Category Archives: Jochen Robes

13Jan/20

[workshop] Learning Management Systeme und Open Educational Resources #LMS #OER #tugraz

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Hinter diesem Link stecken zwei mächtige Präsentationen, die Martin Ebner letzte Woche mit nach Luzern ans Institut für Kommunikation & Führung (IKF) genommen hat. Wer sich also für Learning Management Systeme (39 Slides) und/ oder Open Educational Resources (90 Slides) interessiert, findet hier jede Menge Stoff. Wer damit noch nicht genug hat, den erinnert der Autor an das „Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien“. Sicherheitshalber.
Martin Ebner, E-Learning Blog, 11. Januar 2020

10Jan/20

Situiertes Lernen und Communities of Practice — Teil 2

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Den ersten Teil habe ich verpasst. Der zweite, hier verlinkte Beitrag führt noch einmal in das Konzept des situierten Lernens und seine Vorteile ein. Situiertes Lernen, so Siegfried Lautenbacher und Alexander Klier (Beck et al.), findet in der Arbeitspraxis statt, baut auf dem gemeinsamen Handeln der Menschen auf und wird von ihnen selbst mit konkreten Anwendungsfällen gefüllt.

Wie „situiertes Lernen“ aussehen kann, beschreiben sie anschließend ausführlich am Beispiel eines Konzepts einer Multiplikator:innen-Ausbildung („SmartGuides“) bei einem großen Luftfahrtkonzern (Swiss International Air Lines). „Statt zentral organisierten E-Learnings oder gar Classroom Trainings basiert es darauf, in der Fläche ein Netzwerk von “Peers” — also Kolleginnen und Kollegen, keine “Trainer” — aufzubauen, die als Rollenvorbilder agieren, in ihrem Umfeld das neue Arbeiten mit Office 365 vorleben und ihre Peers zum Beispiel mit konkreten Anwendungsfällen in Richtung Digitale Zusammenarbeit aktivieren.“

Zum vorliegenden Konzept des situierten Lernens gehörte auch der Aufbau von Communities of Practices, in denen sich die 500 SmartGuides des Konzerns zusammenfinden und – über die Multiplikator:innen-Ausbildung hinaus – austauschen sollten. Beide Konzepte sind aufgegangen, aber (natürlich) nicht ohne Abweichungen von der Ideallinie. Auch auf diese Erkenntnisse gehen Siegfried Lautenbacher und Alexander Klier ein. Und sie stehen für Nachfragen auf der LEARNTEC zur Verfügung, zum Beispiel hier.
Siegfried Lautenbacher und Alexander Klier, Beck et al., 3. Januar 2020 

Bildquelle: StartupStockPhotos (pixabay)

09Jan/20

Education NewsCast 068 – Digitale Weiterbildung – Basics: Social Learning

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Nach Blended Learning nun Social Learning: Thomas Jenewein und Christoph Haffner, beide SAP, geben in dieser ersten Episode im neuen Jahr einen Überblick über ein weiteres Basiskonzept der Weiterbildung bzw. digitalen Bildung. Dabei spielen sie sich verschiedene Bälle zu: Sie versuchen sich an einer Definition, betten die Lernform in Konzepte wie das 70:20:10-Modell, den Connectivism und Working Out Loud ein, schlagen den Bogen zu Plattformen und Tools, erzählen von Projekten aus der SAP-Community und schließen mit Pro’s und Con’s sowie persönlichen Tipps.  

Mein kurzes Fazit: Social Learning ist ein schwieriges Thema. Man kann es auf Lernformen beziehen, die in Präsenz oder im virtuellen Raum stattfinden und die – in irgendeiner Form – auf Austausch setzen. Man kann aber auch konstatieren, dass alle Lernprozesse sozialer Natur sind (auch wenn mir hier und jetzt niemand gegenübersitzt, ist der Kontext immer sozialer Natur).

Vielleicht ist es an dieser Stelle hilfreich, stärker mit einigen Unterscheidungen zu arbeiten, um die Qualität von Social Learning in verschiedenen Kontexten herauszuarbeiten: unterschieden werden könnte zum Beispiel zwischen formalen und informellen Lernprozessen, zwischen pädagogischen Konzepten der Informationsvermittlung und des Erfahrungsaustauschs, zwischen dem Austausch in „Work Teams“, „Communities of Practice“ und „Social Networks“ (Harold Jarche).
Thomas Jenewein und Christoph Haffner, Education NewsCast 068, 6. Januar 2020

08Jan/20

Leistungsfähiger dank Achtsamkeits-Training

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein interessantes Gespräch über ein interessantes Stichwort: Achtsamkeit als Gegengewicht zur Digitalisierung, die achtsame Hochschule als Kehrseite der digitalen Hochschule. Mike Sandbothe, Professor an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, berichtet über erste Erfahrungen, die im Modellprojekt „Achtsame Hochschulen in der digitalen Gesellschaft“ gesammelt wurden. Stichworte sind zielgruppenbespezifische Angebote, die curriculare Einbettung sowie die methodische Umsetzung. 3.000 Menschen haben die verschiedenen Achtsamkeitsformate 2018/ 2019 erreicht. Ein bundesweites Hochschulnetzwerk ist im Entstehen.

Mike Sandbothe: „Durch die Digitalisierung haben sich die Anforderungen an Menschen verändert und intensiviert. Um dieser Situation gerecht zu werden, brauchen wir heute vermehrt Fähigkeiten, die in der digitalen Kultur nicht mehr automatisch verankert sind. Achtsamkeit stärkt nachweislich die Aufmerksamkeit, die Konzentration, die Kreativität, das Gesundheitsbewusstsein und reduziert Stress. Als Teil einer universellen Bildung kann Achtsamkeit unsere Gesellschaft grundlegend verändern.“
Claudia Krapp, Interview mit Mike Sandbothe, Forschung & Lehre, 29. Dezember 2019

Bildquelle: Simon Migaj (Unsplash)

08Jan/20

Lernkultur in Unternehmen – wie man sie messen und gestalten kann

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Über diesen Artikel bin ich heute eher zufällig gestolpert. Er spricht einen wichtigen Punkt an: Kann man die Lernkultur eines Unternehmens messen? Hier verweisen die AutorInnen auf einen 2003 entwickelten Fragebogen „Dimensions of the Learning Organization Questionnaire“ (DLOQ). Er umfasst sieben Dimensionen:

– Kontinuierliches Lernen
– Nachfragen und Austausch
– Zusammenarbeit und Lernen im Team
– Erfassen und Sichtbarmachen des Lernens
– Befähigung der Beschäftigten
– Lernförderliche Führung
– Vernetzung des Unternehmens

Insgesamt beinhaltet der Fragebogen 21 Aussagen (drei je Dimension). Im Artikel wird ein Einsatz des Fragebogens vorgestellt und die dabei erzielten Ergebnisse interpretiert. Die aufgeführten Dimensionen decken auf den ersten Blick wichtige Stellhebel des Lernens in Unternehmen ab. Die erzielten Ergebnisse klingen auch im Branchenvergleich nachvollziehbar und plausibel, obwohl die Fallzahl (N = 205) nicht groß war.

Andererseits lassen die Dimensionen viel Spiel bei der Ausgestaltung vor Ort und ihrer Wahrnehmung durch die Befragten. „Lernen“ und „Lernkultur“ sind halt sehr dynamische Spielfelder. Wenn der DLOQ jedoch weniger dazu dient, valide Branchenvergleiche vornehmen zu wollen, und mehr dazu, einen Ausgangspunkt für Veränderungsprozesse im einzelnen Unternehmen zu gewinnen, kann man mit Unschärfen gut leben.

Ich werde mal versuchen, einen Blick auf den gesamten Fragenbogen zu werfen und weitere Einsatzberichte zu finden. Noch ist etwas Platz auf meiner Aufgabenliste …
Timo Kortsch, Hilko Frederik Klaas Paulsen und Simone Kauffeld, Wirtschaftspsychologie aktuell, 2/ 2019 (via ResearchGate)

Bildquelle: Wirtschaftspsychologie aktuell

07Jan/20

Pädagogik der Bevormundung

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In der FAZ sind noch im alten Jahr zwei Artikel erschienen, die sich mit digitaler Bildung beschäftigt haben: „Der Bildungsferne Campus“ von Ralf Lankau und die Replik von Jürgen Handke, „Wege aus der digitalen Steinzeit“. Markus Deimann hat beide Artikel gelesen und kommt zu dem Schluss: In beiden Fällen finden sich deutliche Spuren einer Pädagogik der Bevormundung. Wirkliche Mitbestimmung des Lernenden, wirkliche Beteiligung an der Erstellung von Lerninhalten und an der Gestaltung der Lernprozesse findet nicht statt. Kurz: „Das hierarchische Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden wird also nicht aufgelöst. Es bleibt dabei, dass die Lehrperson im Vorfeld festlegt, wann Inhalte zu vermitteln und wann zu vertiefen sind.“

Auch wenn ich Markus Deimann gerne auf dem Pfad einer Pädagogik, „die nicht bevormundet, sondern emanzipiert“, folgen möchte. Es bleibt etwas, was auch seine kurzen Beispiele nicht ausräumen können und was Gabi Reinmann einmal ein „auszuhaltendes Spannungsverhältnis“ genannt hat: „Es gehört zu den Antinomien der Pädagogik und Didaktik, dass man Selbstbestimmung zum Ziel hat, aber auf dem Weg dahin allein mit Selbstbestimmung nicht auskommt.“
Markus Deimann, MERTON – Onlinemagazin des Stifterverbandes, 6. Januar 2020

06Jan/20

Lernräume gestalten – Jahres-Thema 2020 der Corporate Learning Community

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In diesem Jahr wollen wir die Aktivitäten der Corporate Learning Community unter dem Thema „Lernräume gestalten“ bündeln. Lernräume, ob physische oder virtuelle, sind ja allgegenwärtig, wenn wir über gegenwärtige und zukünftige Lernumgebungen diskutieren. Aber wir hoffen natürlich auch, dass der Fokus neue Fantasien und überraschende Perspektiven und Ideen freisetzt. Das wollen wir auf den BarCamps im Frühjahr und Herbst und auf dem MOOOCamp, dem Arbeitstitel unseres diesjährigen Großprojekts, testen. Einen ersten Aufschlag macht Karlheinz Pape in diesem Beitrag und wirft einige Stichworte und Zitate hoch, zu denen ihn das Stöbern in einem Tagungsband der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) geführt hat.
Karlheinz Pape, Corporate Learning Community, 2. Januar 2020  

06Jan/20

The 100 Worst Ed-Tech Debacles of the Decade

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Audrey Watters hat den Jahreswechsel zum Anlass genommen, um wieder etwas zu publizieren. Dabei hat sie ihre Jahresrückblicke der Jahre 2010 bis 2019 genommen und eine umfassende Liste erstellt: „chronicle for you a decade of ed-tech failures and fuck-ups and flawed ideas“.

Wer Audrey Watters kennt, kennt auch ihren kritischen Blick. Der gilt aber nicht der Sache „EdTech“, sondern der Industrie, ihren Versprechungen, ihren Verschleierungen und ihrer Ignoranz gegenüber der Geschichte von EdTech. Eine Liste mit 100 Einträgen aus einem Jahrzehnt bedeutet natürlich auch, dass es keinen Trend gibt, der hier heil davon kommt. Vom Flipped Classroom über Badges bis zu Interaktiven Whiteboards. Auf einige Einträge konnte man wetten, wie zum Beispiel den über das Projekt „One Laptop per Child“, das ich auch an dieser Stelle viele Jahre aufmerksam begleitet (und schließlich überlebt …) habe. Einige Beiträge hängt sie an Schlagworten auf, die für einige Zeit die Runde machten, wie „Unbundling Education“ oder „Uber for Education“. Einige widmet sie direkt einzelnen Tools und Plattformen wie Ning, Google Reader und AltSchool. Andere hängt sie populären Forderungen wie „Everyone Should Learn to Code“ auf.

Aber am tiefsten holt sie Luft, als es um MOOCs (4. „The Year of the MOOC“) geht: „The New York Times declared 2012 “the Year of the MOOC.” And I chose „The Year of the MOOC“ rather than „The MOOC“ as the big disaster because I wanted to underscore how much of the problem here was the PR, the over-promising and the universities and startups believing their own hype. …
Investors continued to fund MOOCs nonetheless. … But even with all that venture capital to keep the lights on, MOOCs have had to look for some sort of revenue model. So gone — mostly gone, at least — are the free online courses. Gone are the free certificates. The MOOC revolution simply wasn’t.“

Ihre Liste endet, reichlich desillusioniert, mit einem Eintrag über die Amokläufe an amerikanischen Schulen.
Audrey Watters, Hack Education, 31. Dezember 2019

Bildquelle: Robert Claypool (Flickr, CC BY 2.0)

24Dez/19

Learning’s value in the era of disruption – the EY story

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Kurz vor Toresschluss reiche ich noch den interessanten Artikel weiter, den Christoph Meier gerade über einen Vortrag von Brenda Sugrue, CLO von Ernst & Young, online gestellt hat. Es geht um die Neuorientierung der Learning & Development-Funktion bei EY, und zwei Stichworte habe ich mir notiert: a) das Beispiel einer virtuellen Lernumgebung (Learning Experience) auf der Grundlage von SAP’s Success Factor; und b) die Hinweise zu Programmevaluation und Reporting bei EY.
Christoph Meier, scil-Blog, 24. Dezember 2019