eilig haben: nein.” Allen anderen stellt er beide Formate kurz vor und kommt anschließend auf die Unterschiede zu sprechen:

“Beim Open Space steht ein zu lösendes Problem oder eine zu beantwortende Fragestellung im Mittelpunkt.” Am Ende gibt es häufig einen Abschlussbericht, der die nächsten Arbeitsschritte zusammenfasst.
“Ein Barcamp hat entweder gar kein Thema oder es gibt ein Thema, das aber nur einen schwachen Rahmen vorgibt.” Eine Dokumentation des BarCamps als Ganzes gibt es in der Regel nicht.

Daran anschließend könnte man ergänzen, dass beim Open Space der Fokus mehr auf dem Thema, beim BarCamp mehr auf dem Netzwerken liegt. Open Spaces sind deshalb häufig singuläre Ereignisse, BarCamps eher regelmäßige Treffen einer Community.
Simon Dückert, Cogneon/ Blog, 17. Juli 2021

Bildquelle: Teilnehmer des EduCamps 2008 #1 an der TU Ilmenau (Wikipedia, Christian Leschke, CC BY-SA 3.0)