Category Archives: Jochen Robes

29Sep/22

So, this is a thing…

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es geht um Künstliche Intelligenz in der Bildung, vor allem in Bildungsinstitutionen wie Hochschulen. Studierende nutzen AI, um Arbeiten zu schreiben, Lehrende nutzen AI, um diese Arbeiten zu entdecken; AI wird sich künftig in Veranstaltungen einschreiben und wird dort nicht von Lehrenden, sondern von AI unterrichtet. Und so weiter. „The system is broken“, schreibt Jon Dron, Professor an der Athabasca University, Canada.

„If we don’t want this to happen then it is time for educators to reclaim, to celebrate, and (perhaps a little) to reinvent our humanity. We need, more and more, to think of education as a process of learning to be, not of learning to do, except insofar as the doing contributes to our being. It’s about people, learning to be people, in the presence of and through interaction with other people. It’s about creativity, compassion, and meaning, not the achievement of outcomes a machine could replicate with ease. I think it should always have been this way.“
Jon Dron, Jon Dron’s home page, 26. September 2022

Bildquelle: DALL·E 2 („a robot sitting at the desk, thinking and writing a text on screen”)

28Sep/22

Metaphors of Ed Tech

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auf Martin Weller, Professor für Educational Technology an der Open University/ UK, verweise ich regelmäßig. Er bloggt seit 2006 („The Ed Techie“) und hat unter anderem 2020 das schöne Buch „25 Years of Ed Tech“ veröffentlicht. Auch sein neues Werk, „Metaphors of Ed Tech“, ist wieder in einem Open Access-Format erschienen (199 Seiten, pdf).

Einleitend schreibt er: „I should also add that I believe it is an endeavour worth pursuing, and worth your time reading about, partly because thinking of metaphors and their application is an interesting activity
and, if you are like me, quite an engaging thing to do. But more significantly it is because ed tech now, particularly since the pandemic, plays a central role in education. Ed tech is a multi-billion-dollar industry,
and the role of companies and technology will have an influence on how education is realized in the coming years …
Understanding and thinking about ed tech – its implications, issues, and context – will be essential in shaping how it is used. Metaphors are a means of achieving this …“.

Zu den bekannten Metaphern, die im Buch behandelt werden, gehören „Uber for Education“, „MOOC as a newspaper“, „Education is broken“, „Digital natives“ und „Edupunk“. Das für den Moment und nach einem ersten Durchblättern.
Martin Weller, Athabasca University Press, September 2022

27Sep/22

Neues Dossier zum Thema Kritische Datenkompetenz

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch wenn sich der zweite Teil dieser kommentierten Linksammlung vor allem an Lehrkräfte richtet, bietet der erste Teil eine gute Zusammenstellung wichtiger Quellen – von DigComp bis ICDL.

„Die vorliegende Linksammlung bietet grundlegende Informationen zum Thema digitale Kompetenzen und enthält eine Zusammenstellung von Initiativen und Projekten, die sich mit dem Aspekt der kritischen Datenkompetenz und deren Entwicklung im Rahmen der Lehrkräftebildung befassen.“
Deutscher Bildungsserver, 15. September 2022

Bildquelle: geralt (pixabay)

26Sep/22

Agile Lern-Expedition: Gemeinsam „laut“ experimentieren!

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Peer-to-Peer Lernen ist das Stichwort. Und da steht heute Working Out Loud (WOL) schon lange nicht mehr allein da. Es gibt die lernOS-Circles. Und es gibt ALEx, das für „Agile Lern-Expedition“ steht und hier von den „Verwaltungsrebellen“ in einem Erfahrungsbericht näher vorgestellt wird. Auch bei ALEx finden sich Menschen zusammen, um über einen definierten Zeitraum an ihren Zielen zu arbeiten und sich über ihren Weg und ihre Erfahrungen auszutauschen. Auch dieses Format hat seine Besonderheiten: Zum Beispiel die Empfehlung, den Prozess durch Coaches zu moderieren (Auftakt- und Abschluss-Workshop). Oder die Verwendung von Materialien und Methoden, die den Lernprozess strukturieren und unterstützen.

Alle diese Bausteine des Formats werden im Beitrag kurz beschrieben. Alle Materialien sind dort verlinkt und stehen unter einer offenen Lizenz zur Verfügung. Über Lessons Learned wird berichtet. Und Leser:innen werden ermuntert, an einem Zirkel teilzunehmen und die Methode im eigenen Haus einzusetzen.

„Wer oder was ist ALEx?! ALEx steht für „Agile Lern-Expedition“ und ist ein so genanntes Lernzirkel-Format. Lernzirkel geben einen strukturierten Rahmen, um in einem abgesteckten Zeitraum ein individuelles Ziel zu verfolgen und dabei in einer kleinen Gruppe voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Vielleicht kennt der eine oder der andere  ja das Lernzirkel-Format „Working out loud“? Davon ist auch ALEx inspiriert.

Allerdings haben wir ein Format gesucht, das
– sich leichter an die Verwaltungsrealität andocken lässt,
– offener lässt, welches Ziel verfolgt wird – und wie (WOL war uns etwas zu „Vernetzungs-lastig“),
– agile Arbeitsweisen nutzt,
– und dauerhaft unter einer offenen Lizenz verfügbar ist.“
Sabine Schwittek, Verwaltungsrebellen, 31. August 2022

Bildquelle: Verwaltungsrebellen (CC-BY-NP-SA)

23Sep/22

Bildungsexpedition: Erwachsenenbildung im Ausprobiermodus

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Ein Vortrag, der irgendwie anders ist“ sollte es sein. Und die Antwort von Nele Hirsch war eine Bildungsexpedition zur Frage „Wohin steuert die Bildung nach Corona?“, auf die sie 50 Teilnehmende mitnahm. Das Setting bestand aus fünf Stationen: „Bekanntes zurücklassen“, „Leitbild entwickeln“, „Gemeinsam erkunden“, „Widerstände überwinden“ und „Ideen und Erfahrungen teilen“, die sie uns vorstellt. Sehr spielerisch, sehr experimentell, sehr interaktiv (sehr aufwändig!?). Es gab auch Teilnehmende, die nur online zugeschaltet waren, einen Teil live miterlebten und ansonsten ein aufgezeichnetes Video erhielten. Nele Hirsch nennt die Bildungsexpedition eine Veranstaltung „mit Kontrollverlust“ und wirbt wieder einmal für interaktive und lernenden-zentrierte Bildungsangebote. Das Ganze soll übrigens nur eine Stunde gedauert haben …
Nele Hirsch, eBildungslabor, 7. September 2022

23Sep/22

Warum du Microsoft 365 als Lerntools nutzen solltest

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Sandra Schmid schildert in diesem Beitrag, was an vielen Stellen schon gelebte Praxis ist: nämlich die Nutzung von Microsoft 365 bzw. MS Teams als Lernumgebung. Unter der Überschrift „So kannst du MS 365 für formelles und informelles Lernen einsetzen“ setzt sie drei Schwerpunkte:

– Live-Online-Trainings mit MS Teams
– MS Teams für Blended Learning
– User-Generated-Content mit MS Stream

Auch ich beobachte immer häufiger, dass MS Teams als Community-Plattform für den Austausch der Teilnehmenden und die Ablage von Materialien genutzt wird. Links auf klassische Lernplattformen oder Selbstlernmedien lassen sich problemlos integrieren. Nur das Rechtekonstrukt in MS 365, so Sandra Schmid, „ist mitunter verwirrend“. Ja, genau …
Sandra Schmid, Lernraum Design, 19. September 2022

Bildquelle: Sandra Schmid/ Lernraum Design

23Sep/22

50 Jahre Medienkompetenz und kein bisschen weiter? Von der Kommunikativen Kompetenz zu DigComp

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es stimmt, 2013 wird Dieter Baackes Schrift „Kommunikation und Kompetenz“ 50 Jahre alt. Sie gilt gemeinhin als Grundstein für die von ihm später selbst formulierten Dimensionen der Medienkompetenz. Die Herausgeber der Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik nehmen das Jubiläum gleich zum Anlass für einen Call for Papers. Und in diesem Call stellen sie Verbindungen zwischen Baackes „Medienkompetenz“ der 1970er Jahre, den digitalen Entwicklungen der Gegenwart sowie aktueller Kompetenzmodelle her. In diesem Zusammenhang merken sie zum Beispiel an, dass in vielen Konzepten heute „die Dimension der Reflexion (und damit zusammenhängend die medien- und v. a. gesellschaftskritischen Perspektiven) hier oft etwas abfallen“.

Kurz: Es geht um die Frage, ob Baackes Kompetenzmodell noch Relevanz besitzt, oder: „Was brauchen Menschen, um in einer von (digitalen) Medien geprägten Welt gesellschaftlich handlungsfähig zu sein?“ Weitere interessante Verknüpfungen und Leitfragen für den CfP finden sich im Beitrag, den ich deshalb hier verlinke.
Thomas Knaus, Olga Merz und Thorsten Junge, Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik, 1. September 2022

23Sep/22

Skills-basierte Personalentwicklung mit Skills-Tech: 9. scil Trend- & Community Day 2022

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christoph Meier hat eine wie immer ausführliche Zusammenfassung der Beiträge geschrieben, die auf dem diesjährigen „scil Trend- & Community Day“ in St. Gallen präsentiert wurden. Den roten Faden bildete in diesem Jahr das Thema „Kompetenz- und Skills-Management“. Keine leichte Kost, denn einerseits führt heute kein Weg an einer systematischen, daten-basierten Auseinandersetzung mit Kompetenzen und Skills vorbei. Andererseits ist es ein sehr dynamisches Thema (siehe die Stichworte:  „future skills“, „digitale Kompetenzen“), und die Auseinandersetzung mit Kompetenzen und Skills ist mit großem Aufwand verbunden.

In seinem Beitrag geht Christoph Meier zuerst auf einige Grundlagen ein, darunter die Unterscheidung zwischen Kompetenz-Modellen und Skills-Taxonomien (!) sowie Top-down- und Bottom-up-Strategien bei der Umsetzung des Kompetenz- bzw. Skills-Managements. Anschließend präsentiert er eine kurze Übersicht über die vielfältigen Impulse, die auf dem Trend- & Community Day präsentiert wurden: von der Schweizerischen Post, Continental, der Western Governors University, der Swisscom sowie den Anbietern Edcast, People-Analytix und ValCom. 

Mit zwei Herausforderungen schließt das Protokoll: Wer darf eigentlich über die auf Plattformen und in Tools gesammelten Daten verfügen? Und wie sieht es gerade mit Blick auf die Pflege von Kompetenz-Modellen und Skills-Taxonomien mit dem Verhältnis von Aufwand und Nutzen aus?
Christoph Meier, scil/ Blog, 8. September 2022

Bildquelle: scil    

23Sep/22

Erwachsenenbildung und MOOCs

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auf der österreichischen MOOC-Plattform iMooX.at gibt es eine Reihe von Online-Kursen, die für die Erwachsenen- und Weiterbildung interessant ist, allen voran der EBmooc, der 2020 auch mit dem Innovationspreis des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung ausgezeichnet wurde. In diesem Beitrag (an dem viele Autor:innen mitgewirkt haben und der Teil eines Sammelbandes ist) haben die Macher:innen dieser Kurse ihre Erfahrungen zusammengetragen. Die Kapitelmarken lauten unter anderem „Zielgruppen und Themen“, „Methodik und Didaktik“ sowie „Teilnahmebescheinigungen und Abschlüsse“. Eine Empfehlung ist den Autor:innen dabei besonders wichtig:

„Dass MOOCs im Rahmen der Erwachsenenbildung andragogischen Prinzipien folgen, ist selbstverständlich. Gegenüber anderen Prinzipien (s. Brückner et al., 2017) schien dabei laut unserer Erfahrungen und Diskussionen zu den Erfolgskriterien von MOOCs ein Prinzip ganz besonders hervorzutreten; nämlich die TeilnehmerInnen-Orientierung. Wie in Abbildung 1 dargestellt, können in synchronen oder Präsenzveranstaltungen auf die Anliegen, Themen und Störungen eingegangen werden – im MOOC müssen solche Interessen und möglichen Probleme bereits bei der Konzeption antizipiert werden.“
Martin Ebner, Academia, August 2022

Bildquelle: Springer Nature

23Sep/22

5 Trends in der Weiterbildung nach Corona

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In einem kurzen Beitrag für das Magazin „weiter bilden“ (2/ 2022) versuchen Christoph Meier und Sabine Seufert eine Antwort auf die Frage, wie es nach dem erzwungenen Digitalisierungsschub in der Weiterbildung weitergeht. Ihr Ausgangspunkt ist eine Darstellung unterschiedlicher Bildungsformate, die aus ihrer Sicht die heutige Bildungslandschaft prägen – von Standard-Bildungsangeboten bis zum Peer-to-Peer-Lernen, von Präsenz über Hybrid bis Online.

Die Trends, die sie identifizieren, sind (noch) nicht sehr trennscharf. Es sind vor allem zwei Entwicklungen, bei denen ich sofort genickt habe: zum einen die Abnahme klassischer Präsenz-Trainings und zum anderen die Zunahme von Bildungsformaten, die unmittelbar die Handlungskompetenz der Beteiligten stärken, wo also nicht nur das Lernen, sondern auch das Tun gefragt ist.

„Dabei ist die Neuausrichtung von Präsenzphasen zentral. Grundlegendes Wissen muss nicht in Präsenzphasen bzw. Lehrvorträgen vermittelt, sondern kann oft gut eigenständig mit digitalen Medien erarbeitet werden. In den Präsenzphasen gilt es, die Potenziale von direkter Interaktion und von sozialem Lernen zu nutzen. … Denn es gilt, Handlungskompetenzen zu entwickeln, die Transferlücke zu reduzieren und damit insgesamt die Wirksamkeit von Weiterbildung zu erhöhen.“
Christoph Meier, scil/ Blog, 14. September 2022

Bildquelle: scil