Category Archives: Jochen Robes

27Feb/20

Problemlösungsansatzmodellentdeckung beim #clc69

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Obwohl wir noch mitten in der Aufarbeitung unseres 10. Regionaltreffens der Corporate Learning Community stecken, verlinke ich schon einmal auf diesen Rückblick von Joachim Haydecker. Das Motto unseres Treffens hieß ja „Lernen in komplexen Zeiten“. Gastgeber war die Deutsche Bahn in Frankfurt (Danke an Carlo-Matthias Enk!) Angela Stotz war es vorbehalten, das Motto auszufüllen. Das tat sie kompetent und kurzweilig, indem sie uns das Cynefin-Modell von Dave Snowden praktisch erfahren ließ. Legosteine waren auch im Spiel. Joachim Haydecker, eigentlich CLC Nordhessen, war zu uns gestoßen, weil ihn das Modell irgendwie an seinen Arbeitsalltag erinnerte …

Snowded / CC BY-SA (Wikimedia)

„Wir haben viel über Agilität gesprochen und wo es Sinn macht entsprechend zu handeln. Nicht jede Herausforderung lässt sich agil lösen. Wenn das Chaos ausgebrochen ist, hilft nur loslegen und Führung übernehmen, um das „Feuer“ schnellstmöglich/bestmöglich zu löschen, Komplexität erfordert Kreativität und bei komplizierten Herausforderungen können wir auf bereits erprobte Handlungsmuster zurückgreifen.“
Joachim Haydecker, LinkedIn/ Pulse, 25. Februar 2020

26Feb/20

Digitalisierung: Die deutsche Bevölkerung macht Fortschritte, aber Spaltungen manifestieren sich

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der D21-Digital-Index, das „jährliche Lagebild zur digitalen Gesellschaft“, ist wieder erschienen, herausgegeben von der Initiative D21 e. V. Auf 62 Seiten finden sich Basisdaten zur Digitalisierung, aufgeteilt in die Kapitel „Digital-Index“, „Die digitale Gesellschaft“,  „Digitale Selbstbestimmtheit“ und „Digitales Arbeiten“. In der Pressemitteilung werden folgende Ergebnisse hervorgehoben:

„- 86 Prozent der deutschen Bevölkerung sind online, mobile Endgeräte tragen entscheidend dazu bei
– Digitalisierungsgrad steigt auf 58 von 100 Punkten: Digitale VorreiterInnen erstmals größte Gruppe, niedrig Gebildete in vielen Kompetenzbereichen abgehängt
– Nur eine Minderheit 36 Prozent findet, dass Schulen notwendige Digitalisierungsfähigkeiten vermitteln
– Mehrheit der deutschen Bevölkerung steht Veränderungen durch Digitalisierung positiv gegenüber“

Ein wichtiges Referenzwerk.
Initiative D21 e.V., Pressemitteilung, 25. Februar 2020

26Feb/20

Capturing the Hype: Year of the MOOC Timeline Explained

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wer den Anfang der MOOC-Bewegung nicht mitbekommen hat, kann hier eine kleine Zeitreise starten. Alles begann im Juli 2011. Dhawal Shah schreibt:

„In July 2011, Sebastian Thrun announced through his personal Youtube channel that he and Peter Norvig would be offering a Stanford course — CS221 Introduction to AI — online for free at ai-class.org (which now redirects to Udacity, an edtech startup later founded by Thrun).“

Dann ging es weiter, Schlag auf Schlag. Die Geschichtsstunde endet im November 2012, als die New York Times-Reporterin Laura Pappano das Jahr zum „Year of the MOOC“ erklärte.
Dhawal Shah, Class Central/ MOOC Report, 4. Februar 2020

Bildquelle: New York Times

26Feb/20

Cornerstone Acquires Saba: A Market Leader Acquires A Pioneer

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Josh Bersin spricht von einer „consolidation of the enterprise learning management systems market“. Und die nackten Zahlen dieser Übernahme – Umsatz, Kunden usw. – sind schon beeindruckend. Deshalb hebt er hervor: „All large companies need learning management systems.“ Compliance usw., wir erinnern uns. Aber zugleich: „… the LMS market has been under attack by fast-growing new LXP vendors“. Den Rest des langen Artikels skizziert er die jüngste Geschichte beider Unternehmen, wägt das Für und Wider des Deals ab, um mit einem positiven Ausblick (aus Sicht von Cornerstone) zu schließen. Fürs Protokoll.
Josh Bersin, Josh Bersin/ Blog, 25. Februar 2020

Bildquelle: Cornerstone

25Feb/20

Rückblick auf OERcamp und OERcamp meets Hacks&Tools in Hamburg

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Am 20. und 21. Februar 2020 hat ja wieder das OERcamp stattgefunden – „das Treffen der Praktiker*innen zum Thema Open Educational Resources (OER), sprich digitale und offenen Lehr-Lern-Materialien“. Mittlerweile im achten Jahr! Nele Hirsch war vor Ort und hat Projekte, Tools, Eindrücke, Ideen, und viele Links (und es sind wirklich viele!) zusammengefasst. „Themen“, „Plattformen, Materialien und Projekte zum Nutzen“, „Empfohlene Veranstaltungen“ und „Podcasts“ lauten die ersten Zwischenüberschriften. In ihrem Newsletter „EduMail“ schreibt sie noch, dass die Stichworte LernOS, LOA – Lernen ohne Aufgaben und Gute Barcamp-Dokumentation es auf ihre „persönliche Nachbereitungsliste“ geschafft haben … 
Nele Hirsch, ebildungslabor, 20. Februar 2020

Bildquelle: Nele Hirsch

24Feb/20

Digitales Lernen führt zu einer Renaissance des analogen Präsenzlernens

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Daniel Stoller-Schai schreibt einleitend: „Die Digitalisierung des Lernens macht es möglich, dass die klassische Wissensvermittlung, die im Seminarraum, im Klassenzimmer oder im Hörsaal stattgefunden hat, komplett ins Internet verlagert werden kann. … Dies eröffnet ganz neue Möglichkeiten für das gemeinsame Lernen vor Ort. Professionelles digitales Lernen schafft damit Raum zu einer „Renaissance“ des Präsenzlernens.“

Vor diesem Hintergrund stellt er eine Reihe von Interaktions- und Kollaborationsformen vor, die diese Renaissance mit Leben füllen können: BarCamps, Liberating Structures, Design Thinking, Lego® Serious Play®, Visual Tools, Eigenland®, CollaBoard, AlpenSalon. Kurz, eine bunte, interessante Mischung aus Formaten, Produkten und Ereignissen, die er in jüngster Zeit selbst ausprobiert hat. Das Ziel: Die Entwicklung neuer Lernkonzepte, die sich nicht mehr am Entweder-Oder von „digital“ und „analog“ orientieren: „Neu geht es darum, dass die Stärken der beiden Bereiche berücksichtigt und miteinander in neuen Lernsettings didaktisch kreativ kombiniert werden, damit Lernen so stattfinden kann, dass Lernende selbstbestimmt, selbstständig, motiviert und nachhaltig lernen können.“

Notiert habe ich mir auch noch seine kurzen abschließenden Empfehlungen: „Übe dich in Selbstanwendung“ und „Setze dich neuen Lernprozessen aus“!
Daniel Stoller-Schai, eLearning Journal, 12. Februar 2020

Bildquelle: Charlotte Venema

21Feb/20

Manifest zur digitalen Transformation von Volkshochschulen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Volkshochschulen bleiben dran: Am 5. Dezember 2019 haben sie das vorliegende Manifest (5 S.) verabschiedet. In der Präambel wird noch einmal auf den (späten) Start in die Digitalisierung hingewiesen: „Mit der 2015 verabschiedeten Strategie „Erweiterte Lernwelten“ haben wir im Deutschen Volkshochschul-Verband damit begonnen, den digitalen Wandel als programmatische Herausforderung anzugehen.“

Das Manifest enthält „5 Annahmen zur Digitalen Transformation von Volkshochschule“:
– „Annahme 1: Digitalisierung macht es erforderlich und ermöglicht uns, unsere Konzepte und Produkte permanent weiter zu entwickeln und zu überprüfen. Dabei hilft uns eine vernetzte vhs-Community. …“
– „Annahme 2: Sozial gestaltete digitale Umgebungen helfen uns als Volkshochschule individuelle Lernbedürfnisse zu unterstützen. Dazu ist es notwendig, unsere (digitale) Präsenz merklich zu erhöhen. …“
– „Annahme 3: Volkshochschulen haben in einer digital vernetzten Welt die Aufgabe, Bürgerinnen und Bürger beim Erwerb digitaler Kompetenzen zu begleiten. Dazu benötigen wir eine digital kompetente Volkshochschule. …“
– „Annahme 4: Digitalisierung erfordert eine veränderte Unternehmenskultur und veränderte personellen Ressourcen. …“
– „Annahme 5: Digitalisierung erfordert veränderte technologische und finanzielle Rahmenbedingungen. …“

Die Annahmen werden kurz erläutert und schließen mit konkreten Vereinbarungen ab. Einmal im Jahr soll der Stand der Transformation geprüft und bewertet werden. Und kurze Artikel sollen noch etwas mehr Stoff zu den Annahmen und Vereinbarungen bieten. Der erste ist gerade erschienen („#1: Potentiale der vhs-Community“). Ich bin gespannt!
Deutscher Volkshochschul-Verband e.V., Dezember – Januar 2020

21Feb/20

Senden & Empfangen – Was Brecht über das Internet zu sagen hätte

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein schöner Podcast aus der Reihe „Lakonisch Elegant“ des Deutschlandfunks. Es geht um Brecht, seine Radiotheorie und deren Aktualität. Natürlich geht es damit irgendwie auch um Social Media, User-Generated Content und Podcasting.

„„Die Brechtsche Radiotheorie ist eigentlich erst Mitte der 70er-Jahre berühmt geworden“, erklärt Wolfgang Hagen. Er ist Medienwissenschaftler und ehemaliger Radiomacher, beschäftigt sich viel mit den Möglichkeiten des Massenmediums. Hagen erklärt, wie seiner Meinung nach die Renaissance des Audios diesertage mit Brechts Ideen und Ausführungen zusammenhängt.“

Der Podcast enthält noch einige schöne Referenzen, zum Beispiel auf eine Ausstellung des Münchner Lenbachhauses („Radio-Aktivität – Kollektive mit Sendungsbewusstsein“). Und überhaupt lohnt es sich, „Lakonisch Elegant“ zu abonnieren.
Christine Watty und Johannes Nichelmann, Deutschlandfunk Kultur/ Lakonisch Elegant, 20. Februar 2020

20Feb/20

Lebenslanges Lernen fördern – gute Beispiele aus der Praxis

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Herzstück dieses Berichts (54 S.) bilden 14 Praxisbeispiele. Sie beschreiben in Form kurzer, anschaulicher Steckbriefe, wie Mitgliedsunternehmen des Human-Resources-Kreises (hinter dem acatech und die Jacobs Foundation stehen) das Thema „Lebenslanges Lernen“ angehen. Denn: „Viele Unternehmen sind auf dem Weg, lebenslanges Lernen noch strategischer zu fördern.“ (S. 11)

Die vorgestellten Projekte decken ein weites Spektrum ab: Einige zeichnen sich durch Breite, Umfang und Zugang ihrer Aktivitäten und Angebote aus. Andere setzen den Schwerpunkt auf den Erwerb digitaler Kompetenzen („digital skills“, „data analytics“, „data science“). Es geht mehrmals um neue Lernwelten, Lernökosysteme, Lernkulturen und Learner Journeys. Einige Unternehmen setzen auf die Kooperation mit starken Partnern wie LinkedIn Learning, Udacity oder Masterplan. Nicht ganz so häufig stehen konkrete Peer-to-Peer-Aktivitäten im Vordergrund. Hier liefern vor allem die Beispiele der Deutschen Telekom, der Otto Group und der Robert Bosch GmbH einige Stichworte („Lernhacks“, „Learnagility Toolbox“, „SOLF“). Zusammengefasst: Die Lektüre lohnt sich!

Die 14 Praxisbeispiele, das sei noch erwähnt, werden eingerahmt durch weitere Handreichungen und Lesehilfen („Lessons Learned“, „Perspektiven der Wissenschaft“, „Politische Handlungsoptionen“, „Ausblick“).

Apropos „Ausblick“: Es gibt sicher Entwicklungen, von denen wir in einer Neuauflage noch mehr lesen werden. Dazu gehören Künstliche Intelligenz (sie taucht jetzt nur im Beispiel der Lufthansa auf) und damit zusammenhängende Schwerpunkte (Personalisierung, Learning Analytics, adaptives Lernen). Von Seiten der Wissenschaft hätte ich mir noch Zuruf „Stärkung der Resilienz“ – als Baustein der digitalen Transformation und entsprechender Kompetenzmodelle – vorstellen können. Und generell fehlt noch die Stimme der Nutzer und Mitarbeitenden in solchen Szenarien: Wie erleben sie eigentlich, ganz persönlich, die strategischen Initiativen ihrer Unternehmen und Organisationen? Wie kommt das Thema lebenslanges Lernen bei ihnen an? Hier könnte ich mir – von einzelnen Erfahrungsberichten, über „nach außen gekehrte“ Lerntagebücher bis zum Messen der Lernkultur – Verschiedenes vorstellen.
Joh. Christian Jacobs, Henning Kagermann und Dieter Spath (Hrsg.), acatech DISKUSSION, München 2020 (20. Februar 2020)

               

20Feb/20

GfWM Kompetenzkatalog Wissensmanagement: Erfahrungen aus dem Praxiseinsatz

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Der aktuelle Newsletter der Gesellschaft für Wissensmanagement erinnert noch einmal an den Kompetenzkatalog Wissensmanagement der GfWM. Er führt die Anforderungen auf, die an die Profession Wissensmanagement gestellt werden. Auf dieser Grundlage, so die Idee, kann man jetzt hingehen und die Ausprägungen für konkrete Wissensmanagement-Profile definieren. 

Vergleicht man den Kompetenzkatalog Wissensmanagement mit dem jüngst aktualisierten Talent Development Capability Model des ATD, so fallen zwei Unterschiede auf: Beide Modelle führen personale und fachspezifische Kompetenzen auf. Während das TD Capability Model jedoch den dritten Bereich „organizational capability“ nennt und damit stärker an die Geschäftsprozesse von Organisationen anlehnt, bleibt der Kompetenzkatalog Wissensmanagement bei der klassischen Aufteilung und spricht lieber von „interpersonalen Kompetenzen“.

Ein zweiter Unterschied: Die fachspezifischen Kompetenzen für Talent Development-Professionals sind (natürlich!?) viel breiter angelegt. Sie reichen von „Learning Sciences“ bis „Evaluating Impact“. „Knowledge Management“ ist hier eine von acht fachspezifischen Kompetenzen. Im Kompetenzkatalog Wissensmanagement wiederum sind die fachspezifischen Kompetenzen wenig ausgeprägt und kreisen um generische Stichworte wie „Methoden“, „IT“ und „Evaluierung“.

Vielleicht sollte man hier etwas mutiger sein und Punkte wie zum Beispiel „Künstliche Intelligenz“, „Content Curation“, „Datensicherheit“ oder ethische Fragestellungen direkt in den Kompetenzkatalog aufnehmen. Das würde die Profession sicher attraktiver (und geschäftsrelevanter …) erscheinen lassen. Und, ja, die Kehrseite wäre die abnehmende Halbwertszeit eines solchen Kompetenzkatalogs. Aber mit der Herausforderung stünde Wissensmanagement ja nicht allein da.
Angelika Mittelmann, Gabriele Vollmar und Dirk Liesch, gfwm newsletter Q1 2020, 18. Februar 2020