06Nov/17

Einheit 5: Die Tücken beim Gratis Online Lernen #gol17 #imoox

Quelle: Sandra Schön Autor: sansch

Und schon startet die zweite Hälfte von „Gratis Online Lernen„. Und in der fünften Einheit dreht sich alles rund um die „Tücken“ des kostenlosen Lernens im Netz. Wenn man etwas von Unbekannten angeboten bekommt, ist man misstrauisch: Warum bekomme ich das kostenlos? Was wollen die von mir? In dieser Einheit dreht es sich also darum, was man sich vor Augen führen sollte, wenn man ein kostenloses Lernnangebot im Internet nutzt. Werden da meine Daten gesammelt, und für welchen Zweck? Dient es zur Kundenbindung oder Kundengewinnung? Wer macht das Angebot eigentlich und warum? Und im Forum freuen wir uns über Ihre Erfahrungen mit kostenlosen Angeboten: Sind Sie da weniger kritisch, was Inhalte und Gestaltung angeht, weil es ja kostenfrei ist? Sind Sie besonders misstrauisch, wenn Sie etwas Kostenfreies im Internet finden? Welche Erfahrungen haben Sie schon gemacht?

undwerzahlt

CC BY Sandra Schön (BIMS e.V.), Martin Ebner (TU Graz) | imoox.at 2016

03Nov/17

Mein Wochenausklang: Über einige Herausforderungen mit OER

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Am 27. November werden in Berlin die besten Open Educational Resources im deutschsprachigen Raum gekürt. Vergeben werden die OER-Awards 2017. Ich bin nun Mitglied der Jury und habe in den letzten Tagen viele Einreichungen gelesen und bewertet. Denn die Zahl der Einreichungen hat sich gegenüber 2016 noch einmal mehr als verdoppelt.

Das Thema OER erlebt hierzulande gerade einen Aufwind. Offene Lehr- und Lernmaterialien stehen auf der bildungspolitischen Agenda ganz oben. Das BMBF fördert, große Bildungsinstitutionen und Stiftungen engagieren sich, aber auch viele Graswurzelprojekte haben sich OER auf ihre Fahnen geschrieben. Hier möchte ich aber schon einmal kurz stoppen und festhalten: OER ist vor allem ein Thema der Bildungs-Community und Bildungspolitik. Es geht um das Urheberrecht und Lizenzmodelle. Lernende interessiert, ob sie auf einen Kurs oder Materialien im Netz frei zugreifen können oder ob sie etwas zahlen müssen. Mehr in der Regel nicht. Deshalb richten sich OER-Projekte vor allem an Bildungsexperten und Lehrende, die selbst Lernangebote entwickeln wollen.

Wenn ich jetzt die Projektbeschreibungen der letzten Tage Revue passieren lasse, fällt noch ein anderer Punkt auf. Im Mittelpunkt vieler OER-Projekte stehen nach wie vor „Resources“, also Inhalte, Medien, Texte, Lernhilfen, Programmcodes. Auch in den Einreichungsbedingungen zum OER-Award wird vor allem nach dem Lizenzmodell, nach den „5Rs“ von David Wiley und nach der Sicherstellung der didaktischen und technischen Qualität gefragt. Es gibt auch die Frage nach der Nutzung, aber hier tun sich viele Projekte schon schwerer, Auskunft zu geben. Es gibt Zahlen über die Abrufe der Seiten, Feedback auf einzelne Funktionen und Angebote sowie Ideen zur Weiterentwicklung der Projekte. Kurz: Das Herzstück von OER, nämlich das Übernehmen und Einbetten der Lernmaterialien, bleibt oft im Dunkeln. Erfahrungsberichte von Nutzern sind selten.

Warum, so frage ich mich, werden OER-Projekte heute nicht noch stärker als Community-Projekte gedacht? Drei Punkte sind mir durch den Kopf gegangen:

  1. OER-Projekte sollten nicht nur als Repositories, sondern auch als Netzwerke gedacht, konzipiert, umgesetzt und gelebt werden.
  2. Best Practices (Fallbeispiele, Use Cases, Einsatzszenarien, …), in denen OER-Nutzer schildern, wie sie mit den Lehr- und Lernmaterialien gearbeitet haben, sollten ein wichtiger Baustein jedes einzelnen OER-Projekts sein.
  3. Regelmäßige Kampagnen (Themenwochen, BarCamps, Blogparaden, …), in denen sich OER-Macher und -Nutzer austauschen, signalisieren, dass ein Projekt „lebt“, und stützen die gemeinsame Arbeit und Weiterentwicklung des jeweiligen Vorahabens.

Es gibt sicher noch weitere Punkte, um OER aus der Spezialisten- und Ressourcen-Ecke herauszuholen. Das OER-Festival und der OER-Award sind Gelegenheiten, um das zu diskutieren.

03Nov/17

MOOCs in der Erwachsenenbildung: So gelingen sie

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Macher*innen des EBmoocs haben diesen nützlichen Leitfaden (70 Seiten) erstellt. Der EBmooc fand im Frühjahr 2017 statt, war der „erste offene Onlinekurs für Erwachsenenbildner/innen in Österreich“ und beschäftigte sich mit digitalen Tools und Fertigkeiten für die Erwachsenenbildung. Er erreichte damit die stattliche Zahl von rund 3.000 Teilnehmer*innen!

Der Leitfaden behandelt die Themen Ressourcen, Öffentlichkeitsarbeit, Kooperationen, Didaktik, Lernmaterialien, Lizenzierung, Durchführung, Begleitangebote und Zertifizierungsformen. Der EBmooc wird dabei als Fallbeispiel immer wieder „eingeblendet“. Da dieser Kurs als xMOOC konzipiert war, nimmt auch der Leitfaden diese Perspektive auf. Wäre es ein Leitfaden für cMOOCs, würde man wahrscheinlich das Community Management sowie die Vernetzung, den Austausch unter den Teilnehmenden sowie ihre Motivation und Aktivierung stärker gewichten. Aber die Autor*innen wissen um die Unterschiede und sprechen sie eingangs selbst an.

„Drei Gestaltungselemente, die in beiden MOOC-Typen einen guten Platz brauchen, sind
– eine gewisse Vorstrukturierung des Geschehens (z. B. ein Ablaufplan und/oder andere klare Orientierungs- und Strukturierungs-Elemente);
– Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Vernetzung (z. B. Social Media, Interessensgruppen, und dergleichen);
– eine mit unterschiedlichen Medien angereicherte Lernumgebung, die abwechslungsreich ist und verschiedenen Lerntypen entgegenkommt.“

CONEDU Birgit Aschemann mit Philipp Wurm, David Röthler, Martin Ebner, Wilfried Frei, Lucia Paar und Martina Süssmayer, www.erwachsenenbildung.at, Oktober 2017

03Nov/17

Can you predict your students’ final grade at the start of the course? Yes, you can with Artificial Intelligence

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Obwohl der Titel gleich Frage und Antwort liefert, hier noch einige Details: 106 Studierende (Engineering and Business at Tecnológico de Monterrey) wurden vier Jahre begleitet und datenmäßig erfasst. Am Ende hatte man 70 Variablen, die nicht nur das Studium, sondern auch den Alltag der Teilnehmer abdeckten, und man hatte Korrelationen zwischen den Variablen und dem Abschluss der Teilnehmer und damit also ein Modell, um den Studienerfolg vorherzusagen. Das hat man dann gleich auf eine neue Gruppe von Studierenden angewandt. Mit beachtlichem Erfolg: zu 96 bis 98 Prozent stimmten die Prognosen.

Ob das Modell künftig standardmäßig eingesetzt wird, wie Institutionen,  Lehrende oder Studierende mit ihm bzw. mit den Informationen umgehen, lässt der Artikel offen.

Aber vielleicht beginnt das erste Beratungsgespräch dann so: „Wir haben leider schlechte Nachrichten für Sie: Wenn alles normal verläuft, werden Sie den Abschluss wohl nicht packen! Wollen Sie es trotzdem versuchen? Vielleicht mit einem Personal Tutor?“
Omar Olmos López und Miguel Ángel Hernández, Observatory of Educational Innovation/ Tecnológico de Monterrey, 30. Oktober 2017

03Nov/17

Erschienen: Transformation verschiedener Wirtschaftssektoren durch Industrie 4.0

Quelle: Sandra Schön Autor: sansch

Industrie 4.0 und wie sich ausgewählte Branchen durch das Industrial Internet verändern haben wir uns mal genauer angeschaut. Aus der Projektbeschreibung:

Unter den Begriffen „Industrial Internet“ (USA), „Industrie 4.0“ (Deutschland), „National Manufacturing Plan“ (Indien) oder „Produktion der Zukunft“ (Österreich) laufen Initiativen, deren gemeinsames Ziel die Kombination von Vernetzung (Internet) und Digitalisierung zur Virtualisierung ist.

Die wirtschaftlichen und sozialpolitischen Konsequenzen dieser Entwicklung sind enorm und müssen sowohl als Chance als auch als Bedrohung verstanden werden. Das Forschungsvorhaben NG-MPPS untersucht neben technisch-wissenschaftlichen Themen auch eine Wirkungsanalyse für die österreichische Wirtschaft. In diesem Zusammenhang werden auch betriebliche Fragestellungen zum Industrial Internet behandelt, darunter die Frage nach dem Einfluss des Industrial Internet of Things auf verschiedene Geschäftsmodelle, nach den daraus resultierenden Chancen und Risiken für Unternehmen, und nach der modellhaften Abbildung und Analyse dieser Zusammenhänge.

Der vorliegende Report geht den Fragen nach den Veränderungen der Branchenprofile im Industrial Internet nach. Er umfasst den Analyseansatz für die Auswirkungen des Industrial Internet of Things auf die Geschäftsmodelle in verschiedenen Wirtschaftssektoren – konkret die Branchen Automobilindustrie, Sportbranche, Einzelhandel, Maschinen- und Anlagenbau, Elektro- und Elektronikindustrie, Pharma- sowie Papierindustrie.

Dieser Arbeitsbericht ist Bestandteil des Projekts „Next Generation Multi-Purpose Production Systems“ (NG-MPPS), welches durch das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) und das Land Salzburg gefördert wurde.

02Nov/17

Weiterbildungsblog 2017-11-02 18:25:11

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ende Oktober hat die Subscribe 9, die halbjährliche Podcasting-Konferenz, beim Bayerischen Rundfunk in München stattgefunden. Simon Dückert war dort, hat seine Eindrücke zusammengefasst und gleich mit den entsprechenden Vorträgen verlinkt. Seine Stichworte reichen von der dritten Podcasting-Welle, in der wir uns offensichtlich derzeit befinden (meint übrigens auch Wired), bis zur Rolle, die das Podcasting in der Weiterbildung spielen könnte.

„Ich denke in den kommenden Jahren werden wir in Unternehmen ähnliche Tendenzen der Nutzung von Podcasts zur Verbreitung von Wissen sehen. Zwei wichtige Handlungsfelder sind in meinen Augen die Unternehmenskommunikation (z.B. Kampagnen, Podcasts zu erklärungsbedürftigen Strategie-Themen wie Digitalisierung) und die Weiterbildung (Flipped-Classroom-Ansätze, Mitarbeiter-schulen-Mitarbeiter, Lessons-Learned-Podcasts).“

Simon Dückert, Cogneon, 30. Oktober 2017

Bildquelle: Matt Botsford (Unsplash)

02Nov/17

German OER Practices and Policy — from Bottom-up to Top-down Initiatives

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

“But where is Germany?“ hieß es noch auf dem ersten World Open Educational Resources (OER)-Kongress 2012 in Paris. Seitdem ist einiges passiert. Was genau, das beschreiben die Autoren in diesem Länderreport, der im Auftrag des UNESCO Institute for Information Technologies in Education erstellt wurde. Nach einer kurzen, einleitenden Chronik gehen sie zuerst auf die Merkmale und Besonderheiten des deutschen Bildungssystems ein. Statistisches ziehen sie aus den 491 Einträgen mit Deutschland-Bezug, die die OER World Map verzeichnet. Schließlich folgt die Darstellung einzelner OER-Projekte, sowohl der Leuchttürme wie die Hamburg Open Online University (HOOU) und OERinfo als auch einer Auswahl von bottom up-Aktivitäten wie OERcamps und -MOOCs. Auch Leerstellen werden ausgewiesen („Apart from the several projects in the course of the OERinfo funding programme (see Section 6.6) the authors are not aware of any governmental activity related to vocational training.“)

Der Report schließt mit drei Szenarien, in denen spekuliert wird, wie sich das Thema nach den September-Wahlen entwickeln wird. Die Autoren sind dabei verhalten optimistisch:

„Despite of all the activity mentioned in this report, OER has not reached the educational mainstream in Germany yet. But it seems to be moving in the right direction.“ (S. 76)

Dominic Orr, Jan Neumann und Joeran Muuss-Merholz, UNESCO Institute for Information Technologies in Education, Moskau 2017 (pdf)