All posts by jrobes

10Jun/22

Towards a maturity model for online, networked communities (v0.1)

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wenn es um die Beschreibung der Entwicklungsschritte einer Community ging, habe ich mich in der Vergangenheit meist am klassischen Phasenmodell (nach Tuckman) orientiert. Oder bei Etienne Wenger nachgeschlagen. Doug Belshaw und die „Keep Badges Weird“-Community haben auf der Grundlage eigener Erfahrungen und weiterer vorliegender Konzepte jetzt ein eigenes Maturity-Modell entwickelt. Es besteht aus drei Phasen und einer Reihe von Merkmalen bzw. Aktivitäten, die sie kennzeichnen: 

– „Sparking the flame“ (Getting together)
– „Stoking the flame“ (Sticking together)
– „Passing the torch“ (Growing together)

Feedback, so Doug Belshaw, ist herzlich willkommen.
Doug Belshaw, We Are Open Co-op, 10. Mai 2022

10Jun/22

Interview mit Max Senges von der 42 Wolfsburg

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Projektbasiertes Lernen, Peer-to-Peer-Lernen, Kompetenzlernen, eine ausgeprägte Community-Orientierung: das sind einige der Merkmale, die 42 Wolfsburg kennzeichnen, eine private, gemeinnützige und gebührenfreie Schule, an der IT-Fachkräfte ausgebildet werden (Wikipedia). In diesem Interview geht Max Senges, Leiter der 42 Wolfsburg, ausführlich auf das Konzept der Schule ein und vergleicht es mit einer klassischen Hochschulausbildung. Natürlich fällt bei der Lektüre wieder einmal auf, dass viele neue, unkonventionelle Bildungskonzepte vor allem im IT-Bereich entstehen. Max Senges betont, dass Software Engineering vor allem eine Praxis ist, „ein Handwerk, in dem es darum geht, nicht theoretisches Wissen zu haben, mit einer unheimlich Fülle an Hintergrundinformation und einem Verständnis, sondern es geht ganz explizit darum, Probleme zu lösen“. Lässt sich diese Perspektive auch auf andere Themen übertragen? Oder: Was ist eigentlich das Besondere an der IT?
Felicia Aghaye, Interview mit Max Senges, Hochschulforum Digitalisierung/ Blog, 8. Juni 2022

Bildquelle: Hochschulforum Digitalisierung/ Corinne Kutz (Unsplash)

09Jun/22

Lernen gestalten im Spannungsfeld der Digitalisierung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Wie gestalten wir nachhaltige Lernprozesse in einer digitalisierten Gesellschaft?“ lautete der Titel eines Workshops, den Nele Hirsch kürzlich angeboten hat. In diesem Beitrag stellt sie den roten Faden ihrer Agenda vor. Ins Zentrum stellt sie die Kunst des „Sowohl als auch“-Denkens, um mit der Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Prozesse umzugehen. Denn Prozesse wie die Digitalisierung sind ja nicht einfach gut oder schlecht. Aber es braucht auch ein positives Leitbild für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung, und das formuliert sie wie folgt: 

„Gute Bildung ist dann alles Lernen, was es Lernenden ermöglicht sich gestaltend in die Gesellschaft einzubringen – hin zu einem guten Leben für alle. Oder anders ausgedrückt: Das Ziel guter Bildung ist die Entwicklung von Gestaltungskompetenz für ein gutes Leben für alle.“

Das ist mir dann allerdings doch etwas zu abstrakt und allgemein …
Nele Hirsch, eBildungslabor, 8. Juni 2022

Bildquelle: trainer24 (pixabay)

09Jun/22

HR-Management und Corporate Learning als integriertes Praxis- und Forschungsfeld

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Beitrag bildet die Einleitung eines gerade erschienenen Sammelbandes („HR-Management und Corporate Learning im Zeichen der Digitalisierung“). Insofern gibt er einen kurzen, allgemeinen Abriss der Herausforderungen, vor denen HR und Corporate Learning im Zeichen der digitalen Transformation stehen. Wir haben also auf der einen Seite Stichworte wie „New Work“, „fluide Unternehmen“ und „KI“ und auf der anderen Seite das informelle, selbstgesteuerte, netzgestütze Lernen. Die Autor:innen führen diese Herausforderungen noch in einem „neuen Paradigma“ zusammen (das für viele vielleicht gar nicht mehr so neu ist …):

„Die Verbindung des Wissens- und Kompetenzerwerbs mit dem alltäglichen Geschäfts- und Projektbetrieb sowie die Integration von Lern- und Supportsystemen in die Arbeitsprozesse prägen nun das neue Verständnis von Corporate Learning & Development.“

Was das für die Ausrichtung der Beiträge des Sammelbandes bedeutet, soll diese Übersicht aufzeigen:

Miriam Hägerbäumer und Udo Thelen, in: Udo Thelen und Miriam Hägerbäumer (Hrsg.): HR-Management und Corporate Learning im Zeichen der Digitalisierung, Bonn: Lemmens Medien 2022, S. 8-17 (via ResearchGate)

08Jun/22

Digitale Lernkultur – eine Standortbestimmung im Rahmen des Learntec-Kongresses

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christoph Meier (scil) hat auf der LEARNTEC in Karlsruhe letzte Woche die Teilnehmer:innen seines Vortrags zu einer kurzen Standortbestimmung in Sachen „Lernkultur“ eingeladen. 164 Anwesende sind dem Aufruf gefolgt und haben 10 Minuten lang ihre Kreuze gesetzt. 15 Aspekte einer Lernkultur standen zur Abstimmung. Dabei sollten die Teilnehmer:innen einschätzen, wie denn die Fragen von der Mehrheit ihrer Belegschaft beantwortet würden. Das Ergebnis stellt Christoph Meier in diesem Beitrag vor und kommentiert es auch gleich.

Die höchsten Werte gab es, soviel an dieser Stelle, für die folgenden Aspekte:
„- Offenheit für Technologie-unterstütztes Lehren und Lernen
– Sichtbarkeit / Erreichbarkeit der Personalentwicklung und der Entwicklungsangebote
– Fähigkeit, eigene Lern- / Entwicklungsziele zu setzen und zu verfolgen“
Christoph Meier, scil/ Blog, 7. Juni 2022

Bildquelle: scil

07Jun/22

SOU007 Nele Hirsch – die Anti-„Man müsste mal“-Person

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Nele Hirsch ist die Betreiberin des „eBildungslabors“ und, gefühlt, einhundert weiterer Projekte im Netz. Von daher habe ich diese Podcast-Folge mit Interesse und Gewinn gehört. Der rote Faden des Gesprächs ergibt sich aus dem Titel des Podcasts „#uneigentlich – Dinge digital geregelt kriegen“. Gastgeber ist Jöran Muuß-Merholz. Und er fragt bzw. hinterfragt die Routinen, mit denen die netzaffine Wissensarbeiterin ihren Arbeitsalltag managt. Das eröffnet Einsichten in die Art und Weise, wie persönliches Wissensmanagement, Kollaboration und Vernetzung heute aussehen können. Aber zuweilen führt es nicht nur beim Interviewer zu Fragezeichen, weil die Antworten mit den eigenen Routinen kollidieren.

Kapitelmarken dieser Episode lauten zum Beispiel „Kalender als zentraler (!) Ort für Notizen“, „Telefonieren, Mailbox, Sprachnachricht“, „Löschen oder Aufbewahren“, „Sich-Dinge-Merken und Routinen“ und “ Zwischenraum-Notizen und Pomodoro-Technik“. Aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt.
Jöran Muuß-Merholz, Gespräch mit Nele Hirsch, #uneigentlich – Dinge digital geregelt kriegen, 6. Mai 2022

03Jun/22

HR and corporate learning – What’s next? – Second Part of the interview with learning expert Charles Jennings

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der zweite Teil des Interviews mit Charles Jennings. Die Stichworte lauten unter anderem: „employee performance“, „start with clarity about the outcomes“, „integrating work and learning“ und „hybrid learning“. Gefragt nach den jüngsten Entwicklungen und Erkenntnissen auf dem Feld von Corporate Learning hält Charles Jennings drei Punkte fest:

„1. A better understanding of the way learning occurs, and the role played by context. …
2. The realisation that most adult learning in organisations occurs as a function, and a by-product, of working. …
3. Technology is playing an important role in changing corporate learning. …“
Peter M. Wald, Interview mit Charles Jennings, Leipziger-HRM-Blog, 1. Juni 2022 

03Jun/22

Das Stufenmodell der digitalen Transformation

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Titel reicht etwas weiter als der eigentliche Beitrag. In ihm geht es um ein Stufenmodell, das bei der Einordnung des Einsatzes von Bildungstechnologien in der (Hochschul-)Lehre helfen soll. Dabei bedienen sich die Autor:innen bei Maturity- bzw. Readiness-Checks, die heute gerne in der Technologie-Beratung eingesetzt werden. Die einzelnen Stufen:

„Stufe 1: Wahrnehmung einer Digitalisierungschance in verwandter Domäne …
Stufe 2: Konzept an der Hochschule …
Stufe 3: Erster Einsatz, ggf. als Prototyp an der Hochschule …
Stufe 4: Einsatz an der Hochschule möglich und nachweisbar …
Stufe 5: Begleitmaßnahmen an der Hochschule umgesetzt …
Stufe 6: Einsatz in einem relevanten Bereich der Hochschule nachweisbar …
Stufe 7: Regelmäßiger und relevanter Einsatz an der Hochschule nachweisbar …
Stufe 8: Auch andere Hochschulen setzen die Technologie ein …“

Das Stufenmodell, so ein abschließender Hinweis der Autor:innen, macht keine normativen Vorgaben, beschreibt also nicht, was aus Sicht der Hochschulen, Lehrenden oder Studierenden wünschenswert wäre. Das muss auf anderer Bühne ausgehandelt werden.
Martin Ebner, Sarah Edelsbrunner, Sandra Schön und Sebastian Dennerlein, Hochschulforum Digitalisierung/ Blog, 1. Juni 2022

02Jun/22

Wir brauchen Perspektivwechsel: Politische Erwachsenenbildung als Koproduktion

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch wenn sich der Appell an die politischen Erwachsenenbildung richtet, lassen sich die Punkte auch auf andere Handlungsfelder pädagogischer Praxis übertragen. Helle Becker (Transferstelle politische Bildung) wendet sich gegen eine politische Bildung, die zwar „zielgruppenorientiert“ arbeitet und „zielgruppengerechte“ Bildungsangebote entwickelt, aber auf diese Weise für andere definiert, was gut ist. Sie spricht in diesem Zusammenhang von „hegemonialer politischer Bildung“. Stattdessen plädiert sie für ein „zielgruppensensibles“ Vorgehen, konkret „mit den Zielgruppen zu arbeiten, anstatt für sie“.

Kooperative und kollaborative politische Bildung in diesem Sinne bedeutet damit auch, „dass Angebote nicht fertig sein sollten“, denn „es geht vielmehr um politische Bildung, die erst in Koproduktion realisiert und immer wieder verändert werden kann“. Ein bekanntes Dilemma der Bildung, ist man versucht zu sagen. Denn heute funktionieren Planungs-, Förder- und Organisationsprozesse anders.
Helle Becker, wb-web/ Aktuelles, 2. Juni 2022

Bildquelle: Nathan Dumlao (Unsplash)

02Jun/22

Most learning occurs in the daily flow of work – First Part of the interview with learning expert Charles Jennings

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe mich gestern für den HR Innovation Day am 11. Juni in Leipzig angemeldet, der wieder von Peter M. Wald organisiert und moderiert wird. Ein Grund waren die Keynotes, zu denen in diesem Jahr auch Charles Jennings gehört. In diesem Interview gibt er (natürlich) Auskunft über die Rolle des 70:20:10-Modells („a framework to help organisations get the most out of learning“), über „information overload“ & „filter failure“ und nimmt Stellung zur Frage, wie man für alle Zielgruppen eines Unternehmens eine Kultur des kontinuierlichen, selbstgesteuerten Lernens aufbaut. Hier verweist Charles Jennings auf Daniel Pink und „autonomy, mastery, and purpose“ als wichtige Stellhebel. Ein zweiter Teil des Interviews soll folgen.

„Apart from the impact of the pandemic, the past four years has seen an increased awareness of the importance of ‘informal learning’ and ‘workplace learning’ – the learning that happens outside courses and classes. Many organisations now realise they need a strategy to encourage and support informal learning. If they only focus on formal learning, they are missing opportunities to increase workforce performance and agility, innovation, and quality.“
Peter M. Wald, Interview mit Charles Jennings, Leipziger-HRM-Blog, 31. Mai 2022