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29Jul/22

2022 Workplace Learning Report

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Okay, ich bin ein bisschen spät dran mit diesem Link, denn der jährliche Report von LinkedIn ist schon im April erschienen. Aber irgendwo tauchte in dieser Woche eine Referenz auf, und ich habe mich noch einmal durch die deutschsprachige Ausgabe geblättert. Kurz die Eckdaten: LinkedIn hat auch für die sechste Ausgabe dieses Reports wieder über 2.000 Personalentwickler:innen und Mitarbeitende befragt, hat interne Quellen (LinkedIn/ LinkedIn Learning) und externe Studien ausgewertet und daraus eine aktuelle Roadmap für die Personalentwicklung bzw. Learning & Development erstellt.

Der Report umfasst neben der Einleitung vier Kapitel: „Die Personalentwicklung im Wandel“, „Neue Herausforderungen erhöhen den Druck“, „Synergieeffekte in der Personalentwicklung“ und „Zukunftsorientierte Personalentwicklung“. Ich will jetzt nicht auf die Details der Studie eingehen. Sie unterstreicht (wie auch alle vorherigen Ausgaben) die Bedeutung der Weiterbildung und stellt sie in den aktuellen Zusammenhang von Digitalisierung, Pandemie und den damit verbundenen Transformationsprozessen. An einer Stelle wird zum Beispiel auf die steigende Bedeutung des „praxisnahen Lernens am Arbeitsplatz“ hingewiesen. An anderer Stelle fällt das wichtige Stichwort „Wohlbefinden“. Auch der Vermerk zur strategischen Notwendigkeit unternehmensweiter Datenbanken mit Kompetenzprofilen fehlt nicht. 

Hängengeblieben bin ich bei den Seiten (ab S. 25), die sich auf die Kompetenzen und Weiterbildung der Personalentwickler:innen selbst beziehen. Das folgende Modell stammt aus einer Studie von RedThread Research, die von LinkedIn zitiert wird:

 

Dazu heißt es im Report: „Basierend auf einer aktuellen Umfrage unter mehr als 300 Personalentwickler:innen identifizierte RedThread Research sieben Kategorien und 39 Kenntnisse, die in der Personalentwicklung künftig unverzichtbar sein dürften. Bedenkt man, dass Personalentwickler:innen eine zunehmend strategische Rolle einnehmen, überrascht es nicht, dass neben den typischen Tätigkeitsbereichen auch verschiedene neue Aufgabengebiete genannt werden.“ (S. 26)
LinkedIn Learning, April 2022 (pdf)

Nachtrag (29.07.2022): siehe auch „Linkedin Workplace Learning Report 2022“ (Christoph Meier, scil, 30.04.2022)

28Jul/22

Hier gibt’s was auf die Ohren

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Natürlich geht es um Podcasts. Kristina Enderle da Silva (wirtschaft+weiterbildung) leitet ein und stellt dann aktuelle Highlights vor. Zwar steht „Weiterbildung“ über der Liste, doch die Podcasts widmen sich auch anderen Personal-, Führungs- und New Work-Themen. Sie schreibt dazu: „Podcasts boomen förmlich. Viele Blogger sind inzwischen auf Podcasts umgestiegen oder haben diese zusätzlich im Programm, …“

Den Boom sehe ich auch. Doch einen „Umstieg“ fände ich schade, da für mich geschriebene Texte etwas anderes bedeuten.
Kristina Enderle da Silva, Haufe.de, 19. Juli 2022

Bildquelle: Clker-Free-Vector-Images (pixabay)

26Jul/22

Eight Ways to Finish Your Course

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein kurzer Ratgeber, der Hinweise zu Zeitmanagement, Selbstorganisation und Motivation miteinander verbindet. Pomodoro taucht natürlich auf, SMARTE Ziele, Note-Taking. „To succeed at online learning, you need more than ambition. You also need a sound strategy to turn those dreams into reality.“
Pat Bowden, The Report by Class Central, 5. Juli 2022

Bildquelle: Victor (Unsplash)

25Jul/22

Von der Lochkarte zur Cloud – Objektgeschichte digitaler Speichermedien

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Mir gefällt dieser Projektbericht aus der TU Darmstadt aus verschiedenen Gründen: da ist zum einen das Thema „digitale Speichermedien“, das in seiner Geschichte bereits einige interessante und fast schon wieder vergessene Objekte hervorgebracht hat; da ist der Blick hinter die Kulissen eines Hochschulprojekts und die Zusammenarbeit mit dem Museum für Kommunikation Frankfurt; und schließlich ist da das Ergebnis des Projekts, das auf Google Arts & Culture betrachtet werden kann. 

„Gemeinsam haderten wir an einigen Stellen mit technischen Schwierigkeiten wie fehlenden Bildern oder wechselnden Vorgaben durch eine neue Google Arts & Culture Version. Besonders für die Studierenden war es teilweise anstrengend, weil nicht alle gestalterischen oder inhaltlichen Vorstellungen realisiert werden konnten. Gleichzeitig unterstrich genau diese Erfahrung den Wert und Erfolg der Übung: Denn nur durch die aktive Mitarbeit bei der Ausstellungsgestaltung konnten den Studierenden Erfahrungen vermittelt werden, die sehr nah am Alltag von Kurator:innen sind. Ausstellungen zu kuratieren bedeutet immer wieder Frustration, aber nicht nur – denn am Ende steht in den meisten Fällen ein tolles Produkt.“
Noro Thorade und Martina Heßler, Neues zu E-Learning an der TU Darmstadt, 18. Juli 2022

21Jul/22

„Im Bereich der Allgemeinen Weiterbildung vollzieht sich ein Paradigmenwechsel, der sich schon länger abzeichnet“

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein Gespräch mit VertreterInnen der Erwachsenenbildung über Corona, die Digitalisierung und ihre Folgen. Was hat funktioniert, was weniger? Das Ganze ist ein frei zugänglicher Artikel in der neuen Ausgabe von weiter bilden mit dem Schwerpunkt „Abbrüche, Anschlüsse, Aufbrüche“. Zwei Wortmeldungen habe ich mir notiert. Die eine betrifft Markt und Modell der „Kursleitenden“, die offensichtlich langsam an ihre Grenzen stoßen:

„Ich beobachte aber auch seit längerer Zeit, dass dieses Modell der Kursleitenden, die in der Erwachsenenbildung auf Honorarbasis arbeiten, langsam zeitlich überholt ist. Das stammt aus der Zeit, als
der Gymnasiallehrer ein oder zweimal in der Woche abends einen Kurs in seinem Fach oder nach seinen Interessen und Neigungen gehalten hat. Aber die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer, die bei uns nebenberuflich tätig sind, geht gegen Null … Es geht eigentlich eher in die Richtung vollständig freiberuflich lebender Kursleitungen. Wenn ich mir aber die Honorarstrukturen anschaue, dann kann man als Kursleitender davon nicht auskömmlich leben; es sei denn man arbeitet 50 bis 60 Stunden in der Woche.“

Ein zweiter Hinweis bezieht sich auf die Zielgruppe der Erwachsenenbildung, und weil das ein längerer Einwurf ist, zitiere ich hier nur den Einstieg:

„Ich erlebe jetzt, dass sich im Bereich der Allgemeinen Weiterbildung ein Paradigmenwechsel vollzieht, der sich schon länger abgezeichnet hat. Die Erwachsenenbildung, die ich von früher her kenne, mit ihren Vortragsveranstaltungen und Seminaren, die von gutgebildeten Leuten besucht wurden, die sich weiterbilden wollen und an allem möglichen interessiert sind, gibt es immer weniger. … Das hat sich durchs Digitale verändert. Dort sind häufig jüngere Leute, …“
Anne Becke, Andreas Grünewald, Beate Schmidtken, Christine Schäfer, Jan Rohwerder, weiter bilden, 2/ 2022

20Jul/22

Why we need to redefine learning maturity for 2022

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die „Learning Benchmark Reports“, früher von Towards Maturity, jetzt von Mindtools for Business herausgegeben, liefern auf strategischer Ebene Argumentationshilfen. Sie richten sich, der Titel deutet es an, vor allem an Entscheider. Laura Overton, die die Reports lange Zeit verantwortet hat, hat hier eine Zusammenfassung der aktuellen Ausgabe geschrieben.

Natürlich geht sie dabei kurz auf die Merkmale ein, die erfolgreiche Learning & Development-Teams auszeichnet. Es folgen einige Ergebnisse der aktuellen Studie. Und ganz am Ende schließlich nimmt sie das Stichwort der Überschrift auf: 

„But this year’s report has flagged to me that our thinking about maturity needs to shift. 
Originally for me, learning maturity was all about results, all about that impact on performance, agility, people and organisations. 
But now I am wondering if we need to define what L&D maturity means for us individually to make a difference. …

As an adult or as a learning professional, maturity means:
– Taking personal responsibility for our own actions rather than blaming others
– Understanding that not everything will be going our way all the time
– Working with others to achieve goals rather than being the hero
– Knowing when we can make a difference and when we can’t
– Applying our knowledge and experience in new ways to cope with new challenges
– Letting go!“

Okay, das sind noch sehr allgemein gehaltene Appelle. Ich bin gespannt zu sehen, was sich daraus entwickelt.
Laura Overton, trainingzone, 13. Juli 2022

Bildquelle: MindTools for Business

19Jul/22

loscon22 Eröffnung und Impulsvorträge

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich habe diese Woche angefangen, die Beiträge der lernOS Convention (5./6. Juli 2022) nachzuarbeiten. Los ging es mit den Impulsvorträgen, die dankenswerter Weise auf YouTube gestreamt wurden und so offen zur Verfügung stehen. Karlheinz Pape und Joachim Niemeier moderierten. Es war ja eine hybride Veranstaltung mit ca. 100 Teilnehmer:innen vor Ort und ca. 100 online. Das machte einige besondere Regieanweisungen nötig („nur mit Mikrofon reden“) und sicher auch einiges an Planung und Organisation.

Die Vorträge waren, auch im Nachhinein, eine gute Einstimmung. Die Entwicklung des Wissensmanagements war natürlich mit Blick auf das Motto des Events ein Thema (Simon Dückert, Karsten Ehms). Dann eine kurze Standortbestimmung („lernOS – State of the Union“, Simon Dückert). Flankiert wurden diese Beiträge von zwei Binnenansichten aus großen Unternehmen: „#DATEVlernt“ (Julia Bangerth mit vielen interessanten Stichworten) und „Fit2Collaborate“ (Birthe Cohrs, Otto Group, mit der Vorstellung einer konkreten Intervention). Und Simon Dückert durfte auch wieder kurz erklären, was denn „lernOS“ eigentlich sei. Ich bin jedenfalls gespannt, was die weiteren Aufzeichnungen noch bringen …
Cogneon Akademie, YouTube, 5. Juli 2022

DATEVlernt – von Unlearn bis Veränderungsoptimismus mit Julia Bangerth (DATEV)

lernOS – State of the Union mit Simon Dückert (Cogneon Akademie)

Fit2Collaborate – Euer Weg zur besseren Zusammenarbeit & nachhaltigem Wissensmanagement mit Birthe Cohrs (Otto Group)

Wie Siemens weiß, was Siemens weiß! mit Karsten Ehms (Siemens)

18Jul/22

Hochschullehre unter dem Einfluss des KI-gestützten Schreibens

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das Thema KI & Kreativprozesse nimmt gerade etwas Fahrt auf. Von daher bilden das KI-gestützte Schreiben und die Hochschullehre hier nur eine kleine, aber sehr interessante Facette ab. Denn mit Blick auf die klassischen Prüfungsleistungen bzw. Leistungsnachweise an deutschen Hochschulen spielen Textdokumente immer noch eine zentrale Rolle. Ist es hier in Zukunft mit der eidesstattlichen Versicherung, selbstständig gearbeitet zu haben, noch getan? Andererseits wird der Einsatz von KI-gestützten Tools auf Seiten der Autor:innen an vielen Stellen kaum noch nachzuweisen sein.

Im Artikel werden verschiedene Herausforderungen skizziert. Das reicht von der Frage, wo ein Plagiat anfängt, bis zur Unterscheidung verschiedener Formen des KI-gestützten Schreibens. Dabei werden auch die Ergebnisse einer Umfrage unter Hochschullehrenden herangezogen. Vieles ist noch ein lautes Nachdenken über Entwicklungen, über Handlungsbedarf und neue Regeln. So ist ein Absatz zum Beispiel mit „Neue Formen der Autor:innenschaft und Kennzeichnungspflichten für KI-gestützte Textproduktion“ überschrieben.

Ich persönlich sehe die Entwicklung neugierig bis entspannt. Die Anforderungen an individuelle Prüfungsleistungen werden sich zwangsläufig anpassen müssen. Aufgaben werden kontextbezogener und transferorientierter gestellt werden müssen. Und Digital- bzw. Schreib-Kompetenzen müssen zukünftig auch den Umgang mit KI einschließen. Wie auch immer gilt: „Mit Blick auf die Dynamik des technologischen Fortschritts der KI-Technologien wird eine Beschäftigung mit der Thematik rund um das KI-gestützte Schreiben im Hochschulkontext immer dringlicher.“
Doris Weßels und Ole Gottschalk, Hochschulforum Digitalisierung/ Blog, 14. Juli 2022    

 

15Jul/22

LX024 Informelles Lernen @ Scale: LEX – Lernen von Experten

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In der 24. Folge des LernXplorer Podcast darf Shakil Awan die informelle Lernplattform der Deutschen Telekom, „LEX – Lernen von Experten“, vorstellen. Der Begriff „informelle Lernplattform“, das nur am Rande, stammt übrigens aus dem Beitrag und seiner Zusammenfassung, und ich habe etwas gezögert, ihn hier weiter zu transportieren. Eine „Plattform fürs informelle Lernen“ trifft das Angebot und die Aktivitäten vielleicht etwas besser.

Wie auch immer: Im Gespräch mit Gastgeber Matthias Wiencke fasst Shakil Awan das Angebot, seine Entstehung und seine Erfolgsgeschichte noch einmal zusammen. Über 5.000 Sessions, die von den Mitarbeitenden für Mitarbeitende angeboten wurden, waren es im letzten Jahr, über 3.000 sind es in diesem Jahr schon wieder. Hier die Stichpunkte, die Matthias Wiencke aus dem Gespräch mitgenommen hat:

„- Habe eine Idee, glaube an deine Idee und zieht es schnell durch. Einfach machen!
– Sessiongeber aus dem oberen Management und Prominente ziehen die Leute an und sorgen für eine größere Sichtbarkeit
– Bestehende Technologien nutzen – es braucht keine zusätzlichen Lösungen oder Tools
– Es braucht viel Fleiß, eine kleine Gruppe von gleichgesinnten oder zumindest einen Antreiber
– Jeder ist ein Experte – jeder kann was, jeder kann sein Wissen teilen
– So eine Graswurzelinitiative ist wie ein Garten. Es braucht kontinuierliche pflege
– Informelles Lernen sollte nicht mit anderen Formaten konkurrieren“
Matthias Wiencke, LernXP: LernExplorer Podcast und Blog, 1. Juli 2022

14Jul/22

VR-Einsatz in Trainings – lohnt sich das?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Autor:innen sind als VR-Expert:innen und – Trainer:innen sicher etwas vorbelastet, wenn es um den Einsatz von Virtual Reality in Learning & Development geht. Ihr stärkstes Argument für das Thema: die Tatsache, „dass die erweiterte und virtuelle Realität ohnehin zum festen Bestandteil der Welt unserer internen und externen Kund:innen wird – von der Automobilkonstruktion über die Anlagenwartung bis hin zum Operationssaal“ (S. 7)

Was die Einsatzmöglichkeiten von VR in Learning & Development betrifft, konzentrieren sich die Autor:innen in diesem Whitepaper ganz auf professionelle VR-Meeting- und Kollaborationsplattformen. Hier zählen sie Anbieter und Tools auf und diskutieren ihre Vor- und Nachteile. Ein paar konkrete L&D-Einsatzbeispiele aus der Berufspraxis hätten diesem Schwerpunkt allerdings gutgetan.

Weitere Kapitel sind den Vorteilen der Arbeit in VR sowie den Risiken und Nebenwirkungen der neuen Technologie gewidmet. Was jedoch bleibt, sind die Hürden, mit denen sich Anwender heute noch auseinandersetzen müssen: die Organisation (Anschaffung/ Ausleihe) der Hardware, der Betreuungsaufwand, die Einführung. Da war der Einstieg in Zoom, auf den mehrmals verwiesen wird, doch etwas einfacher.

Das Whitepaper (14 S.) gibt es im Tausch gegen Kontaktdaten.
Franz Korbinian Hütter, Sandra Mareike Lang und Petra Isabel Schlerit, IFBB – Institut für Betriebliche Bildung, Juli 2022