Category Archives: Jochen Robes

23Jun/20

Are Universities Going the Way of CDs and Cable TV?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Man merkt schon am Titel, dass hier ein amerikanischer Autor mit Blick auf das amerikanische Bildungssystem schreibt. Und er wiederholt eine Frage, die vor zehn Jahren, mit dem Erscheinen der MOOCs, schon einmal gestellt wurde: Funktioniert das Geschäftsmodell der Hochschulen noch? Oder muss es den gleichen Wandel („disruption“) durchmachen, den auch die Unterhaltungsindustrie mit der Digitalisierung durchgemacht hat? Der Autor schlägt deshalb vor, sich schnell und gründlich Gedanken über die Frage zu machen: „What is the core mission of higher education?“

„Arguments for the inherent superiority of the residential college experience will be less convincing now that we’ve conferred the same credentials – and charged the same tuition – for education delivered remotely.“
Michael D. Smith, The Atlantic, 22. Juni 2020

Bildquelle: Oleksandr Baiev (Unsplash)

22Jun/20

Die neue Normalität

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es geht um die Normalität an Hochschulen und in der Hochschullehre. Der zentrale Satz in dieser Kolumne von Markus Deimann: „Mir ist wichtig, dafür zu sensibilisieren, dass in den nun anstehenden Planungen für das nächste Semester (oder das neue Schuljahr) Onlineformate nicht gegen die Präsenzlehre ausgespielt werden.“ Denn es gibt nicht die Überlegenheit des einen oder anderen Formats – auch wenn einzelne Lehrende immer wieder gerne in dieses Denken zurückfallen. Um das jeweils passende Format auszuwählen, muss man jedoch in beiden Welten, der analogen wie der digitalen, zu Hause sein.
Markus Deimann, MERTON – Onlinemagazin des Stifterverbandes, 18. Juni 2020

Bildquelle: Gabriel Benois (Unsplash)

 

19Jun/20

TikTok makes moves into education market

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich bin kein TikTok-Nutzer, so dass ich diese Nachricht einfach weiterreiche. Hier das Wichtigste:

„Social media giant TikTok has announced plans to commission hundreds of experts and institutions to produce educational content for the platform.
Universities and charities are among those who will be paid to create bespoke content for the social media giant.
The new focus could appeal to the trend for micro-learning, said one expert.“

Ein Zuruf von außen: Die Einbeziehung von Plattformen wie Instagram, WhatsApp oder TikTok in Bildungs- und Lernprojekte kann ein spannendes Experiment sein, gerade um mit jüngeren Zielgruppen zu arbeiten. Als ein Baustein solcher Projekte. Social Media-Plattformen wie TikTok haben hier natürlich eine andere Perspektive, wenn sie von Microcontent oder Microlearning sprechen: Sie wollen die Nutzung ihrer Plattform steigern und suchen nach entsprechenden Strategien. Was außerhalb ihrer Plattformen passiert, steht erst einmal nicht im Fokus.
Osman Iqbal, BBC News, 18. Juni 2020

Nachtrag (19.06.2020): siehe auch „TikTok will zur Lern-Plattform werden“ (Verena Gründel, W&V, 18. Juni 2020)

Bildquelle: Kon Karampelas (Unsplash)

18Jun/20

Corona bringt zusammen, was zusammengehört

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Josh Bersin erzählt davon. Simon Dückert warb vor einigen Tagen dafür. Jetzt hat auch Gudrun Porath, meine Mitstreiterin im Expertenrat der ZP Europe, den Ball aufgenommen: Kollaborationsplattformen und -Tools wie MS Teams, Slack oder Trello werden immer häufiger und selbstverständlicher genutzt. Und werden noch wichtiger, wenn MitarbeiterInnen und Teams nicht mehr in einem Büro oder an einem Standort sitzen, wie in diesen Zeiten. Also wäre es ja schön bzw. naheliegend, wenn Arbeits- und Lernprozesse hier, auf diesen Plattformen,  näher zusammenrücken. Die damit verbundenen Stichworte lauten unter anderem: Performance Support, Learning Nuggets, informelles Lernen.

„In diese Plattformen, das wünschen sich L&D-Verantwortliche, sollen nun also digitale Lerninhalte verstärkt eingebunden werden.“ So zitiert Gudrun Porath den Zuruf eines Branchen-Analysten.   
Gudrun Porath, Haufe/ Kolumne E-Learning, 17. Juni 2020

Bildquelle: Goumbik (pixabay)

17Jun/20

Podcasting zur Weiterbildung – wo stehen wir?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

„Podcasts werden immer populärer“, heißt es einleitend, bevor Thomas Jenewein, Podcaster im Diensten der SAP, Rede und Antwort steht. Doch auf den ToDo-Listen der Weiterbildung stehen sie selten. Nur wenige Bildungsbereiche entwickeln selbst Podcasts. Oder kuratieren und verlinken Podcasts. Oder werben für Podcasts bei ihren Zielgruppen. SAP ist da eine Ausnahme. Thomas Jeneweins „Education Newscast“ und die zum Interview verlinkten Ressourcen können ein Startpunkt sein.
CHECK.point eLearning, Juni 2020

Bildquelle: Matt Botsford (Unsplash)

16Jun/20

Wenn Lernen und Arbeiten verschmelzen, nutzen wir dann auch Arbeits-Tools zum Lernen?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die L&Dpro hat sich in diesen Tagen auch zur Online-Konferenz gewandelt. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass einige Vorträge und Unterlagen auch im Nachgang online zur Verfügung stehen. So wie diese Eröffnungskeynote von Simon Dückert. Sie enthält einen längeren Vorspann, in dem die Konzepte der Wissensgesellschaft, des Wissensmanagements und der Lernenden Organisation eingeführt werden. Harold Jarche („Personal Knowledge Management“) und Jane Hart („Top Tools for Learning“) liefern dann die Vorlagen und Referenzen, um die These zu stützen, wonach die Praxis nicht zwischen Arbeits- und Lernprozessen und somit auch nicht zwischen Arbeits- und Lerntools unterscheidet. 45:12 Minuten.
Simon Dückert, Cogneon, 15. Juni 2020 (via YouTube)

15Jun/20

Schönes neues Lernen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein interessanter Artikel, der die Geschichte von Derek Haoyang Li erzählt, dem Gründer von „Squirrel AI“, einem chinesischen Anbieter von Online-Unterricht. Es geht folgerichtig um AI, um Algorithmen und um adaptives Lernen: 

„„Squirrel AI“ verbessert seine Ergebnisse unter anderem dadurch, dass es ständig Daten über seine Nutzer aufsaugt. Während Huangs Unterrichtseinheit speicherte das System jeden Tastendruck, jede Cursor-Bewegung, richtige oder falsche Antworten, welche Texte er gelesen und welche Videos er geguckt hat. Diese Daten erhalten einen Zeitstempel. So lässt sich erkennen, wo er eine bestimmte Aufgabe übersprungen oder zögerlich bearbeitet hat. Jedes „Nugget“ wird ihm dann basierend auf der Analyse der gesammelten Daten kombiniert mit den Daten von zwei Millionen anderen Schülern angeboten. „Computer-Tutoren haben mehr Lehrerfahrung zur Verfügung, als Menschen jemals sammeln könnten, selbst nach einhundert Jahren Lehrtätigkeit“, sagt „Squirrel“-Chef Tom Mitchell.“

Im zweiten Teil des Artikels kommt der Autor auch auf die Schattenseiten der „KI-Bildungsrevolution“ zu sprechen: Systeme der Gesichtserkennung, mit denen der Unterricht optimiert werden soll, die Fokussierung von KI-Systemen auf einfache Bildungsaufgaben wie die Prüfungsvorbereitung sowie die Einbettung der KI in ein System des Überwachungsstaats.
Alex Beard, der Freitag, 2020/ 21

12Jun/20

Universitäre Lehre in einer Pandemie – und danach?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Noch einmal wird die Hochschullehre verhandelt: Gabi Reinmann (Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen) tastet sich vorsichtig an die Frage heran, wie es nach Corona und den Wochen des „Emergency Remote Teaching“ (C. Hodges, S. Moore, B. Lockee, T. Trust und A. Bond) weitergeht. Wo sind im Hier und Jetzt Impulse für gestaltendes Handeln?

Ihr lautes, differenzierendes Nachdenken setzt an drei Stellen der Lehre an:
a) den Großgruppen- und Massenveranstaltungen vor Ort (Vorlesungen, überbelegte Seminare);
b) den übrigen Veranstaltungen im materiellen Raum (unverzichtbare Orte, so Gabi Reinmann, um „Begegnungen zu ermöglichen und Bindungen aufzubauen“); 
c) und den Möglichkeiten des virtuellen Raums, von MOOCs bis Open Science. 

In ihrem abschließenden Fazit äußert sie einige naheliegende Hoffnungen, wohin sich diese Spielfelder der Lehre entwickeln mögen. Nichts Abschließendes. Das Thema bleibt uns erhalten.
Gabi Reinmann, Impact Free – Journal für freie Bildungswissenschaftler 29, Juni 2020 (pdf)

11Jun/20

Karriere in der Personalentwicklung – Netzwerke, Sabbatical und Erfüllung im Job

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein Podcast mit unserer #clc069-Mitstreiterin Annette Sell. Björn Dobelmann, der Gastgeber, schreibt: „Ich spreche mit Annette Sell über ihre Karriere im Bereich Learning and Development und ihren Weg in die Personalentwicklung. Wir erkunden dabei ihren Weg in dieses spannende Berufsfeld und unterhalten uns über Sabbaticals, Netzwerke und erfüllende Arbeit.“  Irgendwann, zur Mitte der Episode, geht es auch um die Corporate Learning Community, um Meetups und warum sich Netzwerken immer lohnt … Und alles (fast) ohne Corona.
Björn Dobelmann, Inspiring Careers, 9. Juni 2020

10Jun/20

Zur Verteidigung der Präsenzlehre

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein Offener Brief, der in dieser Woche erschienen ist, bisher von über 3.000 Lehrkräften an Hochschulen unterschrieben wurde und sicherlich als Plädoyer für alle interessant ist, die sich mit Bildung beschäftigen. Denn das Austarieren von „Präsenz“ und „Online“ findet ja derzeit überall statt.

Zum Inhalt des Aufrufs. Ein starker Satz („Die Präsenzlehre als Grundlage eines universitären Lebens in all seinen Aspekten gilt es zu verteidigen.“) und drei Aspekte, die ihn stützen: 
„1. Die Universität ist ein Ort der Begegnung. …
2. Studieren ist eine Lebensphase des Kollektiven. …
3. Die universitäre Lehre beruht auf einem kritischen, kooperativen und vertrauensvollen Austausch zwischen mündigen Menschen. … Auch dies lässt sich nicht verlustfrei in virtuelle Formate übertragen.“

Nun bin ich nach drei Monaten Homeoffice und Zoom auch schon etwas mürbe. Aber ich versuche einmal eine kurze Einschätzung: 1.: okay; 2.: ja, wenn man an die traditionelle Zielgruppe der Hochschulen, den Schulabgänger, denkt; aber es gibt auch andere Zielgruppen … 3.: das kann/ muss man sicher diskutieren und differenzieren …

In Statements zu diesem offenen Brief wird die Hoffnung ausgedrückt, dass Corona den Anstoß bildet, um endlich über einige Formen der Präsenzlehre (die übervolle Vorlesung) nachzudenken; und andere Formen der Präsenzlehre werden sich vielleicht verändern, wenn sie auch für Nicht-Anwesende zugänglich sein sollen.

Zwei Formalia: Der Urheber dieses Offenen Briefs, der „freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs)“, lässt sich nur über das Impressum erschließen; und der Aufruf trägt kein Datum, obwohl er fest in einen zeitgeschichtlichen Kontext eingebunden ist; und an wen er sich richtet, wird auch nicht so richtig klar.

Interessant auch die Einschätzung von Jan-Martin Wiarda: „Protest gegen ein Phantom“.
freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V., 2020

Bildquelle: Miguel Henriques (Unsplash)