Category Archives: Jochen Robes

30Apr/19

Digitales Lernen bei der Deutschen Bahn

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein Podcast, aufgenommen vor einigen Tagen auf dem Corporate Learning Camp in Hamburg (#CLC19HH). Christoph Haffner fragt und Sabrina Schulze, bei der Deutschen Bahn verantwortlich für digitales Lernen, antwortet. Stichworte des Gesprächs, die ich mir notiert habe, sind die DB Lernwelt (seit 2018), die Initiative „Endgeräte für alle“, Azubi-Klassen mit Tablets und Virtual Reality. Dann die Klassiker wie Online- und Blended Learning sowie Simulatoren, mit denen ein Konzern wie die Bahn schon seit Jahren unterwegs ist. Aber die Bahn ist groß, vielfältig, mit vielen unterschiedlichen Berufsgruppen unter einem Dach, was pauschale Aussagen zum Grad der Digitalisierung, zu Bildungs- und Lernprozessen eigentlich ausschließt. Ziele wie das Lernen am Arbeitsplatz sowie das selbstgesteuerte Lernen stoßen, so Sabrina Schulze, immer wieder an organisatorische Grenzen, über die dann neu abgestimmt werden muss.


Christoph Haffner, Gespräch mit Sabrina Schulze, SAP Education/ Education NewsCast 031, 15. April 2019

Bildquelle: Arild Vågen (Wikimedia, CC BY-SA 3.0)

30Apr/19

The 70-20-10 Framework Gets Its First Scientific Investigation

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Will Thalheimer ist mit Work-Learning Research seit 1998 aktiv, bloggt seit 2005 und hat mit dem Learning-Transfer Evaluation Model (LTEM) eine Alternative zu den 4 Evaluationsstufen von Kirkpatrick entwickelt. Das vorweg. In diesem Beitrag fasst er eine wissenschaftliche Studie zusammen, die sich mit Einsatz und Umsetzung der 70:20:10-Formel beschäftigt. Warum? Weil es, so Will Thalheimer, ein Einzelstück ist. Obwohl die Formel heute in vielen Bildungsstrategien auftaucht, gibt es kaum Studien, die sich systematisch bzw. empirisch mit ihr beschäftigen.

Auch die vorliegende Studie („The 70:20:10 framework and the transfer of learning“) ändert an dieser Sachlage kaum etwas: Eine kleine Zielgruppe, ein sehr spezieller Kontext, eine qualitative Studie, basierend auf wenigen Interviews. Aber es fallen viele interessante Stichworte und Hinweise! 

Im vorliegenden Fall (den die Studie untersucht) wurde offensichtlich das 70:20:10-Framework genutzt, um Manager in Teilen der Öffentlichen Verwaltung Australiens in ihrer Rolle weiterzuentwickeln. Anschließend haben die Wissenschaftler ihre Interviewpartner (Senior Manager) gebeten, die Aktivitäten auf den drei Ebenen des 70:20:10-Frameworks (Experiential Learning, Social Learning, Formal Learning) zu beurteilen. Natürlich können die Ergebnisse dieser Studie nicht verallgemeinert werden. Aber sie zeigen unter anderem auf, dass eine holzschnittartige Übersetzung der 70:20:10-Formel in ein didaktisches Konzept kaum erfolgversprechend ist.

Das unterstreicht auch die folgende Zusammenfassung der Originalstudie:
„… we found that, despite many Australian public sector organizations implementing the framework, to date it is failing to deliver desired learning transfer results. This failure can be attributed to four misconceptions in the framework’s implementation:
(a) an overconfident assumption that unstructured experiential learning will automatically result in capability development;
(b) a narrow interpretation of social learning and a failure to recognize the role social learning has in integrating experiential, social and formal learning;
(c) the expectation that managerial behavior would automatically change following formal training and development activities without the need to actively support the process; and
(d) a lack of recognition of the requirement of a planned and integrated relationship between the elements of the 70:20:10 framework.”
(via Christoph Meier, der auch eine ausführliche Zusammenfassung des Blogbeitrags von Will Thalheimer geschrieben hat)
Will Thalheimer, Work-Learning Research/ Blog, 19. April 2019

26Apr/19

Erklärvideos als Forschungsgegenstand (1): Wann ist ein Erklärvideo ein Erklärvideo?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Justine Schöne ist Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In ihrem Beitrag diskutiert sie bestehende Definitionsversuche und Typologien (Karsten D. Wolf: Lehrfilme, Erklärvideos, Video-Tutorials, Performanzvideos), bevor sie fragt, nach welchen Kriterien man Erklärvideos beurteilen könnte. Sie bietet zum Beispiel an: Professionalität, Kontext, sprachliche Handlungen, Themen und Inhalte. Und die (1) im Titel deutet zumindest an, dass weitere Beiträge zum Thema folgen.
Justine Schöne, Blog, 26. April 2019

Bildquelle: StockSnap (pixabay)

26Apr/19

Coursera Turns 7: Celebrate With Us!

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Nachrichten, die uns von den MOOC-Plattformen des Geburtsjahres 2012 erreichen, sind unterschiedlich: Während Udacity sich wieder einmal neu justiert („Udacity restructures operations, lays off 20 percent of its workforce“), feiert Coursera, der weltweit größte Kursanbieter, seinen Jahrestag. Aber die Referenz an dieser Stelle soll dem Blogpost gelten, der „key global trends from each year“ kurz annotiert und mit entsprechenden Kursangeboten verbindet. Hier also die Trends:

2011: Rise of Machine Learning
2012: Power of Social Sharing
2013: Hello, Sharing Economy
2014: Spotlight on Lifelong Learning in a Changing World
2015: Unprecedented Demand for Data Scientists
2016: Coding as an Essential Skill for All
2017: Real-World Applications of Deep Learning
2018: The Year of Self-Care and Wellness
2019: AI Goes Mainstream

Coursera Blog, 25. April 2019

26Apr/19

Open University: Photos issued to mark 50th anniversary

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die britische Open University feiert Geburtstag, und Partner BBC hat zu diesem Anlass einige Milestones und Fundstücke zusammengestellt. Dabei geht es vor allem um die Zeitspanne zwischen 1969 und 2006, denn auch hier gilt: „The final OU programme was broadcast in 2006, by which time most of its content had moved to DVD and the internet.“ Mit vielen Fotos und Videoclips.

Bildquelle: Open University

BBC, 17. April 2019

26Apr/19

2019 Horizon Report

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auf die Preview des Horizon Reports, inzwischen herausgegeben von EDUCAUSE, bin ich vor einigen Wochen bereits eingegangen. Jetzt ist die finale Fassung da und öffentlich zugänglich (44 S., pdf). Der Horizon Report ist ja nach wie vor die Referenz für bildungstechnologische Trends, auch wenn der Fokus auf der Hochschullehre liegt und auch wenn die Vorhersagen zuweilen wenig spektakulär erscheinen mögen. So heißt es dieses Jahr beispielsweise, dass Mobile Learning und Analytics Technologies bald kommen werden („Time-to-Adoption Horizon: One Year or Less“).

Aber dafür gibt es immer wieder neue Rubriken. So dürfen dieses Jahr ausgewählte ExpertInnen erklären, wie sich einzelne Technologien über die Jahre entwickelt haben („Fail or Scale“). Bryan Alexander versucht zum Beispiel zu begründen, warum der Hoffnungsträger „Gaming and Gamification“ seit 2015 in den Vorhersagen nicht mehr auftaucht. Das ist ganz interessant.
EDUCAUSE, 23. April 2019

25Apr/19

CDU setzt Pläne für Mega-Weiterbildungsplattform aus

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch auf die Gefahr hin, dass dieser Blog zum Newsticker wird: Dem Handelsblatt ist zu entnehmen, dass die Pläne zu MILLA nicht mehr zentral verfolgt werden und im Sommer 2019 in einer „nationalen Weiterbildungsstrategie“ aufgehen sollen. Ein Reibungspunkt soll die mit MILLA verknüpfte Einführung von Qualitätsstandards für Weiterbildungsangebote gewesen sein. Schade – aber nicht, weil MILLA nicht kommt, sondern weil die Diskussion um die Zukunft der Weiterbildung einen interessanten Anknüpfungspunkt verloren hat.
Barbara Gillmann, Handelsblatt, 25. April 2019

Bildquelle: Ankush Minda (Unsplash)

24Apr/19

Migros Klubschule befindet sich im Krebsgang – auch wegen Konkurrenz auf Social Media

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Unsere Schweizer Nachbarn haben die gleichen Probleme: Die klassischen Weiterbildungsanbieter – in diesem Fall die Migros Klubschule – müssen sich einer verstärkten Online-Konkurrenz stellen. Im Beitrag wird sogar ein neuer Mitspieler eingeführt: das Business-Netzwerk LinkedIn. Und was unternimmt die Klubschule? Man setzt auf das Bedürfnis der Teilnehmer, sich weiterhin vor Ort auszutauschen, punktet mit Trend-Themen wie „Klingonisch lernen“ (?!), will aber trotzdem das Angebot an Online-Kursen weiter ausbauen.
Benjamin Weinmann, Aargauer Zeitung, 24. April 2019   

24Apr/19

Online Course: Innovation Management

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Inzwischen ist es ja etwas ruhiger um MOOCs geworden. Was aber auch heißt: Unternehmen haben verschiedene Wege ausgekundschaftet, mit den neuen Formaten des Online-Lernens umzugehen. Einige wie zum Beispiel SAP haben eigene MOOC-Plattformen entwickelt; andere wie z. B. Swisscom führen interne MOOCs durch; und wiederum andere nutzen die entstandenen Kurs-Bibliotheken, um die eigenen Curricula zu ergänzen. Bayer wiederum hat zusammen mit St. George´s University of London gleich einen offenen MOOC entwickelt. Über FutureLearn, der MOOC-Plattform der Open University, können sich Interessierte anmelden. Der 3-wöchige Kurs „Managing Innovation: Learning to Prototype for Business” hat gerade, am 22. April 2019, begonnen.

Zwar bewirbt Bayer den Kurs auf den eigenen Karriere-Seiten. Aber meine Neugiere, etwas über das „wie & warum“ zu erfahren, wird dort nicht befriedigt.
Bayer, 22. April 2019

24Apr/19

Neue Lernwelt durch VR-Technologie

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Jonathan Harth, Lehrender an der Uni Witten/Herdecke, hat mit Studierenden Virtual Reality untersucht, konkret: „Es ging um das Erlernen von Anatomiekenntnissen. Wir haben verglichen, wie das Erlangen von Wissen durch analoge Quellen, beispielsweise durch Lehrbücher, im Gegensatz zum Lernen im VR-Bereich funktioniert.“

Die Ergebnisse sind eher vorläufiger Art und können kaum hochgerechnet werden: So lieferte das Lernen mit VR zum Beispiel rein statistisch keine besseren Lernergebnisse. Doch die Studierenden schätzten das neue Lernen, fanden es „konzentrierter und intensiver“. Wie immer ist weitere Forschung notwendig. Und vielleicht auch eine Schärfung der Fragestellungen („visuelle Lerntypen“?) Aber es mangelt nicht an Ideen …
CHECK.point eLearning, 22. April 2019 

Bildquelle: Hammer & Tusk (Unsplash)