Category Archives: Jochen Robes

17Feb/22

Learning Communities und Selbstlernkompetenzen: Gespräch und offener Austausch

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Hier bin ich einmal in eigener Sache unterwegs: Am 4. März habe ich mich mit Dörte Stahl verabredet, um über Learning Communities zu sprechen und welche Bedeutung sie in der Erwachsenen- und Weiterbildung einnehmen. Das alles unter dem Dach von EPALE, der Plattform für Erwachsenenbildung in Europa. Wer dazukommen und mitdiskutieren will, ist herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist offen.

„Sich immer wieder auf neue Anforderungen einstellen, sich mit neuen, wechselnden Themen auseinandersetzen, sich weiterentwickeln: das ist schnell und gerne dahergesagt, aber alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Brauchen wir hier spezielle Lernkompetenzen oder besser: Selbstlernkompetenzen? Können Learning Communities, also das Lernen mit- und voneinander, ein Weg sein, um den Anforderungen des lebenslangen Lernens gerecht zu werden?“
Dörte Stahl, EPALE – E-Plattform für Erwachsenenbildung in Europa, 14. Februar 2022

Bildquelle: „My Life Through A Lens“ (Unsplash)

16Feb/22

Virtual Literacy – das „Ich“ im digitalen Raum

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Melanie Vogel schreibt: „Virtual Literacy bedeutet, die virtuelle Welt mit der realen Welt zu verbinden und diese erweiterte Realität in ihrem jeweiligen Kontext zu verstehen und bestmöglich nutzen zu können. Virtual Literacy bedeutet, den Dualismus zwischen digitaler und analoger Welt aufzulösen.“

Nun ist der Ruf nach „Auflösung des Dualismus zwischen digitaler und analoger Welt“ nicht neu oder überraschend, aber Melanie Vogel bringt doch eine Reihe von interessanten Aspekten in die Diskussion: vom Begriff der „Digitalität“ bis zur Arbeit an einer gelingenden „WIRtualität“. Dabei knüpft sie, vom Homeoffice bis Zoom, an vielen alltäglichen Erfahrungen aus den letzten beiden Jahren an.

Der Vortrag wurde auf dem University:Future Festival 2021 gehalten und jetzt auf dem Blog des Hochschulforum Digitalisierung als Vortrag und Artikel veröffentlicht.
Melanie Vogel, Hochschulforum Digitalisierung/ Blog, 2. Februar 2022 

15Feb/22

Lernkultur – verstehen, analysieren, Veränderungsimpulse setzen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christoph Meier (scil) zeigt in diesem Artikel noch einmal auf, wie man sich systematisch mit dem Thema „Lernkultur“ auseinandersetzen kann. Das ist immer dann wichtig, wenn man sich in der Weiterbildung nicht nur von Projekt zu Projekt hangeln will, sondern als lernende Organisation weiterentwickeln möchte. Nachdem zunächst das Spielfeld „Lernkultur“ bestimmt wurde, nimmt Christoph Meier drei Fragen auf und zeigt, wie wir sie beantworten können:
– Wo stehen wir? (Standortbestimmung)
– Wohin wollen wir? (Zielbild)
– Wie kommen wir dahin? (Veränderungsimpulse)

Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, direkt mit der Entwicklung einer Zielbildes zu beginnen („Wo sehen wir uns mit dem Thema „Lernen“ bzw. „Kompetenzentwicklung“ in fünf Jahren?“) und dann zu prüfen, wo man heute steht und wie weit man von dem Zielbild noch entfernt ist. Der Start mit einer Standortbestimmung hat demgegenüber den Vorteil, dass damit bereits erste Impulse für ein Zielbild auf dem Tisch liegen. 

Wie auch immer: Christoph Meier erwähnt im Beitrag auch, „dass empirische Studien einen Zusammenhang von Lernkultur und organisationaler Leistungsfähigkeit aufzeigen“. Den entsprechenden Literaturhinweisen werde ich gerne noch einmal nachgehen.
Christoph Meier, eLearning Journal, 4. Januar 2022 

14Feb/22

Khan Academy Tax Returns Analysis (2008–2020): $390M in Revenue, 118M Registered Users

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Diese Zeilen deuten an, warum ich den Artikel hier verlinke: „Sal Khan, founder of Khan Academy, is probably the most well-known name in online education (and maybe education in general). In various interviews, I’ve heard the founders of Coursera, edX, and Udacity credit Sal Khan as the inspiration behind their companies.“

Dhawal Shah versucht, die wirtschaftliche Entwicklung der Khan Academy seit 2008 nachzuzeichnen und dabei einen Blick auf bzw. hinter ihr Geschäftsmodell zu werfen. Nun ist die Khan Academy ja ein Non-Profit, das vor allem von „contributions & grants“ lebt. Daneben gibt es auch „program service revenues“, aber das zu entziffern, überfordert selbst den Experten. Wie auch immer, die Pandemie hat den Angeboten der Khan Academy jedenfalls noch einmal einen kräftigen Schub gegeben.
Dhawal Shah, The Report by class central, 17. Januar 2022

Bildquelle: class central

11Feb/22

Zusammen voneinander miteinander lernen – „learning communities“ als Methode der kollegialen Begleitung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eine interessante Perspektive: Sabine Bertram spricht in diesem Beitrag Bildungsorganisationen in der Transformation an. Für die Begleitung ihrer Veränderungsprozesse empfiehlt sie, sich stärker mit selbstgesteuerten Formaten wie Learning Communities auseinanderzusetzen. Sie können einen moderierten und strukturierten Rahmen bilden, um sich gemeinsam mit neuen Themen und Prozessen auseinanderzusetzen. Eine bestimmte Form von Learning Communities hat sie dabei nicht im Blick, bietet aber methodische Leitplanken an (Gruppengröße, Gruppenzusammensetzung, Moderation, Struktur, Zeit, Ziel).

„Gerade im Bildungsbereich, wo pädagogische Fachkräfte täglich Konzepte entwickeln und Fortbildungsformate umsetzen, sollte sich die Implementierung entsprechender Lerngruppen gut gestalten lassen, um zusammen voneinander und miteinander zu lernen.“
Sabine Bertram, EPALE – Electronic Platform for Adult Learning in Europe, 9. Februar 2022

Bildquelle: Redd (Unsplash)

10Feb/22

Connectivism

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Von „Connectivism“ sprechen wir seit 2004, als George Siemens seinen Artikel „A learning theory for the digital age“ veröffentlichte (der Artikel findet sich noch an vielen, verstreuten Stellen im Netz, zum Beispiel hier). Von der Theorie ging es dann sehr schnell in die didaktische Praxis und die ersten MOOCs, in denen ab 2008 George Siemens und Stephen Downes darlegten, was Connectivism konkret für Lernumgebungen und Lernaktivitäten bedeuten könnte.

Jetzt, 2022, hat Stephen Downes den Ball noch einmal aufgenommen und in einem längeren Grundlagenartikel sein Verständnis von Connectivism festgehalten. Bevor ich mich an dieser Stelle in den Details seiner Ausführungen verliere, zitiere ich die kurze Einleitung des Autors:

„Connectivism is the thesis that knowledge is constituted of the sets of connections between entities, such that a change in one entity may result in a change in the other entity, and that learning is the growth, development, modification or strengthening of those connections. This paper presents an overview of connectivism, offering a connectivist account of learning and a detailed analysis of how learning occurs in networks. It then offers readers an interpretation of connectivism, that is, a set of mechanisms for talking about and implementing connectivism in learning networks, and finally, pedagogy.“

Der Artikel beschäftigt sich vor allem mit der Frage, was Lernen eigentlich bedeutet und wie Netzwerke funktionieren. Er streift andere Lerntheorien und nimmt natürlich Bezug auf Siemens‘ „A theory for the digital age“. Zum Stichwort „The Connectivist Principle of Pedagogy“ findet sich das schöne Statement:
„If it had to be summarized in a single sentence, the connectivist principle of pedagogy would read: “to teach is to model and demonstrate; to learn is to practice and reflect”.

Abschließend geht Stephen Downes auch auf die MOOCs ein, die er zusammen mit George Siemens moderiert hat: „Learning activity in connectivism is based on putting people into a kind of environment, not in a formal course, but in an overall sort of environment like that.“
Stephen Downes, Half an Hour, 9. Februar 2022

Bildquelle: Matthias Melcher

10Feb/22

Bildungsmarketing / Customer Centricity: systematische Bearbeitung der Kundenreise

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Bildungsmarketing“, so Christoph Meier (scil), „beinhaltet die Ausrichtung von Aktivitäten und Prozessen auf die Wünsche und Bedürfnisse der Anspruchs- und Kundengruppen (‘customer centricity’).“ Der daran anschließende Beitrag verweist einleitend auf das Konzept der Kundenreise (customer journey), mit dessen Hilfe die einzelnen Erlebnispunkte des Kunden erfasst und untersucht werden können – von der ersten Information über eine Bildungsveranstaltung bis zur Umsetzung des Gelernten am Arbeitsplatz.

Es folgt ein Praxisbericht, in dem Annebelle Smolders (TX Group) schildert, wie sie das Konzept der Customer Journey für ihr Unternehmen genutzt, Personas entwickelt, Mitarbeitende nach ihrer persönlichen „Kundenreise“ gefragt und Schlußfolgerungen für die Prozesse der TX Academy gezogen hat.
Christoph Meier/ Annebelle Smolders, scil-blog, 6. Februar 2022

Bildquelle: scil

10Feb/22

Drive learner engagement and beat Zoom fatigue with cohort-based learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich verlinke diesen Beitrag, um das Stichwort „cohort-based learning“ festzuhalten. Es meint, dass eine Gruppe von 50-100 Mitarbeitenden sich gemeinsam und in einem definierten Zeitfenster mit einem Thema auseinandersetzt; natürlich online und in einer Mischung aus synchronen und asynchronen Bausteinen. Nomadic, eine amerikanische „digital academy“, wirbt seit einiger Zeit kräftig mit diesem Ansatz und hat kürzlich auch einen Report zum Thema veröffentlicht. In diesem Blog werden „three essential features of cohort-based learning“ vorgestellt:

„1. Cohort-based learning drives learner engagement through social interaction. …
2. Cohort-based learning keeps learners engaged by making the learning relevant to their work. …
3. 3. Cohort-based learning helps L&D teams beat Zoom fatigue with semi-synchronous learning that’s perfect for global, distributed teams. …“ 

Kurz: Nur Online-Ressourcen zur Verfügung zu stellen, reicht nicht aus. Gerne wird auf Massive Open Online Courses (MOOCs) und ihre hohen Dropout Rates verwiesen. Also entstehen gerade landauf, landab Formen des gemeinsamen Lernens. Mal werden sie moderiert und sind Bausteine pädagogischer Konzepte (und so darf man „cohort-based learning“ auch verstehen), mal entstehen sie bottum up, aus dem Bedürfnis der Menschen, sich mit anderen auszutauschen.
Nomadic, Blog, 9. Februar 2022

Siehe auch: „How Cohort-Based Learning Is Transforming Online Education“ (Serenity Gibbons, Forbes, 17. Dezember 2021); „Cohort vs. Self-Paced Learning“ (Wharton Online, 24. Juli 2020)

Bildquelle: Chris Montgomery (Unsplash)

09Feb/22

L&D Global Sentiment Survey 2022: the long shadow of Covid-19

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Donald H. Taylor will die Berichterstattung über die Ergebnisse seiner Studie (über 3.500 Votings!) auf mehrere Beiträge verteilen, so dass ich etwas gezögert habe, ob ich diesen Teaser hier schon verlinke. Sei’s drum. Wie immer finde ich die Topics und das laute Nachdenken über sie interessanter als das Ranking selbst. Und auch Donald H. Taylor zögert, hier irgendwelche klaren Trends abzuleiten.

Doch diese Punkte (und einige Erläuterungen) ruft er uns schon einmal zu:
1. Reskilling/upskilling no longer dominates
2. Soft trumps hard … or does it?
3. Geography matters
4. The pandemic casts a long shadow

„The data in this year’s survey gives the sense of a shift from last year’s grand aspiration of reskilling and upskilling programmes to the harsh reality of the difficulties of L&D as we begin to emerge from the pandemic.
… In the face of their challenges, they appear to be moving shifting away from technology and towards collaborative learning as a key method, although this varies by geography.“
Donald H. Taylor, Blog, 8. Februar 2022

08Feb/22

Has online learning gone backwards because of the pandemic?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ja, meint Tony Bates, die Pandemie bedeutete einen Rückschritt, weil vor allem das Modell der Vorlesung („video lectures“) übertragen wurde und das bedeutet synchrones Lernen. Online Learning ist aber viel mehr:

„In asynchronous online learning, the instructor is more of a guide, certainly choosing and directing students to content, but because of the isolation of online students, the design makes great efforts to create the three ‘presences’ of the Community of Inquiry model: cognitive presence, teaching presence, and social presence (a more constructivist approach). In other words, interaction between students and the instructor are an essential part of the design, as are directed student activities.“
Tony Bates, Online Learning and Distance Education Resources, 5. Februar 2022

Bildquelle: Charles Deluvio (Unsplash)