Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes
Im Februar hatte der Bund ja einen großen Wurf angekündigt, die „Initiative Digitale Bildung“. Jöran Muuß-Merholz hat jetzt noch einmal zusammengefasst und kritisch gewürdigt. In seinem Beitrag setzt er zwei Schwerpunkte: nämlich die Schulen als ein wichtiges Spielfeld jeder Bildungsinitiative und die Idee einer „Nationalen Bildungsplattform“, die ein zentrales Handlungsfeld der Initiative darstellt. Sein interessanter Beitrag nimmt dabei auch Bezug auf verschiedene Konzepte, die die Initiative flankieren, sowie auf die Arbeitsschritte, die jetzt schon im Hintergrund begonnen wurden oder die nach den Wahlen anstehen. Doch, so heißt es einleitend: „Die Ambitionen sind immens – die Umsetzung ist aber vollkommen unklar.“
Gerade weil die Idee der „Initiative“ noch so viele Leerstellen und Unklarheiten beinhaltet, braucht es, so Jöran Muuß-Merholz, „dringend eine breitere Debatte“. Sie möchte der Autor mit „fünf freundlichen Ermunterungen und einer großen Befürchtung“ anstoßen. Die Befürchtung gebe ich an dieser Stelle gerne noch weiter:
„Besonders bemerkenswert an der geplanten Bidungsplattform ist das, was sie nicht sein soll: Ein zentralistisches Monster. Denn das Bedürfnis der Politik (und vieler Wähler:innen), dass bitte jemand Ordnung in die unübersichtlichen digitalen Welten bringe, ist hoch. Das verführt gerne zu hohen Ansprüchen und der Verheißung, dass eine neue Plattform alles strukturieren oder gleich ganz neu erfinden solle. Das hat im Bereich Digitalisierung aber noch nie funktioniert. Dafür ist die Entwicklung zu schnell, zu dynamisch, zu vielfältig.“
Jöran Muuß-Merholz, heise online, 23. April 2021