Category Archives: Jochen Robes

11Jan/22

Surfing on Three Waves of MOOCs: An Examination and Snapshot of Research in Massive Open Online Courses

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Noch etwas MOOC-Research zum Jahresbeginn: Der Autor hat nach Forschungsbeiträgen aus den Jahren 2016 – 2018 gesucht, schließlich 633 Artikel gefunden und nach Schwerpunkten untersucht. Vier wiederkehrende Themen wurden dabei sichtbar: „(I) MOOCs as a mainstreaming learning model in HE, (II) motivation and engagement issues in MOOCs, (III) assessment issues in MOOCs, and (IV) MOOCs for social learning.“

Die Schlussfolgerung: „Overall, the research concludes that the first wave of MOOC research largely concentrated on the qualitative characteristics of the phenomenon, while the second and third waves of MOOC research concentrated on the quantitative characteristics.“

Wenn man die MOOC-Historie betrachtet, sind diese Beobachtungen gut nachvollziehbar. Allerdings bezweifele ich, ob die Keywords „MOOCs“ und „Massive Open Online Courses“ für die Suche nach passenden Artikeln in Zukunft ausreichen. Denn in den letzten fünf Jahren haben sich fast alle großen Kursanbieter vom Begriff „MOOC“ verabschiedet.
Aras Bozkurt, Open Praxis, 2021, 13(3), S. 296 – 311

10Jan/22

A Decade of MOOCs: A Review of Stats and Trends for Large-Scale Online Courses in 2021

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Zehn Jahre ist es her, dass der Hype um MOOCs begann. Was ist seitdem passiert bzw. was ist im letzten Jahr passiert? Dhawal Shah als unermüdlicher Chronist der MOOC-Entwicklung hält zum Jahreswechsel fest:

– Die großen Ereignisse 2021 waren der Börsengang von Coursera sowie die Übernahme von edX durch 2U.
– Dann hält er fest, dass immer mehr Online-Kurse nicht von Universitäten, sondern von Unternehmen entwickelt werden. Ein Trend, der sich 2021 fortgesetzt hat. 
– Die Nutzerzahlen, die 2020, im ersten Jahr der Pandemie, explodiert waren, haben sich 2021 auf hohem Niveau eingependelt.
– Weiterhin ist zu konstatieren, dass MOOCs heute weder „open“ noch „massive“ sind. Aber das war auch schon vor 2021 so.

Kurz: Die großen Plattformen haben ihr Geschäftsmodell und ihre Nutzer gefunden. Unternehmen und ihre Mitarbeitenden bilden die zentrale Zielgruppe. Auf den Begriff MOOC verzichten sie dafür gerne.

„In 2022, we can expect the top MOOC providers to further expand their catalog through non-university partners, as well as further expanding their businesses into the lucrative enterprise segment.“
Dhawal Shah, EdSurge, 28. Dezember 2021

Bildquelle: class central

10Jan/22

ENC173 – Corporate Learning Trends 2022 und Rückblick auf das Jahr 2021

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Noch im alten Jahr waren Gudrun Porath und ich eingeladen, an einer Folge des Education NewsCast, des “Podcast zu News, Trends, Grundlagen zu den Themen Weiterbildung, Training, Corporate Learning, New Work”, teilzunehmen, die von Christoph Haffner und Thomas Jenewein (beide SAP) so fleißig wie kompetent moderiert werden. Wenn ich der Zählung folge, handelt es sich bereits um die 173. Folge! Circa 60 Minuten haben wir uns über alte und neue Trends unterhalten.

 

 

Das Schöne: Ich muss gar nicht zusammenfassen, worüber wir uns im Einzelnen ausgetauscht haben, denn das hat Johannes Starke in einem Blogbeitrag zum Jahresbeginn bereits ausführlich getan und gleich um eigene Gedanken und weitere Links erweitert!!
Education NewsCast, openSAP, Folge 173, 4. Januar 2022

 

19Dez/21

Weihnachten 2021

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Noch so ein Jahr … Eine Pause tut jetzt gut. Glühwein, Dominosteine, Lesen, Aufräumen, Vorsätze fassen. Mal schauen, was dabei herauskommt. Der Weiterbildungsblog verabschiedet sich jetzt in die Winterpause. Ich wünsche frohe Weihnachten, ein gesundes, neues Jahr und freue mich auf ein Wiedersehen in 2022!

Euer/ Ihr Jochen Robes

Bildquelle: Thanos Pal (Unsplash)

18Dez/21

Top 10 Buchempfehlungen zum Thema Lernen aus 2021

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Dieser Beitrag macht mir ein schlechtes Gewissen. Matthias Wiencke breitet hier die Bücher zum Thema „Lernen“ aus, die er in diesem Jahr gelesen hat. Und einige davon liegen gerade in Sichtweite und warten auf die nächste Auszeit bzw. einen ruhigen Moment (über Weihnachten, ganz, ganz sicher!). Wie auch immer, ganz oben stehen auf der Liste von Matthias Wiencke „New Work braucht New Learning: Eine Perspektivreise durch die Transformation unserer Organisations- und Lernwelten“ von Jan Foelsing und Anja Schmitz sowie „Das neue Lernen heißt Verstehen“ von Henning Beck. Das sind gute Startpunkte …
Matthias Wiencke, LernXP: LernExplorer Podcast und Blog, 18. Dezember 2021

Bildquelle: Matthias Wiencke

18Dez/21

Selbstgesteuertes Lernen im Arbeitsalltag der SBB

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Im Vorspann dieses Beitrags schreibt Christoph Meier (scil): „Selbstreguliertes Lernen und personalisierte Kompetenzentwicklung sind aktuell ein vieldiskutiertes Thema.“ Dem ist zuzustimmen. Mehr Lernangebote, ausgewiesene Lernzeiten, Unterstützung durch Führungskräfte, Coaching – die Ansatzpunkte für eine Stärkung der Selbstlernkompetenzen und des selbstgesteuerten Lernens sind vielfältig.

Carmen-Luisa Núñez de la Torre, Senior-Bildungsprojektleiterin, nimmt das Stichwort auf und schildert, wie die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) jetzt das Thema in einem Piloten aufgenommen haben. Einen Punkt ihres Fazits möchte ich an dieser Stelle herausgreifen: „Besonders das Setzen von Zielen hat einen positiven Effekt auf den Lernerfolg.“ Aber, so die Autorin einige Zeilen später, das ist alles andere als selbstverständlich: „Das Idealbild, dass Mitarbeitende gemäss Definition des selbstgesteuerten Lernens aktiv und eigenverantwortlich ihren Lernprozess steuern und reflektieren, ist in der Praxis selten anzutreffen.“ Und so wird das Thema auch im nächsten Jahr auf der Agenda stehen.
Carmen-Luisa Núñez de la Torre, scil/ Blog, 18. Dezember 2021

Abbildung: Aspekte des selbstgesteuerten Lernens in der betrieblichen Bildung (Bildquelle: SBB, Konzept Selbstgesteuertes Lernen)

17Dez/21

Meine Ziele – Zur persönlichen Kompetenzentwicklung von ErwachsenenbilderInnen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auf EPALE, der E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa, habe ich einige Gedanken zur Kompetenzentwicklung von ErwachsenenbilderInnen festgehalten und dabei eingeladen, neue Konzepte des informellen, selbstgesteuerten und gemeinsamen Lernens einmal selbst auszuprobieren. „Walk the talk“ also. Vorgestellt habe ich Working Out Loud/ lernOS, die Learning Circles der Peer 2 Peer University (P2PU) und #MeinZiel22, die aktuelle Initiative der Corporate Learning Community.

Mein Fazit: „Die geschilderten Methoden bieten einen Rahmen für selbstgesteuerte, vernetzte und informelle Lernaktivitäten. Idealerweise steht es auf jeder Agenda von ErwachsenenbilderInnen, Menschen bei der Entwicklung von Selbstlernkompetenzen bzw. von Kompetenzen für das selbstgesteuerte Lernen zu unterstützen. „Learning to Learn“ heißt der entsprechende Kompetenzbereich im Europäischen Rahmen für persönliche, soziale und lernbezogene Schlüsselkompetenzen (LifeComp). Das setzt natürlich voraus, dass man auch selbst Erfahrungen auf diesem Weg sammelt.“
Jochen Robes, EPALE – E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa, 16. Dezember 2021

17Dez/21

Ich kann nicht mehr!

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich nehme diesen interessanten Erfahrungsbericht von Nele Hirsch gerne mit in die Weihnachtstage! Er ist weniger ein Eingeständnis der eigenen Erschöpfung als ein lautes Nachdenken darüber, wie wir nach fast zwei Jahren Pandemie mit solchen Momenten umgehen. Nele Hirsch schildert ihre Gedanken aus der Perspektive „einer freiberuflich arbeitenden Pädagogin, die nicht institutionell eingebunden ist“. Aber ihre Stichpunkte – von „Offen kommunizieren“ bis „Krise als kollektiver Lernprozess“ passen sicher für viele, die im Bildungs- oder Weiterbildungsbereich arbeiten. Zum letzten Punkt merkt sie an:

„Was mir ein bisschen fehlt, ist Kommunikation darüber, wie man vom einen zum anderen kommt, d.h. Erfahrungsberichte, was man tun kann, gegen lähmende Erschöpfung und Ausgebranntsein. Besonders großartig fände ich es, wenn wir alle die derzeitigen Schwierigkeiten nicht nur als Anstoß zu mehr individueller Achtsamkeit verstehen, sondern vielmehr als kollektive Lernherausforderung, die dringenden Änderungsbedarf sichtbar macht. Die grundlegende Frage wäre dann nicht: ‘Wie kann ich besser funktionieren?’, sondern: ‘Was ist das für ein Bildungssystem, in dem wir alle immer funktionieren müssen – und wie könnte es anders sein?’“
Nele Hirsch, eBildungslabor, 16. Dezember 2021

Bildquelle: Matthäus-Heinrich (Wunderstock, CC0)

16Dez/21

Predictions for 2022: Everything Is About To Change

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich bin kein großer Fan von „predictions“, aber Josh Bersins Ausblicke sind Pflichtlektüre. Zwar schaut er immer auf HR als Ganzes, aber seine Schwerpunktthemen bilden schon seit Jahren „Learning & Development“ und „HR Technologies“. Natürlich könnte man auch argumentieren, dass das die Schwerpunkte in HR sind und Josh Bersin sie nur abbildet. Wie auch immer. Es gibt diesen Beitrag als Teaser, der „four big trends“ hochhält, und einen Report (23 Seiten), der, etwas ausführlicher, mit vielen Beispielen und einigen Schaubildern, 15 Themen setzt.

Hier die vier „großen“ Trends:
„First, It’s clear to me that we’re going to be in a very tight labor market. …
Second, we are about to witness the unleashing of the most incredible technology I’ve ever seen. …
The third big change is a new conversation about culture. …
The fourth thing that I want to highlight is the changed role of HR. …“

Nichts davon ist neu oder überraschend, abgesehen vielleicht von der Dringlichkeit, mit der Josh Bersin einleitend auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes hinweist: vom Arbeitskräftemangel über die Pandemie bis zur digitalen Transformation. Weitere Stichworte des Reports sind „hybrid work“, „the emergence of the metaverse“, „KI“, „sustainability“ (!), „employee experience“, „people analytics“  und immer wieder „skills“: von „PowerSkills“ (Empathie, Vergebung, Demut) bis zur „skill taxonomy“.

Natürlich hat sich Josh Bersin auch wieder an einem interessanten Schaubild versucht, das die zukünftige „learning infrastructure“ aus seiner Sicht abbildet, ein Lern-Ökosystem aus technischer Perspektive:

Quelle: The Josh Bersin Company, 2021

Josh Bersin, Blog, 15. Dezember 2021

15Dez/21

Learning Experience Design – zur Gestaltung von technologiegestützten Lernerfahrungen mit Methoden der Design-Entwicklung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Über Learning Experience Platforms wird viel geschrieben, über Learning Experience Design weniger. Der Beitrag versucht, diese Lücke zu schließen, in dem er die neue Fachdisziplin vorstellt und darlegt, „warum sie für erfolgreiche digital gestützte Lehr- und Lernumgebungen und/ oder Lehr- und Lernkonzepte zwingend erforderlich ist“ (S. 25)

Natürlich gibt es auch eine Definition: „Als Learning Experience Design, kurz LXD, wird die Gestaltung von Lernerfahrungen, bei denen (auch) Technologien eingesetzt werden, mit Hilfe von Design-Wissen und -Methoden verstanden.“ (S. 2) Vorgestellt werden verschiedene disziplinäre Bezüge und Zugangswege, elementare Grundlagen des Designs, der Learning-Experience-Design-Prozess sowie ausgewählte Methoden und Werkzeuge (u.a. Persona-Methode, Prototyping, Usability-Tests). Zwei Praxisbeispiele des Bereichs Lehr- und Lerntechnologien an der TU Graz (die Sammelmappe TELucation sowie die interessante Umsetzung eines „Studierenden-Dashboards“!) runden die Übersicht ab. „LXD auf dem Weg zur Professionalisierung“ heißt es abschließend.


Jacqueline Kircher, Eva-Maria Burger, Martin Ebner und Sandra Schön, in: Karl Wilbers & Andreas Hohenstein (Hrsg.): Handbuch E-Learning. Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst (Wolters Kluwer Deutschland). 93. Erg.-Lfg., Oktober 2021 (via Academia)