All posts by jrobes

11Jun/19

Moving From 5% to 85% Completion Rates for Online Courses

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die hohen Zahlen der Kursabbrecher sind ein Thema, solange es MOOCs gibt. Wie aber kommt man zu einer Abschlussquote von 85 Prozent? Nun, die einfachste, wenig überraschende Antwort lautet: Der Kurs muss etwas kosten. Aber es gibt weitere Stellhebel. Sieben, meist nützliche, listet der Artikel auf (inklusive der Option „Preisticket“):

1. Make students put skin in the game. …
2. Avoid on-demand learning and instead impose deadlines. …
3. Combine synchronous and asynchronous learning. …
4. Use the power of peer pressure. …
5. Make students feel seen. …
6. Don’t be afraid to dangle prize money or other incentives at the end of a course. …
7. Design assignments that help adult learners complete projects for work. …
Amy Ahearn, EdSurge, 6. Juni 2019

Bildquelle: Jon Tyson (Unsplash)

07Jun/19

Nur locker bewölkt: Warum die Schul-Cloud in Deutschland nicht vom Fleck kommt

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ulrich Schmid (mmb Institut) ist in seiner Analyse hin- und hergerissen: Auf der einen Seite kann er es gut nachvollziehen, dass die Bundesländer gegenwärtig eher auf eigene Lösungen setzen, als sich unter einer zentralen Schul-Cloud zu versammeln. Man gibt schließlich Steuerungsmöglichkeiten ab.

Auf der anderen Seite sieht er die Chancen, denn „eine solche bundesweite Plattform [würde] Nutzungs- und Nutzerdaten in großer Menge generieren, sprich „Big Data“. Dadurch würden auch KI-basierte Services möglich, etwa für das „adaptive“ und „predictive learning“ sowie für die pädagogische Analyse und individuelle Beratung.“

Letztendlich plädiert er nicht zuletzt deshalb für einen schnellen und einheitlichen Weg zur digitalen Schule.
Ulrich Schmid, Bertelsmann Stiftung/ Digitalisierung der Bildung, 7. Juni 2019

Bildquelle: Alex Machado (Unsplash)

06Jun/19

Education in 2030

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eine sehr interessante Studie (61 S.), die die Experten von Holon IQ („a global education intelligence platform“) hier vorgelegen! Im Mittelpunkt stehen fünf Bildungs-Szenarien, die 2030 möglich sind: „education as usual“, „global giants“, „regional rising“, „peer-to-peer“ und „robo revolution“. Sie stellen unterschiedliche Kombinationen einzelner Treiber dar (Globalisierung, Bevölkerungswachstum, Wirtschaft, Zukunft der Arbeit usw.) und werden ausführlich beschrieben.

  • „Education-as-Usual. Traditional education institutions remain the trusted source of learning and the most effective vehicle for jobs and prosperity. Higher education consolidates, global talent platforms emerge and government remains the core source of funding around the world.
  • Regional Rising. Regional alliances dominate the competitive education landscape, supported by strategic and political cooperation. Cooperative blended delivery and regional talent hubs cross-load labor supply and demand strengthen regions.
  • Global Giants. This global free market environment has fostered the emergence of „mega-organizations“ with ubiquitous brand recognition and the scale to achieve significant efficiences and industry power.
  • Peer-to-Peer. Learning online through rich, personalized human to human experiences dominates the post-secondary and skills training sectors. Blockchain technology fundamentally reconfigures credentialing and unlocks the collective creativity and IP of teachers.
  • Robo Revolution. AI drives a complete reversal in „who leads learning“, with virtual tutors and mentors structuring learning paths, providing assessment tasks, giving feedback, adjusting according to progress and organizing human tutoring when needed.“

Dafür haben die Experten Informationen „top down“ – zum Beispiel aus Studien von World Bank und OECD – und „bottom up“ – gewonnen aus Artikeln, Blogposts, Kommentaren und weiteren Quellen – ausgewertet. Neben den Szenarien werden in einzelnen Kapiteln „global drivers“ und „global learning & teaching“ beschrieben und mit Schaubildern visualisiert. So gibt es zum Beispiel kurze Schlaglichter zum LMS und zu MOOCs.
Holon IQ, 6. Juni 2019

 

03Jun/19

Hören ist das neue Lernen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein weiterer Versuch, Podcasts und betriebliche Weiterbildung zusammenzubringen. Denn Podcasts werden geschätzt, manche sprechen sogar wieder von einem Trend. Auch Wissens-Podcasts gehören dazu. Gudrun Porath geht in ihrer Kolumne sogar noch einen Schritt weiter:

„Weil der technische Aufwand gering ist, können Mitarbeitende diese auch selbst produzieren und ihr Wissen und ihre Erfahrungen beispielsweise als Interview teilen – unkompliziert und zugleich wirksam. Neben dem Lerneffekt steckt da noch etwas ganz anderes drin: Gehört zu werden, ist eine Bestätigung und eine gute Motivation für jeden. Nutzen wir sie.“
Gudrun Porath, Haufe.de, 29. Mai 2019

31Mai/19

eduTrends: Alternative Credentials

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Einen guten Überblick über die neuen Währungen, die sich auf dem Bildungsmarkt breit machen, haben die Experten des Observatory of Educational Innovation aus Monterrey hier zusammengetragen (50 S.). Systematisch skizzieren sie zuerst die gesellschaftlichen Treiber („Vierte Industrielle Revolution“) und den daraus resultierenden neuen Blick auf Bildung und Lernen („from a four-year degree to a lifelong education“). Anschließend führen sie uns in den MOOC-Markt, mit etwas Geschichte und kurzen Profilen der großen Anbieter.

Das Herzstück dieser Studie bildet das Kapitel „What are Alternative Cedentials?“ „Alternative credentials refer tothe competencies, skills, andlearning outcomes derived from assessment-based, non-degree activities and align to specif ic and timely needs in the workplace.“ (S. 24)

Die folgende Klassifikation umfasst drei Kategorien: 1) Labor Market Training and Credentialing, 2) MOOCs and Other Online Microcredentials, 3) Competency-Based Education Programs.

Es folgen Beispiele (vor allem) amerikanischer Hochschulen, die auf dem Markt alternativer Zertifikate bereits aktiv sind, sowie einiger Unternehmen wie IBM, die die Badge-Plattform von Acclaim einsetzen. Dann das obligatorische Kapitel über die Bedeutung der Blockchain sowie ein abwägender Ausblick. Ein ausführliches Literaturverzeichnis. Lesenswert.

„Education institutions with the ability to adapt to this new reality will stand out when faced with the imminent transformation of the world of training. The growing supply of alternative credentials must not be seen as a threat to traditional degrees; on the contrary, we hope that this transformation contributes to the evolution of degree programs and to remove access barriers. Traditional degrees and alternative credentials may and will have to coexist and learn from each other, strengthening learning opportunities for society.“ (S. 45)
Observatory of Educational Innovation,  Tecnológico de Monterrey, Mai 2019

31Mai/19

Rolle und Aufgaben von L&D: das ACADEMIES-Modell

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Christoph Meier (scil) hat das neue Buch von Nick van Dam, Global CLO McKinsey, gelesen. Es heißt: „Elevating Learning & Development. Insights and Practical Guidance from the Field“. Vor allem den Bezugsrahmen des Autors, das ACADEMIES-Modell, fand er ganz hilfreich. Sein Fazit:

„Beim Durchblättern des Buchs fand ich die ersten Kapitel besonders interessant (z.B. Struktur und Governance von L&D); die späteren Kapitel dagegen zum Teil weniger ergiebig (z.B. zu Kuratieren als Erweiterung des Inhalte-Managements). Das hier vorgestellte ACADEMIES-Modell erscheint mir aber als eine sehr anschlussfähige Darstellung der zentralen Aufgaben und Herausforderungen für L&D.“
Christoph Meier, scil-blog, 29. Mai 2019

Bildquelle: Nick van Dam: Elevating Learning & Development, 2018, S. 21

29Mai/19

Wie Arbeit wieder laut wird: #WOL

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein schönes Porträt von Katharina Krentz, die als Expertin für digitale Zusammenarbeit bei Bosch für „Working Out Loud“ (WOL) wirbt und damit in den letzten Jahren über das Unternehmen hinaus eine inspirierende Quelle geworden ist. Bei Bosch, so heißt es im Artikel, umfasst die WOL-Community heute 600 Circles mit 4.500 Mitgliedern in 50 Ländern. Und Katharina Krentz probiert auch Circles, die sich aus Mitarbeitern verschiedener Unternehmen zusammensetzen.
Mareike Knoke, MERTON – Onlinemagazin des Stifterverbandes, 28. Mai 2019

28Mai/19

Tell Me, Learning Analytics…

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ich finde die Diskussion um Learning Analytics noch immer etwas künstlich, weil wir (ich!?) hierzulande kaum Berührungspunkte damit haben. Aber das ist an vielen Stellen, zum Beispiel in den Staaten, schon anders. Von daher machen die Fragen, die Maha Bali stellt, schon Sinn, zum Beispiel:

„Also, if what happens once a student is “identified” as needing help, is automated, this makes me extremely sad. Because someone who is falling behind probably needs personal attention and care from the teacher or at least a TA.“

Stephen Downes hat in seinem Kommentar genickt, aber darauf hingewiesen, dass viele der Probleme, die KI lösen soll, ja in der traditionellen Präsenz-Hochschule entstanden sind. Deshalb:
„While I’m not disagreeing with the criticisms of learning analytics in this post, I’m not exactly agreeing with the argument that we need more humans to do the work. It seems to me that what we really need is better AI.“
Maha Bali, Reflecting Allowed, 29. Mai 2019 

27Mai/19

HFDcert – Das HFD Community Certificate

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Das HFDcert des Hochschulforum Digitalisierung gibt es schon seit Februar 2019. Es soll helfen, das individuelle Engagement in der digitalen Lehre sichtbar zu machen. Dafür reicht man auf einer Online-Plattform seine Aktivität ein, zum Beispiel ein Workshop-Besuch, ein Blogbeitrag oder die Umstellung eigener Lehrveranstaltungen. Im Peer-Review werden die Aktivitäten bescheinigt und dann ins eigene Online-Portfolio aufgenommen.

Der Prozess ist charmant pragmatisch: Man stellt seine eigene Aktivität und den damit verbundenen Aufwand kurz schriftlich dar. Ein zufällig ausgewählter Peer segnet die Darstellung ab. Pro Stunde Beschäftigung mit dem Lehren/Lernen im digitalen Zeitalter gibt es einen Punkt. Hat man genügend Punkte gesammelt, wechselt der Status: Man ist zu Beginn Novice und kann zum Instructor, Innovator oder Incubator aufsteigen. Auf der Online-Plattform ist das für Interessierte sichtbar. Man kann das HFDcert auch jederzeit als PDF-Datei herunterladen und als Badge beruflichen Profilseiten hinzufügen. 

Ich habe das Projekt in den letzten Tagen wiederentdeckt, schnell ein Profil angelegt und mal versuchsweise meinen Impulsvortrag zum Stichwort „Micro-Degrees und Badges“ eingereicht. Es hat funktioniert. Ich habe sechs Punkte und den Status „Novice“ erhalten. Da geht sicher noch mehr …

Aber zurück zum Anfang. Warum gefällt mir das Prinzip „HFDcert“? Es geht um informelles, selbstorganisiertes Lernen, um Kompetenzentwicklung. Ausgangspunkt ist die eigene Praxis und eine Selbsteinschätzung. Peers geben Feedback. Gleichzeitig kann ich meine Aktivitäten mit meinem Profil verbinden. Kurz: Das Verfahren ist angenehm unscharf, offen und transparent. Eine schöne Vorlage für die Personalentwicklung!!
Hochschulforum Digitalisierung, 2019

24Mai/19

„Unser Bildungssystem ist richtig scheiße digitalisiert“

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Ein EdTech-Startup („Polarstern Education“) wird vorgestellt, obwohl ich nicht so richtig erkennen kann, was die Lösung des jungen Unternehmens auszeichnet. Vielleicht ist es der Umstand, dass man sich auf den schwierigen, weil nicht finanzstarken Hochschulmarkt konzentriert und mit der Plattform Open edX punkten kann. An einer selbstbewusst vorgetragenen Analyse des Bildungssystems mangelt es jedenfalls nicht. Aber kritische Rückfragen werden im Beitrag auch nicht gestellt, im Vordergrund steht die Starthilfe. Nicht das schlechteste Motiv, wenn einem die EdTech-Szene hierzulande am Herzen liegt.
Mareike Knoke, MERTON – Onlinemagazin des Stifterverbandes, 24. Mai 2019