Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes
Am 28. Februar gab es die letzte persönliche Sprachnachricht von Kurt Eisner, dem ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern und dem Helden des Messenger-Projekts des Bayerischen Rundfunks. Ein tolles Projekts ging damit zu Ende. 15.000 Abonnenten haben zwischen dem 14. Oktober 2018, dem Tag der Entlassung Kurt Eisners aus dem Gefängnis, und dem 21. Februar 2019, dem Tag seiner Ermordung, persönliche Nachrichten via WhatsApp erhalten. Live, um 100 Jahre versetzt. In einem virtuellen Kondolenzbuch konnte man sich jetzt sogar von Kurt Eisner verabschieden.
Gerade in den letzten Tagen haben die Macher des Projekts noch einmal an verschiedenen Stellen über das Projekt, ihre Ziele, ihre Erfahrungen und die Reaktionen ihrer Zuhörer berichtet. Empfehlen kann ich den Podcast „Wie wir einen Toten lebendig gemacht haben“, in dem es unter anderem auch um die Grenzen von Chatbots geht (denn auch diese gab es, um die Fragen der WhatsApp-Abonnenten zu beantworten).
Und in einem Liveblog („Ask me anything“) haben Autoren-Team und Eisner-Biograf viele Fragen der Nutzer beantwortet. Hier ein Auszug:
Frage: Was war Ihre Motivation für dieses Projekt?
Antwort Autoren-Team: Am Anfang stand die Idee, Storytelling im Messenger auszuprobieren. Die Kommunikation verlagert sich immer mehr nach WhatsApp und Co. Wir wollten schauen, ob man dort auch Geschichten erzählen kann. Das Thema 100 Jahre Revolution in Bayern hat sich gut angeboten. Als Autorenteam haben wir dann überlegt, wie beides für die Nutzer gut funktioniert. Wir haben mehrere Erzählvarianten durchgespielt und es hat sich gezeigt: Die Ansprache kann nur eine sehr persönliche sein, wenn man sich im Messenger bewegt. Daher fiel die Entscheidung, Kurt Eisner selbst erzählen zu lassen.
Auf der Projektseite steht eine Fülle weiteren Materialien und Medien zur Zeitgeschichte und zum Projekt bereit. Auch wenn der redaktionelle Aufwand dieses Projekts groß war: Ich würde mich freuen, wenn es nicht bei diesem einmaligen Experiment bleibt!
Bayerischer Rundfunk, Februar 2019
Bildquelle: Unbekannt (Wikipedia)