Category Archives: Jochen Robes

10Mai/19

To Improve Education – Focus on Pedagogy Not Technology

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Zugegeben, der Ruf „Focus on Pedagogy Not Technology“ ist nicht besonders neu oder originell. Aber Mike Sharples (Open University/ UK) verbindet ihn mit dem Hinweis auf die „‚big four‘ overarching pedagogies“: „feedback for learning, cooperative learning, visible learning and personalized learning“. Diese Prinzipien sollten auch, so der Autor, den Einsatz neuer Bildungstechnologien leiten. Eine gute Strukturierungshilfe, wie ich finde.

„Giving a student immediate feedback on performance, especially in online learning, is one of the most effective ways of improving retention and exam scores. Cooperative learning – through group projects and collaborative research – is the great success story for education of the past fifty years. It works best when students have shared goals, know when and how to contribute, share rewards, and can reflect on their progress. Visible learning involves students setting explicit goals, the teacher seeing how each student is progressing, and each student understanding what the teacher requires. Personalized learning works best when students have group as well as personal tasks, the classroom is designed to support personalized acitivty, and students can discuss their performance.“

Mehr von Mike Sharples gibt es auf der Online Educa, der OEB2019. Oder in seinem neuen Buch: „Practical Pedagogy: 40 New Ways to Teach and Learn“. Ich habe es mal auf meine Leseliste genommen.
Mike Sharples, oeb Insights, 10. Mai 2019

10Mai/19

Digital_Learning: Meetups 2019 – Seeheim-Jugenheim

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Am Mittwoch fand ja der Auftakt in einer Reihe von Netzwerktreffen statt, denen wir den Namen „Digital_Learning: Meetups“ gegeben haben. Gastgeber waren die Lufthansa und ihr Trainingszentrum in Seeheim-Jugenheim. Wir durften 25 interessierte Teilnehmer begrüßen, die auch schnell in einen lebhaften Austausch eingestiegen sind. Vorher haben wir als Initiatoren (Lutz Goertz/ mmb Institut, Volker Zimmermann/ NEOCOSMO, und ich) noch einige Impulse rund um aktuelle Trends und Entwicklungen in die Runde geworfen.

Im zweiten Teil des Treffen erzählte übrigens Holger Loop (Lufthansa), wie das Unternehmen sich gerade auf den Weg gemacht hat, die konzernweiten Lernangebote und -prozesse den aktuellen Anforderungen anzupassen. „OneLearning“ ist der Titel dieser strategischen Initiative. Stichworte seines Werkstattberichts waren unter anderem: Learning Policy, Learning Experience, KI, LinkedIn Learning und Mitbestimmung. Eine kurzweilige Runde, die wir am 22. Mai in Hamburg bei Airbus fortsetzen wollen.
Jochen Robes, SlideShare, 10. Mai 2019

 

09Mai/19

OECD Skills Outlook 2019

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In der Zusammenfassung dieser aktuellen OECD-Studie wird betont, wie wichtig es ist, dass alle Bevölkerungsgruppen von den Möglichkeiten und dem Potenzial der Digitalisierung profitieren. Es geht um Kompetenzen und Kompetenzentwicklung. Investitionen in Bildung und Bildungssysteme sind notwendig. Ein Scoreboard zeigt an, wo die einzelnen OECD-Länder heute stehen und wie sie auf die Herausforderungen vorbereitet sind.

Unter dem Stichwort „Strategien zur Kompetenzentwicklung“ hebt die Zusammenfassung dann folgende Punkte hervor:
– Die Digitalisierung bringt viele neue Lernmöglichkeiten mit sich.
Hier heißt es: „Open Education und frei zugängliche Massen-Online-Kurse (Massive Open Online Courses – MOOC) bieten neue Möglichkeiten, Wissen zu erwerben und zu verbreiten sowie ein Leben lang Kompetenzen weiterzuentwickeln. Hochqualifizierte Erwachsene mit hohem Bildungsabschluss nutzen MOOC jedoch nach wie vor mit größerer Wahrscheinlichkeit als geringqualifizierte Erwachsene, d. h. deren Kompetenzentwicklungspotenzial könnte noch stärker ausgeschöpft werden.“

– Politikmaßnahmen müssen lebenslanges Lernen in sämtlichen Lebensbereichen für alle fördern.
– Politikmaßnahmen müssen auch die räumlichen Folgen der Digitalisierung mildern.
– Die Politikanstrengungen müssen koordiniert werden.

Überhaupt fällt auf, dass die Stichworte „Open Education“ und „MOOCs“ gleich zweimal fallen. Mehr gerne nach einem Blick in die Studie (350 Seiten).
OECD iLibrary, 9. Mai 2019

09Mai/19

If You Like It Then You Better Put a Badge On It

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Autor beschreibt Digital Badges wie folgt: „… microcredentialing that serves as an online representation of the skills a learner has developed.“ Aus seiner Sicht antworten Digital Badges auf die Bedürfnisse der Generation Z:

– Creating Transparency Around Career Goals
– Making Learning More Social
– Making Proof Portable

Der letzte Punkt hat Charme: Zertifikate sind nicht irgendwo auf der Lernplattform des Arbeitgebers abgelegt, sondern sie gehören den Lernenden, die selbst über ihre Verwendung entscheiden. Netzwerke wie LinkedIn oder Xing wären eine naheliegende Option. Das Unternehmen des Autors, Credly, bietet solche Lösungen an.
Jonathan Finkelstein, Chief Learning Officer, 9. Mai 2019

Bildquelle: tatica (Open Clip Art Library)

08Mai/19

Synergien als Zielperspektive für den Einsatz von digitalen Kompetenznachweisen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Community Working Group „Kompetenz-Badges” beim Hochschulforum Digitalisierung berichtet in diesem Beitrag von Gesprächen mit Vertretern aus Unternehmen und Hochschulen sowie mit Open Badge-Pionieren. Wenn ich versuche, aus den ausführlichen Gesprächsprotokollen die zentralen Fragen herauszufiltern, dann komme ich auf folgende Punkte:

  • Wenn wir die Vorgaben des lebenslangen Lernens ernst nehmen und uns an vielen, neuen Stellen und auf vielen, neuen Wegen – im Alltag, im Beruf, online, selbstgesteuert – weiterbilden, brauchen wir da nicht eine neue „Währung“, um uns über die so erworbenen Kompetenzen schnell und sicher zu verständigen? 
  • Wenn wir das bejahen: Können digitale Kompetenznachweise (Badges) diese neue Währung bilden?
  • Und ist es möglich, bei ihrer Entwicklung und Nutzung an einem Strang zu ziehen? 

Ich bin mir im Moment schon bei der Antwort auf die erste Frage, gerade mit Blick auf das Online-Lernen, nicht sicher. Ich glaube nicht, dass  Anbieter auf diesem Markt mit ihren Angeboten auf Spielregeln und Standards warten werden.
Ilona Buchem, Hochschulforum Digitalisierung, 8. Mai 2019

Bildquelle: Jakob Owens (Unsplash)

08Mai/19

Neues Profil der Personalentwickler: Vom Anbieter zum Ermög­licher

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Es wird erwartet“, schreibt Christoph Meier (scil), „dass L&D agiler und flexibler arbeitet, Orientierung zu neuen Kompetenzerfordernissen bietet, neue Formate für die Entwicklung von Kompetenzen einführt und neue, leistungsfähige Technologien auch für das effiziente Erbringen und Nutzen von Bildungsdienstleistungen einsetzt.“ Das bedeutet, dass L&D sich zukünftig nicht nur aus Programmmanagern, Trainern und LMS-Administratoren zusammensetzen wird. Neue Rollen und Aufgaben zeichnen sich heute bereits ab, zum Beispiel:

– Lern-Infrastruktur-Architekten …
– Experten für Wissens- und Kompetenzdiagnostik …
– Kuratoren von Lernressourcen/ Lernmaterialien …
– Designer immersiver Lernumgebungen …
– Experten für Learning Analytics …

Der Artikel ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse zweier Studien, die das scil (Swiss Competence Centre for Innovations in Learning) im letzten Jahr durchgeführt hat.
Christoph Meier, Haufe.de, 15. April 2019

Bildquelle: Web Donut (Unsplash)

07Mai/19

eLearning Journal: eLearning AWARD 2019

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Bevor ich es vergesse: Mit dem eLearning AWARD zeichnet das eLearning Journal jährlich „innovative Projekte mit Vorzeigecharakter“ aus. In diesem Jahr wurden von einer Fachjury, über deren Zusammensetzung ich keine weiteren Informationen gefunden habe, Projekte in 57 Kategorien (!) prämiert. Man darf deshalb vermuten, dass zuerst der Preisträger da war und anschließend die Kategorie geschaffen wurde. Denn erst mit der Dokumentation der Gewinnerprojekte fallen Kosten an.

Aber zur Sache: Die Kategorien reichen von „360°-Lernwelt“ bis „Workplace Learning“, die Projekte sind kurz und übersichtlich (Ausgangssituation, Projektziele, Projektergebnis) beschrieben. Die E-Learning-Beispiele stammen unter anderem von Rewe, BASF, TUI, ERGO, Bayer, Commerzbank, Miele und vielen anderen Unternehmen und Organisationen. Die Liste der aufgeführtem Anbieter bildet einen repräsentativen Querschnitt der deutschsprachigen E-Learning-Branche. Und die Lösungen? Vielleicht nicht immer die Innovativsten, aber für die beteiligten Unternehmen und ihre Zielgruppen sicher in jedem Fall eine neue Erfahrung.

Kurz: Wer wissen will, wie E-Learning jenseits der Trends und Buzzwords heute an vielen Orten gelebt wird, findet hier einen guten Überblick.
eLearning Journal, 2019

07Mai/19

500 Days of Duolingo: What You Can (and Can’t) Learn From a Language App

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein Artikel, den ich mit einem kleinen Augenzwinkern hier verlinke: Natürlich kann niemand ernsthaft glauben, heute (!?) nur mit Hilfe einer App eine Fremdsprache erlernen zu können. Aber der Autor wollte zumindest schauen, wie weit er kommt. Ein Selbstversuch also. Dafür hat er sich drei Apps – Duolingo, Memrise und Babbel – ausgesucht. Und er hat sich wirklich näher mit den Funktionen dieser Apps auseinandergesetzt und beschreibt sie im Artikel ausführlich. Das ist wirklich interessant. Die Erkenntnis, zu der ihn das Experiment geführt hat, ist wiederum wenig überraschend:

„The short answer is that you can definitely learn some things from an app, but if you want to become fluent in a language — or even conversational — they won’t be enough.“

Wobei er aus meiner Sicht, die Möglichkeiten von Apps (bzw. Online-Angeboten generell) unterschätzt, die Kommunikation und den Austausch mit anderen zu unterstützen.
Eric Ravenscraft, New York Times, 4. Mai 2019

Bildquelle: sgrunden (Pixabay)

 

06Mai/19

Dem Anschein nach

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Gabi Reinmann, Professorin für Lehren und Lernen an Hochschulen an der Universität Hamburg, fragt: „Wo bleiben Begriffsarbeit und Theorie in der Forschung zur Digitalisierung im Lehren und Lernen?“ Anlass zur Frage sind zwei aktuelle Artikel: im einen wird ein Theoriedefizit in empirischen Beiträgen konstatiert, im anderen die Unterscheidung von „learning“, „teaching“ und „education“ vorgeschlagen. Mehr bei Gabi Reinmann oder in den Artikeln selbst.

„Mir scheinen diese beiden kritischen Beiträge auch für die aktuelle deutschsprachige Auseinandersetzung mit der „Digitalisierung“ etwa in Studium und Lehre treffend. Mit der Verdrängung von Begriffen wie E-Learning oder Blended Learning (siehe dazu allerdings auch hier) und deren Ersatz durch „Digitalisierung“ ist zumindest für didaktische Fragen letztlich nichts gewonnen außer dem Anschein, dass man sich nun auf einen neuen bzw. innovativen Weg begeben habe.“
Gabi Reinmann, Hochschuldidaktik, 5. Mai 2019

02Mai/19

„Ich bin Head of HR nur für die Visitenkarte“

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich verlinke diesen Artikel, ein Interview mit Heike Ehmann (Mymuesli), weil er zwei Reizworte enthält: Holakratie und Lernende Organisation. Beide stehen bei Mymuesli in direkter Verbindung. Die Erfahrungen, die man dort mit der Einführung und Praxis einer neuen Unternehmensstruktur gewinnt, versetzen Organisation und Mitarbeitende in einen andauernden Lernprozess. Selbstorganisiertes Arbeiten und Lernen ist ein Leitmotiv. Leider fehlt es dem Interview an Raum, um etwas mehr von dieser „anderen“ Praxis zu zeigen. Und einige Bilder, wie zum Beispiel das der Organisation als Organismus, sind mir fremd.
Haufe Online Redaktion, Interview mit Heike Ehmann, 29. April 2019 

Bildquelle: Dylan Gillis (Unsplash)