All posts by jrobes

24Jun/21

Digital Lernen: Aktiv werden, mitmachen, nachfragen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auch wenn der Fokus auf Schule und Hochschule liegt: Es sind interessante und wichtige Informationen über das Lehren und Lernen im virtuellen Raum, die Frank Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der LMU München, hier im Gespräch zusammenträgt: über die Bedeutung von Eigenaktivitäten der Lernenden, ihre oft fehlenden Selbststeuerungsfähigkeiten, die Notwendigkeit der Stärkung medienbezogener Lehrkompetenzen der Lehrkräfte, die Bedeutung von Feedback und Pausen und viele weitere Punkte.

„Es zeigt sich inzwischen, dass die klassischen Strategien, selbstgesteuertes Lernen zu vermitteln, für den Online-Kontext nicht ausreichend sind. Beim digitalen Lernen hat man typischerweise eine Vielfalt von Angeboten, die nicht bewertet sind. Hier Strategien des eigenständigen Lernens zu vermitteln, hat eine fachspezifische Komponente.

Ich muss als Lehrkraft den Lernenden Hilfestellung geben, wie sie in einem bestimmten Fach verlässliche Quellen von nicht so verlässlichen unterscheiden können, und das auch digital einüben, mir berichten lassen, wie die Lernenden vorgehen, und ihnen gezielt Rückmeldung geben.“
Ludwig-Maximilians-Universität München, News, 21. Juni 2021

Bildquelle: Wikipedia

23Jun/21

vhscast051: Was macht eigentlich Joachim Sucker?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Kürzel im Titel kündigt eine weitere Folge des vhscast, des „Podcast zur Digitalisierung in der Erwachsenenbildung“, an. In dieser Episode (23:35 Min.) spricht Caroline Baetge mit Joachim Sucker, der die Volkshochschulen schon lange auf ihrem Weg in die Digitalisierung begleitet. Die Themen, die Joachim Sucker mitbringt, sind (natürlich) Bienen und der beeMOOC, dann ein weiterer MOOC für Ältere zum Thema Digitales sowie das Stichwort „Dritte Orte“. Mir hat insbesondere die Herangehensweise an die Entwicklung eines MOOC bzw. Online-Kurses gefallen: einen Kurs nicht als Experten oder Wissende zu gestalten, sondern als Fragende.
Caroline Baetge, Gespräch mit Joachim Sucker, vhscast051, 9. Juni 2021

23Jun/21

Tell me how you learn: „Maschinen haben kein Bewußtsein und werden auch keines entwickeln.“

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

E-Learning-Anbieter time4you pflegt schon seit einiger Zeit eine kleine YouTube-Reihe mit dem Titel „Tell me how you learn“. Das sind kurze Gespräche mit BildungsexpertInnen zu Fragen des digitalen Lernens. Das reicht von Einschätzungen des Marktes bis zu Einblicken in persönliche Vorlieben. Reinhard Karger, Unternehmenssprecher am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken (DFKI) zum Beispiel betont im hier verlinkten Video noch einmal den Werkzeugcharakter von Künstlicher Intelligenz und freut sich auf den Moment, wo er mit Wikipedia in einen richtigen Wissensdialog eintreten kann. Das Gespräch, by the way, wurde schon im letzten Jahr aufgenommen, aber, wenn ich es richtig sehe, erst im Mai 2021 online gestellt.
time4you (Ulrike Reinhard, Gespräch mit Reinhard Karger) YouTube, Mai 2021

22Jun/21

Personalisierte Kompetenzentwicklung: Technologie, Erfolgsfaktoren, Spannungsfelder

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wo hört das standardisierende Lehren auf, und wo fängt das selbstregulierte Lernen an? Und ist das differenzierende Zuweisen von Ressourcen, Aufträgen und Vertiefungen schon personalisiertes Lernen, wie es heute an vielen Stellen heißt? Die Zusammenstellung, die Christoph Meier hier vorstellt, lädt jedenfalls zum Nachdenken ein und stellt einige Einordnungen auf den Prüfstand. Das ist wichtig, um das Spektrum an Lernwegen im Blick zu behalten, aber vor allem, um Rolle und Aufgaben von Bildungsverantwortlichen zu diskutieren. Dazu gehört auch, nicht nur das informelle, eigenverantwortliche Lernen zu feiern, sondern die Spannungsfelder zwischen persönlichen (Lern-)Interessen und organisationalen Erfordernissen immer wieder zu thematisieren.

Bildquelle: Christoph Meier (in Anlehnung an Euler 2018)

Christoph Meier, scil/ Blog, 19. Juni 2021

Bildquelle: Andrew Neel (Unsplash)

21Jun/21

In Online Ed, Content Is No Longer King – Cohorts Are

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Autorin plädiert in diesem Artikel für „cohort-based courses (CBCs)“, die sie wie folgt beschreibt: „interactive online courses where a group of students advances through the material together — in “cohorts” — with hands-on, feedback-based learning at the core.“ Aus ihrer Sicht antwortet das Format auf zwei Herausforderungen: zum einen auf den Überfluss an frei oder für kleines Geld verfügbaren Lerninhalten, von YouTube bis Udemy. Darauf bezieht sich auch der Titel „content is no longer king“. Zum anderen auf die Beobachtung, dass das alleinige Lernen mit solchen Inhalten nicht so richtig erfolgreich zu sein scheint. Damit verweist sie auf die bekannten Abbruchraten, mit denen viele Kurs- bzw. MOOC-Plattformen kämpfen.

Es gibt, so die Autorin, nicht nur didaktische, sondern auch finanzielle Gründe für „cohort-based courses“. Denn Teilnehmer sind durchaus bereit, für den Austausch mit Peers und Lehrenden zu zahlen, was dann auch Letztgenannten wieder zugutekommt.

Zusammengefasst: Die Argumente sind gut nachvollziehbar. Auch „Learning Circles“, „lernOS“ und „Working Out Loud“ setzen ja auf Formen des „cohort-based learning“. Ich betone hier das „learning“, weil die Autorin sich im Artikel auch für das eigene Unternehmen, „the first platform for cohort-based courses“, stark macht.
Wes Kao, Future, 15. Juni 2021

Bildquelle: Austin Distel (Unsplash)

18Jun/21

Grimme Online Awards für Tiktok-Videos

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es ist nur eine kurze Nachricht, auf die ich hier noch, kurz vor dem Wochenende, verweise: Auch die Videoplattform TikTok wurde jetzt mit einem Grimme Online Award ausgezeichnet. Die Auszeichnung ging an Niklas Kolorz, „der in dem Netzwerk in einminütigen Videos Wissensthemen verständlich aufbereitet“. Er bekam gleich zwei Preise, nämlich den Jury-Preis in der Kategorie „Wissen und Bildung“ und den Publikumspreis. Interessant.

Aus der Begründung der Jury: „Das Prinzip von TikTok ist die Überraschung, der Strom der kurzen Videos ist, um ein Filmzitat zu bemühen, wie eine Schachtel Pralinen. Mal kommt ein Champagnertrüffel, mal ein Nusspraliné und wenn man Pech hat, eine von Bertie Botts bunten Bohnen. Die Videos von Niklas Kolorz stechen heraus. Er schafft es, Wissenschaft in verständliche, aber nie vereinfachende Häppchen zu verpacken. Das macht er mit viel Witz und in einem Setting, das auf den ersten Blick gar nicht zu TikTok passt. …“
SZ.de, 17. Juni 2021

Bildquelle: TikTok (@niklaskolorz)

18Jun/21

Lernvideos für MOOCs planen und gestalten mit dem Lernvideo-Canvas

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Aus Graz kamen in der Vergangenheit schon einige Erfahrungsberichte und Arbeitshilfen, die sich mit der Entwicklung von Lernvideos beschäftigen. Das liegt auch an den MOOCs, die dort seit vielen Jahren entwickelt und auf iMooX, der Grazer Plattform für Online-Kurse, zur Verfügung gestellt werden. Auf dieser Grundlage hat das Team an der TU Graz einen Canvas für die Planung und Erstellung von Lernvideos entwickelt. Diesen Canvas haben sie jetzt noch einmal erweitert („mehr Technik, Drehbuch- und Storyboard-Vorlage“) und stellen ihn im Beitrag kurz vor. Der Canvas und weitere Arbeitshilfen stehen unter einer offenen Lizenz (CC BY 4.0) zur Verfügung.

„Der im April 2021 veröffentlichte neue Lernvideo-Canvas unterstützt die erste Ideensammlung für die Erstellung eines Lernvideos. Wir haben dabei Rückmeldungen und Erfahrungen umgesetzt, dass gerade die Planung von den Aspekten, die gezeigt, die visualisiert, die geschrieben oder auch wiederholt werden müssen noch selbsterklärender dargestellt werden. Das Video-Team hat unter anderem auch die technische Planung erweitert, offene Lizenzen vorgegeben und den Aspekt der Barrierefreiheit ergänzt. Und gleich dazu, auf der zweiten oder einer weiteren Seite haben wir noch einen Entwurf für ein Drehbuch und ein Storyboard ergänzt.“
Sarah Edelsbrunner und Sandra Schön, Hochschulforum Digitalisierung/ Blog, 17. Juni 2021

17Jun/21

Has Mobile Learning Changed?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Man könnte auch fragen: Brauchen wir die Kategorie „Mobile Learning“ überhaupt noch? Autor Bill Brandon setzt einen Startpunkt bei „m-learning“ und dem Jahr 2000. Damals standen technische Aspekte im Vordergrund. Später wurde dann nach Einsatzszenarien gefragt, und Performance Support rückte zum Beispiel in den Vordergrund. Heute möchte der Autor lieber von Ökosystemen und intelligenten Mensch-Maschine-Beziehungen sprechen. Seine Frage: „Is it mobile learning or fluid learning?“

„Where the initial understanding of „mobile learning“ was that it was the devices that are mobile, and then that it was the humans that are mobile, designers must now consider that the context of learning itself is fluid and may involve machines that are „aware“ of the presence of humans, and outcomes that rely on the cooperation of both humans and machines alike.“
Bill Brandon, Learning Solutions Magazine, 15. Juni 2021

Bildquelle: Maxim Ilyahov (Unsplash)

16Jun/21

Mitgedacht: Roboter in meinem Leben – und jetzt? – Erfahrungsbericht zum ersten Learning Circle in Hamburg

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Über die Idee der Learning Circles, ursprünglich von der Peer 2 Peer University (P2PU) entwickelt, habe ich ja an dieser Stelle schon berichtet. Hier gibt es jetzt einen schönen Erfahrungsbericht über einen weiteren Piloten, der im Frühjahr 2021 in Hamburg stattgefunden hat. Die Initiatoren dieses Kooperationsprojekts hatten eingeladen, sich gemeinsam zum Thema Robotik und Künstliche Intelligenz schlau zu machen. 6 Wochen lang. Das Konzept der Learning Circles wird wie folgt vorgestellt:

„Die Grundidee: Öffentliche Lernorte (z. B. Öffentliche Bibliotheken) bieten angeleitete Lerngruppen (in Präsenz) für Menschen, die an Online-Kursen teilnehmen und ihren Lernprozess absichern und erweitern wollen. … Dabei werden sie motiviert und begleitet von einer Person, die im Konzept der Learning Circles „facilitator“ genannt wird. Die Rolle ist ausdrücklich nicht die einer lehrenden Person, denn im Fokus steht das Lernen voneinander und miteinander.“

Der Beitrag gibt weitere Einblicke in das Format, die Themenauswahl, den Ablauf, den Austausch untereinander (in diesen Zeiten natürlich online) und die gewonnenen Erfahrungen. Man will dranbleiben und legt insbesondere öffentlichen Bibliotheken die Idee ans Herz. Aus meiner Sicht eine interessante Alternative zu Working Out Loud und lernOS.
Axel Dürkop, Gabi Fahrenkrog, Sarah Politt und Julia Zwick, HOOU Blog, 10. Juni 2021

Nachtrag (17.06.2021): siehe auch „Lernort Bibliothek – Ein Learning Circle zum Thema „KI und Robotik““ (Gabi Fahrenkrog)

Bildquelle: Kaleidico (Unsplash)

16Jun/21

Whats Going On At Skillsoft?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Manch eine/r wird sich jetzt fragen: Skillsoft? Wer ist Skillsoft? Josh Bersin erklärt: „In the early days of e-learning (circa 2000), Skillsoft was the first online learning company focused on softskills. Hence the name. It was an innovative time and companies like Skillsoft, NetG, DigitalThink, and others defined the online learning market.“ Skillsoft ist seitdem durch unzählige Wellentäler gegangen, aber immer noch da und steht gerade vor seinem x-ten Börsengang. Josh Bersin stellt im Folgenden Skillsoft vor: als „#1 corporate online learning provider“ mit über 45 Millionen Lernenden in über 160 Ländern. Was man schnell vergisst, wenn LinkedIn Learning, Coursera, Udacity und Co. die Schlagzeilen dominieren.

Quelle: Skillsoft

Josh Bersin, 15. Juni 2021