Category Archives: Jochen Robes

27Jun/19

Micro Learning in Unternehmen in digitaler Form beliebter

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eigentlich ist Microlearning ja ein Kunstwort, das zu vielen verschiedenen Lesarten einlädt: Es meint Lernende, die nur noch in kurzen Etappen lernen wollen (Aufmerksamkeitsspannen!). Es meint Formate, die einen begrenzten Umfang besitzen (Video-Tutorials!). Es meint Situationen, in denen wir nur über mobile Endgeräte auf Ressourcen zugreifen können (mobile Learning!). Und sicher noch Einiges mehr. Ich möchte noch in die Runde werfen: Es gibt heute ein starkes Bedürfnis, auf Fragen oder Probleme schnell kurze Antworten oder Hilfen zu bekommen. Und eine technische Infrastruktur (Internet, mobile Endgeräte), die es erlaubt, dieses Bedürfnis zu bedienen. Die Begriffe, die diese Entwicklung beschreiben wollen, sind immer irgendwie schief, weil sie mehr wollen.

So weit, so gut. In dieser Studie aus Österreich, die auf Haufe.de zitiert wird, finden wir offensichtlich alle Lesarten. Hier ist Microlearning auch eine Form der Personalentwicklung, auch wenn es sich am Ende nur um Videotutorials dreht. Aber vor allem geht es um die Botschaft, dass Unternehmen das Potenzial von Microlearning noch lange nicht gehoben haben.
Haufe.de, 27. Juni 2019

Bildquelle: LinkedIn Sales Navigator (Unsplash)

27Jun/19

Google Beefs up Classroom, Begins Certifying Students

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch Google setzt auf Bildung. Der Artikel fasst zusammen: „Google announced enhancements to Classroom, a new Chromebook App Hub, and certification program for students. These updates should lead to more robust learning tools for both teachers and their students.“ Es folgt ein kurzes Update der einzelnen Aktivitäten. Das sollte man im Auge behalten. Es geht dabei nicht nur um Lerntechnologien, sondern um eine wachsende Zahl von Online-Kursen und Zertifikaten (siehe „Google’s Growing IT Certificate“, Inside Higher Ed).
Getting Smart Staff, Getting Smart, 26. Juni 2019

26Jun/19

Video-Epilog: Vom E-Learning zur Digitalisierung – Mythen, Realitäten, Perspektiven

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch wenn es in Teilen ein interner Dialog der GMW (Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft) ist, der vor allem die Hochschulen und die Hochschullehre im Blick hat: das Nachdenken über Begriffe wie E-Learning, Blended Learning oder technologie-unterstütztes Lernen ist ja nicht nur auf einen Bildungssektor begrenzt. Zudem weist Peter Baumgartner im Gespräch mit Reinhard Bauer noch auf einen interessanten Punkt hin: Auf der einen Seite sollen Hochschulen ja näher an die Arbeitswelt herangeführt werden (Stichwort „Kompetenzorientierung“), aber auf der anderen Seite bietet diese Arbeitswelt immer weniger Fix- bzw. Orientierungspunkte (Stichwort „Future Skills“).
Klaus Himpsl-Gutermann, Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW), 18. Juni 2019

25Jun/19

Coursera’s Monetization Journey: From 0 to $100+ Million in Revenue

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eine interessante Geschichte, die Dhawal Shah hier nacherzählt. Sie beginnt im Januar 2012 mit einem Mission Statement: ”We are committed to making the best education in the world freely available to any person who seeks it.” Leider fehlte 2012 noch ein Geschäftsmodell. Also wurden unzählige Versuche unternommen, das Kursangebot – am Anfang ist noch von MOOCs die Rede – zu monetarisieren. Bis heute zählt Dhawal Shah 25 Stationen, an denen in irgendeiner Form neue Angebote geschnürt wurden. Für 2016 hält er schließlich fest:

„By this point, the original MOOC model (involving free courses, large numbers of people who would take a course at the same time, and free certificates) had practically disappeared. Over the past several years, Coursera had removed free certificates, put graded assignments behind paywalls, adopted a subscription model for payment, switched to an on-demand model for course delivery, and increased the monetizable content on the platform by soliciting bids from universities.“

Für 2018 Jahr kann Coursera Einnahmen in Höhe von 140 Millionen Dollar verzeichnen. Und 2019 wurden in der jüngsten Finanzierungsrunde noch einmal 103 Millionen Dollar eingesammelt. Alles richtig gemacht?
Dhawal Shah, Class Central MOOC Report, 22. Juni 2019

Bildquelle: Class Central

25Jun/19

Der maschinelle Weg zum passenden Personal. Zur Rolle algorithmischer Systeme in der Personalauswahl

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass algorithmische Systeme zukünftig in allen Bereichen des Personalmanagements eingesetzt werden. Am intensivsten, wen wundert’s, wird ihr Einsatz in der Personalauswahl diskutiert. Insofern lohnt der Blick in diese Studie, denn die Fragen, Chancen und Risiken, die mit dem Einsatz von Algorithmen verbunden sind, werden sich auch in Personalentwicklung und Weiterbildung stellen. Die Bertelsmann Stiftung beschäftigt sich ja an verschiedenen Stellen mit dem Thema KI und Algorithmen. In diesem Kontext von Projekten, Workshops und Diskussionsrunden ist auch der vorliegende einführende Überblick entstanden.

Was bietet die Studie nun? Sie umfasst folgende Kapitel: 1. Automatisierung im Personalwesen: Anwendungsbereiche und Beispiele, 2. Chancen und Risiken algorithmischer Systeme im Personalwesen, 3. Transparenz und Nachvollziehbarkeit, 4. Veränderungen im Berufsbild Personaler.

Als Teaser einige Stichworte aus den Kapiteln: „Wettrüsten“ von Bewerber:innen und Recruiter:innen; Qualitätssiegel für Recruiting-Algorithmen; „ein schlechter automatisierter Prozess bleibt ein schlechter Prozess …“ (S. 13); „algorithmische Systeme sind von Menschen gemacht und somit nie fehlerfrei“ (S. 15); „Personaler, macht euch auf, die Algorithmen zu verstehen!” (Aufruf eines Workshop-Teilnehmers, S. 23).

Und ein kurzes Zitat mit unmittelbarem Bezug zur Personal- und Organisationsentwicklung: „Wenn die richtigen Mitarbeiter:innen gefunden sind, haben die Algorithmen ihren Job im Personalbereich noch nicht getan. Auch für Personal- und Organisationsentwicklung wird Software zunehmend an Bedeutung gewinnen. Zwei Beispiele: Peakon14 etwa misst, wie zufrieden und wie produktiv Mitarbeiter:innen auf ihren aktuellen Stellen sind und macht Vorschläge für Verbesserungsmaßnahmen. Tandemploy15 wiederum hat sich auf die effektive Vernetzung und Teamzusammensetzung innerhalb von Unternehmen spezialisiert.“ (S. 12)
Tobias Knobloch und Carla Hustedt, Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), Juni 2019

24Jun/19

Lernraumgestaltung im digitalen Wandel II – ein Interview mit Inka Wertz

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Über Lernräume wird derzeit an vielen Stellen diskutiert. Bibliotheken sollen „Dritte Orte“ werden. Unternehmen und ihre Mitarbeitenden sollen sich in „Lern- und Experimentierräumen“ mit neuen Arbeitsformen auseinandersetzen. Und Workshopräume sollen den Prinzipien des Design Thinking folgen. Und die Hochschulen?

In diesem Beitrag wird dafür geworben, den „ganzen Campus als Lernraum“ zu denken, ganzheitlich zu planen und Flexibität groß zu schreiben. Inka Wertz (HIS Institut für Hochschulentwicklung, Hannover) wirft dann noch virtuelle Labore, die verstärkte Arbeit in Kleingruppen, Bibliotheken im Wandel sowie eine Öffnung nach Außen in die Diskussion. Doch mein Lieblingsbegrifff lautet: „ansteigendes Gestühl“.
Anne Prill, Interview mit Inka Wertz, Hochschulforum Digitalisierung, 3. Juni 2019

Bildquelle: Nathan Dumlao (Unsplash)
 

21Jun/19

openSAP – The Numbers Behind the Courses

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auf der Webseite heißt es: „Seit 2013 bietet openSAP kostenlose MOOCs (Massive Open Online Courses) für alle an, die daran interessiert sind, sich zu den neuesten Innovationen der SAP auszubilden und zu lernen wie man im digitalen Zeitalter besteht.“ Clemens Link hat jetzt in einem Beitrag einige Daten zur Nutzung von openSAP veröffentlicht. Wir erfahren zum Beispiel, dass im Mai 2019 über 820.000 Lernende auf openSAP angemeldet waren. Er präsentiert aber darüber hinaus auch Überlegungen zur MOOC-Statistik, etwa zur Frage, auf welche Nutzergruppe sich die berühmten „completion levels“ beziehen sollen: auf alle, die sich für einen Kurs angemeldet haben (aber nie den Kurs gestartet haben), oder nur auf die aktiven Nutzer oder … Dieser Teil ist dann eher für den inneren Kern der MOOC-Community.
Clemens Link, SAP Community Blogs, 20. Juni 2019    

21Jun/19

Vom Unbehagen mit „den Bibliotheken‟ von Aat Vos

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Sind die neuen Bibliotheken vielleicht gar nicht so offen, wie alle meinen, sondern vor allem für den Geschmack einer gut-situierten Schicht gebaut? Ähneln sie nicht alle höherpreisigen Coffeeshops und Co-Workingspaces? Braucht es für die Entwicklung von Bibliotheken vielleicht etwas weniger Design und Design Thinking und etwas mehr Soziologie bzw. den soziologischen Blick?

Diese und weitere Fragen stellt der Bibliothekswissenschafter Karsten Schuldt. Das laute Nachdenken führt ihn zu Pierre Bourdieu, Henri Lefebvre, Jürgen Habermas und Ray Oldenburg. Lesenswert!

„Zusammengefasst: Ich habe ein grossen Unbehagen mit den neu gebauten Bibliotheken, die aktuell durch die bibliothekarischen Publikationen als neu und zukunftsweisend gereicht werden. Und mit etwas Theorie scheint mir das Unbehagen mehr als eine rein subjektive Abneigung. Mir scheint sogar, ungewollt aber doch real, hat man hier Räume gebaut, die noch mehr ausgrenzen, als man das schon von „langweiligen Bibliotheksräumen‟ vermutet hat. Stimmt das? Das müsste empirisch überprüft werden. (Aber man kann es erst überprüfen, wenn man den Verdacht äussert und zeigt, wieso es so sein könnte – was ich hier versuche.)“ (via Joachim Sucker)
Karsten Schuldt, Bibliotheken als Bildungseinrichtung, 19. Juni 2019

Bildquelle: geralt (pixabay)

20Jun/19

Can Khan Academy Scale to Educate Anyone, Anywhere?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Case Study-Methode ist ja das Herzstück von Harvard. Bill Sahlman hat jetzt eine Case Study über die Khan Academy geschrieben, gegründet 2007 von Salman Khan und eine der erfolgreichsten Lernplattformen weltweit. Ihre Mission: „… to provide a free world-class education for anyone, anywhere.“ Es ist die zweite Case Study über die Khan Academy. Die erste wurde 2012 veröffentlicht, und die zweite beschäftigt sich mit der Entwicklung eines kleinen Teams von enthusiastischen Pionieren, allen voran Salman Khan, zu einer Company mit 180 Mitarbeitern. Kurz: Es geht um „Scaling“, um strategisches Handeln und die Einführung von Strukturen und Prozessen. Dafür kam Ginny Lee an Bord, erfolgreiche Managerin in einem Software-Unternehmen.

Die Case Study kostet 8,95 Dollar, aber das ausführliche Interview mit Bill Sahlman steht als Text und Podcast offen im Netz.
Brian Kenny, Interview mit Bill Sahlman, Harvard Business School Working Knowledge, 18. Juni 2019

19Jun/19

Search engines as research tools, yay or nay?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der Beitrag gehört zweifelsohne in die Rubrik „digitale Kompetenzen“. Verschiedene Punkte werden sortiert: Googlen wir, um schnell Informationen zu erhalten oder um systematisch Wissen aufzubauen? Während in der analogen Welt hier Bibliotheken eine wichtige Aufgabe in der Systematisierung von Ressourcen übernehmen, liefern online SEO und SEM die bestimmenden Kriterien für die Präsentation von Ergebnissen. Die Aufgaben für Lehrende: Kritisches Denken vermitteln und an Tools zur Recherche wissenschaftlicher Quellen erinnern.
Sofía García-Bullé, Observatory of Educational Innovation,  Tecnológico de Monterrey, 12. Juni 2019

Bildquelle: Christian Wiediger (Unsplash)