All posts by jrobes

16Jul/19

12 Ideas for Amplified Forms of Digital Storytelling

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Digital Storytelling ist ein spannendes Thema. Dieser Blog ist Digital Storytelling. Das Projekt des Bayerischen Rundfunks, „Ich, Eisner! 100 Jahre Revolution in Bayern“, ist Digital Storytelling in Reinkultur. Digital Storytelling kann vieles vereinen: die Form, in der wir eine Geschichte erzählen, mit der persönlichen Lernreise, die wir reflektieren.

Vor diesem Hintergrund ist die Aufzählung von Silvia Rosenthal Tolisano  eine anregende Sammlung weiterer Möglichkeiten. Hier ihre Punkte:
Curation as Storytelling, Storytelling across Space and Time, Explanation Videos, Snapchat Stories, Instagram Stories and Polls, Instagram Hashtags, Learning Stories, Video Selfies, Digital Books, Sketchnotes, Podcasts, Google Maps/Google Earth.
Silvia Rosenthal Tolisano, Langwitches, 7. Juli 2019

Bildquelle: Silvia Rosenthal Tolisano

15Jul/19

Learning Technology Evolves: Integrated Platforms Are Arriving

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Josh Bersin zeichnet für uns die neuesten Marktbewegungen rund um „Learning Technologies“ auf. Seine Beobachtung: Der Markt ist sehr fragmentiert, klassische Lernplattformen bilden nur noch einen Teil einer modernen Lerninfrastruktur. Hinzukommen Stichworte wie „micro“, „videos“, „podcasts“, „tests/ quizzes“, „interactions“, hinter denen separate Plattformen und Tools stehen. Und alles unter dem Dach einer „Learning Experience“, die der Mitarbeitende bzw. Lernende erwartet.

Vielen Unternehmen als Kunden ist diese Welt aber zu komplex: „But many companies are getting tired of being the “general contractors” for their learning experience, and they want to start buying “a complete house.” So vendors are becoming more integrated.“

Deshalb prophezeit Josh Bersin die nächste Welle integrierter Plattformen. Also die Wiederholung einer Welle, die einst die klassischen Lernplattformen nach oben getragen hat. Welche Rolle diese klassischen Lernplattformen in dieser Entwicklung spielen werden, lässt er allerdings offen.

Vielleicht noch eine kurze Anmerkung: Josh Bersin skizziert neueste Entwicklungen, die zuerst den globalen, amerikanischen Markt treiben, um dann schrittweise auch hierzulande anzukommen. Das ist spannend, weil in diesem Bild alle aktuellen Trends und Buzzwords auftauchen. Für viele KMUs in Deutschland sind jedoch die klassischen Lernplattformen der ersten Welle noch die integrierten Lösungen, die sie für ihre Weiterbildung suchen …
Josh Bersin, 29. Juni 2019

12Jul/19

Comeback der alten Lernideen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Viele der aktuell präsentierten Angebote auf dem Bildungsmarkt basieren auf Ideen, so Lutz Goertz, „die schon vor zehn oder zwanzig Jahren diskutiert wurden“. Jetzt, so fährt er fort, sei offensichtlich die Zeit reif, sie auf den Markt zu bringen. Seine Beispiele:

Virtual Reality: hat Internet-Visionär Jaron Lanier schon in den 1990er Jahren beschrieben. Virtuelle Lernassistenten: man denke nur an Joseph Weizenbaum’s „ELIZA“. Übungsfirmen: im „realen Leben“ ein alter Hut. Lernkartensysteme: kennen wir vom Vokabellernen seit Jahrzehnten. Interaktive Videos: wurden auch schon in den 1990er Jahren gedreht – mit viel Aufwand, hohen Kosten und als „Liebhaberprojekte“ in der Weiterbildung. 

Das Fazit von Lutz Goertz: „Tatsächlich beschleunigen technische Innovationen in der Lernwelt gute didaktische Ideen, die sich mit früheren Mitteln noch nicht realisieren ließen. Es lohnt sich also, auch vermeintlich gescheiterte Lernprojekte immer wieder einmal auf ihre Umsetzung mit den heutigen Lerntechnologien zu überprüfen.“

Meine Frage: Was wären denn heute die Bildungs- und Lernvisionen, die sich noch nicht oder nur schlecht realisieren lassen und auf die wir in 20 Jahren als „Vorläufer“ zurückblicken werden?
Lutz Goertz, mmb Institut, Juli 2019

Bildquelle: Maurizio Pesce (Flickr, CC BY 2.0)

11Jul/19

„Ich bin ein aktiver Lernberater.“

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Jürgen Handke, Anglistik- und Linguistikprofessor aus Marburg, ist ja auf diesem Kanal schon eine feste Einrichtung. In diesem Interview mit der Redaktion des Bildungsservers erzählt er von den zentralen Projekten, an denen er arbeitet: von H.E.A.R.T., in dem der Einsatz humanoider Roboter in der Hochschullehre erforscht wurde, und von „RoboPraX“, in dem humanoide Roboter als Werkzeuge eingesetzt werden, um Schülerinnen und Schülern in mehrtägigen Schulungen den Umgang mit der digitalen Welt näher zu bringen. Aber angestrichen habe ich mir den folgenden Gesprächsausschnitt:

Online-Redaktion:Wie reagieren Ihre Kollegen. Wollen die jetzt auch einen Yuki?“

Handke: „Nein, gar nicht, die ignorieren das. Das geht uns schon seit Jahren so, weil wir uns nicht um die deutschen Hindernisse, die da heißen: Scheiternkultur gibt es nicht, man teilt nicht, man kollaboriert nicht, man definiert immer nur die Ängste und Risiken, kümmern. Viele deutsche Kollegen wagen sich nicht auf Neuland. Sie wehren sich gegen jegliche neue Lehrform, haben Angst, dass sie nicht mehr gebraucht werden. Seit Mitte der 90er hat die Presse begonnen zu schreiben „Computer ersetzt Professoren“, das hängt mir seit dieser Zeit als Label an. Aber das stimmt nicht. Die digitale Lehre selber stärkt die Präsenzlehre. Was wir machen, ist Kompetenztraining erster Klasse.“
Deutscher Bildungsserver/ Bildung + Innovation, 11. Juli 2019

Bildquelle: Jürgen Handke/ Digitalisierung der Lehre (YouTube)

11Jul/19

4 Business Models That Redefine L&D With 70:20:10

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Online Educa im November wirft ihre Schatten voraus. Jos Arets, 70:20:10 Institute, der in Berlin einen Workshops moderieren wird, ruft uns hier vier Geschäftsmodelle zu, die das Selbstverständnis von Learning & Development (L&D) beschreiben. Zwei Modelle sind „learning-focused“: „Order Taker“, „Learning Enabler“; zwei sind „business-focused“: „Performance Enabler“, „Value Creator“.

Die Modelle bieten einen Rahmen, um sich als Bildungsabteilung zu positionieren, zu sortieren und (neu) aufzustellen. Sie schließen sich nicht zwangsläufig aus, zeigen auch keinen Verlauf auf, dem Organisationen folgen müssen. Nichtsdestotrotz empfiehlt der Autor, dass „L&D moves towards the business. This offers opportunities to shift towards being a profit centre, which is good for any part of an organisation, not least L&D.“
Jos Arets, oeb insights, 11. Juli 2019

11Jul/19

Amazon Alexa-NHS partnership splits expert opinion

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Wenn Nutzer in UK zukünftig Amazon’s Alexa etwas Gesundheitliches fragen, z.B. „Was tue ich bei Migräne?“, dann werden zuerst die Webseiten des National Health Service (NHS) nach Informationen durchsucht. Das ist der Kern einer Partnerschaft, über die gerade breit berichtet wird. Nun kann man die bekannten Argumente anführen, die gegen einen solchen Service sprechen: von Fragen des Datenschutzes, über das Vertrauen in Amazon bis zu den zentralen Aufgaben des NHS. Man kann auch einwenden, dass Nutzer sich sowieso über Alexa informieren, ganz gleich, ob es eine solche Partnerschaft gibt oder nicht. Ich möchte hier nur darauf hinweisen, dass man „Gesundheit“ auch durch „Bildung“ und den NHS durch einen (staatlichen?) Bildungsträger ersetzen kann.
BBC News, 10. Juli 2019

Bildquelle: Kelly Sikkema (Unsplash)

09Jul/19

Die Hochschule der Zukunft: Fels in der Brandung?

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

In 20 Jahren, so die AutorInnen, wird es den einen Typ Hochschule nicht mehr geben (by the way, gibt es den denn heute noch?). Die Zielgruppe der Studierenden wird vielfältiger. Hochschulen als Bildungsorte müssen sich neu definieren. Vor diesem Hintergrund sind vier Szenarien denkbar:

„- Hochschulen mit stark ausgeprägtem Third-Mission-Profil als regionaler Motor,
– Online-Hochschulen mit größtmöglicher Flexibilität für berufstätige Studierende,
– Lernbegleiterhochschulen mit individuellem Lerntempo und Curriculum oder
– Tertiäre Bildungsinstitute, die berufliche und akademische Ausbildung vereinen.“

Die Schwerpunkte sind nachvollziehbar. Weitere sind denkbar. Dem kurzen Artikel fehlt jedoch der Raum, um die Szenarien etwas trennschärfer zu beschreiben und Anknüpfungspunkte zu bereits bestehenden Organisationstypen aufzuzeigen.
Frank Ziegele, Philipp Neubert und Lisa Mordhorst, Magazin Hochschulsport, 02/ 2019 (via CHE)

Bildquelle: Magazin Hochschulsport

09Jul/19

Researchers at Udacity develop AI that can generate lecture videos from audio narration

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Die Nachricht, dass eine Software entwickelt wurde, die eine Audio-Erzählung in eine Video-Vorlesung umwandelt, mag heute nicht weiter überraschen. Vielleicht fragt man sich noch kurz, was das Ganze eigentlich soll … Der Beitrag stellt jedenfalls das Prinzip vor: Man füttert ein System mit vielen Stunden Video-Material und lässt anschließend einen Algorithmus aus einem Audio ein neues Video entwickeln. Die verlinkten Ergebnisse (hier) sind aber noch bescheiden. Aber sie werden sicher bald besser.

Fügt man solche Nachrichten und Technologien zusammen, so durchsuchen zukünftig intelligente Systeme das Netz und stellen Inhalte in beliebigen Formaten zusammen: als kuratierte Listen, als Bücher („Erstes computergeneriertes Buch publiziert“, Deutschlandfunk, 11. April 2019), als Audios („Text-to-Speech“), als Videos („LumièreNet: Lecture Video Synthesis from Audio“, Cornell University, 4. Juli 2019), alles in beliebigen Sprachen.
Kyle Wiggers, Venture Beat, 5. Juli 2019 

Bildquelle: LumièreNet (Vimeo)

08Jul/19

Zu langsam auf dem richtigen Weg

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Eine vertraute Frage hat Jörg Hafer aus Tübingen mitgebracht, wo Ende Juni am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) das Zusammenspiel von „Digitalisierungspraktiken und Hochschulbildung“ diskutiert wurde: Wie bekommt man den „Wandel“ (die Reflexion, das Nachdenken, das Anpassen, das „auf den Prüfstand stellen“) in die Lehre und zu den Lehrenden? Eine Frage, an der sich ja auch andere Bildungsträger mitunter abarbeiten …

Flexibilität hat sich Jörg Hafer notiert. Weiterentwicklung der Lehre. Etwas Neues ausprobieren. Weg von der Digitalisierung der Bildung, hin (oder zurück!) zu den Bildungszielen. Denn es geht ja längst um Bildung in einer digitalisierten Welt.
Jörg Hafer, joerghafer.de, 5. Juli 2019

Bildquelle: e-teaching.org

05Jul/19

KI-basierte, adaptive Lernumgebungen

Quelle: Weiterbildungsblog Autor: jrobes

Künstliche Intelligenz, adaptives Lernen und personalisierte Lernumgebungen. Das sind aktuelle Schlagworte, die in keinem Trendbericht fehlen. Von daher ist der Beitrag von Christoph Meier, der uns einen Überblick bietet und der einmal genauer hinschaut, was hinter diesen Konzepten steckt, wie sie funktionieren und wo sie angewendet werden, begrüßenswert.

Was habe ich aus der Lektüre mitgenommen?

a) eine Definition: „KI-basierte, adaptive Lernumgebungen sind Lernumgebungen, die sich in Echtzeit an die Benutzer und ihren Lernstand anpassen.“

b) eine Unterscheidung: Adaptive Lernumgebungen arbeiten mit Informationen über das jeweilige Wissensgebiet und die entsprechenden Lernobjekte, mit Informationen über Lernpfade und Feedbackprozesse sowie mit Informationen über die Lernenden selbst, ihr Vorwissen und ihr Lernverhalten (Domänen-Modell, Tutorielles Modell, Lernenden-Modell).

c) verschiedene Beispiele: Wir kennen möglicherweise bereits adaptive Lernumgebungen (vielleicht arbeiten wir sogar schon mit ihnen!), wenn wir an Lernkarteikartensysteme, Sprachlern-Apps oder Plattformen für kuratierte Lerninhalte denken. Adaptive Lernplattformen bzw. intelligente tutorielle Systeme, die im Mittelpunkt des Beitrages von Christoph Meier stehen, werden uns dagegen in der Praxis seltener begegnen.

d) bestehende Grenzen:
– Die Beispiele adaptiver Lernumgebungen kommen, wen wundert’s, vor allem aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich.
– In den vorgestellten Szenarien adaptiver Lernumgebungen spielen das Lernen in Gruppen und der Austausch mit Lehrenden und Lernenden (abgesehen von konkreten Feedbacks auf Ergebnisse oder Entscheidungen) keine explizite Rolle.
– Die konkreten Handlungshinweise am Ende des Beitrags („So gehen Sie vor!“) kann ich nicht einordnen. Macht es Sinn, als Bildungsexperte oder als L&D-Team eine entsprechende Plattform zu planen und zu entwickeln? Oder würde man nicht eher auf einer bestehenden Lernumgebung aufsetzen?
– Wie kann die Rolle der Lernenden im Umgang mit adaptiven Lernumgebungen gestärkt werden? Wie kann die „große“ Diskussion um KI und Algorithmen auch im „besonderen“ Feld der Bildung und Weiterbildung abgebildet werden? Offenheit, Transparenz, Werte und Teilhabe sind hier Stichworte. Datenschutz ein anderes. Christoph Meier klammert diese Stichworte in seinem Beitrag weitgehend aus.
– Wie gesagt, in den geschilderten Beispielen geht es häufig um Wissensgebiete, die (relativ) klar strukturiert sind: Mathematik, Sprachen. Ich will jetzt gar nicht groß nach „Kompetenzen“ fragen, die hier erworben werden können. Ich wäre schon neugierig zu erfahren, wie zum Beispiel eine adaptive Lernumgebung für das Feld der Politikwissenschaften oder der politischen Bildung aussehen könnte …

Christoph Meier, in: Karl Wilbers & Andreas Hohenstein (Hrsg.): Handbuch E-Learning. Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst (Wolters Kluwer Deutschland). 80. Erg.-Lfg. April 2019 (via scil)

Bildquelle: beck-shop.de