Category Archives: Jochen Robes

17Aug/18

2018 NMC Horizon Report

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Als das New Media Consortium (NMC) im Dezember 2017 überraschend seine Tore schließen musste, stand auch die Zukunft des Horizon Reports auf der Kippe. Schließlich hat das amerikanische Bildungs-Nonprofit EDUCAUSE, seit 10 Jahren Mitherausgeber des Reports, entschieden weiterzumachen, sich die Rechte am Report gesichert und jetzt, mit etwas Verspätung, die Hochschulausgabe für 2018 veröffentlicht.

Am Report selbst hat sich auch in der 15. Ausgabe nichts geändert. Es geht nach wie vor um „higher education trends, challenges, and developments in educational technology likely to have an impact on learning, teaching, and creative inquiry“. Wieder haben sich 71 Expert*innen aufgemacht, um in einem mehrstufigen Prozess jeweils sechs Trends, Herausforderungen und Entwicklungen auszuwählen, die aus ihrer Sicht kurz-, mittel- und langfristig den Einsatz von Bildungstechnologien beeinflussen werden.

Im Mittelpunkt stehen seit jeher die sechs technologischen Entwicklungen, die das Expertenpanel hervorhebt:
– ein Jahr oder weniger („time to adoption“): Analytics Technologies, Makerspaces
– zwei bis drei Jahre: Adaptive Learning Technologies, Artificial Intelligence
– vier bis fünf Jahre: Mixed Reality, Robotics

Über den Report selbst ist schon viel geschrieben worden. Die herausgestellten Trends bergen in der Regel wenig Überraschungen (und nach 15 Jahren sind die „Bewegungen“ zwischen den einzelnen Ausgaben fast schon interessanter als die aktuellen Trends …). Auch dieses Jahr sind keine „Neulinge“ dabei. Vielleicht könnte man hervorheben, dass das aktuell scheinbar unvermeidliche Stichwort „Blockchain“ aus Sicht der Experten weder mittel- noch langfristig ein Thema ist. Zumindest in diesem Jahr …

Der Report selbst ist sehr komprimiert, nüchtern und textlastig, aber dafür reich an Stichworten und Links. Er ist über die Jahre zum Referenzwerk für bildungstechnologische Entwicklungen geworden – über den Hochschulbereich hinaus. Und vielleicht macht sich ja das Multimedia Kontor Hamburg auch in diesem Jahr wieder an die deutsche Übersetzung.
EDUCAUSE, 16. August 2018

16Aug/18

Is The LMS A Distraction In EdTech Futurology?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Autor blickt auf das Gesamtvolumen des (amerikanischen?) EdTech-Marktes und konstatiert, dass der Anteil der Lernplattformen hier bei höchstens 10 Prozent liegt („no priority!“, „a commodity?“). Was Analysten, Industrie und Verbraucher stattdessen zu interessieren scheint:

„- Virtual and Augmented Realities, AI and Machine Learning, Gamification, Microlearning
– Mobile, Data, Analytics, Personalization
– Lower cost of devices, the Cloud, Internet of Things, 5G networks (depending on the country), Cybersecurity“

Wo könnte also die Zukunft der LMS-Anbieter liegen? Zwei Optionen werden angedeutet: „Moving past the LMS“, was bedeutet, stärker in die oben aufgezählten Bereiche zu investieren;  und „From LMS to Learning OS”, was darauf abzielt, sich als Marktplatz neu zu erfinden.
Moodle News, 15. August 2018

Bildquelle: Arnaud Papa (Unsplash)

15Aug/18

Lernarrangements für den Kompetenzaufbau – Die Zukunft des Lernens, Folge 7

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In dieser Folge klopft Werner Sauter verschiedene Lernarrangements auf ihr Potenzial ab, die Lernenden bei der Entwicklung ihrer Kompetenzen zu unterstützen. Das ist begrifflich sehr differenziert beschrieben, aber die prinzipielle Richtung ist klar: es beginnt mit dem klassischen Unterricht, wie wir ihn kennen, strukturiert und fremdgesteuert. Und es führt – über verschiedene Entwicklungsschritte des formellen und informellen Lernens – zu dem Punkt, den der Autor „Social Workplace Learning“ und die „konsequente Ausprägung des selbstorganisierten Kompetenzaufbaus“ nennt. Hier steuert der Mitarbeiter selbst und nutzt Kollegen wie Führungskräfte, um Lernprozesse zu reflektieren und Erfahrungen auszutauschen.

Wer etwas tiefer in die Beschreibung der „Zukunft des Lernens“ eintauchen will: Die übrigen Folgen der Serie sind direkt verlinkt. Ein weiterer, abschließender Artikel folgt noch.
Werner Sauter, wb-web, 13. August 2018

Bildquelle: Bertelsmann Stiftung

14Aug/18

Wie agiles Kompetenzmanagement zur digitalen Transformation gelingt – und warum es eigentlich nicht mehr um Kompetenzen geht

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Bei der Analyse folge ich dem Autor: Ob unternehmensweite Kompetenzmodelle auch in Zukunft als Richtschnur für alle HR-Prozesse dienen werden, darf hinterfragt werden. Sie sind in ihrer Entwicklung oft (zu) komplex, in der Umsetzung (zu) schwerfällig und in der Anpassung (zu) wenig flexibel. Kurz: Sie passen nicht zum Zielbild agiler Organisationen.

Im zweiten Teil des Beitrags, in dem sich Begriffe wie „neues“ oder „agiles“ Kompetenzmanagement finden, wird es mir allerdings etwas zu bunt. Ob Kundenfokus, Problemfokus oder Zweck: oft fehlt der direkte Bezug zum Kompetenzmanagement. Es sind noch Versatzstücke, die nicht viel zusammenhält.
Joël Krapf, JK – Growing Together, 13. August 2018

13Aug/18

Sportkurs per Klick: Online- und Blended Learning im Sport

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Botschaft des Artikels: Digitale Lernformate gehen auch im Sport. Das zeigen zwei Angebote, ein Kletter- und ein Volleyball-MOOC, die in den letzten beiden Jahren durchgeführt wurden und auf große Resonanz stießen.

Wenn ich diese Nachricht lese, bin ich etwas unsicher. Muss man heute noch Sport, Training, Ausbildung und Digitalisierung zusammenbringen? Haben wir nicht YouTube-Channel für alle möglichen Sportarten, Fitness-Gadgets und Self-Tracking, Online-Communities wie Strava und Runtastic, ganz zu schweigen von der digitalen Vermessung des Leistungssports und von eSports? Steht man dann wirklich noch staunend vor einem Volleyball-TrainerMOOC, dessen attraktivstes Merkmal die Tatsache ist, dass er als offizielle Weiterbildung anerkannt wird, „die zur Verlängerung der TrainerInnenlizenz befähigt“?
Karin Kulmer, erwachsenenbildung.at, 9. August 2018

Bildquelle: oncampus

10Aug/18

Videofeedback in der Lehre – Ilka Nagel im Videointerview

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe gerade noch ein paar Hausarbeiten Studierender vor mir liegen, und vielleicht probiere ich es einmal aus. Es braucht sicher einige Vorüberlegungen, denn die Kommentierung und Bewertung von Dokumenten verläuft ja in der Regel nicht linear: Man wirft einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis, springt zur Literatur am Ende der Arbeit, startet mit dem ersten Kapitel, blättert irgendwann zurück, wenn man Wiederholungen oder Brüche vermutet oder Fragen hat, die ein früheres Kapitel betreffen. Oder man unterbricht die Lektüre mehrmals. Ilka Nagel von der Østfold University (Norwegen) ist jedenfalls von den Vorteilen des Videofeedbacks überzeugt. Alles nur eine Frage der Routine, meint sie. „Feedback Out Loud“.
Florian Hanke und Till Rückwart, Interview mit Ilka Nagel, Hochschulforum Digitalisierung, 8. August 2018

Bildquelle: Hochschulforum Digitalisierung

09Aug/18

Bildungsverständnis im Wandel

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wenn Bildung auf eine offene Zukunft vorbereiten soll, muss sie mehr als Sach- und Fachwissen umfassen. Werner Sauter: „Erst der moderne Kompetenzbegriff erfasst die menschlichen Fähigkeiten, in offenen Situationen selbstorganisiert und kreativ zu handeln. Der so gefasste Kompetenzbegriff ist der moderne Bildungsbegriff.“

Werner Sauter, BlendedSolutions’s Blog, 5. August 2018

Bildquelle: Markus Spiske (Unsplash)

08Aug/18

Mixed Reality: A Revolutionary Breakthrough in Teaching and Learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Im Mittelpunkt dieser Fallstudie der Case Western Reserve University in Cleveland steht Microsoft’s HoloLens. Studierende in der Anatomie lernen hier nicht an mehr Kadavern, sondern nutzen die Möglichkeiten von Augmented, Virtual und Mixed Reality. Die Beteiligten sind begeistert. Die Vorteile des neuen Lernens liegen in der medizinischen Ausbildung auf der Hand. Von Herausforderungen ist nicht die Rede. Aber die Autorin versucht immerhin, einen Bogen zu spannen:

„Anatomy represents just one example of the extraordinary potential for learning through MR. It is time to start to think of new ways to utilize this technology, and other such future developments, for teaching and learning. Classroom designs will change, perhaps even becoming empty rooms for holograms to fill. Instructional designers will have a brand-new palette to work with for presenting new and fascinating student experiences. Online learning will have a meaning entirely different from the physical distance it often represents today. Demonstrative learning is a reality.“

Sue Workman, EDUCAUSE Review, 30. Juli 2018

Bildquelle: Case Western Reserve University

07Aug/18

Content kuratieren als Aufgabe der Personalentwicklung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In diesem Interview geht es munter hin und her: das Internet als Ressource, Flatrates von Kursanbietern, Pflichtkurse für Compliance-Themen und Blended Learning als „Königsweg“ des Lernens. Das Stichwort „Content Curation“ bildet zwar den Aufhänger, geht hier aber leider unter bzw. wird zur „alten“ Kompetenz von Personalentwicklern, die ihren Markt kennen. Und der umfasst jetzt halt auch Online-Angebote.

Vielleicht ist es sinnvoller, das Stichwort einmal aus Sicht des Mitarbeiters durchzuspielen: Er/ Sie hat seine/ ihre Agenda und Themen auf dem Radar und ist in der Lage, interne wie externe Quellen (Plattformen, Netzwerke) zu nutzen, um sich kurzfristig zu informieren und kontinuierlich auf dem Laufenden zu bleiben. Dazu können auch längerfristige Lernziele gehören. Sie können zudem aktiv Inhalte aus verschiedenen Quellen kuratieren und die Ergebnisse anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Dabei nutzen sie die technischen Möglichkeiten (Hashtags, Alerts, RSS etc.), um die Informationen in ihre Nutzungsroutinen und Arbeitsprozesse zu integrieren.

Nur am Rande: Dieses CHECK.point eLearning-Special „Content kuratieren“ umfasst vier Beiträge. Entweder gibt das Thema aus Anbietersicht nicht mehr her oder wir stecken noch im Sommertief.
Interview mit Britta Kroker, CHECK.point eLearning, 6. August 2018

Bildquelle: Fahrul Azmi (Unsplash)

06Aug/18

Hey, Alexa, Should We Bring Virtual Assistants to Campus? These Colleges Gave Them a Shot

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die hier beschriebene Entwicklung ist mehr unter gesellschaftspolitischen als unter didaktischen Gesichtspunkten interessant. Es geht um amerikanische Hochschulen, die Amazons Echo Dots in das Campus-Leben integrieren. „A next-level chatbot“, heißt es. Doch noch kann Alexa nicht viel. Aber solche Initiativen bringen technologische Entwicklungen in den studentischen Alltag, machen sie zu Forschungsobjekten, setzen Fantasien für die Interaktionen zwischen Lehrenden und Studierenden frei – und könnten sogar wichtige ethische Fragestellungen zum Thema machen. Aber so weit geht der Artikel dann doch nicht.
Lindsay Ellis, The Chronicle of Higher Education, 2. August 2018

Bildquelle: FASTILY (Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)