Quelle: Weiterbildungsblog
Autor: jrobes
Im Artikel werden sehr viele Stichworte auf knappem Raum zusammengeführt: die Unterscheidung von formalem, selbstreguliertem und informellem Lernen sowie das Oktagonmodell des informellen Lernens; die Methode des agilen Lernens; Selbstorganisation, New Work und Lernkultur. Das funktioniert überraschend gut, da alle Stichworte ja ein gemeinsames Ziel eint: Weiterbildung und Lernen als fortwährende, tägliche Prozesse zu betrachten, die im Arbeitsalltag von den Mitarbeitenden ganz selbstverständlich gelebt werden. In drei Thesen werden die Stichworte und die mit ihnen verbundenen Trends kurz vorgestellt. „New Learning“ bildet dabei so etwas wie ein Dach:
„Zusammenfassend kann man „New Learning“ als eine situativ angemessene Kombination verschiedener Lernformen verstehen, die sich typischerweise im Einsatz neuer Lernmethoden zeigt. Das Lernen geht dabei selbstbestimmt von den Lernenden aus und wird in der Folge als sinnvoll erlebt oder bereitet Freude.“
Natürlich verändert „New Learning“ auch Aufgabe und Rolle der Personalentwicklung:
„Da sich „New Learning“ typischer im Einsatz neuer Methoden zeigt, spielt die Methodenkompetenz (z. B. für die Anwendung des Scrumbasierten „agilen Lernens“) eine zentrale Rolle. Eine Aufgabe der Personalentwicklung sollte deshalb sein, Beschäftigte zum Umgang mit Methoden des „New Learning“ zu befähigen. Damit verschiebt sich der Fokus von inhaltlichen Trainings auf lernmethodische Angebote.“
Nun passen unter das Dach „New Learning“ sicher noch weitere Begriffe, die zwar im Artikel nicht erwähnt, aber heute an anderen Stellen diskutiert werden: zum Beispiel „Learning Ecosystems“ oder Formen des Peer-to-Peer-Lernens wie Working Out Loud oder BarCamps. Vielleicht muss man am Ende des Tages aufpassen, dass der Werkzeugkoffer nicht zu groß wird, um für das vermeintlich Selbstverständliche (informelles Lernen) zu werben.
Timo Kortsch, Julian Decius und Hilko Paulsen, Wirtschaftspsychologie aktuell, 1/ 2021 (via ResearchGate)
Bildquelle: Wirtschaftspsychologie aktuell