22Aug/23

Durch KI erstellte Videos als Antwort auf fehlende Lernressourcen? Erste Studienergebnisse

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christoph Meier (scil) fasst hier die Ergebnisse von zwei Studien zusammen, in denen Lernende sowohl mit KI-basierten bzw. generierten als auch mit traditionell entwickelten Lehrvideos konfrontiert wurden. „Keine großen Unterschiede“, so der Tenor der Studien: „Dies gilt sowohl für den „Lernerfolg“ (Verständnis der Inhalte) als auch für die Aktivierung der Nutzer:innen und die Akzeptanz der Videos (Bereitschaft, diese mit anderen zu teilen).“

Die Studien erinnern sehr stark an Zeiten, in denen man das Lernen im Seminarraum und das Lernen mit digitalen Medien verglichen hat. „No significant difference“ steht unter den meisten Vergleichen. Bleibt die Beobachtung, dass auch bei der Entwicklung von Lerninhalten die gegebenen technologischen Möglichkeiten genutzt werden: „In jedem Fall zeigt sich, wie leistungsfähig die verschiedenen hier eingesetzten KI-basierten Werkzeuge für Skript, Avatar, Stimmsynthese und Bilderzeugung inzwischen geworden sind.“
Christoph Meier, scil Blog, 6. August 2023

Bildquelle: HeyGen

22Aug/23

Learning about learning networks

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich hatte noch keine Gelegenheit, tiefer in das zugrunde liegende Paper „Building a culture of learning at scale: learning networks for systems change“ von Orange Compass einzusteigen. Wenn ich es richtig sehe, haben die Autorinnen in diesem aktuellen Beitrag die wichtigsten Prinzipien des Playbooks (es sind 11 …) noch einmal auf den Punkt gebracht. Viele der Stichworte erinnern an unsere Praxis in der Corporate Learning Community (CLC), zum Beispiel, wenn es heißt: „Encourage network members to take experimental action“ oder „Build trusted relationships“. Andere verweisen auf anstehende Aufgaben der CLC: „Build a collective memory“.
Fiona McKenzie, Alli Edwards, Thea Snow und Louise Baldwin, networkweaver, 14. August 2023

21Aug/23

“Outsource your labor, not your thinking”: Interview on Generative AI in Education with EdTech Expert Alec Couros

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Interview mit dem EdTech-Experten Alec Couros bietet einen schönen Überblick über die Handlungsfelder, die mit der Ankunft von KI bzw. ChatGPT in der Hochschullehre eröffnet wurden:

„In the interview we explore topics such as the role of AI in assessment, the potential for AI-generated learning content, the shifting role of instructional designers, the importance of media and information literacy, and the ethical considerations and imperatives surrounding AI technology, specifically critical thinking, intellectual property, trust-building, and equitable access.“
Stefanie Panke, AACE Review, 18. August 2023

18Aug/23

LMS als Friedhöfe von Lernmaterial

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich weiß nicht, wer sich den Titel dieses Artikels ausgedacht hat (eine KI?), aber er führt in die Irre. Und auch der Artikel selbst braucht eine Weile, bevor er auf den Punkt kommt: nämlich die Bedeutung des Lerntransfers für eine erfolgreiche Kompetenzentwicklung herauszustellen. Axel Koch spricht von „proaktiver Transfersicherung“: „Damit ist gemeint, vor einer Trainingsmaßnahme Risiken und Hürden des Lerntransfers zu erfassen, um dann mit gezielten Maßnahmen darauf hinzuwirken, dass der nachhaltige Trainingserfolg sichergestellt ist.“

Er führt im Anschluss verschiedene Belege aus der Bildungsforschung an, die verschiedene Aspekte des Themas und seine Relevanz unterstreichen. Eine zentrale Kapitelmarke lautet: „Wie fit sind Teilnehmende für den Lerntransfer?“ Hier könnte man noch einen schönen Bogen zu den Begriffen „Selbstlernkompetenzen“ und „selbstorganisiertes Lernen“ schlagen. Und was die Lernaktivitäten selbst betrifft, passt sicher auch noch das Stichwort „Kompetenzorientierung“.
Axel Koch, Haufe, Haufe.de, 16. August 2023

Bildquelle: olia danilevich (pexels)

18Aug/23

Is Connectivism Viable?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

2004/ 2005 haben George Siemens und Stephen Downes aufhorchen lassen, als sie den „connectivism“ als neue Lerntheorie und als Antwort auf das Lernen in digitalen Zeiten zur Diskussion stellten („Connectivism: A Learning Theory for the Digital Age“). 2008 setzten sie ihre Prinzipien mit dem ersten Massive Open Online Course (MOOC) in die Praxis um. Seitdem ist es ruhig geworden. Der vorliegende Artikel von Adam Langridge nimmt diese Ruhe zum Anlass, um noch einmal die grundlegenden Ideen hinter der Theorie und die anschließende Fachdiskusssion, also das Pro und Contra, vorzustellen.

Der Artikel schließt mit dem Protokoll einer aktuellen Diskussion der folgenden Fragen: „Is a New Learning Theory for the Digital Age Needed?“, „Do Humans and Machines Learn and Know in the Same Way?“ und „Can the Connectivist Theories of Knowledge and Learning be Used to Improve Classroom Learning?“. Die Antwort auf die letzte Frage, der Autor deutet es an, ist schwierig, weil sie uns – strenggenommen – aus dem Classroom im engeren Sinne hinaus führt.

„A few directions for future research result from the session. As already touched on, participants agreed that connectivist epistemology should be rejected but that the learning theory and pedagogy have much to offer. Work from a connectivist perspective on exactly which critical thinking skills are most effective in helping students navigate networks, make connections, and evaluate information would be useful, in addition to further research into how human learning should interact with machine and deep learning. …“
Adam Langridge, The Interdisciplinary Journal of Student Success, 2/ 2023, S. 13-25 (pdf)

17Aug/23

Micro-Credentials: Potenziale in der Erwachsenenbildung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Diskussion um den Nutzen von Micro-Credentials läuft ja seit einiger Zeit irgendwie im Hintergrund mit. Ihr Stellenwert in der bildungspolitischen Debatte ist deshalb nur schwer einzuschätzen. Von daher habe ich diesen Beitrag mit Interesse gelesen, auch wenn er das Thema aus österreichischer Perspektive  schildert. Er beginnt mit einer Definition: Zitiert wird eine EU-Empfehlung die Micro-Credentials beschreibt „als Nachweise über die Lernergebnisse, die eine Lernende bzw. ein Lernender im Rahmen einer weniger umfangreichen (qualitätsgesicherten) Lerneinheit (nachweislich) erzielt hat“. Es geht also um Nachweise, die mehr sind als einfache Teilnahmebestätigungen, aber unterhalb der klassischen Bildungsabschlüsse wie Zertifikate, Zeugnisse und Diplome liegen. Es geht um das Lernen im digitalen Zeitalter, wo man schnell mal eben einen Kurs im Internet besucht, und damit um lebenslanges Lernen.

Der Artikel zählt sehr anschaulich die Fragen auf, die sich bei der Einführung einer neuen „Bildungs-Währung“ stellen. Es fallen Stichworte wie Zuständigkeiten, Standards, Nutzen, Anerkennung, Arbeitskreise, EU-Projekte … Vieles ist (in Österreich) noch in der Schwebe. Aber der folgende Absatz verweist auf Stellen, die weitere Informationen bieten sollen:

„Die Umsetzung in Europa wird im Auftrag der Europäischen Kommission von CEDEFOP beforscht. Am 22. und 23. Juni 2023 hat dazu eine Konferenz stattgefunden, bei der die bisherigen Forschungsergebnisse vorgestellt und weitere Potenziale diskutiert wurden. Die Ergebnisse belegen ebenso wie der letzte einschlägige CEDEFOP-Bericht, dass es in der europäischen Erwachsenenbildung bereits diverse lohnende Umsetzungen, aber auch noch reichlich ungenutztes Potenzial zum Thema gibt. Auf der Konferenzwebsite sind Details in Form von Präsentationen und Aufzeichnungen verfügbar.“
Birgit Aschemann, erwachsenenbildung.at, 4. August 2023

Bildquelle: Robert Anasch (Unsplash)

17Aug/23

Wie (generative) KI das Corporate Learning revolutioniert

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe längst angefangen, an dieser Stelle nur noch ausgewählte Artikel zum Thema KI und ChatGPT zu verlinken. Und diese systematische und ausführliche Einführung von Sandra Schmid ist wirklich gelungen. Sie richtet sich an Bildungsexpert:innen und erläutert Schritt für Schritt am Beispiel von ChatGPT, was generative KI leisten kann, wie man sich ihr annähert und wie sie Corporate Learning verändern kann.

„Was kann (generative) KI? Welche Auswirkung hat sie auf das (betriebliche) Lernen? Wie wird sie meine Arbeit perspektivisch verändern? Und wie kann ich KI bereits heute für meine Arbeitsprozesse nutzen?“

Die Schwerpunkte ihrer Einführung bilden zum einen die Einsatzfelder von ChatGPT. Hier führt sie auf, wie ChatGPT als Lernassistent, als integrierter Tutor in Selbstlerninhalten, als Performance Support oder im Rahmen personalisierter und adaptiver Lernsysteme genutzt werden kann.

Learning Professionals ruft sie zwei Arbeitsschwerpunkte zu: zum einen sollten sie verstärkt die Selbstlernkompetenzen der Lernenden fördern, damit diese KI bzw. ChatGPT in selbstgesteuerten Lernprozessen zielgerichtet einsetzen können; zum anderen sollten sie sich mit den Möglichkeiten vertraut machen, die KI-Tools bei der Planung und Entwicklung von Lerninhalten bieten.
Sandra Schmid, Lernraum Design, 24. Juli 2023

17Aug/23

20 Jahre e-teaching.org: Die Jubiläumsfeier im Video-Rückblick

Quelle: e-teaching.org-Blog Autor: e-teaching.org-Blog

Mit mehr als 80 Gästen, spannenden Vorträgen, einer Fishbowl-Diskussion und einem Science-Slam haben wir am 15. Juni 2023 das 20-jährige Bestehen unseres Portals e-teaching.org gefeiert. Unser neu veröffentlichtes Video bietet Ihnen vielfältige Eindrücke von der Veranstaltung – ergänzt um kurze Statements sowie Glückwünsche unserer Gäste und Vortragenden.

16Aug/23

Was sind Corporate Learning Ecosystems? – Meine vollständigen Antworten auf die Fragen des eLearning Journal

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Begriff „Corporate Learning Ecosystems“ prägt ja seit einiger Zeit die laufenden Diskussionen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff? Ist es ein neues Modell, ein Konzept oder nur eine starke, zeitgemäße Metapher? Johannes Starke hat sich vor einiger Zeit die Mühe gemacht und einige Fragen zum Thema beantwortet. Zuerst seine Definition: „Ein „Learning Ecosystem“ ist ein dynamisches, komplexes, in permanenter Wechselwirkung stehendes Beziehungsgefüge von Lernenden untereinander, mit ihrer Lern- und Arbeitsumgebung und mit weiteren Artefakten im Unternehmen. Der Zusatz „Corporate“ beschreibt nicht Grenzen oder Bedeutung dieses Ecosystems, sondern die Perspektive, aus der wir es betrachten und die Anforderungen, die wir an es stellen.“

Er versteht im Weiteren Corporate Learning Ecosystems in erster Linie als ein „Denkmodell“. Es macht sichtbar und damit verhandelbar, „wie Lernen in verschiedenen Feldern stattfindet“. Diese Felder umfassen die lernenden Individuen, Teams und Gruppen, das gesamte Unternehmen, Kund:innen und Partner:innen sowie den gesellschaftlichen Austausch. In jedem dieser Felder geht es um Lernpraktiken, Inhalte, Technologien, um Prozessen und Verantwortung. Der Begriff „Corporate Learning Ecosystems“, so die Idee, könnte uns helfen, diese Komplexität besser wahrzunehmen und mit ihr umzugehen.

Noch ein Hinweis: Das eLearning Journal hatte im Februar dieses Jahres nicht nur Johannes Starke, sondern eine Reihe von Expert:innen um eine Einschätzung gebeten. Die Zusammenfassung der Antworten, die schon eine Weile vorliegt, habe ich erst heute gesehen („Welches Potenzial hat das Konzept eines „Corporate Learning Ecosystems“?“).
Johannes Starke, Blog, 15. August 2023

Bildquelle: Colin Czerwinski (Unsplash)