Category Archives: Jochen Robes

27Jan/22

„Digitale Kompetenzen“ sind keine vierte Kulturtechnik – und dennoch von elementarer Bedeutung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Digitale Kompetenzen sind keine vierte Kulturtechnik, so Jöran Muuß-Merholz, weil die Digitalisierung auch die traditionellen Kulturtechniken – also Schreiben, Lesen und Rechnen – grundlegend verändert. Mit dem Abschieben der Digitalisierung in einen eigenständigen Bereich bestünde eher die Gefahr, diesen Veränderungen nicht aufmerksam genug zu begegnen.

Ein weiteres, kurzes Video (6:20 Min.) aus der Reihe „Impulse zur Schulentwicklung und Unterrichtsentwicklung von und mit Jöran Muuß-Merholz“, herausgegeben vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ).
Jöran Muuß-Merholz, J&K – Jöran und Konsorten, 25. Januar 2022

26Jan/22

Der Einfluss der Pandemie auf die deutsche Hochschullehre – zwei Perspektiven

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Noch agieren die Hochschulen im Corona-Modus. Aber das Nachdenken über die Hochschullehre, über die durch Corona losgetretenen Veränderungen und über die Frage nach dem, was davon bleibt, hat bereits begonnen. Michael Kerres (Universität Duisburg-Essen) weist auf verschiedene Herausforderungen hin, die nicht durch die digitale Lehre gelöst werden konnten. Zum Beispiel die Teilhabe der Studierenden am gesellschaftlichen Leben. Ansonsten plädiert er für didaktische Innovationen, „mit denen z.B. eine das aktive Lernen intensiviert, stärkere kooperative Lernformen oder eine stärkere Vernetzung mit externen und internationalen Partnern möglich werden“.

Die Autor/-innengruppe AEDiL (eine Gruppe von 16 Hochschullehrenden, die im Projekt „Autoethnographische Beforschung digitaler Lehre und deren Begleitung“ zusammenarbeiten) merkt an, dass nicht die Präsenzlehre, sondern der „Sozialraum Hochschule“ zur Diskussion steht. Man setzt auf kollaborative Reflexionen, „um die eigenen Lehrkompetenzen weiterzuentwickeln und das eigene Verständnis von gelingender Lehre zu hinterfragen. Vor allem, um vermeintliche Selbstverständlichkeiten in der Lehre zu entdecken, diese gemeinsam infrage zu stellen und so aus den Erfahrungen der Pandemie zu lernen.“
Autor/-innengruppe AEDiL, Michael Kerres, werkstatt.bpb.de, 18. Januar 2022

Bildquelle: Pixabay (pexels, CCO)

25Jan/22

The Metaverse Is Here, And Why Gaming Is The New Killer App

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Josh Bersin erklärt uns, warum Microsoft gerade für 75 Mrd. Dollars das Unternehmen Activision Blizzard, die Entwickler von Call of Duty und Candy Crush, übernommen hat: „Gaming is now the killer app.“ Weiterbildung und Spielen, Business und Unterhaltung gehören zusammen. Oder in seinen Worten:
„Game designers understand this: that’s how they get us hooked on these wonderful games. TikTok, NetFlix, YouTube, Wordle: they’re all growing fast because they’re fun. Not because they’re educational.“

Am Ende erinnert er sich an den Titel seines Beitrags und nimmt auch das Metaverse noch schnell in sein Plädoyer auf.
Josh Bersin, Blog, 25. Januar 2022

Bildquelle: Stem List (Unsplash)

25Jan/22

Die Wiederentdeckung der Freude am Lernen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Neurobiologe Gerald Hüther hat ja schon einiges zum Thema Lernen geschrieben und gesagt. Auch zum Stichwort „Freude am Lernen“. Hier ein längerer Artikel. Die Einleitung der wb-web-Redaktion bringt die Gedankenlinien sehr gut auf den Punkt:

„Dabei geht der Autor auf das Lernen aus neurobiologischer Sicht ein und betont die Bedeutung der Emotionen für das erfolgreiche und nachhaltige Lernen. Lernen ist ein Merkmal des Lebendigen, das Lernfreude empfindet. Diese kann im Laufe des Lebens verloren gehen, aber auch wiederentdeckt werden. So zeigt Hüther in seinem Beitrag, welche Lernerfahrungen kontraproduktiv für das Lernen und die Lernfreude sind.“

Und noch ein schöner Merksatz des Autors: „Wir könnten unser Zusammenleben also auch so gestalten, dass unsere Freude am Lernen zeitlebens erhalten bleibt. Unsere Gehirne hätten damit kein Problem. Im Gegenteil! Aber damit das geschieht, müssten wir es auch wollen. Das ist unser Problem. Denn wollen kann eine Person so etwas nur, wenn sie sich als Subjekt, als aktiver, lernfähiger und selbstverantwortlicher Gestalter ihres Zusammenlebens mit allen anderen Lebewesen versteht.“
Gerald Hüther, wb-web, 17. Januar 2022

24Jan/22

CLP123: Bosch – 2 Wochen – 150.000 Teilnehmer – 354 Sessions

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Hinter den beeindruckenden Zahlen stehen die „Global Days of Learning“, die im Oktober 2019 bei Bosch stattfanden. Nina Lumpp und Natasa Jankovic (Bosch Training Center) erzählen in diesem Podcast (40:01 Min.), was sich in den zwei Wochen abspielte. Im Mittelpunkt stand das Mit- und Voneinander-Lernen und damit der Blick auf eine Lernkultur, die nicht nur formale Kurse und Trainingsangebote, sondern auch das informelle Lernen umfasst.

Zwei Wochen lang waren die Mitarbeitenden eingeladen, selbst Sessions via MS Teams anzubieten. Die Initiatoren stellten Plattform, Kalender und Kategorien, warben in Netzwerken (auch via LinkedIn!) und bei Führungskräften fürs Mitmachen und gaben Tipps zur Umsetzung. Alles war möglich. Die meistbesuchte Session hatte, wenn ich richtig zugehört habe, den Titel „How to become a PowerPoint-Ninja“. 

Das Feedback, wen wundert es, war durchweg positiv. Man will am Thema „informelles Lernen“ dranbleiben. Viele Punkte, das nur am Rande, haben mich an das Projekt „LEX – Lernen von Experten“ der Deutschen Telekom erinnert.
Karlheinz Pape, Gespräch mit Nina Lumpp und Natasa Jankovic, Corporate Learning Community/ Podcast, 21. Januar 2022

21Jan/22

the power of social learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eine charmante Idee: Harold Jarche beantwortet hier schriftlich die Fragen, die im Vorfeld seines nächsten Webinars eingetroffen sind und für die im Webinar selbst wohl die Zeit fehlt. Die Stichworte lauten zum Beispiel:
– „Getting support for a learning budget in tight times …
– Sustaining virtual communities going forward …
– Models and practices for peer learning groups …
– Is there a place for social media in social learning? …“

„A professional learning community, with its redundant connections, repetition of information, and indirect communications, is a much more resilient system than any designed professional development program can be. The bottom line is that learning faster is not about taking more courses or consuming more information. It’s about having better connections. Well-managed professional communities of practice with a good vision and a compass for the future can provide a trusted environment for making these peer connections.“
Harold Jarche, Blog, 18. Januar 2022

20Jan/22

KI-gestützte Textproduktion an Hochschulen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein sehr interessantes Thema! Der Beitrag zeigt auf, dass der Einsatz von Plagiatserkennungssoftware nur eine Facette einer viel umfangreicheren Entwicklung darstellt. Denn es gibt einen wachsenden Markt an KI-gestützten Tools, die schon beim Verfassen von Dokumenten helfen:

„Softwaregestützte Werkzeuge zur Ähnlichkeitsprüfung werden viel mehr zu einem Schreib­begleiter im studentischen oder auch wissenschaftlichen Schreibprozess. Stehen thematisch passende Dokumente beim Start bereits zur Verfügung, können mit Werkzeugen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), hier dem Teilgebiet des Natural Language Processing (NLP), sehr schnell und effizient vermeintliche Unikate produziert werden, die für Außenstehende wie eigenständig angefertigte Schriftstücke wirken und von Plagiatserkennungs-Softwarelösungen in der Regel nicht enttarnt werden können.“

Die Autorin zählt einige Anbieter und ihre Werkzeuge auf. Aber auch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn im nächsten Schritt werden sich solche Features in Microsoft 365 und Google Docs wiederfinden. Autovervollständigen weitergedacht, könnte man sagen. Und das trifft schließlich noch auf die traditionellen Ghostwriter, die ihre Dienstleistungen mit Hilfe solche Tools noch effizienter anbieten können.

Die nachvollziehbare Schlussfolgerung der Autorin: „Eine schriftliche Haus- oder auch Abschlussarbeit, für deren Bewertung die geleistete Literaturarbeit maßgeblich ist, droht im Hinblick auf die „verführerisch“ wirkenden Werkzeuge für die Textproduktion zu einem Opfer des technologischen Fortschritts zu werden. Für die Hochschulen besteht die Zukunftsaufgabe nicht nur darin, das neue Substitut einer Prüfungsleistung zu finden. Es geht um weit mehr: die schonungslose Analyse der disruptiven Wirkung der KI-Werkzeuge auf den Schreib- und Prüfungsprozess im Bildungsbereich – in all ihren Facetten.“
Doris Weßels, Forschung & Lehre, 12/ 2021

19Jan/22

#MeinZiel22 | Die erste Phase ist gestartet…

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Am Montag, den 17. Januar, fand der KickOff für #MeinZiel22 statt, dem Jahresauftakt-Projekt der Corporate Learning Community. Über 100 Interessierte hatten sich auf MS Teams eingefunden, um sich über die Idee, die Prozesse und die Termine zu informieren, die mit #MeinZiel22 verbunden sind. Der Beitrag von Henning Behrens ist eine kurze Zusammenfassung des Treffens. Er enthält die Aufzeichnung, die Slides, Links zu weiteren Materialien sowie den Aufruf, sich mit einem Lern- bzw. Kompetenzziel am Projekt zu beteiligen. Der offizielle Startschuss ist der 21. Februar 2022. 
Henning Behrens, Corporate Learning Community/ Blog, 18. Januar 2022

19Jan/22

Learnify your daily work! – Fazit einer Circle-Lernreise

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Marcel Kirchner (Continental) hat in den letzten Monaten intensiv an den Leitfäden der lernOS-Community gearbeitet, sie (konkret: die Content Curation- und ePortfolio-Leitfäden) anschließend im Unternehmen pilotiert und die gesammelten Erfahrungen ausgewertet. In diesem Beitrag zeichnet er noch einmal – mit vielen Materialien und Links! – die einzelnen Stationen seiner Lernreise nach und hält die aus seiner Sicht „7 wichtigsten Kernaspekte als Lessons Learned für zukünftige Einsatzszenarien“ fest: von „1. Ein guter Einstieg ist DIE Basis für eine produktive Circle-Eigendynamik“ bis „7. Die Circle-Inhalte einschätzen und ggf. konsolidieren – Weniger ist oft mehr!“

Abschließend verknüpft Marcel Kirchner die weitere Arbeit mit den lernOS-Leitfäden gleich mit #meinziel22, dem aktuellen Projekt der Corporate Learning Community! (via Oliver Lorenz)
Marcel Kirchner, E-Learning 2.0, 30. Dezember 2021

Bildquelle: Katrin Mäntele (CC BY 4.0)

18Jan/22

Learning Design: ist das wichtig für die Erwachsenenbildung?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wer sich mit dem Thema „Online-Lernen“ beschäftigt, wird auch dem Stichwort „Learning Design“ schon begegnet sein. Learning Design greift weiter als die klassische „Kursplanung“ oder das „Curriculum-Design“, aber auch als „Instructional Design“, das ja fast ausschließlich für die Gestaltung des Online-Lernens verwendet wird. Learning Designer, so Heike Kölln-Prisner, stellen die Bedürfnisse, Erfahrungen, Wünsche der Lernenden in den Mittelpunkt und haben dabei alle Komponenten einer Lernumgebung, analog wie digital, im Blick. Methoden wie Design Thinking helfen ihnen dabei, entsprechende Lernszenarien zu entwickeln.

Natürlich, so das Plädoyer von Heike Kölln-Prisner, würde die Perspektive des Learning Design auch der Erwachsenenbildung heute gut stehen. Gerade, wenn die Gestaltung hybrider Lernumgebungen mehr und mehr den Lernalltag bestimmt. Wie man sich ganz praktisch dem Thema „Learning Design“ nähern kann, zeigt sie ausführlich am Beispiel eines EU-Projekts unter Leitung des University College London, „ABC Learning Design“.
Heike Kölln-Prisner, Electronic Platform for Adult Learning in Europe (EPALE), 14. Januar 2022

Bildquelle: manfredsteger (pixabay)