Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes
Jürgen Handke, Anglistik- und Linguistikprofessor aus Marburg, ist ja auf diesem Kanal schon eine feste Einrichtung. In diesem Interview mit der Redaktion des Bildungsservers erzählt er von den zentralen Projekten, an denen er arbeitet: von H.E.A.R.T., in dem der Einsatz humanoider Roboter in der Hochschullehre erforscht wurde, und von „RoboPraX“, in dem humanoide Roboter als Werkzeuge eingesetzt werden, um Schülerinnen und Schülern in mehrtägigen Schulungen den Umgang mit der digitalen Welt näher zu bringen. Aber angestrichen habe ich mir den folgenden Gesprächsausschnitt:
Online-Redaktion: „Wie reagieren Ihre Kollegen. Wollen die jetzt auch einen Yuki?“
Handke: „Nein, gar nicht, die ignorieren das. Das geht uns schon seit Jahren so, weil wir uns nicht um die deutschen Hindernisse, die da heißen: Scheiternkultur gibt es nicht, man teilt nicht, man kollaboriert nicht, man definiert immer nur die Ängste und Risiken, kümmern. Viele deutsche Kollegen wagen sich nicht auf Neuland. Sie wehren sich gegen jegliche neue Lehrform, haben Angst, dass sie nicht mehr gebraucht werden. Seit Mitte der 90er hat die Presse begonnen zu schreiben „Computer ersetzt Professoren“, das hängt mir seit dieser Zeit als Label an. Aber das stimmt nicht. Die digitale Lehre selber stärkt die Präsenzlehre. Was wir machen, ist Kompetenztraining erster Klasse.“
Deutscher Bildungsserver/ Bildung + Innovation, 11. Juli 2019
Bildquelle: Jürgen Handke/ Digitalisierung der Lehre (YouTube)