Category Archives: Jochen Robes

29Mrz/21

Digitalisierungsgrad der Bevölkerung erreicht neuen Höchststand: Vor allem Junge und gut Gebildete fühlen sich als GewinnerInnen der Digitalisierung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eigentlich wollte ich den Blog diese Woche schon in die Osterferien schicken, aber nun sind doch noch einige Nachrichten eingelaufen, die ich hier kurz festhalten will. Dazu gehört auch der D21-Digital-Index, das „jährliche Lagebild zur digitalen Gesellschaft“, das von der Initiative D21 e. V. herausgegeben wird. In der Pressemitteilung aus dem Februar heißt es einleitend:

„Die Nutzung digitaler Anwendungen und Dienste stieg im durch Corona geprägten Jahr 2020 deutlich an – sowohl im Privaten als auch im Berufsleben, dort insbesondere bei Bürotätigkeiten. Alltägliche Aktivitäten verschoben sich stärker in den digitalen Raum, ob Kultur, Bildung, Kommunikation, Unterhaltung, Einkaufen oder Arbeit. Besonders stark stieg die Nutzung von Streamingdiensten (plus zwölf Prozentpunkte), digitalen Lernangeboten (plus elf Prozentpunkte) und von Sprachassistenten an (plus elf Prozentpunkte). Der Anteil der Menschen, die im Homeoffice arbeiteten, verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 32 Prozent (59 Prozent bei Bürojobs).“

Einen wiederkehrenden Schwerpunkt der Studie (68 Seiten) bildet natürlich die Untersuchung des Digitalisierungsgrads der Bevölkerung. Hier fließen auch die digitalen Kompetenzen der Befragten als ein Baustein ein. Konsequenterweise orientiert sich ihre Darstellung jetzt am DigComp, dem europäischen Rahmenmodell für digitale Kompetenzen. Darüber hinaus enthält die Studie drei thematische Schwerpunkte: Digitales Arbeiten, digitaler Unterricht und digitale Gesundheit. Hier finden sich viele weitere Daten, Hinweise und Empfehlungen.
Initiative D21 e.V., Pressemitteilung, 24. Februar 2021

29Mrz/21

Chatbots in der (Hochschul-)Lehre

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Mit „künstlichen Interaktionspartner*innen“, „intelligenten digitalen Assistenzsystemen“ oder einfach „Chatbots“ beschäftigt sich diese Ausgabe des fnma Magazins. Vier kurze Beiträge widmen sich dem Schwerpunktthema. Es geht um eine Systematisierung von Einsatzfeldern in Lehre und Verwaltung, einen „Studicoachbot“ sowie einen Evaluationsansatz zum Einsatz von Chatbots. Die Projekte, zu denen die Stichworte gehören, sind gerade angelaufen. Bis wir erste Erfahrungsberichte erwarten dürfen, wird also noch etwas Zeit verstreichen. 
fnma Magazin 01/2021, 26. März 2021

26Mrz/21

Domain of One’s Own

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Jede/r Lernende erhält von der Schule oder Hochschule, die er/ sie besucht, einen persönlichen Webspace, der frei genutzt werden kann. Als private Ablage oder für offen zugängliche Beiträge. Am Ende der Ausbildung können alle Inhalte und Medien mitgenommen und weiter verwendet werden. Die Idee von Domain of One’s Own (DoOO) ist 2012 an der University of Mary Washington entstanden. In Deutschland hat das Projekt meines Wissens noch keine Nachahmer gefunden. Jetzt hat sich die Hamburg Open Online University (HOOU) auf den Weg gemacht, ein Projekt gestartet und in einem Workshop darüber berichtet. Karlheinz Pape war von der Idee ganz begeistert und hat sie gleich mit dem Jahresmotto der CLC, „Wissen teilen“, verknüpft.
Karlheinz Pape, Corporate Learning Community, 25. März 2021

Bildquelle: https://domain-of-ones-own.de

26Mrz/21

Die Zukunft der Personalentwicklung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es geht um einen „radikalen Wandel“, so Werner Sauter, um den Übergang von „fremdorganisierter, seminaristischer Personalentwicklung zur selbstorganisierten Werte- und Kompetenzentwicklung“. Was diesen Übergang notwendig macht, was Bausteine des geforderten Werte- und Kompetenzmanagements sind und welche neuen Rollen die Beteiligten (Mitarbeitende, Teams, Führungskräfte, Personalentwicklung) hier einnehmen, wird in diesem Beitrag beschrieben.

„Lernkonzeptionen mit zunehmender Selbstorganisation und Eigenverantwortung der Mitarbeiter haben zur Folge, dass die heutigen Personalentwickler entweder ihre Rolle verlieren oder sich zu Werte- und Kompetenzmanagern wandeln.“
Werner Sauter, Blog, 21. März 2021

Bildquelle: Aziz Acharki (Unsplash)

25Mrz/21

Data Literacy – schön wär’s!

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es beginnt als Plädoyer für mehr Data Literacy bzw. Datenkompetenz. Und die allgegenwärtige COVID-19-Pandemie liefert Gunter Dueck natürlich ausreichend Anschauungsmaterial. Und so kommen zur Datenkompetenz ganz schnell noch Urteilskraft und Plausibilitätssinn hinzu. Kurz: Bildung und kritisches Denken.
Gunter Dueck, MERTON – Onlinemagazin des Stifterverbandes, 22. März 2021

Bildquelle: Mika Baumeister (Unsplash)

24Mrz/21

EdTech-Kompass – Orientierung bei Bildungstechnologie-Unternehmen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Hochschulforum Digitalisierung hat jetzt einen EdTech-Kompass veröffentlicht. Dazu heißt es: „Im europäischen Vergleich verzeichnet Deutschland relativ wenig Unternehmensgründungen im Bildungsbereich. Dennoch bieten auch heute schon innovative Start-ups Lösungen und sinnvolle Werkzeuge für digitale Lehre an. Dieses Potenzial will das Hochschulforum Digitalisierung mit dem EdTech-Kompass sichtbar machen.“

Mit dem Kompass kann ich zwischen Schulbildung, Hochschulbildung, Beruflicher Bildung und Lebenslangem Lernen wählen. Habe ich einen Bereich ausgewählt, zum Beispiel „Berufliche Bildung“, erscheinen verschiedene Kategorien: Bildungsmanagement, Dienstleistungen, Gamification, Kommunikation, Lehrevaluation, Lern-App, Lernplattform und Umfragesystem. In den einzelnen Kategorien finden sich, Stand heute, zwei oder drei Lösungen, die dann steckbriefartig vorgestellt werden, meist auch mit einem kurzen Erklärvideo. Man kann wohl weitere EdTech-Unternehmen, die in den EdTech-Kompass aufgenommen werden sollen, vorschlagen.

Es gibt übrigens auch ein Diskussionspapier zum Thema („EdTech-Start-ups und Bildungsinstitutionen zusammenbringen“, 9 S.), das die Lage aus Sicht der Hochschulen beschreibt und Herausforderungen und Handlungsempfehlungen enthält.
Barbara Wagner, Hochschulforum Digitalisierung, 24. März 2021

23Mrz/21

Google-Zertifikate: Angriff auf die klassische Hochschule?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Müssen sich die Hochschulen angesichts neuer Abschlüsse, die Google jetzt anbietet, bald warm anziehen?“ Konkret geht es um die sechs-monatigen Ausbildungen zum Data Analyst, Project Manager und UX Designer, mit denen der IT-Konzern vor einigen Monaten an die Öffentlichkeit gegangen ist. Das gut moderierte und geschnittene Video versammelt einige Antworten auf diese Frage. Sie stammen von Manuel Dolderer (CODE-University), Oliver Janoschka (Hochschulforum Digitalisierung), Johannes Heinlein (edX) und Monika Gross (HRK).

Für die Hochschulen, so der Tenor der Befragten, heißt es: Offen sein für neue Entwicklungen und Anforderungen, aber kein Grund, alles über Bord zu werfen. Manuel Dolderer plädiert für einen sympathischen Disclaimer, der über dem Google-Angebot stehen sollte. Sinngemäß: „Dieser Kurs wird dir helfen, in sechs Monaten einen Job zu finden; aber dieser Kurs bereitet dich nicht darauf vor, in zehn Jahren mit den dann aktuellen Herausforderungen umzugehen.“
Stifterverband/ Michael Sonnabend, YouTube, 11. März 2021     

23Mrz/21

From Headache to Helpful — Teachers on Using TikTok in the Classroom

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Zeile, die mich in diesem Bericht anspricht: „… teachers are finding creative ways to meet students where they are“. Genau, das wäre auch hierzulande eine schöne Idee. Und die damit verbundene Perspektive ist natürlich nicht auf LehrerInnen und TikTok beschränkt. TikTok, für den Fall der Fälle, ist eine Video-basierte Social Media-Plattform, die gerade unter Jugendlichen sehr beliebt ist.

„So what does it look like to meet students where they are when that place is TikTok? According to members of the #TeachersOfTikTok and #learnonTikTok communities — common hashtags that educators use, with 7.6 billion views and 77.2 billion views, respectively — teachers are using the platform to craft bite-sized micro lessons or assignments, learn from colleagues, start TikTok clubs, and connect with students.“
Paige Tutt, Edutopia, 19. März 2021

Bildquelle: Hello I’m Nik (Unsplash)

22Mrz/21

Meine Keynote zum Thema „Lernen“

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Meine Keynote“ bezieht sich in diesem Fall auf Harald Schirmer, Manager Digital Transformation & Change bei Continental. Er hatte kürzlich 25 Minuten Zeit, um Lernen und den Arbeitsalltag von Führungskräften zusammenzubringen. Am Anfang stehen drei Fragen zur Selbstreflexion:

„1) Ist Euch Lernen wichtig? …
2) Hast Du Lernzeit im Kalender nächste Woche geblockt? Wichtige Dinge stehen im Kalender, damit auch Zeit dafür ist. „Kalender lügen nicht“. …
3) Verteidigst Du Deine Lernzeit (warum muss man das überhaupt?) – z.B. wenn Dein Chef, ein Kunde, ein Mitarbeiter … oder einfach eine Benachrichtigung dich stört. Interessanter Weise stellen Wenige die Priorität von Meetings in Frage …“ 

Es folgen konkrete Lebenshilfen und Beispiele: Lernfrühstück, Social Learning, Lerndiversität, Microlearning. Es gibt auch eine Aufzeichnung der Keynote (noch nicht gesehen) und weitere Links.
Harald Schirmer, Blog, 21. März 2021

Bildquelle: Campaign Creators (Unsplash)

19Mrz/21

Adorno heute: Netflix, Sex & Dialektik der Aufklärung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die „Dialektik der Aufklärung“ war eines der zentralen Bücher meines Studiums. Ich habe gerade die Fischer-Taschenbuchausgabe vom Juli 1982 noch einmal in die Hand genommen, um mich zu vergewissern, dass ich das Werk auch ganz gelesen habe. Und, ja, es gibt bis zur letzten Seite Unterstreichungen und Anmerkungen, aber die Lektüre, soweit erinnere ich mich noch, war „Arbeit“.

Jetzt hat Gert Scobel dem Buch ein ganzes Video gewidmet und es in sieben Kapiteln zusammengefasst. 33 Minuten braucht er dafür. Er beginnt mit dem Hinweis auf ein Revival der Kritischen Theorie (von dem ich gar nichts mitbekommen habe). Und er endet mit den aktuellen Erscheinungsformen der Kulturindustrie, dem Überwachungskapitalismus, Netflix und Filterblasen. Ich lasse das Buch jedenfalls mal auf dem Schreibtisch liegen …

„Ein Begriff ist für die intensive Wirkung der Dialektik der Aufklärung von besonderer Bedeutung: der Begriff der Kulturindustrie. Gemeint ist eine industriell gesteuerte Form der Kultur, in der sich zeigt, dass Aufklärung und Rationalisierung letztlich nichts anderes sind als ein gigantischer Massenbetrug.“
Scobel, YouTube, 18. März 2021