Category Archives: Jochen Robes

23Apr/21

Schule digital: Die großen Pläne des Bundes – Fiasko oder Revolution?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Im Februar hatte der Bund ja einen großen Wurf angekündigt, die „Initiative Digitale Bildung“. Jöran Muuß-Merholz hat jetzt noch einmal zusammengefasst und kritisch gewürdigt. In seinem Beitrag setzt er zwei Schwerpunkte: nämlich die Schulen als ein wichtiges Spielfeld jeder Bildungsinitiative und die Idee einer „Nationalen Bildungsplattform“, die ein zentrales Handlungsfeld der Initiative darstellt. Sein interessanter Beitrag nimmt dabei auch Bezug auf verschiedene Konzepte, die die Initiative flankieren, sowie auf die Arbeitsschritte, die jetzt schon im Hintergrund begonnen wurden oder die nach den Wahlen anstehen. Doch, so heißt es einleitend: „Die Ambitionen sind immens – die Umsetzung ist aber vollkommen unklar.“

Gerade weil die Idee der „Initiative“ noch so viele Leerstellen und Unklarheiten beinhaltet, braucht es, so Jöran Muuß-Merholz, „dringend eine breitere Debatte“. Sie möchte der Autor mit „fünf freundlichen Ermunterungen und einer großen Befürchtung“ anstoßen. Die Befürchtung gebe ich an dieser Stelle gerne noch weiter:

„Besonders bemerkenswert an der geplanten Bidungsplattform ist das, was sie nicht sein soll: Ein zentralistisches Monster. Denn das Bedürfnis der Politik (und vieler Wähler:innen), dass bitte jemand Ordnung in die unübersichtlichen digitalen Welten bringe, ist hoch. Das verführt gerne zu hohen Ansprüchen und der Verheißung, dass eine neue Plattform alles strukturieren oder gleich ganz neu erfinden solle. Das hat im Bereich Digitalisierung aber noch nie funktioniert. Dafür ist die Entwicklung zu schnell, zu dynamisch, zu vielfältig.“
Jöran Muuß-Merholz, heise online, 23. April 2021

22Apr/21

Open Badges – zwischen Kompetenznachweisen und Motivationshilfen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In den letzten Monaten durfte ich das Deutsch-Französische Hochschulinstitut für Technik und Wirtschaft (DFHI) in Saarbrücken bei der Einführung von Open Badges begleiten. Diese Woche fand die Abschlussveranstaltung des Projekts statt, über 50 Teilnehmende waren online, und ich durfte mit einem kurzen Impuls ins Thema einführen. Die Slides verlinke ich unten. Im Workshop selbst gab es zwei Arbeitskreise: der eine beschäftigte sich mit der didaktischen, der andere mit der technischen Umsetzung von Open Badges. Dabei wurde mir wieder einmal bewusst, dass Moodle in der Regel (Version!) heute schon den Lehrenden die Möglichkeit bietet, Badges zu verleihen. Und dass damit Badges (der Lehrenden bzw. ihrer Hochschulen) im übernächsten Schritt zum Beispiel auch auf LinkedIn oder Twitter erscheinen. Open Badges eben.
Jochen Robes, 21. April 2021

21Apr/21

Nennt mich Rembrandt!

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich bin ein großer Fan der „Digitorials“, mit denen das Städel Museum in Frankfurt seine großen Ausstellungen begleitet. Jetzt ist wieder eines erschienen:

„„NENNT MICH REMBRANDT! Durchbruch in Amsterdam“ beginnt am 6. Oktober 2021 im Städel Museum. Tauchen Sie schon jetzt mit dem Digitorial® in die dramatische und innovative Bildwelt Rembrandts ein und erfahren Sie in interaktiven Modulen, Audiospuren und informativen Kurztexten mehr über Rembrandts Zeit aus einer heutigen Sicht.“
Städel Museum, Newsletter, 20. April 2021

21Apr/21

7 Things You Should Know About Teaching and Learning with Video

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wieder einmal ein kurzer Leitfaden aus der EDUCAUSE-Reihe „7 Things You Should Know About …“. Natürlich bildete die COVID-19-Pandemie hier den Anlass, das Stichwort „Video“ noch einmal aufzunehmen. Und es geht vor allem um die Hochschullehre, die ja mit der Pandemie aus den Hörsälen und Klassenzimmern vertrieben wurde. Was mich jedoch etwas irritiert, ist die Tatsache, dass hier alles – von der aufgezeichneten Vorlesung, über den Erklärfilm bis zur Live-Online-Session via Zoom – unter einen Titel gebracht wurde.

„Many lessons were learned about the tradeoffs of synchronous versus asynchronous video, and even as the pandemic fades and in-person classes resume, video will remain an element of learning for many faculty.“
Cyprien Lomas, Amod Lele und Kyle Dickson, EDUCAUSE Learning Initiative (ELI), 23. März 2021

Bildquelle: Dylan Ferreira (Unsplash)

20Apr/21

Kleine Idee, große Wirkung: Die Erfolgsgeschichte von LEX – Lernen von Experten

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe heute an einer Online-Veranstaltung der DGFP teilgenommen. Shakil Awan von der Deutschen Telekom hat dort mit viel Engagement „sein“ Projekt vorgestellt: „LEX – Lernen von Experten“. Da mir die Folien der Präsentation nicht zur Verfügung stehen, verlinke ich hier auf ein Interview mit Shakil Awan. Dort heißt es über das Projekt:

„LEX ist ein internationales Mitarbeiternetzwerk mit rund 18.000 Mitgliedern, in dem Kolleg*innen ihr Wissen mit anderen Kolleg*innen teilen. Wir lernen voneinander – und das auf informelle Art und Weise. LEX basiert auf Freiwilligkeit, Engagement und Kollegialität. Das ist auch der entscheidende Unterschied zu anderen Lernangeboten.“

LEX ist Ende 2017 gestartet. Im heutigen Webinar hat uns Shakil Awan schrittweise durch die wichtigsten Bausteine der Lernplattform geführt: „Sessions“, „Experten“, „Exchange“, „Mentoring/ Coaching“, „Forum/ Marketplace“, „Videos“, „Local“, „News“ und „Library“. Ich denke, die Titel der meisten Bausteine deuten an, was hinter ihnen steckt. Hinter „Sessions“ verbirgt sich zum Beispiel ein umfangreicher Veranstaltungskalender mit einer langen Liste von Live-Online-Events, in denen Mitarbeitende ihre Themen vorstellen. Und bei 18.000 Nutzern ist der Kalender natürlich gut gefüllt. Andere Bausteine führen zu weiteren Austauschformaten: synchron, asynchron, bilateral, in verschiedenen Sprachen. Business- und Freizeit-Themen stehen oft nebeneinander.

In der anschließenden Diskussion berichtete der Initiator, was hinter der Erfolgsgeschichte von LEX steht. Ein „Kümmerer“, viel Begeisterung, wenig Vorgaben und Regeln, viel Vertrauen und Unterstützung. Bis heute kommen täglich NutzerInnen, Angebote, Aktivitäten und Schnittstellen hinzu. Auch das interne Community Management wurde in den letzten Monaten kräftig aufgestockt.

Wenn ich jetzt eine kurze Einordnung dieses Angebots versuche: LEX steht neben der klassischen Lernplattform des Unternehmens (aber beide Plattformen sind verlinkt!). Es wird als „informelle Lernplattform“ beschrieben und beworben. Dieses ungewöhnliche Etikett zeigt sehr schön, dass es daneben wahrscheinlich auch eine Plattform für das tägliche, soziale Netzwerken der Mitarbeitenden gibt, also einen Platz, wo jede/r schnell einen Link posten und teilen kann, wo man anderen Mitarbeitenden oder Themen folgt usw. (im heutigen Webinar wurden diese Aktivitäten nicht angesprochen).

Diese Spielfelder – also eine Lernplattform für das formale Lernen, eine informelle Lernplattform (wie LEX) und das interne soziale Netzwerk des Unternehmens – machen heute die Lernumgebung vieler (Groß-)Unternehmen aus. Hinzu kommen dann noch, nicht zu vergessen, die Ressourcen und Netzwerke im Internet.

Abschließend hier noch einige Zahlen, Daten & Fakten über LEX (pdf, Dez. 2020).
Winfried Ebner, Gespräch mit Shakil Awan, Blog.Telekom, 22. Dezember 2020

Bildquelle: Deutsche Telekom

20Apr/21

Kommunikation und Kollaboration im virtuellen Raum

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein weiterer nützlicher Artikel, in dem verschiedene Möglichkeiten aufgezählt werden, um in Live-Online-Sessions nicht nur zu präsentieren und zuzuhören, sondern auch Feedback zu geben, zusammenzuarbeiten und sich zu vernetzen. Stichworte lauten unter anderem „Benutzernamen mit Tags versehen“, „Feedback-Icons“, „Feedback-Karten“, „Chatgewitter“ und „Whiteboard“. Er endet mit einem Ausblick auf neue virtuelle Räume, in denen wir uns als Avatare treffen und mit anderen austauschen.
Christina Bliss, wb-web, 19. April 2021

Bildquelle: Chris Montgomery (Unsplash)

16Apr/21

Wie sieht das Lernen in Unternehmen 2030 aus? Communities, Challenges, Curiosity und Coaches

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe letzte Woche auf einen Artikel hingewiesen, den ich für das Sammelwerk „Managing Work in the Digital Economy“ geschrieben habe. In englischer Sprache. Ich hänge jetzt hier noch die deutsche Fassung an, da das vielleicht Verbreitung und Diskussion erleichtert. Zumindest wurde es mir so zugetragen …

„2030 haben sich in vielen Unternehmen die klassischen Personalentwicklungs- bzw. Learning & Development-Bereiche aufgelöst. Neue Ansätze sind in den Vordergrund gerückt, die oft als die „4 C’s“ gehandelt werden: Communities, Challenges, Curiosity und Coaches. Sie stehen für mehr Selbstverantwortung für die eigene Entwicklung, für das Engagement in Projekten und Netzwerken, die neue Perspektiven öffnen, und für Ansprechpartner, die bei der Wahl des richtigen Weges unterstützen. Ein kurzer Blick in eine gar nicht allzu ferne Zukunft …“

Robes J. (2021) Vignette: Communities, Challenges, Curiosity, and Coaches — A Corporate Learner in 2030. In: Güldenberg S., Ernst E., North K. (eds) Managing Work in the Digital Economy. Future of Business and Finance. Springer, Cham

Bildquelle: Markus Winkler (Unsplash)

16Apr/21

Wie sieht das Lernen in Unternehmen 2030 aus? Communities, Challenges, Curiosity und Coaches

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe letzte Woche auf einen kurzen Artikel hingewiesen, den ich für das Sammelwerk „Managing Work in the Digital Economy“ geschrieben habe. In englischer Sprache. Ich hänge jetzt hier noch die deutsche Fassung an, da das vielleicht Verbreitung und Diskussion erleichtert. Zumindest wurde es mir so zugetragen …

„2030 haben sich in vielen Unternehmen die klassischen Personalentwicklungs- bzw. Learning & Development-Bereiche aufgelöst. Neue Ansätze sind in den Vordergrund gerückt, die oft als die „4 C’s“ gehandelt werden: Communities, Challenges, Curiosity und Coaches. Sie stehen für mehr Selbstverantwortung für die eigene Entwicklung, für das Engagement in Projekten und Netzwerken, die neue Perspektiven öffnen, und für Ansprechpartner, die bei der Wahl des richtigen Weges unterstützen. Ein kurzer Blick in eine gar nicht allzu ferne Zukunft …“

Robes J. (2021) Vignette: Communities, Challenges, Curiosity, and Coaches — A Corporate Learner in 2030. In: Güldenberg S., Ernst E., North K. (eds) Managing Work in the Digital Economy. Future of Business and Finance. Springer, Cham

Bildquelle: Markus Winkler (Unsplash)

16Apr/21

Mehr soziale Präsenz bei Online-Meetings

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch wenn dieser Blog langsam zur Zweigstelle des eBildungslabors von Nele Hirsch zu werden droht: Ihre Artikel sind in diesen Tagen zu interessant, um sie an dieser Stelle nicht zu verlinken. Jetzt hat sie für eine Veranstaltung mit dem Multimedia Kontor Hamburg zehn Vorschläge festgehalten, „wie Lehrende ihre soziale Präsenz in Online-Meetings verstärken können“. Es ist eine Essenz bzw. Aktualisierung früherer Beiträge von Nele Hirsch. Aber das ist ja gerade das Schöne: Wir entwickeln alle täglich neue Strategien und Ideen, um aus den gegebenen Rahmenbedingungen das Beste herauszuholen.

Hier die Kapitelmarken des Beitrags, der von einer kurzen Checkliste und einem Video eingerahmt wird: 1. Transparenz herstellen; 2. Interaktion ermöglichen; 3. Moderation/Verantwortung abgeben; 4. Teilnehmende vernetzen; 5. Input (und Austausch) flippen; 6. ‘Aufrunden’; 7. Hybridität anerkennen; 8. Abwechslung ermöglichen; 9. Internetquatsch nutzen.
Der zehnte Vorschlag ist wohl zwischen Workshop und Verschriftlichung verlorengegangen. Im „Original“ auf eBildungslabor heißt es „Räume für Austausch schaffen“ …
Nele Hirsch, wb-web, 14. April 2021

Bildquelle: Aleks Marinkovic (Unsplash)

15Apr/21

Micro-videos: What are they? How to make them sticky? How to deliver? Good interface? How to make them?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es sind keine neuen Erkenntnisse, eher pragmatische Hinweise, die uns Donald Clark hier präsentiert: Kurze Videos liegen im Trend (siehe TikTok). Ihre Stärke ist das Motivieren und Sensibilisieren. Nach dem Video sollte es weitergehen. Das LMS ist kein guter Hafen. Netflix setzt Trends. Mit dem Smartphone kann es losgehen.   

Hier seine Empfehlungen, „to make ‘em stick“:
„- Surprise with a question, counterintuitive point or dramatic statement. …
– Take it slow. Learning needs attention and the mind needs time to digest ideas. …
– Summarise at the end. …
– Calls to action. Make them go off and DO something, then report back on what they did and what they found easy and difficult.
– Leave them hanging… that’s what a good video TV series will do…
– Follow up with some active learning using the narration from the video.“
Donald Clark, Donald Clark Plan B, 14. April 2021

Bildquelle: Hermes Rivera (Unsplash)