All posts by jrobes

01Okt/21

Jennings – conspiracy of convenience and 70:20:10

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich will gleich noch auf ein weiteres Profil aus der Reihe von Donald Clark hinweisen: Charles Jennings steht vielleicht wie kein anderer für das 70:20:10-Modell und für eine darauf aufbauende Neuorientierung von Learning & Development. Donald Clark geht auf beide Punkte ein: Er stellt das Modell vor, erwähnt auch die kritischen Anmerkungen, die das Modell bis heute begleiten, und führt aus, was Charles Jennings meint, wenn er “performance improvement” ins Zentrum von Learning & Development rücken will.
Donald Clark, Donald Clark Plan B, 29. September 2021

Bildquelle: Jay Cross (flickr, CC BY 2.0)

01Okt/21

Thrun – Udacity and MOOCs

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich will schon seit einigen Tagen auf die interessante Porträt-Reihe hinweisen, die Donald Clark prominenten Bildungsexperten widmet. Jetzt gab es einen willkommenen Anlass, denn Sebastian Thrun war an der Reihe. Er wird eingeführt als “one of the original MOOC evangelists” und Gründer von Udacity. Unter der Überschrift “Pedagogy” geht Donald Clark in seinem Steckbrief vor allem auf das Video-Format ein, das Sebastian Thrun in seinem ersten MOOC einsetzte (“Another innovation was the hand (not head) writing on a whiteboard …”). Und unter “Criticism” werden die mit dem Format einst verbundenen Ansprüche (“a scalable alternative to college courses”) und die hohen Abbruchquoten aufgeführt.

“Influence: Thrun, while known as the founder of Udacity, delegated business responsibility down in 2016. Although Udacity had to experiment with course and business models, it remains a learning force in the MOOC movement, after its pivot towards vocational courses.”
Donald Clark, Donald Clark Plan B, 1. Oktober 2021

Bildquelle: Alexander Migl (Wikipedia, CC BY-SA 4.0)

30Sep/21

“Digitale Prüfungen in der Hochschule” – neues Whitepaper

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Was vor Corona eher ein Thema für ExpertInnen war, ist seitdem zum festen Baustein der Lehrplanung geworden. Vor allem, aber nicht nur an Hochschulen. Vor diesem Hintergrund hat sich im Frühjahr 2021 eine Community Working Group des Hochschulforums Digitalisierung konstituiert und ihre Diskussionsergebnisse jetzt in einem Arbeitspapier zusammengefasst. Auf 164 Seiten werden nicht nur begriffliche und didaktische Grundlagen erörtert, es werden auch unterschiedliche Prüfungsszenarien beschrieben und 20 Praxisbeispiele vorgestellt!

“Hochschulen brauchen eine bessere Orientierung dazu, welche digitalen Prüfungen überhaupt möglich sind, vor Ort und aus der Ferne. Das Whitepaper soll hier eine Lücke schließen und die Vielfalt der didaktischen und technischen Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen. Das Hochschulforum Digitalisierung möchte damit einen Beitrag zum zukunftsorientierten Lernen voneinander leisten.”
Matthias Bandtel, Matthias Baume, Elena Brinkmann, Svenja Bedenlier, Jannica Budde, Benjamin Eugster, Andrea Ghoneim, Tobias Halbherr, Malte Persike, Florian Rampelt, Gabi Reinmann, Zaim Sari, Alexander Schulz (Hrsg.), Hochschulforum Digitalisierung, Arbeitsbericht Nr. 62, September 2021 (pdf)

29Sep/21

The Frustration with Productivity Culture

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Mit dem Aufkommen von Wissensarbeit, schreibt Cal Newport im New Yorker, wurde Produktivität und ihre Steigerung mehr und mehr zur Privatsache von WissensarbeiterInnen. Sie geraten hier aber schnell in eine “Falle”: denn mehr Output ist immer möglich, wenn man bereit ist, Stunden von der Zeit zu stehlen, die eigentlich Familie, Freizeit und Regeneration zugedacht sind. 

Nun scheint es ein wachsendes Unbehagen gegenüber dem “Ruf nach (mehr) Produktivität” zu geben. Die gegenwärtige Pandemie und die Sorge vieler Menschen, ihre Produktivität auch im Homeoffice aufrechterhalten zu können, hat da sicher ihren Teil beigetragen. Hinzu kommt das Misstrauen der Arbeitgeber.

Was schlägt der Autor nun vor? Nun, er möchte Produktivität als Begriff nicht aufgeben, aber die Verantwortung vom Einzelnen wieder an das “System” zurückgeben. Agile Formen des Zusammenarbeitens sind ihm hier ein Vorbild. Hier wurde durch die Einführung von bestimmten Methoden und Werkzeugen die Produktivität der WissensarbeiterInnen erhöht. Ein interessantes Gedankenspiel (ohne dass mich die Lösung überzeugt!).

“This should be the model for increasing productivity throughout knowledge work. Instead of demanding that employees individually produce more, we should instead seek systems that produce more given the same number of employees. This shift might seem subtle but its impact can be enormous, as it frees individuals from the complexity of optimizing output all on their own, and defuses the psychological torment of pitting the personal versus the professional. We should avoid, of course, an overly optimistic view of a systems approach. When others design the rules under which you work, you cannot trust that these rules will be ones that you like. But, as the history of labor politics in other economic sectors teaches us, the advantage of isolating these decisions in clearly defined systems is that they give a target against which to push back.”
Cal Newport, The New Yorker, 13. September 2021

Bildquelle: Charlie Chaplin in “Modern Times” (Wikimedia)

 

29Sep/21

Open Badges – zwischen Kompetenznachweisen und Motivationshilfen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Auf dem gestrigen eSummit im Deutsche Bank Park in Frankfurt war ich in einer Doppelrolle aktiv: moderierend und präsentierend. Mein Thema waren Open Badges, und ich habe in 20 Minuten folgende Fragen aufgenommen: 1. Was sind Badges? Was sind Open Badges?, 2 .Welche Ziele werden mit (Open) Badges verfolgt?, 3. Wie funktionieren Open Badges?, 4. Wo liegen die Herausforderungen?, 5. Welche Beispiele für Open Badges gibt es?
Jochen Robes, SlideShare, 28. September 2021

28Sep/21

Experience.Circle.Learning.

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Noch ein Unternehmen (SAP), das eine Learning Circle-Experience startet. Die Deadline für die Anmeldung ist zwar schon vorbei (15.09.), aber auf dieser Seite kann man sich über die Themen, Ziele, Zielgruppen und den Ablauf informieren. Und Thomas Jenewein wird sicher dafür sorgen, dass wir auf dem Laufenden bleiben, was die Erfahrungen und Ergebnisse der Learning Circles betrifft …

“Werde Teil einer Lerngruppe und durchlaufe gemeinsam mit Kunden, Partnern und SAP-Mitarbeitern einen Lernpfad zum Thema “Future Skills””
SAP, September 2021

Bildquelle: SAP

27Sep/21

Digitales Lernen. Deutschland sucht den Anschluss

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich weiß ja nicht, ob mehr EdTech aus Deutschland Lernen oder Bildung besser machen oder Bildungschancen fairer verteilen oder … Sei es drum: Fakt ist, dass es einen internationalen Markt für digitale Bildung gibt, auf dem Deutschland nicht mitspielt. Selbst hierzulande ist die Zahl der Start-ups im Bildungsbereich überschaubar. Es gibt eine Handvoll, die der Artikel aufzählt. Babbel, Sofatutor und Simpleclub sind sicher die prominentesten. Die Rahmenbedingungen in Deutschland, erläutert Ulrich Schmid vom mmb Institut, sind schwierig, Bildung in den Augen vieler eine öffentliche Aufgabe.

Schließlich: “Ein Großteil der weltweiten privaten Kapitalinvestitionen im Bildungsbereich ging in den vergangenen Jahren in Angebote, die klassische Bildungsinstitutionen tendenziell ersetzen, das heißt in Apps oder Bildungsplattformen, die eigenständiges, autonomes Lernen jenseits von Institutionen und traditionellen Lehr- und Lernsettings ermöglichen”, so Experte Schmid vom mmb-Institut.”
Lilli Hiltscher, tagesschau.de, 26. September 2021

Bildquelle: Compare Fibre (Unsplash)

27Sep/21

Learnify your daily work. Best Practices of Learning Circles

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Letzte Woche war wieder ein #CLCLunch&Meet-Termin. Marcel Kirchner (Continental) berichtete vom Konzept der Learning Circles, die zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 im Unternehmen pilotiert wurden. Ich selbst konnte leider am Termin nicht teilnehmen, so dass ich hier nur auf die Folien verweisen kann, die Gastgeber Volkmar Langer ins Netz stellen durfte. Die Themen der Learning Circles waren ePortfolios und Content Curation. Grundlage, soweit ich es sehe, bildeten die entsprechenden lernOS-Guides (der Content Curation-Guide ist dort noch nicht aufgenommen). Badges für die TeilnehmerInnen gab es auch. Und eine Evaluation des Piloten, deren Ergebnisse auch auf dem #CLCLunch&Meet vorgestellt wurden.
Volkmar Langer, LinkedIn, 24. September 2021

24Sep/21

Weiterbildung 2030

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe vor einigen Wochen einen kurzen Artikel zur Frage “Wie sieht das Lernen in Unternehmen 2030 aus?” geschrieben. Er war Aufhänger und roter Faden für die Keynote, die ich gestern im sonnigen Trossingen auf der Jahrestagung der Netzwerke für berufliche Fortbildung halten durfte. Vor Ort in der schönen Bundesakademie für musikalische Jugendbildung und mit ca. 50 TeilnehmerInnen! Dabei habe ich die Projekte und Stichworte, die ich zur Story des Artikels zusammengesetzt habe, kurz vorgestellt. Am längsten und lebhaftesten haben wir, das sei noch erwähnt, das Thema Badges und ihren Nutzen für die Fort- und Weiterbildung diskutiert.
Jochen Robes, SlideShare, 24. September 2021

Bildquelle: Wikipedia (Wiki Marija, CC BY-SA 3.0)

23Sep/21

An Artificial Neural Network (ANN)-Based Learning Agent for Classifying Learning Styles in Self-Regulated Smart Learning Environment

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Es geht mir weniger um den Artikel, der hinter dem Titel dieses Beitrags steckt, sondern mehr um den Kommentar von Stephen Downes. Wir alle wissen ja, dass unterschiedliche Lernstile nicht existieren, dass sie ein “Mythos” der Bildung sind. Aber schon diese Aussage verkürzt eigentlich das Problem, denn natürlich lernen wir auf unterschiedliche Art und Weise. Und natürlich können wir diese unterschiedlichen Lernwege erfragen, wir können aus den Befragungsergebnissen Cluster bilden und diesen Clustern einen Namen geben, zum Beispiele “Lernstile”. Dieses Vorgehen ist wissenschaftliches Handwerkszeug (und deshalb gibt es nach wie vor Studien, die “Lernstile” erheben). Nicht die unterschiedlichen Lernstile sind also das Problem, sondern die Schlussfolgerungen und Ableitungen, die aus ihren Erhebungen getroffen werden: dass zum Beispiel Lehr- und Lernmaterialien für bestimmte Lernstile entwickelt werden müssen, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Lernstil und Lernerfolg gibt und vieles mehr.

Dazu die Gedanken von Stephen Downes, die ich hier in Gänze wiedergebe: “Every student learns and processes information differently, mainly due to their behavioral or cultural differences.” To me, it would be surprising if this were not true. Despite the repeated assertions in several quarters that there are no such things as learning styles, research on them continues to be published. In this article the authors use an artificial neural network (ANN) to identify individuals’ learning styles based on their work. It’s not the first such study, and I expect that future data mining research will continue to find differences in the way students study and learn. And if studies continue to find them it becomes absurd to continue saying they don’t exist.

The best that can be said, I think, is that knowledge of learning styles is not relevant to instructional design or selection of learning materials. The authors report that “the findings of this study are now being used in the development of a self-regulated smart learning environment to support students learning experiences.” So even these latter assertions become more difficult to sustain.”
Stephen Downes, OLDaily, 22. September 2021

Bildquelle: Yusufu Gambo, Muhammad Zeeshan Shakir